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Saufnix  
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Dieses Thema hat 30 Antworten
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 Akute Hilfe
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Emmily Offline




Beiträge: 36

04.06.2008 17:19
RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

tja wie die Überschrift schon verrät, habe ich ziemlich Mist gebaut...
Hatte letzte Woche am Montag einen Rückfall (aus Leichtsinn wohl gemerkt) Da es für mich keine schwerwiegende Konsepuenzen zu diesem Zeitpunkt hatte, wie ich in meinem Übermut glaubte, hab ich danach auch nicht aufgehört. Als ich am Mittwoch dann in die Arbeit musste (es war erst das 2. mal, dass ich zum Probearbeiten ging) hatte ich noch einen leichten Rausch. Ich war ja nicht stockbesoffen, aber man hat es gerochen.... Sie haben mich dann Heim geschickt... Auf dem Weg nach Hause bin ich mit dem Auto meines Vaters angefahren und hab es noch nicht mal bemerkt... Als er mich dann fragte warum und wo ich angefahren bin hab ich "natürlich" alles abgestritten. Hab dann noch bis Samstag heftig weiter getrunken, mich in der Arbeit krank gemeldet und mich die ganzen Tage über in meinem Zimmer aus Scham eingesperrt. Hatte am Montag ein längeres Gespräch mit meiner Familie darüber, sie haben mir nichts vorgeworfen, war aber sehr enttäuscht. Hab dann bis heute gebraucht um den körperlichen Entzug zu überstehen... Am Freitag muss ich wieder in die Arbeit hab aber so große, unbeschreibliche angst davor.... Ich will diesen Job nicht verlieren... Ich will auch meine Familie nie wieder so große Angst einjagen oder enttäuschen!

Ich weiß nicht was ich als Antwort von irgendjemanden von euch erhoffe... Ich weiß dass jetzt alles in meiner Hand liegt, aber ich hab so ein richtiges "leck-mich-am-Arsch" Gefühl dass ich mir denke: "Na, jetzt hast dus wieder geschafft alles zu zerstören, das lang erarbeitete Vertrauen zu verlieren, dass du wieder weiter machen kannst!" Ich hab so einen extremen Selbsthass auf mich, ich hasse es dass ich so bin wie ich bin und das ich nichts auf die Reihe bekomme!

Ach keine Ahnung, ich glaube mein Kopf zerspringt bald vor lauter Grübeleien. Vielen Dank fürs Lesen...

Emmily

Der schwerste Sprung im Leben, ist der über den eigenen Schatten


Elke2311 Offline



Beiträge: 389

04.06.2008 17:33
#2 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Hallo Emmily,
deine Offenheit ist ja schon ein Anfang. Wie wäre es mit einer SHG? Ambulante Therapie? Beweg deinen A... und tu was!!!!
Ambulante Therapie kannst du auch trotz Job machen.
Viel Kraft
Elke


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

04.06.2008 17:35
#3 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Hi Emmily,

erstmal gib' Dir'n Ruck und schüttel den Selbsthass/-mitleid ab. Kennen wir alle gut und ist auch klar, dass es jetzt so ist! Genauso habe ich mich gefühlt, als ich den letzten Job - eigentlich genau der Job, den ich mir lange gewünscht habe - "versoffen" habe.

Ich bin aus der Firma gestapft, geheult vor Scham und - ich weiß es gar nicht. Erstmal um die Ecke in die nächste Wirtschaft, mir ein Kristallweizen bestellt. Gedanken wie "Klasse, jetzt hast Du's WIEDER mal geschafft!" und "Jetzt kannst du erst recht saufen!" waren das, was mich die nächsten Wochen begleitet hat. Dann habe ich nur noch gegen Angst und Entzug gegenangetrunken, bis ich freiwillig in die Entgiftung gegangen bin.

Weiß dein Arbeitgeber von deinem Alkoholproblem? Dass deine Familie enttäuscht reagiert, ist normal denke ich. Aber du kannst dich aus dem Loch am besten rausholen, indem du den Rücken durchstreckst und nicht weitersäufst, sondern dich den Dingen stellst.

deswegen die Frage, ob dein AG bescheid weiß. Und was war das für eine Leichtsinns-Situation?

Kopf hoch
Katrin

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


spidyy Offline



Beiträge: 244

04.06.2008 17:36
#4 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

ohje...das war wohl wirklich nix..ich wünsch dir viel kraft und mut!! das packst du schon!


Magusa ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2008 17:40
#5 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Hi Emmily,

du brauchst dich auf gar keinen Fall zu hassen. Bei dieser
Krankheit ist es nun mal so, das es sehr schwierig ist, alleine damit fertig zu werden. Ich will nicht überteiben,
aber es ist fast unmöglich und es lohnt sich nicht,
dieses fast immer wieder auszuprobieren.
Wenn den Entzug wieder geschafft hast, also jetzt nüchtern
bist, versuche einfach mal heute noch eine Selbsthilfegruppe zu erreichen, dort triffst Menschen,
die dich sehr gut verstehen.
Oder morgen, besser wäre noch heute.
Ist viel verlangt, aber machbar !

Manfred

[ Editiert von Magusa am 04.06.08 17:42 ]


jarunee ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2008 17:44
#6 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Oje, liebe Emmily....

ich drücke Dir die Daumen, das alles gut wird....


Emmily Offline




Beiträge: 36

04.06.2008 17:48
#7 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Vielen, vielen Dank für eure Antworten.
Ich hab mich heute mit meiner Therapeutin von meiner Entwöhnungstherapie in Verbindung gesetzt und sie will dass ich jetzt wieder mindestens einmal Wöchentlich zu ihr gehe.

Nein mein AG weiß nichts davon und ich hatte auch nicht vor es ihm zu sagen. Es ist nur ein Wochenend-Job und ich dachte dass ich nie den Mut hätte, angetrunken dort zu erscheinen... Tja, falsch gedacht

Die Leichsinns-Situation war eigentlich nur die, dass ich mich so sau-gut fühlte weil alles nach plan läuft, ich nach 2 Jahren endlich wieder einen Job habe und ich wie aus Reflex in meinem Stammkaffee ein Glas Sekt bestellt habe. Dann war es zu spät

Der schwerste Sprung im Leben, ist der über den eigenen Schatten


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

04.06.2008 17:51
#8 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Ja, ist mir damals auch so passiert - ich war auch ruckizucki wieder drin.

Aber du hast die ersten Schritte schon ganz richtig gemacht und jetzt besinn' dich mal auf das, was du bestimmt schon weißt, nämlich, dass sowas passieren kann. Du hast die Bremse jetzt gezogen - also bleib am Ball.

Und wie du hörst, gibt keinen Grund zum Selbsthass oder zu Vorwürfen - bekommst du von deiner Family ja auch nicht. Der Frust und die Enttäuschung, die Du empfindest sind normal und gut, um ein nächstes Mal zu verhindern.

Nächste Frage, hat der AG dich wegen deiner Angetrunkenheit nach Hause geschickt, oder weil es dir nicht gut ging? Wie war die Reaktion?

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


mihu ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2008 17:53
#9 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

hi emmily,

dir geht es ja schon langsam wieder besser. mach dir morgen gedanken, ob und welche hilfe für dich neben deinem job in frage kommt. und dann machst du dir einen entspannten tag, ruhst dich aus oder lenkst dich ab und dann gehst du freitag erholt und mit neuen schritten zur arbeit. dann hast du erstmal wochenende und den schweren schritt wieder zur arbeit schon hinter dir. dann sieht die welt montag schon wieder anders aus.

edit: hab gerade gesehen, daß du wochenende arbeitest. dann verschieben sich die tage eben nur ein wenig.

und der scheiß-egal-mann klaut dir nur unnötig zeit in deinem leben. außerdem sieht er nicht gut aus - also gar nicht erst mit dem verabreden.

sonnige grüße und viel erfolg
mihu

[ Editiert von mihu am 04.06.08 17:55 ]


Emmily Offline




Beiträge: 36

04.06.2008 17:54
#10 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Ja so was in der Art versuch ich mir jetzt auch einzureden!!!

Er AG hat mich heim geschickt weil er es gerochen hat. ich hab ihm gesagt es wäre noch von gestern weil ich am Vortag auf einer Party war. War das falsch?

Der schwerste Sprung im Leben, ist der über den eigenen Schatten


Emmily Offline




Beiträge: 36

04.06.2008 17:56
#11 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

ja ich denke es geht mir um einiges besser wenn ich den schweren schritt über meinen schatten geschafft habe und mich gestärkt in die Arbeit traue...

Der schwerste Sprung im Leben, ist der über den eigenen Schatten


alexia Offline



Beiträge: 153

04.06.2008 17:57
#12 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Hallo Emmily,

auch ich hatte letzte Woche nach über 2 Jahren einen heftigen Rückfall und auch bei mir haben sie es in der Arbeit gemerktWichtig ist doch jetzt erstmal das du da wieder raus willst.Ich habe mir einen Termin bei der Suchtberatung geben lassen weil ich gemerkt habe das ich einfach noch viele Baustellen in mir habe und fachliche Hilfe brauche.Habe seit meinem Absturz zwar nichts mehr getrunken aber viele Gedanken gemacht.Ich mußte auch wieder in die Arbeit und hatte mächtig Angst.War aber halb so schlimm.Ich wünsche Dir viel Kraft.Denk mal über eine Beratung nach.

LG Alex


mihu ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2008 17:57
#13 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

@emmily, das mit der party finde ich ok. würde ich jetzt einfach so beibehalten. wichtiger geburtstag deines 103jahre alten neffen *sfg*...oder so in der art.


Magusa ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2008 18:13
#14 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Hi Mihu,

das du 103 jährige Neffen hast, glaub ich dir auf`s
Wort, als Meister der Schönseherei,
wie ist es mit der Ehrlichkeit, hiermit meine ich die
Ehrlichkeit zu sich selbst.
Ausreden sind manchmal im Sinne von Notlügen zu
rechtfertigen, aber man sollte sie nicht hochjubeln.

Manfred


närrin Offline



Beiträge: 92

04.06.2008 18:15
#15 RE: Heftiger Rückfall Zitat · Antworten

Hallo, ich glaube nicht, dass es sich um MUT handelt, wenn du angetrunken bei deinem Arbeitgeber auftauchst.

Egal ob beim Probearbeiten oder sonst wann. Ich habe mir erlaubt in dein Profil zu schauen und Beiträge zu - überfliegen -, die du im April, also vor 1,5 Monaten geschrieben hast.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du im Rahmen einer Probearbeit den Job bekommst, wenn du am 2. Tag angetrunken erscheinst. Ich weiss natürlich nicht was du beruflich machst, ob es etwas sehr spezielles und außergewöhnliches ist, - wenn nicht, dann kann ich mir vorstellen, dass du den Job los bist.

Weißt du, die Spirale des Selbsthasses kenne ich und wahrscheinlich viele hier. "ich habe es versaut, ich bin schuld und.und.und) Für mich immer ein prima Grund, weiter zu saufen. (Selber zu wissen, ich war es, ist einfach Scheisse).

Deine Familie willst du nicht enttäuschen. Ich wollte meine auch nicht enttäuschen. Du bist noch recht jung. Weißt du, ich habe erst vor einigen Monaten gemerkt, wir sehr ich mein Leben nach meiner Familie ausrichte. (bin ca 26 Jahre älter als du). Die sind enttäuscht über mich, aber wenn sie die anderen 95% meines Lebens wüssten, die ich vor meiner Familie verheimlicht habe, ja - mensch - das wäre eine Enttäuschung. (Scheint heute mein Lieblingsthema zu sein).

Warum willst du einen Wochenendjob machen? Mensch - nutz die möglicher Weise freie Zeit und arbeite daran in Zukunft dein Leben selber zu gestalten. Ich weiß, dass ist eine Phrase und spiegelt auch meinen eigenen Wunsch. Klar.

Ich war gestern in einer neuen Selbsthilfegruppe. Die Gruppe war recht klein und ich fragte warum. Die Antwort war unter anderem , dass einige gestorben sind - an den Folgeerkrankungen dieses Raubbaues an der eigenen Gesundheit.

Ich weiss auch nicht - dein Beitrag spricht mich genauso emotional an, wie ich hier reagiere, weil ich manchmal denke, wenn ich damals solche Möglichkeiten und Toleranzen und. und und gehabt hätte. Das ist vermutlich Bullshit, aber irgendwie wollte ich das loswerden.

Liebe Grüße, Roswitha

Wenn du etwas erleben möchtest, was du noch nie erlebt hast, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.


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