Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 990 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Klamix Offline



Beiträge: 4

07.05.2008 21:51
RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo!
Ich habe wegen Problemen mit meinem PC im letzten viertel Jahr meine ersten Gehversuche in Bezug auf Foren gemacht. Und habe da so einige Dinge für mich und meinem PC klären können. Warum nicht auch hier.

Im Prinzip weiß ich gar nicht wie ich anfangen soll. Meine Gedanken sind irgendwie noch nicht präzise genug. So ein rumgeeiere. Das ich ein Problem habe ist wohl klar, sonst würde ich hier nicht schreiben. Aber vielleicht bringt ja auch dieser Anfang etwas Licht ins Dunkle.

Also: Ich bin seid fast drei Jahren trocken und beschäftige mich zur Zeit für meinen Geschmack etwas zu viel mit Rückfallgedanken. Ich suche zu oft nach Argumenten um meinen möglichen Alkoholkonsum zu rechtfertigen. In meiner SHG werde ich das nicht richtig los bzw. traue mich nicht meine unpräzisen Gedanken anzusprechen.

Immer wieder stellt sich mir die Frage: Was will ich?
Das reißt mich im Moment ziehmlich auseinander.

Vielleicht könnt ihr mir auf die Sprünge helfen?


Elke2311 Offline



Beiträge: 389

07.05.2008 22:07
#2 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo Klamix,
zunächst willkommen hier. Denkst du nur an einen Rückfall oder ist er schon passiert? Was macht es so schwer in deiner SHG darüber zu sprechen? Du schreibst das du seit 3 J. trocken bist, was ist geschehen das du jetzt an Alkohol denkst.
Du weißt doch sicher das du das erste Glas stehen lassen sollst. Such dir jemanden zum reden.
Kopf hoch, steh auf und pack es an
Elke


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

07.05.2008 22:20
#3 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo und willkommen Klamix.

Ich schließe mich da der Elke auch an. Eine SHG ist was das Thema angeht doch eigentlich Anlaufpunkt Nummer 1, oder ein Therapeut, sofern man noch in Behandlung ist. Selbst wenn man einen Rückfall HATTE, wird man dort verstanden.

Wieso wendest Du Dich dann lieber an ein Forum?

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


Klamix Offline



Beiträge: 4

07.05.2008 22:41
#4 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Nein, ein Rückfall ist noch nicht passiert.
Nach 6-wöchiger "qualifizierten" Entgiftung, ambulanter Therapie und SHG ist mir theoretisch auch (fast?) alles klar. Aber das Gefühl will meinem Kopf nicht folgen. Es ist auch nicht irgend etwas besonderes passiert in lezter Zeit. Ich hätte einfach mal wieder Lust und weiß das ich da sehr aufpassen muß.
Forum? Ja warum eigentlich?
SHG zu groß? Zuviele Angehörige? Forum anonymer? Mehr Zeit meine Gedanken zu formulieren?


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

07.05.2008 22:47
#5 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Ja klar, wenn's hilft auf jeden Fall. In meiner Gruppe hatte auch jemand das Problem, da wurde es so unberechenbar, dass er sich nochmal für eine statinäre Therapie entschieden hat (er ist Lokführer). Wäre das eine Option?

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


F10 2 Offline




Beiträge: 4.672

08.05.2008 00:13
#6 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Klamix
[b]Nein, ein Rückfall ist noch nicht passiert.



jo MOIN Klamix......doch ist schon passiert..

du bist mittendrin...

Mit dem Konsum wird der Rückfall dann eigentlich abgeschlossen!!

Anfangen tut´s immer mit dem Gedanken...

_____________________________________________________________________________________
Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

08.05.2008 07:10
#7 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Moin Klarmix,
ein freundliches willkommen auf saufnix dir!

Zitat
In meiner SHG werde ich das nicht richtig los bzw. traue mich nicht meine unpräzisen Gedanken anzusprechen.


Fehler Klarmix, grosses Fehler.
Genau da gehören deine gedanken hin, egal wie unpräzisse du sie empfinden magst.
Ich hatte da letztens ein für mich sehr schräges erlebnis.
Mein sohn war für eine woche zum skilaufen und einen tag nach seinem losdüsen,
kommt der suchtknabe um die ecke geschlenzt und meint:
Hey, trink dir doch mal einen, merkt doch keiner...........
Ich rede ja mit dem, also meiner ist so ein kleiner kerl, ........ anfangs war der größer,
ist irgendwie geschrumpft der knabe. Vielleicht, weil er langsam austrocknet........ nach guten drei jahren ohne.
Jedenfalls hab ich den freundlich retour in seine keller gefilde verwiesen.
Im ersten jahr habe ich den angeschrien und unter verpiss dich du arsch,
wollte der nie nicht gehen.

Es war samstag, ich wollte noch einiges einkaufen.
Mich hat das erst einmal verunsichert, logisch.
Hab erst zwei h später das vertrauen in mich gehabt dies zu tun,
ohne meine kenntnisse bzgl. weinreaglinhalt aufzufrischen...

Ausser, dass ich alleine daheim war, gab es keinerlei innere oder äußere anlässe für mich zu erkennen.
Ich mag wein nicht mal mehr riechen, möchte keinen beduselten kopf haben.
Habe das dann einer lieben freundin erzählt.
Die allerdings nicht süchtig nach alk ist.
Im grunde musste ich die dann beruhigen........
Besonders zu schaffen machte mir dieses "merkt doch keiner......"
Weil, dass ist ja nun echt der absolute blödquatsch.
Ich merke es, und ich bin definitiv nicht keiner!
Das war es in diesem fall auch, was mich am meisten verwundert hat.
Diese dem innenwohnende heimlichkeitsnummer.
Dazu muss keiner in den urlaub fahren, dass könnte ich jederzeit machen,
will ich aber eben gar nicht.

Dienstag dann in der gruppe erzählt.
Und siehe da, kommt vor sowas, meinten meine kollegen dort.
Soll ich mich mal nicht ängstigen und das mit dem "merkt ja keiner......" sei typisch für die suchtknaben zunft.
Zu diesem zeitpunkt war ich im grunde schon durch mit der nummer.
Dachte ich............
Aber, und das fand ich nun so richtig gut für mich, damit, dass ich es in der gruppe erzählt habe,
damit war das thema erst wirklich durch.
Die heimlichkeits geschichte lag offen auf dem gruppentisch und war erst dadurch endgültig raus aus meinem kopf.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dem knaben sonst noch was neues eingefallen wäre,
wenn ich es nicht thematisiert hätte.
Ich kann dir nur wärmstens empfehlen in deiner gruppe zu erzählen, was du uns hier erzählt hast.
Sich selbst nicht so wichtig nehmen, die eigenen gedanken für ungenau halten,
andere "probleme" zu wichtigeren zu erklären als die eigenen,
sich nicht zumuten mögen mit dem gefühltem "kleinkram",
dass spielt nur dem suchtknaben in die hände, die er sich dann grinsend reiben kann.
Der typ ist ein charakterschwein erster güte und nutzt jeden noch so kleinen spalt
um sich wieder in mein leben zu drängeln.
Ich sehe das mittlerweile recht sportlich.
Ist sein gutes recht es zu versuchen, so wie es meines ist ihn zu entlarven.
Ich sehe es wie der F10 2 Uwe Huhu
Du bist gedanklich schon mittendrin im rückfall.
Lege es auf den gruppentisch Klarmix, wenn du aus der nummer trocken raus kommen willst.
Erfolgreiches handeln und reden dir gewünscht
lieben gruss dir
Esther

Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse.
Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue
Wege in eine bunte Welt.


Juma63 Offline




Beiträge: 2.638

08.05.2008 07:34
#8 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo Esther!

Zitat
Besonders zu schaffen machte mir dieses "merkt doch keiner......Weil, dass ist ja nun echt der absolute blödquatsch.
Ich merke es, und ich bin definitiv nicht keiner!



Dieser Absatz gibt mir gerade ordentlich zu denken!

Er macht mir klar, dass es mir noch viel zu häufig passiert, dass mich selbst nicht ernst, nicht wichtig genug nehme!

Klasse Beitrag liebe Esther!

LG,

Sabine

Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:




Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

08.05.2008 08:28
#9 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo Klamix,

hier ist noch ein Link zum Thema Rückfall

http://www.angst-depressionen-alkoholerk...ruckfall__.html

Vielleicht kann der dir auch etwas weiterhelfen.

Gruß

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


uta111 Offline



Beiträge: 2.325

08.05.2008 18:33
#10 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

@ Friedi

Den Artikel finde ich gut.

ich hatte mir mal den folgenden Link kopiert, der meines Erachtens auch gut geschrieben ist. Der Inhalt sowie die Interpretation dazu gefällt mir.

@ Klamix...vielleicht hast Du mal Lust auch hier reinzuschauen

http://www.lebensgeschichten.org/alkohol/alkohol11.php

LG UTA

Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.


Klamix Offline



Beiträge: 4

08.05.2008 21:50
#11 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo an Euch! Danke für die Kommentare und Links!

F10 2 hat völlig recht! Ich bin mittendrin! Aber wieso zum Teufel? Wieso klopft dieser Suchtknabe wieder so erbarmungslos an? Wie schon geschrieben, theoretisch ist war mir das klar.
Den Artikel "Ein Rückfall ist menschlich und muss keine Katastrophe sein" würde ich jederzeit für jeden anderen unterschreiben, aber genau das lässt einen mir ein ungeheuriges Schlupfloch. Mir ist auch nicht ganz klar wieso ich den Mund nicht aufmache. In der SHG ist schon zum x-ten Mal darüber gesprochen worden, das nur demjenigen geholfen werden kann der seinen Mund aufmacht. Ist es die Scham, das ich zugeben muss das ich so nahe am Konsum stehe? Mir zur Zeit wieder viele angenehme Dinge zum Alkohol einfallen, kaum negative?
Und wieder diese Frage: Was will ich? Und wenn ja, warum?


uta111 Offline



Beiträge: 2.325

08.05.2008 22:13
#12 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo Klamix !!

11 Jahre bin jetzt trocken, hatte vor ca. 4 Wochen einen Rückfall. Dieser war aber schnell überwunden...aber es war ein Rückfall.

In meinen 11 Jahren Trockenheit hat der, so wie Du so schön sagst, "Suchtknabe" schon mal dann und wann an die Tür geklopft. Da ich leider in keiner Gruppe mehr aktiv war, musste ich diesen "Rückfallgedanken" alleine vernichten. Immer mit Erfolg. Ich habe mir immer wieder vor Augen geführt wie tief ich zu meinen nassen Zeiten gesunken war und wir schlecht es mir ging. Wollte ich da wieder hin ? NEIN..wollte ich nicht. Das trockene Leben ist so viel schöner und da ist es es nicht wert alles aufs Spiel zu setzen.

Doch als ich meinen Job verlor vor kurzem (ich weis das ist kein Grund)...war es mir plötzlich egal. Die Wirklichkeit hatte mich aber schnell wieder. Dieses Forum mit Ihren mitgliedern hat mich da auch in einer gewisen Art aufgefangen.

Deshalb Klamix....spreche es in deiner SHG an. Deshalb heisst es doch Selbsthilfegruppe...ihr helft Euch untereinander. Und Scham ist dort fehl am Platz. Trau Dich einfach. Du wirst sehen, das die Gruppengespräche Dir dann helfen werden.

LG UTA...die Dir die Daumen drückt

P.S. Ich könnte Dir viele viele negative Dachen zum Thema Alkohol aufzählen...würde aber den Rahmen sprengen

Positives zum Alkohol habe ich derzeit erfolgreich vergessen

Auch Wolkenkratzer haben mal als Keller angefangen.


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

08.05.2008 22:23
#13 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hi Klamix,

das hatte ich vor etwas über einem Jahr auch. Und wenn ich es genau ansehe (vom heutigen Standpunkt aus), begann das Karussell im Kopf schon ein halbes, dreiviertel Jahr früher.
Ich bin dann auch hier "auf dem Höhepunkt meiner Verzweiflung" aufgeschlagen.
Mir hat es geholfen, mich selber wieder zu sortieren. Ich habe gute Tipps bekommen, den ein oder anderen warnenden Hinweis, auch so manchen Aufstöhner, auch mal einen Tritt in den Allerwertesten.

Irgendwann begann der Gedanke an das Trinken von Alkohol wieder weniger zu werden und am Ende war ich in meiner Trockenheit wieder sicher. Jetzt geht es mir wieder sehr gut - was nicht der Fall wäre, wenn ich nicht "ausgehalten" hätte.

Grüße
Suse


Klamix Offline



Beiträge: 4

09.05.2008 12:58
#14 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Hallo an Euch!

Natürlich beginnt der Rückfall vor dem eigentlichem Tun im Kopf. Ich hatte bei anderen Therapieteilnehmern nie verstanden wie ein getätigter Rückfall aus heiterem Himmel kommen sollte. Ein Mitglied in der SHG betont immer wieder, das, wenn man sich noch Türen offen gelassen hat, ein Rückfall vorprogrammiert ist. Das glaube ich auch und ich frage mich ob das für mich zutreffend ist. Nein das frage ich mich nicht. Es ist zutreffend. Die Ausgangsbedingungen für meinen Endschluss, eine Entgiftung zu machen, haben sich geändert. Nun klopft das Suchtgedächnis wieder an und behauptet, es sei doch nicht so schlimm gewesen. Die Personen in meinem Umfeld sehen das ähnlich. Was aber daran liegt, das ich mich für meinen überhöhten Konsum in mein stilles Kämmerlein verzogen habe. Und ich da meine Kämpfe mit den Prozenten alleine ausgetragen habe.
Ich weiß das der persöhnliche Tiefpunkt sehr individuell und viel tiefer liegen kann als meiner je gewesen ist. Aber will ich das ausprobieren wieviel tiefer meiner liegen könnte?
Nicht kampflos! Aber den Kampf in Zufriedenheit umzuwandel fällt mir zur Zeit echt schwer. Darum bin ich hier.
Und darum habe ich vorhin mit meinem ehemaligen Berater der ambulanten Therapie, nach zwei Jahren, Kontakt aufgenommen und für nächste Woche einen Termin vereinbart. Die zweite Hürde, scheint genommen.


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

09.05.2008 16:08
#15 RE: Was will ich? Zitat · Antworten

Moin Klarmix,

Zitat
Und darum habe ich vorhin mit meinem ehemaligen Berater der ambulanten Therapie, nach zwei Jahren, Kontakt aufgenommen und für nächste Woche einen Termin vereinbart. Die zweite Hürde, scheint genommen.


Lieben gruss dir
Esther

Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse.
Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue
Wege in eine bunte Welt.


 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz