Hallo Yessi, toll, dass Du bereit bist, den Stoff zu verabschieden aus Deinem Leben. Allein ist eine Illusion. Ich bin mir sicher, dass vor dem "öffentlichen" Hilferuf viele Selbstversuche standen, das Problem unter Kontrolle zu bringen. Bei mir waren es ca. 10 Jahre Selbstversuch und nach dem ersten Kontakt mit einer Gruppe noch mal 3 Jahre, in der ich versuchte, es allein zu schaffen. Bei Jack London im Roman "König Alkohol" beschreibt er seinen vergeblichen Kampf gegen den Alkohol mit phasenweiser Trockenheit, nur gab es damals noch nicht die Erkenntnisse über die Sucht. Viele haben damals heldenhaft gekämpft und sind auf verlorenem Posten gestanden, weil die wirklichen Zusammenhänge der Krankheit noch nicht bekannt waren. Wie Jack London kämpfte er heldenhaft allein, stieg immer wieder mit König Alkohol in den Ring und wurde k.o. geschlagen.
Heute haben wir es daher sehr viel besser. Und wir wissen, dass wir sowohl medizinischen Beistand brauchen wie auch therapeutischen und die Selbsthilfe. Eine Ergänzung noch zur Frage der Ärzte: ich habe damals meinem Hausarzt gesagt, dass ich Hilfe brauche und in die Entgiftung will. Er hatte keine wirkliche Ahnung von Alkoholismus und sagte, ich soll mal eine Woche nichts trinken. Ich war verzweifelt, bin dann zum Gesundheitsamt und habe nach einem Arzt gefragt, der sich damit auskennt. So habe ich den Arzt gewechselt und bin heute bei einem Hausarzt, der davon auch Ahnung hat. Ich fände es übrigens auch besser, wenn Ärzte eine spezielle Zusatzausbildung machen müßten, um Suchtpatienten zu behandeln. Für andere medizinische Gebiete gibt es ja auch Fachärzte. Unseren Gruppenfreunden sagen wir jedenfalls, dass es für das Thema unbedingt erforderlich ist, sich einem fachkundigen Arzt anzuvertrauen.
@jenix, länger ist ja schonmal gut. ist dir das denn noch etwas zu viel, dir gar kein trinken mehr vorzunehmen? klingt so, als zweifelst du noch etwas an dir. das würde ich aber auch nachvollziehen können. vielleicht kriegst du es ja hin, daß aus einer gewissen zeitspanne ein immer für dich wird - denn wenn du ein paar monate schaffst, warum solltest du es dann nicht für immer schaffen. am können kann es eigentlich dann nicht wirklich liegen. vielleicht ist es so, wie soulstorm mir geschrieben hat. es ist immer noch diese lästige boje in reichweite. eins finde ich wichtig, und zwar, daß du deinen glauben an dich selbst nicht verlierst, auch wenn es rückfälle gab oder gibt. denn du siehst, im grunde genommen kannst du es.
Ich zweifel schon an mir denn ich war vor meinem Rückfall gut 5 jahre trocken. Aber der ganze Stress dann sind 2Familienmitglieder gestorben und meine kleine machte auch nur noch Stress so das ich sie aus dem kiga nehmen musste weil sie andere kinder ins Kh brachte das war dann doch zuviel für mich.Dank meines freundes konnte ich dann einige wochen stationer "Urlaub " machen.Und seit dem geht es auch wieder. ich bin halt immernoch sehr sehr leicht reizbar und ziemlich agressiv, aber wenn ich das auch wieder im griff hab weis ich das ich es aufjeden wieder schaff
das waren jetzt ja nur rechtfertigungsversuche für deinen rückfall und letztendlich situationen, in die du wieder kommen wirst.
wichtig ist zu überlegen: wie gehe ich mit den situationen um, ohne alkohol zu trinken, denn zum einen bringt dich der alk ja nicht weiter und zum anderen sind die situationen ja real, denen musst du dich stellen und die musst du bewältigen (immer in den urlaub flüchten geht nicht).
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
ich weis das ich nicht immer in den Urlaub fliehen kann wenn ich wieder an Willensstärke verloren hab, aber ich habe noch nicht herausgefunden wofür es sich wirklich lohnt stark zu bleiben.Bis vor einiger Zeit war meine kleine der Grund stark zubleiben, aber wenn selbst sie dies nicht anerkennt und mich Psychich fertig macht wofür lohnt es sich dann
hallo jenix, was bitteschön soll denn deine tochter anerkennen? das du nüchtern bleibst? wie alt ist dein kind?? dein kind hat ein recht auf eine nüchterne mutter, da muss es nicht dankbar sein. und wenn du dir selber nicht wert bist, nicht mehr zu trinken, dann kann das alles nix werden, außer einer trinkpause.
Hallo jenix! Wie ich das hier gelesen habe, ist Deine Tochter noch im Kindergartenalter und Du schreibst, daß sie Dich psychisch fertigmacht. Wie wohl fühlt sich Dein Kind denn so ??? Kann es sein, daß sie mit ihrem "Terror" auf etwas aufmerksam machen will, wo sie sonst kein Gehör findet. Kinder sind sehr sensibel, spüren negative Energien ausgesprochen gut .
Gibst Du ihr vielleicht das Gefühl, für Dein Gefühlsleben mitverantwortlich zu sein?
Warum lohnt es sich nicht nur für Dich was zu tun in Richtung Trockenheit ??? Deine Tochter kann und darf diese Verantwortung, der Grund für ein erneutes Trinken zu sein doch gar nicht tragen! Warum auch? Du bist die Erwachsene und alleinig für Dich verantwortlich !!! Ich wünsche Dir,daß Du am Ball bleibst und sich Dir über die SHG noch andere Möglichkeiten der Hilfe erschließen, die auch Dein Kind mit einbeziehen!
Gruß Yonka
„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“
ZitatGepostet von jenix ich bin halt immernoch sehr sehr leicht reizbar und ziemlich agressiv
ZitatGepostet von jenix und meine kleine machte auch nur noch Stress so das ich sie aus dem kiga nehmen musste weil sie andere kinder ins Kh brachte das war dann doch zuviel für mich
.
ZitatGepostet von jenix Bis vor einiger Zeit war meine kleine der Grund stark zubleiben, aber wenn selbst sie dies nicht anerkennt und mich Psychich fertig macht wofür lohnt es sich dann
gruß jenix
Liebe Jenix, wenn Du diese Aussagen von Dir mal hintereinander liest und trotzdem nicht von selbst drauf kommst, sag ichs Dir einfach mal:
Dein Kind ist Symptomträger für Deine Lebenssituation, sonst gar nichts. Und Deine Tochter ist weder (!) dafür verantwortlich, daß es Dir gut geht, noch dafür, daß es Dir schlecht geht. Wenn Du das hier schreibst, dann vermittelst Su ihr auch genau das, das musst Du ihr dafür nicht mal sagen.
Und umgekehrt siehts aus. DU bist dafür verantwortlich, daß es Deiner Tochter gut geht, und sie schuldet Dir nichts, weder Dankbarkeit noch Anerkennung. Sie ist Dein Kind!
Kinder in dem Alter halten sich eh für alles verantwortlich, die denken z.T. auch noch, wenn sie die Augen zumachen ist die Welt in der Zeit weg, also funktioniert die Vermittlung von unangebrachten (!) Schuldgefühlen hervorragend. Und natürlich zieht sie sich den Schuh an, daß DU wegen IHR nicht glücklich sein kannst.
Dein letzter Satz- der bedeutet für Dein Kind, wenn Mami säuft, ist sie das Schuld, weil sie, die Tochter, schlecht ist, weil sie sich nicht benehmen kann, weil sie böse ist.
Würdest Du die Verantwortung für das, was Du tust oder nicht tust, mal bitte bei Dir lassen?
Es gibt ne Menge Hilfe, die Du in Anspruch nehmen kannst, Familienhilfe z.B., und wenn Dein Kind schon Auffälligkeiten entwickelt hat, wird es Zeit, mal genauer hinzusehen und das "Warum?" zu ergründen.
Fände ich persönlich jetzt sinnvoller als Dein Kind zum Sündenbock zu erklären.
ich versuche jetzt mal, die begriffe "man" und "wir alle" nicht zu benutzen, sonst krieg ich hier schläge
nicht zu trinken tu ich (man/wir alle) nur und ausnahmslos wegen mir, nicht wegen meiner freundin, meinen freunden, meinen eltern oder meinen arbeitgeber, hund, umfeld oder oder oder.
ich bin trocken, um mein leben wahrzunehmen und es zu gestalten, die lust am leben nicht mehr zu verlieren, meine gesundheit nicht mehr zu ruinieren, zu wissen, was ich am letzen abend so alles gemacht habe, um nicht mehr besoffen auto zu fahren sondern mich zu jeder tag- und nachtzeit ans steuer setzen zu können.
ich stütze meine trockenheit auf mich, nicht auf andere!! oder ums mal noch abgehobener zu sagen:
ich genieße mich trocken.
denk mal drüber nach, denk mal an dich,
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
bitte, bitte hole Dir umgehend Unterstützung von kompetenter Stelle. Beispielsweise dem Jugendamt. Dort kann Dir und Deiner Tochter geholfen werden. Offensichtlich bist Du aktuell überfordert - schon mit Dir. Dann kann es mit der Tochter ja erst recht nicht klappen - kenne ich aus eigener Erfahrung. Dort bekommen Du und Deine Tochter Unterstützung. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hab' keine Angst vor dem Jugendamt. Du wirst, wenn Du Dir von Dir aus versuchst Hilfe zu holen, als verantwortungsvolle Mutter gesehen. Es ist keine Schande überfordert zu sein und Hilfe zu brauchen. Es ist nur eine Schande sich keine Hilfe zu holen.
Danke für eure Beiträge. Ich habe lange drüber nachgedacht und es ist mir klar geworden das ihr alle recht habt. ich habe mir bereits eine Familienhilfe geholt (war ein langer kampf um eine zu bekommen)und ich weis auch das es nicht richtig ist meine tochter für alles verantwortlich zu machen. Aber in meinen depriphasen denke ich nun mal so desweiteren mag es zwar für meine Gesundheit besser sein wenn ich nix trinke aber mir persönlich bringt es sehr wenig trocken zu sein. Weil mit alk war alles erträglicher vielleicht habe ich zu dieser Sache auch die falsche einstellung
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Naja doppelt hält besser
