Hallo Ame,

ich kannte diese geschichte nicht und möchte dir herzlich danken, sie hat mir wirklich viel freude bereitet

ich hab sie mir ausgedrückt.

vlg
amanda

Zitat

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Gepostet von amethysmena


dass mich ausgerechnet diese geschichte
immer wieder so berührt.

ich denke ja immer (noch), ich bin nicht gut genug,
weil ich einen sprung in der schüssel habe, also ein crack(ed)pot bin.
und dass mich deswegen keineR mag und ich immer nur ne belastung und belästigung bin für andere.
außer den katzen ist nie jemand länger geblieben als ein paar monate.
immer wieder habe ich zu hören gekriegt "ich halte das nicht aus mit dir"
oder "ich vögel dich gern, aber ich liebe dich nicht"
oder "der sex mit dir war geil, das war mehr als nur poppen - aber sonst war alles so negativ, das war ja noch nicht einmal die fahrerei wert ..."
da knabbere ich hart dran.
das tut weh und fühlt sich verdammt einsam an.
da will ich noch nicht so recht sehen, wie da blümchen draus wachsen können.

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Hallo, Ame!


Vielleicht schaust Du ja doch nochmal lesender/erklärenderweise hier rein und so möchte ich auch noch ein paar Gedanken niederschreiben.


Mein Beitrag über die Weisheit, war eigentlich als Antwort auf Dein Eingangspost gedacht .
Das Du keine Ansammlung von Fabeln und Metaphern hier bezwecktes, war mir durchaus bewußt, sonst hättest Du ja auch einen anderen Titel gewählt.

Mir sind nur in letzter Zeit Deine Posts so "entrückt" vorgekommen und ich denke auch, das Du im Moment "tief unten" bist, traurig,einsam,so verletzbar...und da bäumt sich etwas (das Kind in Dir?) auf und teilt aus

Auch knospende Rosen haben Dornen und können verletzen, willst Du Dich selbst verletzen, Dich selbst bestrafen...wofür?

Aber knospende Rosen können verkümmern, ihre Blüte bleibt unentdeckt. Daher meine Geschichte über die Weisheit im Menschen selbst.

Ich denke, wer in der Lage ist, sich so anzunehmen wie er jetzt ist, kommt dem Verständnis für die Kreisläufe des Lebens näher.

Als ich während meiner LZT nachts nicht schlafen konnte, denn auch das Schlafen habe ich ja durch meine Medikamentensucht neu gelernt, da habe ich mir folgende Situation vorgestellt:

Ich gehe eine Treppe hinauf, auf eine geschlossene Tür zu und klopfe an.
Auf ein freundlich klingendes "Herein", betrete ich einen an sich leeren Raum, es stehen nur 5 Stühle da, aber die 5 Stühle sind besetzt.

Ich sehe ein Kind, eine Jugendliche, eine junge Frau, eine Frau mittleren Alters und eine alte Frau.

Dies alles bin ich in verschiedenen Lebensaltern/Lebensabschnitten.

Was würde ich dem Kind, der Jugendlichen, der jungen Frau sagen wollen, was raten....

Was würde ich die alte Frau fragen wollen...

...und die Frau im mittleren Alter, die ich ja jetzt bin, schaut mich zufrieden und freundlich an.
Sie hatte mich auch Herein gebeten.


Ich bin als 18jährige von 4 Typen vergewaltigt worden, dies war mein erster sexueller "Kontakt", ich habe nie eine Therapie gemacht, mich ab dem 38 Lebensjahr mit Medi´s und Alk "selbst therapiert"

Während meiner LZT habe ich in der Frauengruppe gelernt darüber zu reden und habe entsetzt gehört was andere Frauen erdulden mußten, auch als mißbrauchtes Kind.

Blos ich denke, irgenwann ist mit dem ganzen therapieren auch mal genug, da will ich auch mal leben.

Ich nehme mich so wie ich bin...jetzt...heute


LG

Manuela

PS: Deine verbale Entgleisung gestern hat mich entsetzt, ich denke eine Entschuldigung und ein paar erklärende Worte wären angebracht.

Zitat

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Gepostet von amethysmena
sálü @ll!

vor einer ganzen weile schon
bin ich auf eine geschichte gestoßen
die mich seither liebevoll begleitet
und die ich jetzt mit euch teilen möchte:

es ist die fabel vom rissigen wasserkrug.

Zitat

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Es war einmal in China eine alte Frau, die besaß zwei große Tonkrüge, mit denen sie täglich Wasser aus dem Fluss holte. Dazu hängte sie die zwei Krüge an eine Stange, die sie quer über ihren Schultern trug: Ein Krug rechts, der andere links. Der eine Topf war makellos und immer bis oben hin voll mit Wasser, wenn sie zu Hause ankam. Der andere Krug hatte einen Sprung, und am Ende des langen Weges vom Fluss zu ihrem Haus war er immer nur noch halb voll.

So ging es eine lange Zeit, Tag für Tag. Die Frau brachte immer nur anderthalb Krugfüllungen Wasser nach Hause. Der makellose Krug war natürlich immer sehr stolz auf seine vollkommene Leistung.

Aber der Krug mit dem Riss schämte sich wegen seiner Unvollkommenheit, und er fühlte sich schlecht, weil er immer nur die Hälfte von dem erledigen konnte, wozu er einmal geschaffen worden war.

Nach zwei langen Jahren, die ihm wie ein einziges Versagen vorkamen, hielt der arme Krug es nicht mehr aus und sprach die alte Frau eines Tages am Fluss darauf an: „Ich schäme mich so sehr, ich möchte mich bei dir entschuldigen, es tut mir so leid.“

Die alte Frau sah ihren Krug erstaunt an und fragte: „Ja, aber wofür denn? Warum schämst du dich?“ - „Weil ich diesen Sprung in meiner Seite habe, verliere ich jedes Mal auf dem Weg vom Fluss zu deinem Haus die Hälfte von meinem Wasser. Ich bin schuld, dass du immer die ganze Arbeit hast, aber durch meinen Fehler nur den halben Ertrag.“

Der rissige Krug tat der alten Frau leid, und sie versuchte, ihn zu trösten. „Ach, das macht doch nichts. Schau dir doch lieber auf dem Rückweg zum Haus all die wunderbaren Wildblumen am Wegesrand an.“

Dem Krug ging es daraufhin schon etwas besser, er konnte sogar ein wenig lächeln, und so machten sie sich auf den Heimweg. Und tatsächlich: Als sie den Weg entlang gingen, da sah der alte kaputte Krug die schönsten Wildblumen in der Abendsonne leuchten, und er freute sich an ihnen.

Zu Hause angekommen jedoch fühlte sich der kaputte Krug wieder ganz elend. „Das ist ja schön, dass du mich mit den Blümchen trösten willst, aber es ändert doch nichts daran, dass ich nicht genug Wasser nach Hause bringe,“ sagte er zu der alten Frau.

Da lächelte die alte Frau und sagte: „Aber hast du denn nicht bemerkt, dass die schönen Wildblumen nur auf Deiner Seite des Weges blühen und nicht auf der Seite, wo ich den anderen Krug trage? Ich habe von Anfang gewusst, dass du einen Riss hast. Deswegen habe ich die Samen der Wildblumen gesammelt und auf deiner Seite des Weges ausgesät. Und jedes Mal auf dem Heimweg hast du diese Wildblumen mit deinem Wasser gegossen. Jeden Tag konnte ich so ein paar Blumen pflücken und habe damit den Tisch in meinem Haus geschmückt. Wenn du nicht genau so wärest, wie du bist, dann hätte es all diese Schönheit nie gegeben!“


Diese Geschichte ist für mich und alle anderen, die ebenfalls einen „Sprung in der Schüssel“ haben:
Ich wünsche euch einen wunderbaren Tag – und genießt den Duft der Blumen auf Eurer Seite des Weges!

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PS zum copyright:
es gibt diese fabel in vielen variationen, in deutsch, englisch, französisch, italienisch habe ich sie schon gefunden.

die geschichte hat viele verschiedene titel, z.b.
Der kaputte Krug, Der rissige Krug, Der gesprungene Wasserkrug,
The cracked pot, Le pot felé, La brocca screpolata ....

- mal ist die hauptperson eine frau, mal ein mann ....
- mal wird das wasser ins eigene haus getragen, mal zum herrn im palast, mal zum verkaufen auf den markt ....
- mal sei die geschichte aus china, dann wieder indisch oder islamisch ....

wer aber nun der/die ursprüngliche autorIn ist, habe ich nicht herausfinden können.
(nein, es ist nicht von Kleist, auch nicht Victor Hugo oder Montaigne, auch nicht der gerissene Manfred Krug)

deswegen habe ich eine der vielen kursierenden versionen aus dem englischen neu übersetzt und mit eigenen worten nacherzählt.

falls jemand von euch den/die urheberIn kennt, bitte ich um einen hinweis.

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Eine schöne Geschichte!
Kann ich gut auf mich beziehen. Habe nämlich auch einen Sprung in der Schüssel.

Septembersonne,
ich weiß jetzt nicht so richtig, wie ich dies jetzt `rüberbringen soll.

die sache, die dir damals widerfahren ist, tut mir sehr leid!
mir ist das gleiche geschehen,(und mehrere andere, nicht so tolle sachen).

ich bin jetzt fünfzig jahre und seit meinem sechzehnten lebensjahr in therapie (stetig ambulant und fünf rehas).

wenn ich deine verhaltensregeln für mich umsetzen könnte, wäre dass das beste, was ich mir vorstellen könnte.
ich bin psychisch instabil, und es gelingt mir nicht...trotz therapien und medikamente, mein leben trocken und zufrieden zu bewältigen.
....und ich bin ein mensch, der weiß, was er will!

lg, Bea