wenn du tatsächlich schon abhängig bist, wirst du nicht kontrolliert trinken können. ab und zu geht nicht. das ganz leben wäre ein k(r)ampf. ständig der gedanke an alk, wann darf ich wieder, wieviel darf ich dann usw.
diesen "traum" vom kontrollierten trinken hat ein großteil von "uns" ausgeträumt. es ist einfach nicht möglich. das ist die sucht. die läßt sich nicht austricksen. wenn du alkoholkrank bist, gibt es nur eine möglichkeit: keinen alk mehr zu trinken. saufnix.
ZitatGepostet von Kleinerfuchs Hallo Winy, erstmal willkommen bei Saufnix
Zitat Kann ich einfach genussvoll meinen Absacker abends weiter trinken oder bin ich schon ein Alki?
ZitatIch trinke einfach zu gerne um es dauerhaft sein zu lassen. Klar hab ich das Gefühl, dass ich das könnte, aber ich möchte es irgendwie auch ganz einfach nicht wirklich.
Zitat Es ist nur irgendwie so, dass ich abends auf meinen "Entspannungswein" nicht wirklich verzichten will und irgendwie nicht weiss, ob ich ein Problem hab oder nicht.
----------------------- Ich vermute Du hättest gern die Antwort: "Liebe winy, Du bist doch keine Alkoholikerin, davon bist Du meilenweit entfernt. Ein Alkoholiker ist jemand, der morgens schon schwitzend und zitternd aufwacht, der den Tag über nix mehr geregelt kriegt, dessen Kinder verwahrlosen und rauben und brandschatzen, und dem die Adern im Gesicht platzen und sowieso, DEINE Trinkmenge ist vollkommen unproblematisch, ne Säuferin wärst Du, wenn Du schon morgens den Flachman zur Druckbetrankung ansetzen würdest. DU bist eine Genusstrinkerin, das hat doch mit Abhängigkeit nichts zu tun." Kann mich natürlich auch ganz schwer täuschen, aber auf der einen Seite klar zu sagen, daß Du den Alk nicht weglassen willst und den auch genussvoll, entspannend und überhaupt einfach toll zu finden, und auf der anderen Seite in einem Alkoholikerforum auszuschlagen um zu Fragen, ob Du ein Alkproblem hast, hinterlässt bei mir doch ein wenig den Eindruck, daß es so sein könnte.
ZitatJa, ich weiss es irgendwie nicht. Ist es ein Problem, oder ist es keines?
Ich denke das kannst Du Dir nur selbst beantworten. Hast Du aber vielleicht auch schon ------------->
ZitatGepostet von Winefinelady ...aber abends, wenn die Kinder endlich im Bett sind und Ruhe hier einkehrt, habe ich doch immer ein starkes Verlangen, nach ein paar Gläschen Rotwein.
Ich selbst hab bis kurz bevor ich mit dem Trinken aufhörte, fast(!)nie "Ausfallerscheinungen" gehabt, meine Freunde halten mich jetzt noch für nen Hypochronder mit eingebildetem Alkproblem(:mauer....
Auch daduch, daß bei mir beinahe nie irgendwas Offensichtliches passiert ist, was drohte, mein Leben zum negativen zu beeinflussen, hab ich lang gebraucht, um aufzuhören. Der Hauptgrund war allerdings, daß ich gar nicht aufhören wollte, auch nicht, als dann vor 1 1/2 Jahren doch mal die ersten Entzugerscheinungen in Form von Herzrythmusstörungen einsetzten und meine Angstattacken und Depressionen zunehmend stärker wurden. Beides verging irgendwann wieder und dann gings halt "lustig weiter" mit dem Trinken, Dabei waren die Dinge, die nach Aussen nicht so offensichtlich waren, aber die meine Psyche und auch meinen Körper so Stück für Stück zu demontieren begannen, nachhaltig schlimm. ich musste morgens gar nicht erst zitternd aufwachen, ich hab mein Leben auch mit dem ein oder anderen kleinen Entspannungs- Absackerchen fast in den Sand gesetzt.
Ich hab mir zwar meine Abhängigkeit nie schöngeredet- was mich aber vom Saufen nicht abgehalten hat, war eher so, daß ich das Leben eh nie so erstrebenswert fand, als daß ich es nicht für ein lecker Kaltgetränk mit eingebauter Entspannungsgarantie riskiert hätte- aber ein paar Parallelchen entdecke ich im Trinkverhalten schon, und ich zumindest habe nicht nur ein klitzekleines süsses kuscheliges ansatzweise problematisches Trinkverhältelchen, sondern ich bin Alkoholikerin.
LG, Kleinerfuchs
wow! danke für deine ausführliche antwort! ich glaube, du hast die situation schon sehr schön durchleuchtet und mir ein paar dinge sehr viel deutlicher gemacht....
ZitatGepostet von funkelsternchen wenn du tatsächlich schon abhängig bist, wirst du nicht kontrolliert trinken können. ab und zu geht nicht. das ganz leben wäre ein k(r)ampf. ständig der gedanke an alk, wann darf ich wieder, wieviel darf ich dann usw.
diesen "traum" vom kontrollierten trinken hat ein großteil von "uns" ausgeträumt. es ist einfach nicht möglich. das ist die sucht. die läßt sich nicht austricksen. wenn du alkoholkrank bist, gibt es nur eine möglichkeit: keinen alk mehr zu trinken. saufnix.
ZitatGepostet von Winefinelady ...ganz auf alkohol zu verzichten kann ich mir nicht vorstellen. möchte ich auch nicht. aber es sollte eben die ausnahme sein... lg,
winy
ganz ähnlich waren meine Gedanken vor zwei Jahren, als ich hier bei Saufnix startete, auch.
Der Absacker, das Brotzeitbier oder was auch immer...? Ich konnte mir jedenfalls auch noch nicht ganz vorstellen, ganz aufzuhören. Was ich eigentlich zunächst wollte, war ohne Zwang zu trinken.
Erst ein wenig später habe ich dann begriffen, dass es mir wichtiger ist, den Zwang zu verlieren, als zwanglos zu trinken.
Abgesehen davon, dass ich schon länger nicht mehr trinken mag, schätze ich meine Trockenheit, weil ich nicht mehr trinken muss.
Ich drück Dir die Daumen !
LG Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
ZitatGepostet von Winefinelady ...ganz auf alkohol zu verzichten kann ich mir nicht vorstellen. möchte ich auch nicht. aber es sollte eben die ausnahme sein... lg,
winy
ganz ähnlich waren meine Gedanken vor zwei Jahren, als ich hier bei Saufnix startete, auch.
Der Absacker, das Brotzeitbier oder was auch immer...? Ich konnte mir jedenfalls auch noch nicht ganz vorstellen, ganz aufzuhören. Was ich eigentlich zunächst wollte, war ohne Zwang zu trinken.
Erst ein wenig später habe ich dann begriffen, dass es mir wichtiger ist, den Zwang zu verlieren, als zwanglos zu trinken.
Abgesehen davon, dass ich schon länger nicht mehr trinken mag, schätze ich meine Trockenheit, weil ich nicht mehr trinken muss.
Ich drück Dir die Daumen !
LG Thomas
hey, das hört sich gut an! ich hoffe, dass ich das auch packen werde...
wenn du "das" also auch packen willst, also "nichts mehr trinken" packen willst, bist du hier richtig.
wünsche dir die nötige energie,
grüsse, ulli
danke dir! ich denke ich muss das packen! ich möchte einfach die notbremse ziehen, bevor es noch schwieriger oder gar unmöglich wird. ich habe zwei wundervolle kinder, die ich über alles liebe, einen großartigen mann und ich möchte eine starke und unabhängige frau und mutter sein und mein leben selbst bestimmen! ich werd das nun in angriff nehmen und nichts mehr trinken, ab heute...
winy, herzlich willkommen auch von mir. Ist es eigentlich das erste Mal dass du "nichts mehr trinkene willst" oder hast du das schon mal versucht? Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, ich habe es bestimmt 1000 Mal versucht "nichts mehr zu trinken"...immer wieder auf Neue. "Morgen höre ich auf" habe ich mir immer gesagt. Hat dann oft leider nur bis zum nächsten Abend gehalten dann kam so der Gedanke "ach ein Glas schadet doch nicht"...nach der ganzen Flasche dann wieder "Morgen höre ich auf" Ich habe es dann nur mit Hilfe geschafft aufzuhören und bin dankbar dafür, nicht mehr trinken zu müssen. Alles Gute dir Gruß Ruby
Die Gedanken, die du da beschreibst, hatte ich "im Prinzip" bereits vor mehr als 20 Jahren, da war es aber für mich noch ganz einfach, die wegzuschieben. Ich hatte ja alles noch, war erfolgreich, Familie etc. alles paletti... Vor, sagen wir 15 Jahren, waren es die gleichen Gedanken, nur wesentlich intensiver. Blöderweise konnte ich sie jetzt nicht mehr so einfach wegdrücken. Aber mit etwas mehr Alkohol sind sie bis zur nächsten nüchternen Phase wieder verschwunden. Und so verging Jahr um Jahr und ständig wurde mein Kampf gegen den Alkohol schwerer. Jeden Tag die Scheiße: Morgens: "heute trinke ich nicht" und abends war der Alk stärker. Irgendwann ging mir zeitweise auch die Kraft aus, dann galt der Gedanke: "Sooo schlimm isses bei mir nicht, was solls, die paar Bier am Abend und überhaupt"... Das ging dann immer so weit, bis wieder mal ein Rausch fällig war, den ich mir beim besten Willen nicht mehr schönreden konnte. Dann wieder eine kleine Trinkpause und anschließend wieder trinken, denn ich "konnte" ja aufhören.
Richtig Scheiße wurde es dann, als ich am Morgen zitterte und das irgendwie in der Arbeit vertuschen musste. Also trank ich schon Morgens, damit ich wenigstes arbeiten konnte.
Vor zwei Jahren war ich dann soweit: Zusammenbruck, Entgiftung, Therapie, und seitdem Selbsthilfegruppe...
ENDLICH, ENDLICH, ENDLICH war ich so weit, dass ich Hilfe von außen zulassen konnte.
Und jetzt bin ich fast zwei Jahre sowas von zufrieden trocken, sag ich dir, das glaubst du gar nicht.
Als ich deine Zeilen las, ist es mir richtig eiskalt den Rücken heruntergelaufen, wenn ich dran denke, was ich damals, wo ich fast in der gleichen Situation wie du heute war, noch vor mir hatte.
Das dumme (an der Krankheit und damit auch bei mir und auch bei dir(?))ist: Damals gab's ja kein Internet und kein saufnix und so, aber hätte es das gegeben und ich hätte wie du hier geschrieben und ich hätte die gleichen Hinweise wie du jetzt bekommen: Ich hätte die nicht geglaubt oder nicht glauben wollen oder wie auch immer, ich musste es erleben...
Gott sei Dank, ich habs (hoffentlich für immer) rum...
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ZitatGepostet von grufti Ich hätte die nicht geglaubt oder nicht glauben wollen oder wie auch immer, ich musste es erleben...
Gott sei Dank, ich habs (hoffentlich für immer) rum...[/b]
ich glaube genau das ist der punkt. man kann sich einfach nicht vorstellen, dass man tatsächlich selbst so weit ist. sind ja nur 2-3 gläser wein jeden abend, das geht ja noch. immerhin trinkt man keinen schnaps.... man hat es ja unter kontrolle.... das schleicht sich irgendwie so ein. das ist echt heftig... ich sitze hier nun gerade, kinder sind im bett und ich habe einen kuchen gebacken, weil morgen meine schwester zu besuch kommt und nun überlege ich tatsächlich, ob ich die angefangene flasche dornfelder im kühlschrank nun vielleicht doch noch austrinke und erst morgen damit anfange, abstinet zu leben oder, puh, ich find das klingt krass, trocken zu werden....? mist, mist, mist....
Sorry, ich glaub du wirst sie austrinken. Morgen, ja morgen ... wirst du wieder vor der gleichen Frage stehen..... und dann kommt wieder morgen, ja morgen hör ich auf.
ZitatGepostet von Magusa Sorry, ich glaub du wirst sie austrinken. Morgen, ja morgen ... wirst du wieder vor der gleichen Frage stehen..... und dann kommt wieder morgen, ja morgen hör ich auf.
LG Manfred
tja, kann schon sein. bis jetzt bin ich aber standhaft und fühl mich eigentlich auch ganz wohl. wie schon gesagt, es gab ja auch immer mal einen nüchternen abend hin und wieder. also mal so einen abend zu verzichten ist nicht das problem... irgendwie seltsam alles. ich glaub ich realisiere das noch nicht wirklich.
Heute trinkst du die Flasche wahrscheinlich nicht aus, dafür vielleicht morgen, weil du ja heute bewiesen hast, dass du einen Abend ohne Alk sein kannst.
Seit deiner Anmeldung hier im Forum hast du aber einen Vorteil: Du kannst nicht mehr ohne schlechtes Gewissen trinken. Konntest du zwar vorher auch schon nicht, aber jetzt ist das schlechte Gewissen stärker in dein Bewußtsein gerückt.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
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? Ich konnte mir jedenfalls auch noch nicht ganz vorstellen, ganz aufzuhören.
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