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Saufnix  
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Dieses Thema hat 89 Antworten
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 Nass und Trocken
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scomo ( gelöscht )
Beiträge:

17.04.2008 04:39
#76 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Hi Helianta,

hab jetzt grad nochmal in Deinem Thread quergelesen, aber nichts mehr dazu gefunden, wie's mit Deiner geplanten Thera aussieht. Ich hab selbst nichts dergleichen gemacht, denke aber, das waer doch eine gute Moeglichkeit, wenn es alleine nicht klappt? Bist Du aktiv dahinter, dass diesbezueglich was vorwaerts geht?

Falls ich das irgendwo ueberlesen haben sollte, verzeih bitte, meine Augen sind heut schon etwas angestrengt. Ciao, scomo


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

17.04.2008 08:53
#77 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Moin Helianta,

STOP sagen kannst nur du, evtl. mit Hilfe der Therapie. Wie schauts da aus?

Vorsichtig nachfragen möchte ich, ob dein Rückfall (?) etwas mit der Aussage deines Hausarztes zu tun hast, daß einfach weniger trinken solltest?

Liebe Grüße.


kranliner Offline



Beiträge: 577

17.04.2008 09:53
#78 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Liebe Helianta,
du wirst immer wieder (heulend?)vor dem bildschirm sitzen, wenn du nichts unternimmst.In solchen momenten kommt auch keiner,ging mir doch immer genauso.Du drehst dich immer im kreis,jeden tag etwas schneller,ich drehte mich am ende so schnell das ich den pc nicht mehr angekriegt habe. Es reichte dann grad noch um schnaps zu holen und das wurde mit jedem tag schwieriger,denn um den zu kaufen brauchte ich geld und das bekam ich nicht mehr, weil ich mit den automaten nicht mehr klar kam.
Nicht den kopf hängen lassen und verkriechen.
Ich wünsche dir alles gute, versuche es !

Klaus


Ingmarie Offline




Beiträge: 3.832

17.04.2008 16:19
#79 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Helianta heute nacht um 1:41 Uhr
es läuft nicht so wie es sollte. bin betrunken. würde mir wünschen jemand wäre bei mir und sagte mir STOP



Schad, das ging, so find ich, heut in der Flut von Beiträgen zu ...sagma mal... prominenteren Threads ein wenig unter wie mir scheint.

Nu, Helianta - bei mir hätt dasja rein gar nix genutzt, wenn mir einer gesagt hätt was ich zu tun und zu lassen hab. Wär ich nur bockig geworden. Meine Illusion von Entscheidungsfreiheit - die ließ ich mir als letztes nehmen, bis ich erkennen konnte, dass ich eh nur noch eine Wahl hab... nämlich aufhören oder krepieren...

Soweit dazu, dass Du wie mir scheint "an die Hand genommen und zu Deinem Glück gezwungen werden" möchtest. DAs KANN nix werden, denk ich.

Uuuund? Nu mal Butter bei die Füsche: Was war da nu vorher los? Was hat Dein "Leinen los!"-Kommando gegeben?
NIx läuft wie es soll???
Na, wie "sollte ES (was eigentlich?!) denn laufen"???

Wünsch Dir was,
Gruß
IngMarie

[ Editiert von Ingmarie am 17.04.08 16:20 ]

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Einfach tun.
Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.


Petra59 Offline




Beiträge: 629

18.04.2008 09:42
#80 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Hallo Helianta
kann IngMarie nur recht geben.
Ich habe auf jede Aufforderung zum Stop nur weitergemacht. Dieses Stop geben muss aus dir selbst kommen.
Du hast es in der Hand neu anzufangen. Auf ein Neues.
Ich habe es voriges Jahr nur geschafft in dem ich meine SHG und meine betreute Suchtgruppe besucht habe. Nimm dir alle Gehhilfen die du finden kannst.
Damit habe ich wieder die Achtung für mich selbst gefunden.
Nicht einfach der Weg, sondern steinig und schwer, aber schön, wenn man wieder wer ist.
LG Petra

Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich


Helianta Offline



Beiträge: 153

29.04.2008 00:06
#81 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Hallo ihr Saufnixxen,

jeden Tag war ich nun hier und habe mitgelesen, aber eine Antwort hier fällt mir sehr schwer. Dafür dauert es bei mir zu lange, bis ich eine Antwort geschrieben habe - Stunden! Es perlt mir eben nicht so aus den Fingern. Ich will dann immer gleich alles schreiben, was sich in meinen Gedanken abspielt, und das ist kaum zu schaffen. Das sich ein "Stop" von jemandem wünschen hat auch was mit dem jemand zu tun, denn da ist eben niemand. Zum einen niemand, der das tun könnte außer mir, das ist richtig, aber eben niemand, der zu mir gehört und mir beisteht, wenn nicht alles goldig glänzt im Bilderbuch des Lebens.

Ich glaube ich leide immernoch darunter, so allein zu sein in der Welt. Das ist eine Erkenntnis, über die ich mit 16 schon fürchterlich geheult habe, dass ich eben völlig allein bin. Eigentlich gehört es doch zum Erwachsen werden, dass man damit fertig wird. Nach außen habe ich das sicher gelöst und ich glaube nicht, dass mich jemand als nicht selbst- und eigenständige Person wahrnehmen würde, eher im Gegenteil. Nun habe ich einen Job, mit dem ich meine Tochter und mich ernähren kann und in meinem Rahmen alles gemacht, wie ich es als verantwortungsvolle Mutter von mir erwarte. Nur die Sozialkontakte, daran hapert es gewaltig. Eine wirkliche Nähe herstellen kann ich nicht. Mich auf jemenden einlassen, das mag ich nicht. Und dann leide ich darunter, dass es so ist. Ich habe einige vereinzelte Freunde, aber auch die mit Abstand. Mich ausheulen würde ich mich bei niemandem.

Ich habe getrunken an dem Abend, weil ich viel geschafft hatte. Weil ich aber auch dann wieder am Mittwoch abend schon völlig fertig war. Und das war dann mal wieder eine Art Belohnung. Die nach 2 Flaschen Wein und zwei Flaschen Bier in einer Krankmeldung mündete.

Daraus ist eine Krankschreibung für zwei Wochen geworden, weil es in meinem Kopf nur noch ein - ich kann nicht mehr - so kann es nicht weitergehen - ich kann nicht mehr - gab und ich dem Psychiater heulend meine Situation beschrieben habe, wie ich es sonst nicht getan habe. Nämlich, dass ich überfordert bin. Mit meiner Arbeit, meinem Leben, meiner pubertierenden Tochter. Paralysiert bei der Arbeit sitze, statt konzentriert zu arbeiten. Keine Freude empfinden kann. Es dann ein bis zwei oder dreimal in der Woche nicht aushalte und ich wegschalte. Seit letztem November habe ich wieder Alkohol-Fehlzeiten, jede zweite Woche. Und dass ich einfach nicht weiter kann, und überlege, zu kündigen.

So. Mit der Krankschreibung für zwei Wochen hatte ich das Gefühl, endlich mal entspannen zu können, ohne gleich wieder in den nächsten Tagen zu Arbeit zu müssen. Ich habe viel geschlafen. Ich fühle mich jetzt etwas besser. Alkohol getrunken habe ich seitdem nicht mehr.

Morgen habe ich einen erneuten Termin dort, um zu schauen, ob ich ab nächster Woche wieder arbeiten kann oder nicht. Ich bin mir noch nicht schlüssig, was das richtige ist.

Zur Therapie
es zieht sich hin. Bisher habe ich weder eine Kostenzusage noch einen Termin. Letzteres ist dann ja klar.
Warum? Der Suchberater sagte mir, alles sei gut und der Antrag würde umgehend abgeschickt und mit Sicherheit bewilligt. Ich habe mein Team (drei)informiert, daraus resultierte ein Sommer-Urlaubsstopp für alle beteiligten, weil so eine lange Abwesenheit von mir die Anwesenheit der anderen beiden benötigt. Kurz entschlossen habe ich noch einen Osterurlaub mit meiner Tochter gemacht, denn der letzte Urlaub ist lange her und wer weiß, wann es den nächsten geben word. Davor habe ich den Suchtberater och einmal angerufen, um zu hören, ob der Antrag denn nun weggeschickt ist und alles seinen Gang geht, oder ob noch irgendetwas von meiner Seite erforderlich wäre. Genau so. Er sate, der Antrag sei noch nicht weg, was mich etwas enttäuschte, weil noch eine Bestätigung von der KK ausstünde.

m nächsten Tag, Freitag nachmittag, sah ich in der Post zwei Anträge, die er mir geschickt hatte zum Ausfüllen. Unter anderem den Arztbericht. Och menno, mir hatte er doch gesagt, er wolle sich direkt an den Arzt wenden. Also zwei Wochen vergangen, ohne dass sich etwas getan hat. Am Freitag nachmittag konnte ich mich nicht mehr darum kümmern, und war dnn im Urlaub. Wieder zurück, musste ich erstmal einen Termin machen - nein, man könne den Antrag nicht so ausfüllen. Egal, dass ich wegen der Problematik schon ausfürhlcih mit dem Arzt gesprochen habe, egal das große Blutbild vom September, alles schon zu lange her. Warten auf den Termin. Wieder eine Woche vergangen. Arztbericht ausgefüllt und abgeschickt an den Suchtberater (am Freitag, den 18.4.) Der bekommt den Antrag innerhalb Kölns erst nach einer Woche (23.4.), dank des Poststreiks. So. da bin ich jetzt. Der Antrag müsste inzwischen bei der Rentenversicherung sein, ich werde den Suchtberater morgen mal anrufen und nachfragen, ob und wann er den wiederum abgeschickt hat.

Das frustriert mich alles ein bischen. Ab Eingang Rentenversichung dauert es ja auch noch mal, und ich würde lieber heute als morgen losgehen. Immerhin, ich dachte mir die Krankschreibung als erste Therapie und habe seitdem nichts getrunken. Es ist für mich schon etwas besonderes, das nun 10 Tage duchgehalten zu haben.

Wirklich geholfen hat mir dabei meine neue SHG, bei der ich jezt 4 mal war. Aber ausschlaggebend für mein nicht erneutes Trinken nach einigen Tagen war erstmal die Krankschreibung, und dann vor allem ein Abend mit der SHG ausserhalb der Gruppe, nämlich zum Bowlen und Essen am Sonntag, 20.4.

Interessanterweise hat mich das sehr bewegt. Und ich denke dann an die vielen Hinweise hier aus dem Forum, und wie richtig diese sind.

Der Kontakt mit "echten" Menschen, die das gleiche Problem hatten, ist unheimlich wertvoll. Wobei - was mir den Auslöser gegeben hat, war das Treffen in der Freizeit mit den wirklich super Gesprächen im Anhang. Jedenfalls sehe ich, dass es "in echt" nicht zu vergleichen ist mit einem virtuellen Gegenüber. Darüber wurde in den letzten Tagen hier viel geschrieben.

liebe Grüße von der, die jetzt wieder nur einen Bruchteil geschieben hat.

Heli.

:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner


Helianta Offline



Beiträge: 153

29.04.2008 00:26
#82 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

was mir schwerfällt beim nicht trinken, bzw. welche Argumentation schwer greift: ich will ja gar nicht unbedingt leben, ich habe nur da Gefühl ich muss. Für meine Tochter z.B.

ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll,immer ohne Alkohol zu leben. Zufrieden ohne Alkohol leben. Schon vor Alkohol habe ich nicht zufrieden gelebt und war nur unglücklich. Der Alkohol schien wie eine Flucht aus der Tristesse. Wie soll ich dann ohne Alkohol zufrieden sein?

:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner


Helianta Offline



Beiträge: 153

29.04.2008 01:15
#83 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Zitat
Na, wie "sollte ES (was eigentlich?!) denn laufen"???


damit hatte ich den Therapieantrag im Sinn. Und die Frustration, das es noch es etws dauern wird, bis ich das mitmachen kann.
gute Nacht...

:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner


fitti Offline




Beiträge: 2.444

29.04.2008 07:14
#84 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Guten morgen Helianta
Ich denke diese frage haben sich viele gestellt.

ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll,immer ohne Alkohol zu leben. Zufrieden ohne Alkohol leben. Schon vor Alkohol habe ich nicht zufrieden gelebt und war nur unglücklich. Der Alkohol schien wie eine Flucht aus der Tristesse. Wie soll ich dann ohne Alkohol zufrieden sein?
Nur gibt es viele die dir zeigen das es geht ,wie SHG.
Um zufrieden trocken zu leben ,dauert es eine zeit und dabei ist ungedult der größte fehler.
Wenn du die LZT ,hinter dir hast ,ist noch lange nichts vorbei,wie beim führerschein ,fahren lernst du erst nach der fahrschule.
Mir ging es nicht anderst wie dir und jetzt nach fast 4jahren ,geht es langsam in eine zufriedenheit über .
Viel glück und gedult alles braucht seine zeit.

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

29.04.2008 07:22
#85 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Helianta
.

ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll,immer ohne Alkohol zu leben. Zufrieden ohne Alkohol leben. Schon vor Alkohol habe ich nicht zufrieden gelebt und war nur unglücklich. Der Alkohol schien wie eine Flucht aus der Tristesse. Wie soll ich dann ohne Alkohol zufrieden sein?




Hallo Helianta!

In eben dieser gedanklichen Falle habe ich auch mal gesessen. Ich war der festen Überzeugung in meinem Leben würde sich nichts zum Besseren ändern, egal ob ich trinken würde oder nicht.

Mir hat damals ( bei meiner Trocknung vor 4 Jahren ) die Selbsthilfegruppe geholfen. Ich traf trockene Alkoholiker, die nicht nur von zufriedener Trockenheit redeten, sondern sie - für mich erkennbar - lebten.

Der Kontakt mit Menschen, die ich außerordentlich positiv erlebte, obwohl bzw. gerade weil sie trockene Alkoholiker waren, veränderte mein Selbstbild. Ich bekam Hoffnung, dass ich eines Tages auch so werden konnte, wie diese tollen Leute, und gab mir selbst die Chance, erste positive Erfahrungen mit meiner frischen Trockenheit zu machen.

Und jedes gute Erlebnis, jeder kleinen Erfolg, alles was ich ohne Alkohol wieder konnte, wieviel Freiheit ich zurückgewann - all das stapelte ich auf der "Gut"-Schale meiner imaginären Abstinenz-Waage. Da ich in die "Schlecht"-Schale dieser Waage gar nichts zu legen hatte, ist auch klar, wohin die Waage ausschlug. Schon bald wurde aus " Ich darf nicht mehr " ein überzeugtes " Ich will nicht mehr " und dann ein befreiendes " Ich brauche den Mist nicht mehr".

Nach meiner Erfahrung ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass Du in dem Maße, wie Du die "trockene" Helianta wieder lieben lernst, auch wieder mehr Nähe anderer zulassen kannst. Und dann müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn da nicht wieder engere Freundschaften und eventuell eine lebenswerte Partnerschaft auf Dich zukommen würden.
Dann kannst Du vielleicht sagen "Alleinsein ist Vergangenheit, Alleinsein war Alk!"


LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

29.04.2008 08:21
#86 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Helianta

... ich habe nur da Gefühl ich muss. Für meine Tochter z.B.

ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll,immer ohne Alkohol zu leben. Zufrieden ohne Alkohol leben. Schon vor Alkohol habe ich nicht zufrieden gelebt und war nur unglücklich. Der Alkohol schien wie eine Flucht aus der Tristesse. Wie soll ich dann ohne Alkohol zufrieden sein?



Moin Helianta,

ich erkenn mich sowas von wieder.

Für meine Tochter - ja, so fing auch mein neuer, trockener Weg an. Erstmal "nur" für meine Tochter...

Viel später (ca. 2 Jahre), im Laufe der Therapie reifte in mir die Erkenntnis: Nicht nur für meine Tochter, sondern zuallerst für mich und damit auch für meine Tochter.

Es geht, ganz automatisch - irgendwann - das "ohne Alkohol zufrieden sein".

Denn erst trocken war ich in der Lage, soziale Kontakte zu knüpfen und diese in dauerhafte Freundschaften zu entwickeln / sich entwickeln zu lassen.

Der "schlimmste Feind" der Abstinenz ist die Ungeduld. Ich wünsch dir ganz viel Geduld, das wird schon werden mit dem Therapieantrag.

Liebe Grüße.


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

29.04.2008 08:40
#87 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

hallo heli,

Zitat
ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das gehen soll,immer ohne Alkohol zu leben. Zufrieden ohne Alkohol leben. Schon vor Alkohol habe ich nicht zufrieden gelebt und war nur unglücklich. Der Alkohol schien wie eine Flucht aus der Tristesse. Wie soll ich dann ohne Alkohol zufrieden sein?



diese gedanken kenne ich auch nur zu gut und es waren auch bei mir die menschen in einer shg, die mir vorlebten, dass sie tatsächlich zufrieden leben ohne alkohol.

irgendwann wurde mir dann ganz deutlich, mit alkohol wurde ich nicht zufrieden, das habe ich schließlich jahrzentelang ausprobiert. also kann es nur ohne alkohol funktionieren. hört sich heute vielleicht so klar und einfach an, doch es hat noch lange gedauert bis ich dann tatsächlich meinen frieden mit mir machen konnte, zufrieden war.

ich denke, ohne alkohol zu leben kann ich mir nicht vorstellen, ist genau dieses süchtige denken, dass einen so blockiert die notwendigen schritte zu gehen, um aus dieser sucht-denkfalle endlich auszusteigen.

letztendlich ist es doch für jeden gesunden nicht süchtigen menschen das normalste von der welt ohne alkohol zufrieden zu leben. wie soll man auch mit alkohol seinen frieden mit sich machen? der versperrt doch den zugang zu sich selbst und damit alle möglichkeiten sein leben wirklich zu genießen, bewußt zu leben und sich bewußt darüber zu sein, wie will ich denn nun leben und wie nicht, was kann ich und was nicht und was muß ich dafür tun um hier und jetzt zu leben und nicht ewig in der vergangenheit oder erst in irgendeiner zukunft damit zu beginnen.

ich kenne deine jetzigen gedanken wirklich sehr gut, doch heute weiß ich aus eigener erfahrung, es ist einfach zur selbstbetrug.

ich bin damals ausgestiegen aus sorge um meine kinder. die waren es mir wert, ich mir selbst zum damaligen zeitpunkt noch lange nicht. das kam erst viel, viel später bis ich es mir selbst wert wurde.

viel erfolg bei deiner therapie wünsche ich dir.


Ruby Offline



Beiträge: 2.697

29.04.2008 10:08
#88 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

Lotte,
schön dich mal wieder zu lesen....Ruby

es sind die kleinen Dinge im Leben...


Helianta Offline



Beiträge: 153

05.05.2008 01:17
#89 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

vielen vielen Dank für das Lesen und eure Antworten.

vielen Dank für das Wünschen von Glück und mehrfach von Geduld. Das ist alles sehr ermutigend, was ihr schreibt. Ich hoffe, dass das auch in meinem Kopf und meinem Bauch mal endgültig ankommt.

Durch den Druck, der von mir genommen ist durch die Krankschreibung kann ich mich im Moment etwas entspannen und mich konzentrieren auf das, was nun wichtig ist für mich. den ratschlag, auch wirklich alle Hilfe anzunehmen habe ich insofern befolgt, als dass ich auch viel Kontakt hatte mit den SH-Gruppenmitgliedern, und es ist erstaunich, wie gut sich das für mich anfühlt, mit Menschen zu reden, die das gleiche Problem haben und damit inzwischen gut umgehen können. Das fühlt sich unvergleichlich an und hat mir in gewisser Weise den kick-off (hm, ein anglizismus.. Anstoss) gegeben. Ich glaube, ich brauche da auch ein bischen Hoffnung, dass es funktionieren kann, aufzuhören und wieder neu anzufangen. Oder anzufangen aufzuhören. Und das bekomme ich jetzt plötzlich massiv durch diese Gruppe.

Das was Du schreibst, Christoph

Zitat
Mir hat damals ( bei meiner Trocknung vor 4 Jahren ) die Selbsthilfegruppe geholfen. Ich traf trockene Alkoholiker, die nicht nur von zufriedener Trockenheit redeten, sondern sie - für mich erkennbar - lebten. Der Kontakt mit Menschen, die ich außerordentlich positiv erlebte, obwohl bzw. gerade weil sie trockene Alkoholiker waren, veränderte mein Selbstbild. Ich bekam Hoffnung, dass ich eines Tages auch so werden konnte, wie diese tollen Leute, und gab mir selbst die Chance, erste positive Erfahrungen mit meiner frischen Trockenheit zu machen.

und die schale find ich auch gut!

bin nun noch weitere zwei Wochen krankgeschrieben und freue mich darauf, denn so kann ich mich weiter nur damit beschäftigen, was für mich wichtig ist, und uach mich mit den Problemen weiter auseinandersetzen, die ja trotzdem noch da sind.

liebe Grüße!

:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Erich Kästner


mihu ( gelöscht )
Beiträge:

05.05.2008 07:39
#90 RE: Therapie beantragt Zitat · Antworten

moin helianta,

das mit der krankschreibung und der damit verbundenen entspanntheit kann ich gut nachvollziehen. kenne ich aus ähnlichen situationen selber. so brauchst du dir zur zeit um eine sache weniger einen kopf machen. das ist doch schonmal gut. dann genieß die die zeit und motivier dich gedanklich auf deinen neustart. du siehst ja, es geht voran. viel erfolg.

sonnige grüße
mihu


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