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Saufnix  
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Dieses Thema hat 21 Antworten
und wurde 2.207 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Seiten 1 | 2
Mugge Offline




Beiträge: 745

12.01.2009 09:26
#16 RE: weiß nicht mehr weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Bayou

ihr habt ja recht ich sollte Hilfe in Anspruch nehmen
aber dazu fehlt mir noch der Mut



Hallo Lisa,

deine Leber ist schon angegriffen. Du solltest ganz schnell die Notbremse ziehen. Oder willst du die Augen davor verschließen, wie sich der Zustand deiner Leber weiterentwickeln wird, wenn du die Finger nicht vom Alk läßt? Willst du es drauf ankommen lassen, bis du irgendwann wie ein gestrandeter Wal im KH liegst, aufgebläht von einer Aszites, und dir der Arzt dann sagt, "Herzlichen Glückwunsch zum Hauptgewinn, Sie haben eine Leberzirrhose"? Das kannst du gern haben, wenn du nichts unternimmst. Noch kann sich deine Leber regenerieren. Dir fehlt der Mut? Dann mach weiter so und dann wird der Tag des großen Katzenjammers kommen, dann wird der Zug abgefahren sein. Dann mußt du jeden Tag den Mut aufbringen, der Tatsache ins Gesicht zu sehen, daß du deine Chance verpaßt hast. Du hast jetzt die Möglichkeit, eine trockene Zukunft zu beginnen, die nicht überschattet ist durch massive körperliche Schäden durch den Alk. Ich hab 20 Monate die Leute beneidet, die glücklich und zufrieden ihre Trockenheit leben konnten, nicht belastet durch irreversible körperliche Schäden. Es liegt ganz allein bei dir, wie deine Zukunft aussehen wird. Ich jedenfalls werde meine Chance nutzen.

LG

Mugge

"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche."
(Franz von Assisi)


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

12.01.2009 10:47
#17 RE: weiß nicht mehr weiter Zitat · Antworten

Ich halte Angst für den schlchtesten aller Ratgeber, und auch für keine ausreichende Motivation. Selbstredend geh ich von mir aus.

Ich hab lange morgens meine Augen auf Gelbstichigkeit überprüft, und weder Fettleber noch hinzukommende Leberwertverschlechterungen sowie ein aus dem Takt geratenes Herz konnten mich vom Trinken abhalten. Gegenteiliges war der Fall, ich habe zuletzt auch gegen die Angst vor dem Folgen meines Konsums angesoffen.

Ich brauchte Mut, und keine Angst. Mut mein Leben zu verändern und mir und dem, was ich aus mir gemacht hab nüchtern ins Auge zu sehen.

Keine Ahnung, wie meine Leberwerte heute sind. Vielleicht noch nichtmal besser aufgrund der vielen Medikamente, die ich nehmen muss. Aber mein Leben, das ist besser. Und das war es auch, was ich mit der Abstinenz erreichen wollte. Ich geh davon aus, daß meine Gesundheit schon irgendwann zwnagsläufig hinterherkommt.

Ich glaube nicht, daß Angst wirklich als Motor zum Aufhören taugt. Ich glaube aber daß jemand, der trotz erster Folgeerscheinungen nicht aufhört, durch zusätzliches "Bangemachen" vielleicht noch tiefer in seiner Sucht versinkt, jedenfalls wenn er eh hypochondrische Züge aufweist.

Ich bins damals jedenfalls. Sucht folgt ja nicht unbedingt einer nachvollziehbaren logik. Je mehr Angst ich vor den Folgen hatte, umso mehr hab ich gesoffen.

Ich hab vor zwei Jahren auch mal wegen meiner Gesundheit 5 Monate aufgehört, allerdings habe ich das zu der Zeit deswegen auch als Verzicht erlebt. Vor 8 Monaten wollte ich dann tatsächlich nicht mehr, unabhängig von alles gesundheitlichen Aspekten. Jetzt ist es kein Verzicht mehr, und darum rechne ich mir auch um einiges bessere Chancen aus, nicht wieder anzufangen.


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

12.01.2009 11:00
#18 RE: weiß nicht mehr weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Kleinerfuchs
Ich brauchte Mut, und keine Angst. Mut mein Leben zu verändern und mir und dem, was ich aus mir gemacht hab nüchtern ins Auge zu sehen.



Hervorragender Satz

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

12.01.2009 11:33
#19 RE: weiß nicht mehr weiter Zitat · Antworten

kleinerfuchs

so hab ich das noch garnicht gesehn, glaub aber da ist eine menge dran!
danke für diesen beitrag, hat mich zum nachdenken gebracht!

lieber gruß, mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


mihu ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2009 11:59
#20 RE: weiß nicht mehr weiter Zitat · Antworten

think positiv


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

12.01.2009 13:46
#21 RE: weiß nicht mehr weiter Zitat · Antworten

Zitat
Ich brauchte Mut, und keine Angst.



Also mir saß die Angst auch irgendwo im Hinterkopf.
Weil ich berufsbedingt jeden Tag "sah", was aus mir werden kann. Aber nicht das das aus dem Hinterkopf in das sehende
Auge stieg irgendwie.
Dieses Wissen war da, wurde aber von mir hingenommen.

Ich denke es sind viele Dinge, die einen zum umdenken bringen können.
Punkte des sozialen Abstiegs ( wie zb Führerscheinentzug, Verlassen des Ehepartners, Arbeitsplatzverlust ..), genauso wie eine alkoholbedingte Erkrankung.

Ich zb. hatte mich so satt ( @ Greenery ), ich wußte nicht wie trocken leben geht, aber so weiter machen wollte ich auch nicht.
Meine Weiterentwicklung kam dann später nüchtern, aber zuerst hörte ich auf mit saufen.

Ich denke auch, bei jedem ist es ein anderer Punkt, der gefühlte persönliche Tiefpunkt oder so ähnlich.
Und vielen reicht ja auch das nicht, und der Weg geht weiter nach unten.
Bis eben ganz unten, so unter die Erde.
Auch ich verlor im Oktober meinen ehemals besten Freund an Leberzirrhose. Er wurde 52.


Kleinerfuchs Offline



Beiträge: 3.729

12.01.2009 14:35
#22 RE: weiß nicht mehr weiter Zitat · Antworten

Hallo Bea,

mein Vater starb als ich 5 war an Leberzirrhose, meine Mutter als ich 11 war während eines Entzuges. Ist vielleicht ansatzweise vergleichbar mit Deinen Erlebnissen auf der Arbeit, denn gewusst habe ich auch, was auf mich zukommt, weil ich es gesehen hab. Schon bevor ich selbst überhaupt angefangen habe zu trinken. Hat mich auch nicht abgehalten

Velustig gegangen war mir bis ich aufhörte am ehesten noch die Affektsteuerung, meine Emotionen schossen ziemlich unkontrollierbar nach oben und unten, waren aber irgendwie gleichzeitig gar nicht echt. Ich trank immer mehr nur gegen künstlich ausgelöste Gefühle an, gegen Angst, Wut, Depression. Die angesoffene "Scheissegalhaltung" fand ich dann aber auch total hoffnungslos. Das war wohl mein persönlicher Tiefpunkt. Also glaube ich jetzt jedenfalls


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