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Saufnix  
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 Nass und Trocken
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Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

22.03.2008 16:34
#31 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Trocken oder nicht trocken Marko, alles was Dir hier an Ratschlägen zukommt geht aus irgendeinem Grund nicht, Du versuchst es nicht einmal.
Statt dessen schreibst Du

Zitat
Gepostet von Armbruster
Deshalb suche ich einen Weg, mich der Situation zu entziehen, der Alkohol könnte ein solcher sein.



Du möchtest Dich der Situation entziehen, statt aktiv daran zu arbeiten sie zu verändern. Bischen wenig, oder?
Sorry, aber da drängt sich der Gedanke, dass Du Saufgründe suchst ja förmlich auf.

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


Armbruster ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 17:11
#32 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Angsthäsin
Trocken oder nicht trocken Marko, alles was Dir hier an Ratschlägen zukommt geht aus irgendeinem Grund nicht, Du versuchst es nicht einmal.
Statt dessen schreibst Du


Das ist falsch, ich lese sehr aufmerksam die Ratschläge durch und denke darüber nach. Aber auf manisch-depressiv zu machen ist keine Option. Ich war bereits zweimal in meinem Leben in einer geschlossenen Abteilung weil ich von Selbstmordgedanken gefaselt habe, das muss nicht sein. Saufen ist natürlich auch keine Option!



Zitat
[i]Du möchtest Dich der Situation entziehen, statt aktiv daran zu arbeiten sie zu verändern. Bischen wenig, oder?
Sorry, aber da drängt sich der Gedanke, dass Du Saufgründe suchst ja förmlich auf.[/b]


Ja, ich möchte mich der Situation entziehen, ich hoffe immer noch auf eine Eingebung, wie dies ohne saufen geht. Und einfach mache ich es mir wirklich nicht.


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

22.03.2008 17:17
#33 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Wenn du saufen willst, wird dich kein Mensch aufhalten können.
Aber mit etwas Glück schweigt deine Frau dich dann ja an, statt dich anzuschreien

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


PeWe ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 17:23
#34 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Wenn ich Deinen Thread hier so lese, dann kommt mir der Gedanke, dass Du doch im Grunde "nur" stinkend sauer auf Deine Frau bist!

Und anstatt diese Wut zu leben und sie rauszulassen undzwar da, wo sie hingehört, machst Du Dich (meiner Meinung nach) zum Opfer, indem Du (im Moment noch theoretisch) planst, die Wut gegen Dich zu richten!

Das sind klassische Situationen, warum häufig überhaupt erstmals zu Suchtmittel gegriffen wird!

Ich glaube, Du hast gerade die große Chance ein tiefes Muster für Deine Abhängigkeit aufzulösen, wenn Du es schaffst einen anderen Weg als den Rückfall zu wählen!

Das wird Dir vermutlich einen riesigen Fortschritt in Deiner persönlichen Entwicklung bringen...oder aber, Du gehst zurück zum Start...es liegt bei Dir...


Reader ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 17:27
#35 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Hallo Armbruster,
hallo Forum,

habe mich vor ein paar Tagen angemeldet, damit ich auch schreiben kann – es dann aber wieder verworfen. Warum ich es verworfen habe? Unter anderem deswegen, weil ich seit geraumer Zeit nichtangemeldet hier mitlese – und manchesmal denke: Trocken ist ja schön. Aber „nur“ trocken, dieselben klugen Sprüche wie nass, oftmals dieselbe Verhaltensweise, dieses „so muss es sein und nicht anders, dieselbe Großspurigkeit. Ich kann’s mir nicht vorstellen, dass es das ist, was jemand sucht, wenn er nach eigener Zufriedenheit sucht.
Armbruster schreibt es dann ja auch: Wenn es so leicht wäre!

Bevor ich Dir meine Gedanken zu deiner Situation schreibe Armbruster, kurz etwas über meinen Suchtverlauf. Bin das erstemal vor etwas über 20 Jahren ausgestiegen. Hielt dann 10 Jahre, unter anderem dank ambulanter und stationärer Therapie.
Ich lebte gut, kann sagen, gehobener sozialer Stand, keine wirklich drückenden Probleme, wenn auch in der Ehe nicht das Gelbe vom Ei. Aber mein Gott, ich hatte – so meinte ich – die Sucht „hinter mir“ gelassen, hatte es geschafft abstinent zu werden, was will man mehr? Man wird ja auch ein wenig demütig. Gerade auch der Partnerin gegenüber, die noch die nassen, exzessiven Zeiten miterlebt hat.
Dann erklomm ich eine Stufe nach der anderen im Job, wurde sozusagen Workalholic. Irgendwann fings an, mit den Gedanken: Jetzt kannste mal wieder.
Ging ganz gut, ca. 2 Jahre. Dann war ich Konsummäßig da, wo ich einst aufgehört hatte. Ging aber dann auch recht schnell, max. zwei bis drei Wochen, dann war ich körperlich und psychisch am Ende. Ich wies mich dann selber in eine entsprechende Klinik ein. Hätte geschworen: nie wieder!
Ein Jahr später nochmal der Absturz. Nochmals probiert, nochmals, wie Du, Armbruster, mir nichts Schöneres vorstellen können, als ein kühles Blondes (ich glaube, es war sogar Sommer damals) wie alle anderen zischen zu können. Vielleicht ein bißchen mehr. Gerade so, dass mal „der Druck“ weg ist.
Ging auch wieder schnell. Keine vier Wochen und ich war da, wo ich nie wieder hinwollte.
Diesmal glaubte ich es begriffen zu haben und ging zu einer hervorragenden Psychologin (Therapeutin). Ohje, da war so vieles noch in Schieflage bei mir. Nach 10 Jahren Trockenheit!
Die klugen Sprüche, die hatte ich wie so viele drauf, die auch meinen: Ich bin trocken, habe Therapie hinter mir, weiß alles, mir kann keiner mehr was vormachen. Ja, ja, sag das mal deinem Unterbewußtsein. Das lacht sich schief und krumm dabei!

Ich ging dann ein Jahr durchgehend wöchentlich (mind.) in Therapie – dann schlich „es“ sich wieder ein. Diesmal ging es noch schneller. Ich würde sagen, vom Gedanken „ob“ bis zum Gedanken „nichts geht mehr ohne und nichts mehr mit“ knappe vier bis fünf Wochen. Davon vielleicht gerade mal zwei Wochen Saufzeit. Eben exzessiv. Nichts mehr mit Spiegel halten. Vom Ypsolon zum Dauersäufer rund um die Uhr.
Natürlich keine Therapie mehr. Angeblich nur noch am Arbeiten, tatsächlich nur noch am Saufen.
Aber am Schluß fand ich den Weg dann doch und die Frau Doktor war entsetzt. Lehrstunde am lebenden Objekt: Vom smarten Geschäftsmann zum heruntergekommenen Säufer mit aufgequollenem Gesicht, abgemagert (weil ich nichts mehr Festes essen konnte), tiefrote Augen, Fahne – eben fertig.
Es gab zu der Zeit schon keine roten Teppiche mehr in den Krankenhäusern. Aussuchen war nicht. Also landete ich dort, wo sie einem in so einer Situation aufnehmen mussten. Psychatrie, Geschlossene. Über die Promille mag ich nicht schreiben, aber der Arzt meinte, es wäre unmöglich so einen Wert nur mit Bier anzusaufen. Geht doch. Theorie und Praxis. Vielleicht auch: jeder Körper reagiert anders.

Da hat es dann aber wohl – vielleicht – wenn ich Glück habe,wenn mir mein Schicksal hold ist, usw. -bis jetzt geschnackelt. Ich sah die, die genauso eingestiegen sind. Manche, wie ich erfahren konnte, schon lange Zeit trocken und dann wieder reingerutscht. Aber keiner hat es in der Hand, niemand weiß es. Bei manchen schlug dann der Korsakov zu. Grauenhaft. Wenn es wenigsten so wäre, dass sie immer in der anderen Welt wären. Aber sind sie oft nicht. Manchmal sind sie „fast“ normal – begreifen, was ist, was aus ihnen geworden ist, wo sie sind, dass es keine Rückkehr mehr gibt. Einfach furchtbar. Und niemand weiß – wann schlägt es zu, dieses furchtbare Syndrom.
Normalerweise ist es ja so weit weg von allen. Aber dabei sitzt es bei jedem Rückfall direkt im Nacken – und wartet. Ein Glas zuviel. Was ist schon so ein Gläschen, wenn einer von uns mal wieder zu Saufen beginnt?

Ist auch schon wieder gut 10 Jahre her.
Bin in keiner SHG. Therapie anschließend noch etwa ein halbes Jahr. Viel aufgearbeitet, viel begriffen, viel nach und nach umgesetzt.
Aber wissen ob es so bleibt – nein, das werde ich nie wieder.

Habe so viele erlebt, begleitet. Da gibt es tatsächlich welche, die sind viel länger „trocken“. Die Neueinsteiger bewundern sie, himmeln sie manchmal geradezu an. Ist okay. Aber es gibt auch nicht wenige, die mir ähnlich sind, die können mit diesen „Trockenen“ gar nichts anfangen. Ich steh dazu: Bevor ich „so“ trocken werde, auf diese Art, die ohne SHG, Forum, permanente Auseinandersetzung mit „noch viel Schlimmeren“ (also Nassen), lobtönen und Hosiana auf die eigene Trockenheit, da würde einer wie ich längst wieder saufen.
Aber weil ich die Sucht und ihre furchtbaren Auswirkungen kenne, deswegen akzeptiere und respektiere ich diese Trockenen. Es freut mich für jeden, der es – auf welche Art und Weise auch immer – geschafft hat!
Da waren dann auch viele, ehrlich gesagt, Armbruster, die Meisten, die haben das gar nicht so weit gebracht. Früher, da dachte ich, dass es wohl so eine magische Grenze gibt. Vielleicht 5, vielleicht 10 Jahre. Dass dann einer sich zurecht zurücklehnen kann und sicher sein kann, dass er es geschnallt hat.
Pustekuchen!
Dabei ist es nach meiner Erfahrung so was von egal, ob mit oder ohne Selbsthilfegruppe. Ob längst wieder alle Probleme (angeblich) im Griff oder noch einen Berg Schulden vor der Tür. Ich habe Alkis kennengelernt, die haben alle ihre Probleme „geschafft“, die verkorkste Ehe und Partnerschaft hinter sich gelassen, eine „top“ neue Beziehung, glücklich (scheinbar), guten Job, keine Schulden – und die fingen nach 10, 15 oder mehr Jahren wieder zu saufen an.
Ich hab welche kennengelernt, die haben sich in ihren Problemen keinen Zentimeter bewegt, haben zuhause immer noch dasselbe nörgelnde Weib, haben immer noch Schulden zum Abwinken, Streß im Job (oder gar keinen) usw. – und sind trocken geblieben. Bis jetzt.

Ich habe so viele erlebt und begleitet, ich glaube nicht mehr, dass irgendetwas oder irgendwer – ausser natürlich dem Betroffenen selber – daran was ändern kann: Wenn der Wunsch, der Gedanke, das Bedürfnis mal da ist, wieder „mal“ Alkohol (egal in welcher Form) saufen zu wollen, dann wirst Du das auch über kurz oder lang tun.
Es sein denn, Du „kämpfst“. Weil nichts anderes ist das. So, wie viele, die ohne ihre Gruppe wieder saufen würden, das sogar indirekt immer wieder zum Ausdruck bringen. „Ich weiß nicht, wo ich ohne Gruppe wäre“.
Oder so, wie viele, die sich, wie hier, unter Umständen ein Leben lang immer und immer wieder mit der Sucht, mit ihrer Sucht, auseinandersetzen.
Kann man sehen, wie man will. Ich finds gut, weil es eben besser ist, als wieder zu saufen. Aber es ist halt nicht wirklich „Surrender“, es ist – sicher ganz unbewußt und von allen guten Vorsätzen geleitet – ein ständiger Kampf. Ohne Gruppe, ohne Forum – wieder saufen, oder zumindest wahrscheinlich. Mit Gruppe, mit Forum – permanente Auseinandersetzung, das – ganz unbewußte – stete Einbleuen „ich darf nicht mehr … nie wieder“, das Erleben von Newbies, die manchmal halt auch richtig mies drauf sind, (sind so manche Trockene auch hin und wieder ;-)).

Armbruster, ich habe meine damalige Ehe hinter mir gelassen. Wie bei nicht wenigen Alkis ging sie nach der Therapie dann irgendwann vollends zu Bruch. Ich würde meiner Damaligen niemals Böses wollen oder nachreden. Meine Güte, was muss so eine Partnerin mit jemandem wie mir ausgehalten haben! Ich bin sogar sehr sicher: ich würde das nicht können und hätte viel früher Schluß gemacht.

Du glaubst inzwischen keinen Wert mehr auf Materielles zu legen, weil Du eine andere Seite des Lebens – durch deine Krankheit - gesehen hast. Aber auch dazu kann ich nur sagen: Wart’s ab. Du wirst zwar sicher nicht mehr der ganz große Kapitalist, aber wenn Du mal das eine oder andere Problem hinter Dir gelassen hast (dazu gehört halt eine verkorkste Beziehung, für deren Beendigung man dann den Arsch in der Hose haben muss, auch wenn das ein, zwei Jahre scheißwehtut), wenn Du mal so ein bißchen da und ein bißchen dort in deinem Leben ins Reine gekommen bist, dann weißt Du durchaus auch einen gewissen materiellen Luxus zu schätzen.

Alles andere, von wegen wie beschissen es Dir gehen wird, wenn Du wieder säufst, wie demütigend es für Dich sein wird – zudem in deiner derzeitigen Partnerschaft – wenn Du keine Ausreden mehr findest, wie sehr Du Dich dann nach einem Ende sehnst, wenn gar nichts mehr ohne und nichts mehr mit „König Alk“ geht , das weißt Du alles.
Ich verstehe Dich. Weil ich selber so war – und es vielleicht sogar immer noch bin, nur noch nicht bewußt weiß. Aber in mir, da bleibe ich eben mein ganzes Leben lang ein Säufer, der sich danach sehnt, seinen Geist und sein Bewußtsein zumindest zeitweilig in einen anderen Zustand versetzen zu können.

Vielleicht noch eines, was mir so manches Mal geholfen hat: Ich habe diverse „Hobbies“ angefangen. Nicht bloß eines, weil wenn ich dann dazu keine Lust habe, dann habe ich ja wieder nichts zum Ausgleich. Sport, (verschiedenen), Literatur, Gesprächskreise, Meditation, Musik, usw.
Nicht extrem, aber so, dass ich zu jeder Zeit darauf zurückgreifen kann. Wenn es mal soweit war, dass es „in mir brannte“, dann sagte ich immer: „okay, wenn’s denn sein muss, aber erst nachher (nach dem Joggen, nach dem Lesen, nach den Gesprächen, usw.) Oh Wunder – danach dachte: Alte Schnapsnase, wozu jetzt noch was anfangen, was eh nichts bringt. In der Regel ist dann wieder lange Schluß mit der Versuchung. Aber eben meine Art damit umzugehen. Kann sein, Du musst Dir was ganz eigenes suchen.

Sorry, wenn es lang geworden ist. Muss ja niemand lesen, der damit Probleme hat!

Reader


PeWe ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 17:47
#36 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Hallo Reader

Wilkommen an Board! Hört sich gut an, wie und was Du schreibst!
Ich würde mich freuen, auch in Zukunft noch mehr von Dir zu lesen!

Tschööööööööööö...
PeWe


mihu ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 18:40
#37 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Reader
Hallo Armbruster,
hallo Forum,

habe mich vor ein paar Tagen angemeldet, damit ich auch schreiben kann – es dann aber wieder verworfen. Warum ich es verworfen habe? Unter anderem deswegen, weil ich seit geraumer Zeit nichtangemeldet hier mitlese – und manchesmal denke: Trocken ist ja schön. Aber „nur“ trocken, dieselben klugen Sprüche wie nass, oftmals dieselbe Verhaltensweise, dieses „so muss es sein und nicht anders, dieselbe Großspurigkeit. Ich kann’s mir nicht vorstellen, dass es das ist, was jemand sucht, wenn er nach eigener Zufriedenheit sucht.

Sorry, wenn es lang geworden ist. Muss ja niemand lesen, der damit Probleme hat!

Reader



hi reader,

das tat mir gut zu lesen. denn, dieses verhalten mancher schon trockener und der einzig richtigen lösung muß und werde ich auch gleich wieder in meinem thread "mihu's trockenwerdtagebuch" lesen *gg*.

in diesem sinne weiter viel glück auf deinem weg.

lg mihu


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

22.03.2008 20:16
#38 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Hallo, Reader,

angenehmes und bemerkenswertes Post. In dem Thread "mihu's trockenwerdtagebuch" schreibst Du recht negativ:

Zitat
Reader:Keine Sorge, Seilschaft Forum, ich werde mich eh wieder gleich verkrümmeln. Eure Paranoia, querbeet durch viele Threads zu lesen, ist nichts für schwache Gemüter. Bin ja selber ein Alki, deswegen kann ich mir das erlauben: eben typisch Alki. Irrational verwirrt. Ich bezogen, egozentrisch, narzißtisch und irgendwie halt durch den Suff durchs Hirn geschossen.

Denkt mal drüber nach, oder einfach auch nicht, aber ich habe Armbruster und Mihu geschrieben, der Rest ist Beiwerk, unwichtiges, wie jetzt, Euer saudummes Gelabber, das Ihr so oft an anderen rausgelassen habt. Das ist „Trocken“? Immer gleich auf sich gemünzt? Interessanterweise dann aber auch immer gleich diejenigen, die sich da angepisst fühlen, die andere ständig anpissen?
Ich war früher auch so einer. Mögen die Mächte es geben, dass ich nie wieder so werde. Aber wer weiß das schon bei einem Alki?

Bye, bin dann weg, keine Lust auf PeWe, Elefantino, usw. Seilschaftenkrieg. Seltsames Forum, das. Besser sich raushalten.

Reader"



und hier andererseits


Zitat
Reader:"Aber weil ich die Sucht und ihre furchtbaren Auswirkungen kenne, deswegen akzeptiere und respektiere ich diese Trockenen. Es freut mich für jeden, der es – auf welche Art und Weise auch immer – geschafft hat!"



Zeigt das vielleicht Deine eigene innere Unruhe, die in den Sätzen:

Zitat
Reader:"Habe so viele erlebt, begleitet. Da gibt es tatsächlich welche, die sind viel länger „trocken“. Die Neueinsteiger bewundern sie, himmeln sie manchmal geradezu an. Ist okay. Aber es gibt auch nicht wenige, die mir ähnlich sind, die können mit diesen „Trockenen“ gar nichts anfangen. Ich steh dazu: Bevor ich „so“ trocken werde, auf diese Art, die ohne SHG, Forum, permanente Auseinandersetzung mit „noch viel Schlimmeren“ (also Nassen), lobtönen und Hosiana auf die eigene Trockenheit, da würde einer wie ich längst wieder saufen."



Die nachfolgenden Sätze (insbesondere die grün unterlegten) empfinde ich nicht stimmig:


Zitat
Reader:"Bin in keiner SHG. Therapie anschließend noch etwa ein halbes Jahr. Viel aufgearbeitet, viel begriffen, viel nach und nach umgesetzt.
Aber wissen ob es so bleibt – nein, das werde ich nie wieder.

...

Dabei ist es nach meiner Erfahrung so was von egal, ob mit oder ohne Selbsthilfegruppe.

...

Es sein denn, Du „kämpfst“. Weil nichts anderes ist das. So, wie viele, die ohne ihre Gruppe wieder saufen würden, das sogar indirekt immer wieder zum Ausdruck bringen. „Ich weiß nicht, wo ich ohne Gruppe wäre“.
Oder so, wie viele, die sich, wie hier, unter Umständen ein Leben lang immer und immer wieder mit der Sucht, mit ihrer Sucht, auseinandersetzen.
Kann man sehen, wie man will. Ich finds gut, weil es eben besser ist, als wieder zu saufen. Aber es ist halt nicht wirklich „Surrender“, es ist – sicher ganz unbewußt und von allen guten Vorsätzen geleitet – ein ständiger Kampf. Ohne Gruppe, ohne Forum – wieder saufen, oder zumindest wahrscheinlich. Mit Gruppe, mit Forum – permanente Auseinandersetzung, das – ganz unbewußte – stete Einbleuen „ich darf nicht mehr … nie wieder“, das Erleben von Newbies, die manchmal halt auch richtig mies drauf sind, (sind so manche Trockene auch hin und wieder ;-))."



und ergeben für mich keinen Zusammenhang.


Nun umschreibst Du aber treffend

Zitat
Reader:"Weil ich selber so war – und es vielleicht sogar immer noch bin, nur noch nicht bewußt weiß. Aber in mir, da bleibe ich eben mein ganzes Leben lang ein Säufer, der sich danach sehnt, seinen Geist und sein Bewußtsein zumindest zeitweilig in einen anderen Zustand versetzen zu können."



den nassen Gedankengang des "trockenen" Alkis, der so gar nicht recht in das Schema des zufriedenen, aufgeklärten trockenen Alkis paßt. Das ist aber letztlich egal, nur finde ich dann Dein Resümeè (siehe oben) reichlich unangemessen und schnöselig.

Das find' ich schade.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Reader ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 20:49
#39 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Hallo Friesenvolker,

wer in der Suppe ein Haar, oder sogar gleich mehrere sucht, der findet. Altes Sprichwort.
>>nur finde ich dann Dein Resümeè (siehe oben) reichlich unangemessen und schnöselig.

Das kannst und darfst Du! Mir ist das ziemlich egal, weil ich ja genügend von deinen Beiträgen schon gelesen habe, und wohl auch geschrieben habe „wenn man den Bock zum Gärtner macht“.

Jeder darf herauslesen und hineindichten, was immer beliebt. Unangemessen und geradezu unanständig empfinde ich Eure endlose Zitiererei und Zerhackerei anderer Beiträge. Mir kommt es nicht selten so vor, als ob hier (noch) nasse Alkis noch nässere Alkis bekehren wollen. Diese endlose Rechthaberei, ständige ‚da hast du das und dies geschrieben’, dieses sofortige Lospreschen und draufschlagen auf Neue, wenn sie nicht sofort die Kehle zeigen und Zustimmung verteilen.

Ich akzeptiere und verstehe dieses Gehabe, eben aus den beschriebenen Gründen. Was Du rausliest und um wessen Bart Du jetzt eine sinnlose Diskussion anzetteln möchtest, ist dein Problem. Mich brauchst Du nicht therapieren, ich verstehe so ein Forum, beziehungsweise verstand es bisher so, als Beistand und Motivierung von Mitbetroffenen Süchtigen. So war auch die Intention für meinen Beitrag an Armbruster und den an Mihu. Aber seis drum, ich hätte es nach meinen Lesestudien wissen müssen.
Friesenvolker, ich bin nicht blöd, und so weiß ich aus dem Gelesenen, wo Du noch vor kurzem in der Forumshirarchie gestanden bist. Manches hier erinnert mich stark an meine stationäre Therapie, da gab es auch dieselben gruppendynamischen Mechanismen. So wie damals, so auch jetzt: Götz von Berlichingen hat einen für solche Situationen passenden Kommentar hinterlassen.
Zieh mich nicht wo rein, wo ich nicht hinmöchte! Such Dir einfach einen anderen Diskussionspartner, ignoriere meine Beiträge, so wie es hoffentlich die anderen Streithammeln auch tun werden. Ich merk das schon, wenn mir jemand Übles will. Du willst nichts Gutes von mir und hast auch nichts Gutes im Sinn. Gehabt Dich wohl und streite und rechthabe mit jemand anderem!

Reader


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

22.03.2008 21:53
#40 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Hallo, Reader,

bekehren wollt ich Dich nicht. Mir sind da in Deiner Darstellung eben entsprechend aufgeführte Umschreibungen aufgefallen, die ich so nicht als stimmig empfand und das dann eben entsprechend gepostet. Das hat nichts damit zu tun, dass ich jemanden therapieren oder sonst etwas will.

Und in der Kommunikation untereinander ist es nun mal usus, Meinungen und Empfindungen auszutauschen, sonst bräuchte man gar nicht erst miteinander reden. Jeder sagt das, was er meint - und das steht dann vorbehaltlos und umkommentiert im Raum? Das kann so nicht funktionieren.

So auch hier. Ich habe Deinen sehr langen Beitrag nicht "zerpflückt", ich habe ledioglich mir nicht ganz klare Absätze aufgeführt und so zur Diskussion gestellt. Mehr nicht.

Ich habe da das Gefühl, dass dieses rege Kesseltreiben gegen Dich gefühlsmäßig auch auf Dich übergegangen ist und Du jetzt in jedem Forumsmitglied einen potenziellen Feind siehst, der Dir an den Kragen will. Komm' da mal bitte ganz schnell herunter.

Und dieser Ton gegen mich unterscheidet sich in keinster Weise von denen anderer gegen Dich in einem anderen Thread. Mach es doch nicht denen gleich. Entweder Du bist authentisch und der, der Du hier sein willst und auch als solcher wahrgenommen, dann solltest Du aber IMHO auch die Stärke haben, mit geradem Rücken gegen Deiner Auffassung nach unrichtigen Unterstellungen zu argumentieren.

Du hast es aber vorgezogen, Dich dem zu entziehen.

Gut, das muß ich dann akzeptieren. Hat aber nichts. Nichts besonderes jedenfalls.

Schade.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Armbruster ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 22:46
#41 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

@Reader

Hallo Reader, habe deinen Beitrag gerne gelesen und finde deinen Blickwinkel sehr interessant.
Ich will auch gar nicht irgendetwas hinein interpretieren, es war einfach angenehm es zu lesen.
Danke dafür und vielleicht schreibst du ja doch noch mehr.


fitti Offline




Beiträge: 2.444

22.03.2008 23:04
#42 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Armbruster


Gepostet von Armbruster

Als ich damals in Therapie ging war ich ganz unten, mein Problem ist, dass ich das Gefühl dafür, wie schrecklich dies war, verloren habe und mir nur noch die positiven Erinnerungen geblieben sind, wie die Geselligkeit in Kneipen etc..


Tja wärste mal in eine shg gegangen hättest du einmal in der woche ,dir angehört, was du vergessn hast

10 jahre trocken und nichts für sich getan ,darfste nun sehen wie du willst.

[ Editiert von fitti am 23.03.08 4:03 ]

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


JREWING ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 23:24
#43 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Hi Armbruster, ein paar kurze Gedanken von mir; ich denke schon das Trockenheit und Genesung vor allem eine Annahme seiner Schwächen bedeutet. Eine Art zu sich selbst stehen können, weicher werden zu sich. Saufen ist ja immer das Eingeständnis nicht weiter zu können.
Vor allem war es für mich immer wichtig das es für mich nicht verwerflich war an Alkohol zu denken, wohl aber in ihm die tatsächliche Lösung zu sehen. Mit Verboten geht bei mir halt gar nichts.

Gerade erlebte ich beruflich wochenlang starken Druck, mein Körper reagierte sofort. Jetzt, wo ich Urlaub habe und Ostern ist liege ich krank mit Grippe im Bett. Bravo, dachte ich mir. Der Körper denkt halt mit. Ich konnte aber bei meinem Arbeitgeber nichts daran ändern. Ich bin einfach wahnsinnig froh und dankbar das sich mir der Alkohol als Lösung nur schwach anbot und er die Grippe vorzog. In einem Hotel war die Minibar frei, und das nach einem langen Arbeitstag; ich stellte meinen Salat rein und sah die Flaschen die ´frei´ hätte trinken dürfen, kurz davor waren in der Minibar zwei Flaschen eines meiner ausländischen Lieblingsbiersorten. Hat mich aber nur ein bisschen getriggert; aber wer weiß, noch mehr Druck...

Danke für deinen post, ich habe daraus viel gelernt!

Boris


Helianta Offline



Beiträge: 153

22.03.2008 23:49
#44 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Hallo Armbruster,

Zitat
So als ob da jeder Mensch nur hingehen bräuchte, ein bisschen was von ausgebrannt und depressiv erzählen müsste und schon kriegt er einen Kuraufenthalt oder Therapie?



ob das für Dich eine Option wäre, weiß ich nicht. Ich will aber etwas dazu sagen, falls es so wäre: mir ist bei meiner Suche nach Fachkliniken einige Male aufgefallen, dass Kurzzeit-Therapien angeboten werden für Rückfallgefährdete. Also scheint das gar nicht so unüblich zu sein. In dem Falle vll. doch mal bei der Suchtberatung anfragen? Ich finde nicht, dass Du schauspielern würdest mit Deinen Problemen.

Liebe Grüße,
Helianta

:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner


Armbruster ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 23:58
#45 RE: 10 Jahre trocken und kein bisschen weise Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von fitti
Armbruster



Tja wärste mal in eine shg gegangen hättest du einmal in der woche ,dir angehört, was du vergessn hast


Nun, ist es nicht so, dass Rückfälle auch in SHG passieren, oder täusche ich mich da?


Zitat
Weißt du eine frau die schreitt ist schlimm ,aber ein mann der es sich gefallen lässt, ist entweder abhängig von dieser frau,ihrem geld oder hatt für mich keinen arsch in der hose.


Du weißt viel zu wenig von mir und meiner Ehe um solche sehr beleidigenden Äußerungen zu tätigen.


Zitat
Aber es nennt sich auch selbstwert gefühl sich dagegen zu wehren,


Ich wehre mich ja, seit länger als du es scheinbar zu wissen glaubst.


Zitat
10 jahre trocken und nichts für sich getan ,darfste nun sehen wie du willst.


Eine Äußerung die dir ebenfalls nicht zusteht, da du fast nichts von mir weißt.

Zitat
Aber anscheint traust du dich ,noch nicht einmal einen anständigen rückfall zu bauen .


Diese Äußerung ist primitiv und dürfte eigentlich von keinem Betroffenen in den Mund genommen werden.

Zitat
Nein den mußt du ankündigen ,nach dem motto ich habe es euch ja gesagt.


Ich habe keinen Rückfall angekündigt, was hätte ich auch davon? Du schreibst wirklich verletzend.

Zitat
Hast du deiner frau das auch schon angedroht ?
Wenn du nicht bleibst trinke ich wieder?
Ohwei.


Lies doch wenigstens richtig mit, dann wüsstest du, dass ich mit meiner Frau darüber nicht spreche.

Zitat
Einen schönen Abend dir und deinem........


Den schönen Abend wünsch ich dir und reflektiere mal über dich selbst und deine beleidigende Art.

@ Helianta
Vielen Dank für den Rat, werde mich nach Ostern mal schlauer machen.

[ Editiert von Armbruster am 23.03.08 0:12 ]


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