Alkohol betäubt den Verdauungstrack, und man ist schneller satt. Zum anderen, wird die gleiche Menge Alkohol aufgenommen, auch wenn viel gegessen hast, nur bis es im Blut ankommt dauert es etwas länger.
Einen Kick beim Bergsteigen? Mir macht das nur den Kopf frei, gut ein wenig Leistung und Adrenalin ist ja auch dabei. Aber auch zu wissen, wenn ich auf einem Steig gehe, Links eine Steile Wand und rchts ein Abgrund (500 m senkrecht) Da ist es dann genauso wie mit dem Clean bleiben. Ein falscher Schritt und alles ist vorbei. Für mich gibt es ja kein Kontrolliertes Fallen auf dem Steig. Wer das Feeling mal testen will, geht mal auf die Westliche Karwendelspitze ( ohne Bahn) und dann runter zur Mittenwalder Hütten.
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
ein bisschen Realismus ist doch gar nicht schlecht. Zu wissen, dass die Euphorie kein Dauerzustand sein kann. Es ist die Begeisterung der ersten Tage und das ist ein Geschenk, das Mut macht und die Motivation stärkt.
Gleich von "Depression" zu reden, die zwangsläufig kommt, halte ich allerdings auch für übertrieben. Es sind halt die üblichen Tiefs oder einfach nur schlechte Tage, die das Leben für uns alle bereit hält und wo Süchtige lernen müssen, auch sie auszuhalten - und das geht am besten, wenn man sie annimmt und nicht die ewige Glückseligkeit zur Bedingung macht.
Ich mit meiner Langzeitkarriere erlebe keine Euphorie mehr, wenn ich aufhöre. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die beflügelnde Überzeugung, "es" geschafft zu haben, irgendwann nicht mehr glaubwürdig ist.
Ich wünsche Dir, Kleifi, alle Kraft, allen Mut und den Erhalt der Motivation, weiterzumachen, egal, was kommt.
ich finde es gut, dass Du Deine Entwicklung realistisch aber dennoch zielstrebig betrachtest.
Ich habe das Honeymoon-Gefühl (im Bezug auf meinen Namen, dachte ich früher immer das wäre das geile Gefühl, das Honey hat wenn sie voll ist...:sprachlosin den ersten Wochen als sehr intensiv erlebt. Ich wollte mit klarem Kopf denselbigen sofort aufräumen und alles ändern: Werte, Einstellungen, Denkweisen, Verhaltensmuster usw. und hab mich dabei gut gefühlt. Nach einiger Zeit, als die Euphorie etwas nachließ, habe ich gemerkt, dass ich nur Schritt für Schritt wieder zu mir selbst finden kann. Will heißen, ich habe mich nacheinander mit den verschiedenen Facetten meiner Persönlichkeit befasst, hinterfragt, reflektiert. Und das bewusst.
Alles auf einmal ändern zu wollen führt oft zu Überforderung und kann kontraproduktiv werden, wenn man dann feststellt, dass es nicht so einfach ist ALLES, ABER ALLES auf Biegen und Brechen umkrempeln zu müssen.
Heute (nach ca. 8 Wochen) handhabe ich es etwas anders: ich überfordere mich nicht mit meinen Zielen, sondern schaue jeden Tag auf mich selbst, höre in mich hinein und bennene klar meine Fortschritte (z.B. "Heute habe ich in einer Standard Stress Situation mehr Gelassenheit gezeigt" oder "Heute konnte ich einem Menschen etwas geben, ohne enttäuscht zu sein im Gegenzug etwas dafür NICHT zu bekommen")
Diese kleinen Erfolge motivieren mich und formen meine WIRKLICHE Persönlichkeit, die ich mit Alkohol so schön manipulieren konnte und für ECHT hielt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem weiteren Weg und hoffe weiterhin von Dir zu hören.
@Wickie: Stimmt, die aufgenommene Menge war immer ziemlich die gleiche (das musste ich ja so halten, weil ich am nächsten Morgen keine Fahne haben durfte). Deswegen kam es mir darauf an, aus dem vorgegebenen Quantum das Maximum an BAK herauszuholen. Und je schneller der Alk ins Blut geht, desto höher wird dieses Maximum und desto schneller ist es auch erreicht. Diese Theorie habe ich in mehrmonatigen Versuchsreihen eindrucksvoll bestätigen können. Mit Bier wäre das am Schluss gar nicht mehr zu machen gewesen, deswegen hätte ich auf höherkonzentrierte Stoffe umschwenken müssen. Zum Glück habe ich aber an diesem Punkt die Reißleine gezogen!
@Vogelfrau: Wie oft hast du denn schon "aufgehört"?
@Honey: Darüber denke ich seit ein paar Tagen nach: Was und wieviel von meinem Sozialverhalten ist alkoholisch geprägt (und damit hinfällig) und was ist nüchtern (und damit erhaltenswert). Ist auf jeden Fall ein guter Tipp, Schritt für Schritt dies zu klären. Vieles werde ich bestimmt auch nicht mehr korrigieren können, das habe ich einfach verblödelt. Am wichtigsten ist mir gerade dass meine inneren Wutanfälle, wenn mir irgendwas gegen den Strich läuft, seltener und schwächer werden. In diesen Zuständen war meine Lust auf Alk immer besonders groß.
ZitatGepostet von Kleifi "Anfängerfehler" weil ich das Ganze wahrscheinlich immer noch zu sehr auf die leichte Schulter nehme. Andererseits hat mir Ironisieren immer durchs Leben geholfen, wobei ich mir aber auch nicht sicher bin, ob das nicht schon wieder nasses Denken war ...
@kleifi, alles mit einem gewissen abstand sehen zu können, auch sich selbst, humorvoll mit problemen umgehen, auch gern mal ironisch ist für mich wichtig. schließlich ist alles dann am ende doch nur halb so wild. mein denken hat sich nicht wirklich geändert, ich denke jetzt trocken nicht wesentlich anders, als ich nass oder auf drogen gedacht habe. ich bin ja nicht plötzlich erleuchtet oder ein anderer mensch, nur weil ich nichts mehr trinke. solange ich nix trinke, denke ich auch nicht nass. was soll denn bitte nasses denken sein? mein nichtmehrbrauchen vom alk gibt mir nur die möglichkeit, mein gedachtes auch endlich umsetzen zu können. es gibt trockene, die denken verkehrt, und es gibt nasse, die denken richtig - werden aber nur durch den alk gehindert.
danke der Nachfrage. Die Anfangseuphorie hat doch ziemlich nachgelassen. Abgesehen davon, dass ich psychisch deutlich belastbarer bin, merke ich keine wirkliche Veränderung. Liegt vielleicht auch daran, dass ich beruflich und familiär voll eingespannt bin. Immerhin habe ich aber angefangen, Italienisch zu lernen, dazu hätte mir früher die Energie gefehlt.
Gerade habe ich von dir gelesen, dass du einen Monat "herumsitzen" musst, weil sich dein Arbeitsbeginn verschiebt. Genieß' das, ich wäre wirklich heilfroh, wenn ich das mal könnte!
Würd Deinen Rat gerne annehmen, aber Du glaubst nicht wie ätzend das ist. Seit Januar bin ich nun zu Hause. Das erste mal seit dem ich das Arbeitsleben begonnen habe. Für jemanden der leidenschaftlich und immer übermäßig gearbeitet hat nicht wirklich angenehm...aber auch die 4 Wochen gehen vorbei.
Also: Du beneidest mich darum, ich beneide Dich um Deine Action!! Jeder will das was er gerade nicht hat
Aber ich freu mich, dass es bei Dir soweit gut läuft.
Also die MEdiengemachte Krise, na ja komisch sit schon.
Och ich bin jetzt schon 2 Jahre daheim, zwischendurch mal nen Lehrgang vom Amt um zu Testen, ob ich nach der letzten Entgiftung auch zuverlässig bin. Ja haben die so gesagt. War ein Bewerbungslehrgang. Wie schreibe ich richtig bewerbung?? Die Dozentin schimpfte erstmal über alle ALG2 Empfänger und alle Besoffen. Später stellte sich raus, sie geht in eine SHG für Co´s und ihr Ex Mann war Säufer.
Was mir das gebracht? Na ja viel nicht. Gut letzten Sommer war ich mal 3,5 Monate auf ner Alp, das war mal was anderes und nen Lehrgang davor 6 Monate: Fachmann für Techisches Gebäudemanagement.
Und die Leute werden gesucht. Keiner aus dem Kurs ist irgendwo in dem Bereich Untergekommen.
Ach ja, Bewerbungen schreibt mein PC fast allein, weil von Becker ein Programm, kostet nur 20-30 Euro und verfasst schöne Texte.
Nur die Anfangszeit des Nix Tun ist anstrengend. Mein neues Hobby, Absagen sammeln und freuen wenn die Unterlagen nach 4-6 Monaten mal wieder kommen. In der Schweiz bekommst nach 1 Woche wenigstens die Unterlagen wieder.
*Buch mitnehmen, wenn zur Arbeitsagentur muss*
Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt. Und wann was ist, weiß kein Mensch genau.
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in den ersten Wochen als sehr intensiv erlebt. Ich wollte mit klarem Kopf denselbigen sofort aufräumen und alles ändern: Werte, Einstellungen, Denkweisen, Verhaltensmuster usw. und hab mich dabei gut gefühlt. Nach einiger Zeit, als die Euphorie etwas nachließ, habe ich gemerkt, dass ich nur Schritt für Schritt wieder zu mir selbst finden kann. Will heißen, ich habe mich nacheinander mit den verschiedenen Facetten meiner Persönlichkeit befasst, hinterfragt, reflektiert. Und das bewusst. 
