Eigentlich wollt ich diesen Beitrag an den Thread "Ich habe mich heute gefreut über..." anhängen, merke aber im Lauf des Schreibens, dass mir das Thema mal nen eigenen Thread von mir zu verdienen scheint.... auch wenn ich nicht so ganz sicher bin, wo er denn nun am passendsten untergebracht ist. Positiv isser allemal, also passt schon hier.
Ich habe mich so sehr gefreut darüber, dass meine Kleine aufgrund einer ganz eindeutig verdienten Gymnasialempfehlung heute die Aufnahmemitteilung für altehrwürdige, hochrenommierte Katharineum zu Lübeck mit nach Hause brachte - und das ganz "ohne Beziehungen" und obwohl wir erst vor ein paar Monaten hierher von RLP nach Schleswig-Holstein gezogen sind - einfach weil dies kleine Persönchen halt ganz prima seinen Weg macht und es "drauf hat" ... Sie ist völlig zu Recht ganz stolz und glücklich - und ich freu mich einfach mit ihr mit; wies Tier, wie ein Schnitzel, wie Hulle, wie verrückt!! Es macht mich auch nachdenklich.... und auch zutiefst dankbar... RÜCKBLENDE: ..vor fünf, sechs Jahren, in ihren letzten Kindergartenjahren, da hätte ihr wohl angesichts der bis dahin herrschenden Lebensumstände kein Mensch für diese Entwicklung auch nur den Hauch einer Chance für sie prognostiziert, mal dahin zu kommen:
Da war die Ausgangslage dieses Kindes die: ein vom Saufen der Mutter in vielerlei Hinsicht beeinträchtigtes kleines dünnes blasses störrisches Mädchen, das mehr schlecht als recht von einer größtenteils alleinerziehenden gefühlsverarmten Trinkerin bei chronischer Geldnot aufgezogen wurde, die zeitweilig nur mit Sozialhilfeunterstützung überleben konnte und dabei ohne ein intaktes familiäres Netzwerk - auch ohne Großeltern etc. - und bei fast völliger sozialer Isolation aufwachsen musste. Ein Kind, welches das Saufen der Mutter auch absolut mitbekam und dem dieser oft total apathische Zombie namens Mama sicher genauso oft Angst bereitete wie ihr unberechenbaren Gefühlsausbrüche und wetterwendischen Launen sowie die Zustände tiefster Verzweiflung, die damit einhergingen... Zum Glück aber auch ein Kind, das dann das Aufhören absolut mitbekam.. :bravo1
Und ich freu mich sehr, dass sie trotz dieser denkbar schlechten Ausgangssituation immer wieder soviel "Resilienz" beweist. Auch wenn die Lebensumstände sich seitdem komplett gewandelt (und verbessert) haben, so ist es doch nicht selbstverständlich, dass meine Kurze das auch so ohne erkennbare anhaltende Beeinträchtigungen "weggesteckt" hat.
Und natürlich freu ich mich in diesem Zusammenhang einmal mehr wieder darüber,, dass ich überhaupt aufhören konnte zu trinken und somit auch aufgehört habe, immer noch weiter dazu beizutragen, dass sie noch mehr saufbedingt wegzustecken gehabt hätte... wer weiß wie lange das noch so ohne erkennbare Störungen gutgegangen wäre, steter Tropfen höhlt gewiss auch hier den harten Stein bis er eben doch kaputtgeht....
Und dann hab ich mich übrigens noch gefreut, mit welcher Selbstverständlichkeit mein Unvergleichlichster dazu unlängst sagte "..unser Kind...hat..." ... auch das ist ein großes Glück, dieses Nah-Zusammengefundenhaben ohne auch nur drüber nachdenken zu müssen, in Fleisch und Blut und Herz und Hirn und bis tief ins Unterbewusste übergegangen...
Das ist für uns alle drei fühlbar und ist ein Teil Wiedergutmachung an unser aller Leben, das wir selber gestalten können...
Abstinenz ist aber erst die Basis dafür, dass alles überhaupt anfangen kann, wirklich „wieder gut“ zu werden. Aber: es ist möglich, das erlebe ich, erleben wir.
Ich bin eine so glückliche Frau, merk ich grad wieder.
Hach, Abstinenz ist geil!
IngMarie.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Und ich denke, ich kann Dir besonders gut nachfühlen, wie es sich anspürt, wenn die eigenen Kinder dann doch eine gute Entwicklung hinbekommen, an denen wir auch unseren Anteil haben (genauso wie am bescheidenen Start)
Fühle Dich und Deine Tochter dolle beglückwünscht.
Moin liebe IngMarie , mit freu! Und meinen Melinda überbracht und alles beste auf dem ehrwürdigen Gymnasium ihr gewünscht! Dir zum wiederholten male meine hochachtung für weg und eigenreflektion geschickt. Euch dreien, als gesamtkunstwerk, weiterhin so frohe liebende zeiten gewünscht! Mich auf sonntag und euch vorfreuend mit besonders lieben grüßen Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
Da geht einem das Herz auf.Ich kann deine gefuehle nachvollziehen da ich mit meinem sohn auch sehr viel positives erfahre.Er macht in 14 tagen seinen abschluss als gaertner und er tut dies mit der sicherheit es zu schaffen.Nachdem ich ihn ja mal ganz locker in die coabhaengigkeit gepresst hatte und er mir jetzt beweist dass meine therapie das beste war was ich je machen konnte bin ich auch sehr gluecklich.Es ist schoen zu sehen wie sich alles besser endtwickelt und es geht weiter.Wir beide machen Therapie und arbeiten vieles in gespraechen auf. Er sagt nach wie vor dass ich die beste mama bin und er seeeehr stolz auf mich ist. Ich auch auf seine leistungen und freue mich auf meinen gluecklichen gaertner der mir einen schoenen blumengarten angelegt hat einfach so um mir eine freude zu machen. Na denn freu dich denn wir erleben im moment dass es gut war abstinent zu werden und zu bleiben.