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Saufnix  
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Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 2.067 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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iwok Offline



Beiträge: 7

13.04.2008 12:23
RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben,

Ich hab mich gestern (angeregt durch eine Freundin, die eine relativ seltene Krankheit hat und sich auch per internet-forum mit anderen Betroffenen austauscht) auf die Suche gemacht und hab euch gefunden. Hoffe sehr ich kann hier meine Gedanken loswerden und vielleicht auch ein paar Gedanken von euch erhalten, die mir vielleicht oder vielleicht auch nicht weiterhelfen. Denn obwohl Freunde helfen, haben sie doch nicht dieselbe Situation...

Ich hab zu trinken mit 15 begonnen (so richtig halt) - damals war's noch relativ begrenzt durch Fortgeh-Regeln, aber es war doch damals schon so dass wenn, dann richtig - also gscheit zuschütten. Mit der Zeit, als die Regeln lockerer wurden (so mit 17 ca.) wurde das fortgehen häufiger (also auch unter der Woche) und länger und intensiver - da fing's auch an dass ich bei zuviel Alkohol nicht mehr kotzen musste, sondern einfach weitertrank bis zum Filmriss /einschlafen im Lokal. Vorher natürlich noch jede Menge peinliche Dinge gemacht, bzw manchmal auch Sachen die anderen Menschen echt weh taten.
Das ging dann halt so weiter - manchmal gab's Phasen wo ich dreimal die Woche einen Filmriss hatte (plus alles was vorher war - der ganze scheiß halt - ich hab mich mal mit meiner Mutter im Lokal geprügelt weil sie mich abholen wollte - hab mit vielen vielen Männern geschlafen weil ich im Rausch Lust drauf hatte und es am nächsten Tag sehr bereut... etc etc) phasenweise auch weniger - wobei ich es eigentlich schon sehr gut fand wenn ich mal eine Woche lang keinen Aussetzer hatte - im Schnitt war's wahrscheinlich jahrelang ein Vollrausch pro Woche.
Habe zwischendurch mal Therapie angefangen (zweimal eigentlich, Verhaltenstherapie) die auch ganz gut war die ich aber abgebrochen habe jedes Mal weil ich im Zuge des Studiums Auslandspraktika absolviert habe die jedes Mal ein halbes Jahr dauerten. Habe zweimal kurzzeitig zu trinken aufgehört (für ca. 2 Monate) aber dann kam halt doch wieder der scheiß-drauf Moment und es ging halt wieder voll los. Hab auch viele langsamer/weniger trink techniken probiert (zu jedem bier ein wasser, nur pro stunde ein getränk, genau vergenommen wieviel ich trinken darf etc) aber das hat alles nicht funktioniert. Dann hab ich vor einem guten Jahr einen "ambulanten Kurs zum kontrolliert trinken" gemacht, der war nicht schlecht, aber geholfen hat er eigentlich nicht. Aber angeregt wieder mich damit zu beschäftigen - worauf hin ich dann nach einem Erlebnis, also einem Rausch in dem ich alles gemacht hab was ich sonst so mach, nur halt geballt (Freunde sitzenlassen die mich besucht hatten, mit einem Freund geschlafen, um 4 in der Früh den Typen in den ich verliebt war herausgeläutet und das ganze Haus aufgeweckt) beschlossen habe es jetzt für ein ganzes Jahr zu lassen. und seitdem bin ich trocken - gute 15 Monate jetzt. In diesem Jahr hab ich mir Gedanken gemacht über die Zukunft, und beschlossen mir eine letzte Chance zu geben. Hab mir einen 5-Jahres-Plan aufgestellt mit dem ich mir selbst beibringen will, auf Genuss zu trinken und nicht um einen Effekt zu erzielen (da steigere ich die Rationen und Häufigkeit im Halbjahres- oder Jahresrhythmus - um mir Zeit zu geben mich daran zu gewöhnen dass man ja ein Glaserl Wein trinken kann, um danach auf Cappy Leitung umzusteigen... und so...)
Das soll meine letzte Chance sein - wenn ich da einen Rückfall habe, bleib ich trocken. Ich glaub das kann ich schaffen (trocken bleiben) aber das kontrolliert trinken wär halt schöner - alleine schon wegen der Auswahl an Getränken die man hat :-)
egal, auf jeden fall denk ich in letzter Zeit öfter ans Trinken - nicht an ein genussvolles Glaserl, sondern an einen gemütlichen (also nicht kapitalen) Rausch, einen gepflegten Damenspitz, sozusagen... und das hält mich auf meinen Plan zu beginnen, weil es mir zeigt, dass ich noch nicht so weit bin. Aber jetzt hab ich Angst dass irgendwann der Scheiß-drauf Moment kommt, so wie er halt früher auch gekommen ist. Bin total glücklich mit meinem nüchternen Leben, geh total viel fort und machmal auch echt lange, alle meine Freunde unterstützen mich sehr dabei, von Anfang an, und mit den Reaktionen von fremden Leuten hab ich umzugehen gelernt (mit viel Offenheit). Aber ich weiß eben nicht, woran es liegt dass es diesmal geklappt hat - und wenn ich das nicht weiß weiß ich ja auch nicht, ob nicht vielleicht wieder der scheiß-drauf moment kommt (dieses gefühl wurde in einem anderen thema beschrieben - dieses kribbeln im bauch, und dann das gefühl wo man gar nicht mehr nachdenkt sondern alles denken wegschaltet und endlich wieder ein bier bestellt...)

Okay, das war jetzt ein langer Text. vielleicht sollt ich noch ganz kurz anführen was die wichtigsten Gründe für mich waren zu trinken: Kontrolle verlieren (weil ich sonst alles kontrolliere, plane und im Griff habe) mich selbst fallen zu lassen und Dinge mitzuteilen was ich nüchtern nicht loswerden kann, Bedürfnisse auszusprechen, etc. Bin dabei an all diesen Dingen zu arbeiten, damit ich das auch nüchtern kann - und es gibt Fortschritte.

Ich weiß gar nicht was ich jetzt von dem Eintrag hier und euren Antworten erwarte - keine Ahnung... einen Rat? Nein ich glaub nicht... eher - hat jemand von euch Erfahrung mit einem so wohlüberlegten und auf lange Zeit angelegten Plan zum kontrollierten Trinken? Ich weiß dass die Chancen schlecht stehen, ich wills aber wirklich probieren - wie gesagt meine letzte Chance. Nur nicht gleich jetzt, sondern eben wenn ich soweit bin.

Danke an alle die diese Litanei gelesen haben - ich weiß ich schreib immmer recht viel! Bin gespannt auf Reaktionen, und falls ihr noch Fragen habt, fragt...

Liebe Grüße, Iwok


Pyranha Offline




Beiträge: 102

13.04.2008 12:46
#2 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von iwok
In diesem Jahr hab ich mir Gedanken gemacht über die Zukunft, und beschlossen mir eine letzte Chance zu geben. Hab mir einen 5-Jahres-Plan aufgestellt mit dem ich mir selbst beibringen will, auf Genuss zu trinken und nicht um einen Effekt zu erzielen (da steigere ich die Rationen und Häufigkeit im Halbjahres- oder Jahresrhythmus - um mir Zeit zu geben mich daran zu gewöhnen dass man ja ein Glaserl Wein trinken kann, um danach auf Cappy Leitung umzusteigen... und so...)
Das soll meine letzte Chance sein - wenn ich da einen Rückfall habe, bleib ich trocken. Ich glaub das kann ich schaffen (trocken bleiben) aber das kontrolliert trinken wär halt schöner - alleine schon wegen der Auswahl an Getränken die man hat :-)



Wir sehen uns dann in 5 Jahren. Ich musste mit 25 auch nochmal eine 4jährige Ehrenrunde drehen, bis es Klick gemacht hat. Schade ob der verschwendeten Lebenszeit aber die Erfahrung muss wohl jeder für sich machen.

This is your life, and it's ending one minute at a time.


grüne fee Offline



Beiträge: 2.384

13.04.2008 12:50
#3 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

willkommen ,Iwok

mich beschleicht das gefühl beim lesen deines posts,daß bei der von dir beschriebenen biographie nicht mehr als trinkpausen entstehen können,die du dir als kontrolliertes trinken schön redest...

ich habe für mich begriffen,daß ich mit alkohol nicht umgehen kann,weil ich süchtig bin.
ich mag keine programmierten abstürze riskieren...

der "verzicht" auf alkohol hat sich zudem als bereicherung für mein leben herausgestellt-
nicht,was den alltag betrifft,
aber meine möglichkeiten zu handeln und zu sein haben sich erweitert und ich erfahre mehr freiheit als ich mir je habe vorstellen können,
als ich noch glaubte,auf "leckere genüsse" fortan verzichten zu müssen.

und das mag ich gar nicht mehr hergeben...
so kann ich mich anderem zuwenden als dem ständigen gedankenkreisen um das thema"alkohol"---

hab ja nur ein leben!!!


liebe grüße sabine

there are things known
and there are things unknown.
in between there are doors. william blake


eventually, everything connects. charles eames


iwok Offline



Beiträge: 7

13.04.2008 13:10
#4 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

hallo,

Danke erstmal für eure schnellen Antworten!!!

naja trinkpausen sind es ja im Moment, das ist klar - ob es dann zum endgültigen Ausstieg gereicht hat werd ich wohl erst am Ende meines Lebens beurteilen können.
Versteh mich nicht falsch, ich weiß was ich bisher erreicht habe, und ich will's nicht aufgeben. Die Tatsache dass ich seit mehr als einem Jahr nie ein schlechtes Gewissen in der Früh hatte, dass alle Erlebnisse die waren ich vollkommen nüchtern und klar im Kopf mitbekommen hab, dass ich keinen Restfettndepressiven Tag mehr im Bett verbracht, dass ich jetzt auch am Wochenende tagsüber was unternehmen kann, usw...

Aber darf ich mal meinen Plan beschreiben, den ich ursprünglich hatte: Mit dem Jahr (das ich jetzt eben auf unbestimmte Zeit verlängere, und vielleicht auch auf immer) wollte ich erstmal lernen, mich in bezug auf Alkohol zu kontrollieren und sehen, dass alles was mit Alkohol Spaß macht (fortgehen, tanzen, leute kennenlernen, etc) auch ohne geht. Und nebenbei mir in dieser absolut abstinenten Zeit auch Gedanken über mich macen und an mir arbeiten. Gestern zum Beispiel hab ich mit einem sehr guten Freund über die Probleme gesprochen die ich in sozialen und intimen Situationen habe - und es hat super funktioniert und ich hab nicht mal viel herumgestottert sondern einfach alles rausgelassen - das konnt ich vorher nicht... Oder ich hab vor kurzem mein erstes nüchternes Gschichtl ghabt - das war zwar nicht ganz komplikationslos (psychisch geseehn) aber ein SChritt in die richtige Richtung.
Naja, und eben dann mein Plan:
1. Halbjahr: einmal pro Kalendermonat eine halbe Standardeinheit
2. Halbjahr: einmal pro Kalendermonat eine ganze SE
2.Jahr: einmal pro Monat eine ganze SE und einmal pro Woche eine halbe SE
3. Jahr: eimal pro Monat zwei SE und einmal pro Woche eine SE

etc

also langsam anfangen, mit großen Pausen dazwischen um meine Gefühle /Gedanken/ Gelüste anzuschauen und mit dem was mir passiert fertig zu werden. Ich hoffe halt dass ich mit der vorhergehenden Abstinenz die Kontrolle über mein Trinkverhalten erlange, und dann damit umgehen kann... Klingt das naiv? Glaubts mir, ich red nicht von so einem Vorsatz wie "ich trink heut nur ganz wenig" wo cih dann wieder abstürz.. und wenn irgendwas passiert (eben wo ich dann mehr trink als erlaubt) so war's das letzte mal. Garantiert und definitiv. Denn dann kommt Abstinenz ein Leben lang.

Hab mir auch überlegt, im Herbst (wo ich dann an einen neuen Ort umziehe und dort mal für etwa mindestens 5 Jahre bleibe) eine Therapie anzufangen, die nur indirekt was mit Alkohol zu tun hat, aber eben darauf angelegt ist die Probleme, die ich mit Alkohol bekämpft habe anders zu lösen. Das sollte ich wahrscheinlich wirklcih machen - je mehr ich's mir überleg desto sinnvoller wird das.. Kostet halt soviel Kraft, und ist auch ein bissl Angst-Überwindung notwendig, vor dem was da so auftauche könnte... Aber notwendig für ein glücklicheres Leben!

Der Alkohol geht mir ja nicht im Geringsten ab im Moment, und ist mir in der ganzen Zeit jetzt nicht abgegangen....

Liebe Grüße, iwok


Yonka Offline




Beiträge: 2.822

13.04.2008 13:28
#5 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Hallo iwok !

Wenn Du nüchtern total glücklich bist,und das , was Du bisher erreicht hast, nicht aufgeben willst, wozu dann das ganze Theater?
(Ich kenn das Gewürge von mir auch noch, aber überlege docjh einfach mal das Wort " kontrolliert".Gibt es hier auch viele tolle Beiträge zu!!!!)
Weil die Auswahl der Getränke halt größer ist ????
Na, wenn es das ist, dann schicke ich Dir seitenweise alkoholfreie souperleckere Alternativen
Also ich glaube, Du hängst noch tiefer drin als Dir eh schon bewußt ist!
Alkohol beherrscht Dein Denken meiner bescheidenen Meinung nach überaus !!!
Noch was zum Thema Psychotherapien
Mir hat eine Therapeutin mal gesagt:
Sucht geht vor Seele,bevor die nicht bearbeitet ist, sind alle anderen Genesungsversuche der Psyche zum Scheitern verurteilt.
Nach weiteren Eiereien damals meinerseits gebe ich ihr heute recht !!!!!

Gruß

Dagmar

„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“

Wolfgang Gruner


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

13.04.2008 13:43
#6 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten



Hi Iwok: Klipp und klar: Klappt nicht.

Das Forum ist voll von Leuten, die so einen Quatsch mal probiert haben.

Aber wenn Du meinst, dass Du es versuchen musst - also dass Dein Verstand, der ja weiß, dass es nicht funktioniert, nicht reicht, dann wirst Du wohl in die bittere Pulle fallen müssen.

Grüße
Suse


PeWe ( gelöscht )
Beiträge:

13.04.2008 14:10
#7 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Hallo Iwok,

ich glaube Du hast noch einfach nicht verstanden was Sucht eigentlich bedeutet! Nicht nur psychisch sondern auch physisch.

Vielleicht macht es Sinn sich damit nochmal näher zu beschäftigen...gibt hier ein paar ganz interessante Threads hier im Board zu dem Thema...z.B. hier Sucht und Gehirn--->Klick

Viele Grüße
PeWe


dietamy03 Offline




Beiträge: 461

13.04.2008 14:11
#8 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Hallo Iwok

Wenn Du keine Alkoholikerin bist , dann trinkst Du Alkohol, ohne das in irgeneiner Weise kontrollieren zu wollen.

Bist Du Alkoholikerin, dann hat es sich auskontrolliert
Der Alk kontrolliert Dich und dein Verhalten ( manchmal, in Trinkpausen, auch nur Gedanklich).

Entscheiden, wie es bei Dir so damit aussieht, kannst nur Du alleine.

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung
LG
Tamy

Wer heute nichts tut- lebt morgen wie gestern.


Rodine Offline



Beiträge: 1.151

13.04.2008 14:27
#9 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

@susi dito

Hallo Iowk
es gibt hier sicher viele mich einbegriffen die glaubten nach langer Trinkpause kontrolliert zu Trinken um dann doch wieder früher der später auf die Nase zu fallen.
Menschen die Kontrolliert trinken können müssen sich kein Plan darüber machen, sie trinken hin und wieder etwas ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen.
Du quälst dich damit nur Umsonst.

LG Rodina

Carpe Diem


Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.064

13.04.2008 16:16
#10 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Hallo Iwok ,

dein Problem, das du hier geschildert hast, erinnert mich an einen Beitrag, den ich vor ziemlich genau 2 Jahrren hier einmal geschrieben habe. < Guckst du hier (KT Annabella) >

Die entsprechende Passage, die du in deinem Problem beschreibst, hab' ich mal herausgezogen. Zumindest diesen Teil tät' ich an deiner Stelle mehrmals und ganz genau durchlesen.

Zitat
...In einem anderen Vortrag habe ich sogar ein ’scheinbares’ Argument gefunden, nach dem ich selbst zu dieser Zielgruppe gehören könnte, obwohl ich schon Jahre abstinent lebe, was dem Argument oben widersprechen würde.

Zitat (aus einem Vortrag Pro und Contra KT):
Das Erlernen kontrollierten Trinkens erfordert ein so hohes Ausmaß an Kontrollfähigkeit und –bereitschaft, an Planungsfähigkeit und –bereitschaft, dass es sich hier – wenn überhaupt - eher um ein hochschwelliges Angebot für Abhängigkeitskranke handelt, bzw. eigentlich die Kompetenzen eines recht gesunden Menschen erforderlich sind, um dieses Ziel zu erreichen.
Vorstellen kann man sich durchaus, dass nach jahrelanger Abstinenz mit entsprechender Reifung und Weiterentwicklung der Person die Trinkkontrolle eher gelingen wird als in den labilen Phasen nach Entgiftung oder der ersten Zeit der Abstinenz.

Aber ob sich jemand dann noch einmal auf den riskanten Weg einlassen will, muss er selbst abwägen. ...



Soweit ich das beurteilen kann, ist das Offenlassen-können dieser Frage - kann ich oder kann ich nicht (wieder trinken) - der Schlüsselschritt, nicht die Frage, kann ich die Menge meines Alkoholkonsums kontrollieren (= deine Fragestellung).

Ich lass' diese erste Frage (nach dem kann ich oder nicht) seit mehr als 20 Jahren im Raum stehen, mir ist das Risiko zu groß. Ich könnte auch nichts gewinnen, was denn auch. und ich leb' gut damit.


Lieber Gruß
Werner

P.S. hier auf Saufnix

----------------------------------------------------------------
It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

13.04.2008 17:07
#11 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Zitat
1. Halbjahr: einmal pro Kalendermonat eine halbe Standardeinheit
2. Halbjahr: einmal pro Kalendermonat eine ganze SE
2.Jahr: einmal pro Monat eine ganze SE und einmal pro Woche eine halbe SE
3. Jahr: eimal pro Monat zwei SE und einmal pro Woche eine SE

etc


4. Jahr: zweimal pro Monat 3 SE und zweimal pro Woche zwei SE
5. Jahr: dreimal pro Monat 4 SE und dreimal pro Woche 3SE
6.Jahr : viermal pro Monat 5SE und viermal pro Woche 4 SE

zwischen durch 7 mal pro Woche 1,43 SE und 8 mal pro Woche 2,365 SE und zusätzlich einmal pro Woche 1 SBDAK*, aber ausbaufähig

*saufen bis der Arzt kommt


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

13.04.2008 17:36
#12 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Und da ist jetzt noch nicht mal mit einkalkuliert, dass die SE über die Jahre dynamisch nach oben angepasst wird

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


newlife_reloaded Offline



Beiträge: 636

13.04.2008 18:00
#13 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Zitat
.... hat jemand von euch Erfahrung mit einem so wohlüberlegten und auf lange Zeit angelegten Plan zum kontrollierten Trinken? Ich weiß dass die Chancen schlecht stehen, ich wills aber wirklich probieren - wie gesagt meine letzte Chance.



Hallo Iwok,

Du wirst wahrscheinlich keine 5 Jahre brauchen, um zu wissen, ob Dein Vorhaben klappt - oder auch nicht.

Warum bist Du denn 15 Monate trocken geblieben, um dann zu probieren, ob Du noch kontrolloert trinken kannst? Das hättest Du auch ohne die Trinkpause probieren können. Eine Illusion muss ich Dir nehmen: Kontrolliertes Trinken lässt sich nicht erlernen. Wer es kann, braucht nicht über seine Trinkmenge nachzudenken. Ein Alki macht da weiter, wo er aufgehört hat - früher oder später.

Ach noch etwas: Ich war auch jahrelang von dem Wahn besessen, ich müssen nur ein wenig meinen "Willen" einsetzen, um meine Trinkmenge zu begrenzen und normal zu sein.

Heute habe ich meine Krankheit (!) akzeptiert, Hilfe angenommen und bin zufrieden (!) trocken.

Das könnest Du auch machen, anstatt die Zeit mit sinnlosen Experimenten zu verplempern, Deine Gesundheit aufs Spiel zu setzen und mit dem Hintern das Erreichte umzuschmeißen.

Beste Grüße
NL


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

13.04.2008 18:38
#14 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

iwok,

schließe mich den Schreibern zuvor an. Eigentlich wurde schon alles über das "kontrollierte Trinken" geschrieben.

Zitat
Aber jetzt hab ich Angst dass irgendwann der Scheiß-drauf Moment kommt,..


Deine Angst kann ich verstehen, kenne diese Momente auch.
Da ist es wichtig, über diese Momente hinweg zu kommen. Bei mir hilft da echt Ablenkung (wurde hier im Forum vielfach beschrieben) oder auch einfaches durch "Aushalten"
Gute Tips bekommst du dafür bei einer Suchtberatung oder in einer Therapie.
Du kannst wunderbar ohne Alkohol leben, wie du selber schon festgestellt hast. Spar dir doch einfach diesen verdammten Stress der Kontrolle
Alles Gute für dich
Gruß Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


iwok Offline



Beiträge: 7

13.04.2008 18:39
#15 RE: Angst vor dem "Scheiß-drauf" Moment Zitat · Antworten

Hallo, konnte jetzt den ganzen NM nicht antworten, weil auf meinem eigenen Computer der button "antworten" nicht erscheint - jemand eine ahnung, wie sich das beheben lässt?

Jedenfalls - danke für die verschiedenen Anregungen - ich weiß sehr wohl dass ich nicht alles Erreichte einfach umschmeißen soll - deshalb hab ich ja auch die Entscheidung noch nicht gefällt, werde sie in nächster Zeit nicht fällen, bin in diesem Forum und werde mich höchstwahrscheinlich zu einer Therapie entschließen.

Aber: Die Seiten über KT hab ich mir mal ein bissl angeschaut - danke für die links auch zu den forumsthemen - waren sehr aufschlussreich! Solche Dinge sind wirklich hilfreich...

Apropos Sucht und Seele: Klar ist die Sucht an sich eine Krankheit die es zu behandeln gilt, aber diese Krankheit ist meiner Meinung nach doch eine Kombination aus zwei Faktoren - nämlich einer gewissen Veranlagung zur Sucht, und den Problemen die man hat und den Gründen weshalb man trinkt. Aus genau diesem Grund finde ich dass man auch die Gründe für die Sucht behandeln sollte, und nicht nur die Sucht selbst - und wenn man denn schon trocken ist dann eben auch wirklich beides, nicht nur einseitig. Wenn's erstmal darum geht die Sucht an sich zu bewältigen (dh anzuerkennen dass man krank ist, Hilfe zu suchen, trocken zu werden und zu bleiben) hat das natürlich Prio 1, aber dann sollte man glaub ich schon sich auch bald auf die Suche nach den Gründen machen - sonst verlagert man sich doch nur von einer Sucht auf die nächste.

Wenn ich zum Beispiel keine Möglichkeit habe über die Dinge zu sprechen und mich mit ihnen auseinanderzusetzen, wegen derer ich getrunken habe - dann kommt doch früher oder später der Moment in dem ich da wieder reinkippe - und wenn ich dann internetforumssüchtig bin und den ganzen Tag vorm Computer sitze, ist mir auch nicht geholfen.

Aber im Moment gehts mir ja gut, und die Entscheidung jetzt zu treffen steht nicht an - es geht nur darum, sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Und ich finde, man sollte vor einer Entscheidung wirklich ALLE Möglichkeiten durchdenken und arbeiten, bevor man die Entscheidung trifft - besonders bei einer so wichtigen.

Wünsch euch allen noch einen schönen Sonntag-Abend, iwok


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