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Saufnix  
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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 1.255 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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theodor Offline




Beiträge: 420

09.02.2008 13:58
RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hallo ihr
Bei mir in der therapie ist es jetzt schon zum wiederholten Mal passiert.Kaum sind sie entlassen schon sind sie wieder Rückfällig. es sind nicht 2oder 3 leute sondern in den 3Monaten schon 15ehemalige Patienten.bei dem ein oder anderen hatte ich schon selbst den Eindruck ,der wird mit seiner einstellung nicht lange trocken seinaber es waren auch Leute darunter die so meine Meinung ein gute Therapie gemacht, ein gutes Paket für die Nachsorge in der Tasche ,Arbeit und so weiter ,;also alles was man Braucht!
aber kaum 2Tage später sind sie rückfällig.
Was haben sie denn Falsch gemacht ,haben sie in zuvielen Ecken nachgeschaut und dort zuviele "Gespenster" aus der vergangenheit begegnet.
Was kann ich nun daraus für mich machen .Was für erfahrungen habt Ihr denn so gemacht ,als es darauf anging
die theorie in die Praxis umzusetzen.
Oder was kann ich heute schon machen damit ich vorbereitet bin ,wenn ich aus der Klinik entlassen .

Wer heute den Kopf in den Sand steckt-
Wird morgen mit den Zähnen knirschen :gruebel:


Dorte Offline



Beiträge: 357

09.02.2008 14:08
#2 RE: Warum nur? Zitat · Antworten


Mir half ein Notfallkoffer.
Bei mir war drin: alles was mir gut tut und entspannt!
Außerdem die gewonnene Überzeugung im Notfall jede erdenkliche Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen.
Liebe Grüße
Dorte

Es gibt keine größere Vergeudung, als zu ignorieren, wonach man sich sehnt.


Inessi Offline



Beiträge: 4.791

09.02.2008 14:20
#3 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hallo Theodor,

ich habe über 2 Jahre eine ambulante Therapie gemacht. Eine LZT in einer Klinik kam für mich nicht in Frage wegen dem "Käseglockenprinzip". Für mich war wichtig, im Alltag begleitet zu werden in Verbindung mit einer "Aufarbeitung" meines vergangenen Lebens incl Kindheit.

Eine Idee (weil keine Erfahrung) von mir ist, daß die "PatientInnen" in der Klinik nicht genug darauf vorbereitet werden; daß das Umfeld zu Hause ja immer noch das Gleiche ist. Die Veränderungen müssen ja dann noch vom Patienten getan werden, um dauerhaft trocken zu bleiben.

Liebe Grüße.


ulliulli Offline



Beiträge: 1.026

09.02.2008 14:29
#4 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

ich habe mir vor augen gehalten, dass ich bewusst trocken bleiben will, kontakt gehalten mit jemanden, den ich in der tehrapie kennengelernt habe (haben heute noch 3-4 mal die woche kontakt), bin sofort in ne shg und hatte kontakt mit dem suchtberater meines arbeitgebers.
meine freundin stand mir eng bei (nicht als co, sondern nur, indem sie präsent war).

ich redete mir meine ängste auf das kommende und meine aktuellen gefühle von der seele.

und ich war saumäßig vorsichtig mit allem was ich tat, war vorsichtig mit MIR.

ging ganz gut, war erfolgreich,

grüsse, ulli

"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile.
Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)


theodor Offline




Beiträge: 420

09.02.2008 14:52
#5 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hallo
das käseglockenprinzip ist bei mir nicht gegeben.bin ja seit dem 1Tag in ambulanter form dort.Jeden Abend bin ich zu Hause dementsprechend habe ich schon gelernt mich meinen Ehemaligen Trinkfreunden gegenüber abzugrenzen. auch die Tollen Tage (karneval) habe ich gut überstanden. aber ist es nicht so das die ensthaftigkeit meines Tuns (nichts mehr zu Trinken ) erst richtig auf die Probe gestellt wird wen ich mit der Therapie fertig bin ? Mein Paket der guten Vorsetze +22 einzelgespraeche in den nächsten nachfolgenden Wochen nehme ich ich doch auch mit .Und natürlich das dort für mich ereichte,erlernte.Aber was ist wenn die guten vorsätze gleich arbeit zufindenusw. erstmal nicht umzusetzen sind und mein Selbstzweifel, der ja jetzt schon wieder durchblickt ,an mir nagt.?.....

Wer heute den Kopf in den Sand steckt-
Wird morgen mit den Zähnen knirschen :gruebel:


Elke2311 Offline



Beiträge: 389

09.02.2008 16:17
#6 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hallo Theodor,
ich war unter einer Käseglocke. Es gab während meiner Zeit dort unzählige Abrüche (in einer Woche 5 alleine in meinem Team) einige haben es nicht mal bis zum Bahnhof geschafft, ein junger Mann aus meinem Team nahm sich zwei Tage nach Therapieende das Leben. Viele Gespräche auch ausserhalb der Gruppenstunden haben mir geholfen dieses zu verarbeiten. Mein Umfeld war noch intakt, ich besuchte bereits vor der Therapie eine SHG und mir war klar das ich es schaffen kann. Das Alles war vor über 16 Jahren und ich habe es geschafft, leite seit 10 Jahren unsere SHG, habe vor 8 Jahren meinen Mann verloren. Das konnte ich nur schaffen mit der Gewissheit das Alkohol absolut keine Lösung ist. Vielleicht hilft dir meine Geschichte auch für dich einen Weg zu finden. Viel Erfolg dabei
Elke


Petra59 Offline




Beiträge: 629

09.02.2008 16:48
#7 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

hallo theodor,
ich war auch in der Käseglocke, 16 wochen komplett. Hab dort und auch in den letzten 5 Monaten zu Hause die Erfahrung gemacht, daß viele abbrechen, rausfliegen oder nach kurzer Zeit aufgeben.
Ich kam durch! weil ich wollte, weil ich mir wichtig bin, weil ich wieder leben will.
"Toller" Satz aber ich lass ihn mal so stehen.
Die Probleme waren noch genau so groß wie vorher. Rüstzeug ja, aber das umsetzen ist ein Spagat.
Ich habe meine SHG und Suchtgruppe weiter besucht. Meine Familie ist mit einbezogen und in der Regel gibt es viele Gespräche, außer wenn ich mal lieber wieder die Probleme in mich reinfresse. Kommt öfters vor, fällt mir meistens von selbst auf, weil ich mich nicht wohl fühle mit diesem alten Zustand.
Ich kann mittlerweile auch Hilfe annehmen und zulassen. Hab einfach nicht aufgegeben und den Kopf ins Selbstmitleid gesteckt, sondern bin meinen Weg, den ich mir gewählt habe für mich: Leben! weitergegangen. Mit allem was dazu gehört, ein stetes Auf und Ab. Reales Leben, mit mehr Achten auf mich.

Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

09.02.2008 18:34
#8 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hi,

ich habe 8 Woche sationäre Therapie hinter mir, war davor schon knapp ein halbes Jahr trocken. So krass wie hier geschildert habe ich es nicht erlebt (1997).

Zu meiner Zeit hieß es, die Rückfallquote betrüge im ersten Jahr ca. 50%. Arrogant wie ich bin, habe ich dann nach Beendigung der Therapie bei jeder Nachricht eines Rückfalles gedacht: prima, die statistische Wahrscheinlichkeit für mich steigt, das erste Jahr zumindest trocken zu überstehen.

Gruß
viktor


fitti Offline




Beiträge: 2.444

09.02.2008 19:31
#9 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von theodor
Hallo
Jeden Abend bin ich zu Hause dementsprechend habe ich schon gelernt mich meinen Ehemaligen Trinkfreunden gegenüber abzugrenzen. Und natürlich das dort für mich ereichte,erlernte.Aber was ist wenn die guten vorsätze gleich arbeit zufindenusw. erstmal nicht umzusetzen sind und mein Selbstzweifel, der ja jetzt schon wieder durchblickt ,an mir nagt.?.....


Hi theodor
Trinkfreunden gegenüber abzugrenzen.
Ich denke mal das war einer der guten entscheidungen.
Nun von mirweißt du als ich die thera anfing und im laufe der anderthalb Jahre ambulanter thera ,habe ich mich öfter gefragt?
Was mache ich eigentlich hierund dann ist mir wieder mein verhalten und mein mißt eingefallen den ich unter alk alles verzapft habe ,bis hin zum selbstmordversuch.
Und ich habe für mich gesagt: willst du weiter morgens aufstehen und nicht wissen was du alles gemacht hast
Nun kurz bevor ich fertig war ,habe ich mir eine SHG gesucht und bin da heute noch zufrieden.
Ist ein weg um stabiel zu bleiben ,da ich soviel leute kennen gelernt habe, die ich anrufen kann wenns brennt,.
Auch hat mir geholfen der gesunde ecoismuss
Nicht das reden über alkproblehme hat mir bis heute geholfen,sondern über den altag zu reden.
Aber eine gute frage die du gestellt hast

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


theodor Offline




Beiträge: 420

10.02.2008 06:45
#10 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hi, danke
ich habe einfach Angst.Angst davor das mich der Alltag nach der Thera wieder einfängt mit seinen nebensächlichen Kampfplätzen.Diese kämpfplätze waren es die mich früher aufgerieben habe ,dort habe ich die meiste Energie reingesteckt und natürlich nichts ernten können.Ich lerne gerade mich wieder neu kennen ,spüre n.Lange Zeit war es wie tot in mir.in der thera kann ich gute Ratschläge geben,doch mit dem Selbstdiagnostichen umsetzen hapert es noch.auch sehe ich noch viel Türen ,hinter die ich noch gar nicht geschaut habe.
habe das gefühl die Zeit dort rennt mir weg,16wochen was ist das schon(am anfang waren die 16wochen ein gewaltiger
Berg,ich habe mich zwar auf den weg gemacht ihn zu erklimmen ,nur kommt er mir im Moment immer noch sehr gewaltig,groß, fremd vor.
gruß Theo

Wer heute den Kopf in den Sand steckt-
Wird morgen mit den Zähnen knirschen :gruebel:


fitti Offline




Beiträge: 2.444

10.02.2008 07:42
#11 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von theodor
Hi, danke
habe das gefühl die Zeit dort rennt mir weg,16wochen was ist das schon(am anfang waren die 16wochen ein gewaltiger
Berg,ich habe mich zwar auf den weg gemacht ihn zu erklimmen ,nur kommt er mir im Moment immer noch sehr gewaltig,groß, fremd vor.
gruß Theo



Ja und einen schritt nach dem anderen

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


theodor Offline




Beiträge: 420

10.02.2008 07:53
#12 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

hi fitti,
ausserdem fühle ich mich dort unheimlich wohl.
ich werde beachtet geachtet verachtet.kann dort in Muse gehen, wo kann mann denn das sonst so?
habe ich auch Angst vor dem Abschiedt nehmen?? Ja

gruß theo

Wer heute den Kopf in den Sand steckt-
Wird morgen mit den Zähnen knirschen :gruebel:


Bauigel Offline




Beiträge: 116

10.02.2008 08:56
#13 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hallo theodor,

ich habe 10 Tage Entgiftung und 2 Jahre ambulante Alkohol-Therapie (alle 2 - 6 Wochen eine Stunde Einzelgespräch) hinter mir.

Mir hat von Anfang an geholfen, die mittelbare bis unmittelbare Zeit vor meiner Entgiftung,
als absoluten persönlichen Tiefstpunkt zu betrachten, bzw. zu empfinden, auch heute noch.
Und dahin möchte ich nicht mehr zurück.
Nicht mehr Alkohol trinken zu müssen, war für mich ein absolut positives Erlebnis, eine Erlösung.

Alkohol scheint bei längerfristigem Mißbrauch ein hohes Suchtpotential zu entwickeln, ähnlich wie Heroin.
Die Rückfallquoten im ersten Jahr der Abstinenz liegen bei beiden Stimulanzen um 75%.

Grüße
Thomas


fitti Offline




Beiträge: 2.444

10.02.2008 09:56
#14 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von theodor
hi fitti,
ausserdem fühle ich mich dort unheimlich wohl.
ich werde beachtet geachtet verachtet.kann dort in Muse gehen, wo kann mann denn das sonst so?
habe ich auch Angst vor dem Abschiedt nehmen?? Ja

gruß theo



Ja das ist so ,von angst zu reden weiß ich nicht ,aber die geborgenheit ,wird dir am anfang fehlen

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Petra59 Offline




Beiträge: 629

10.02.2008 11:05
#15 RE: Warum nur? Zitat · Antworten

Hallo theodor,
die Angst vor dem zu Hause war auch bei mir da.
Und beim Abschied ganz viel Trauer. Aber ich habe mir das Umsetzten zu Hause schlimmer vorgestellt, als es nachher war. Was nicht heißen soll, daß es einfach ist!
Die Muse in dich zu gehen mußt du dir selbst schaffen! Freiräume nehmen, nur für dich.
Ich brauch z.B. meine Spaziergänge, meine Malleidenschaft. Sagen zu können nur so weit und keinen Schritt weiter ist für mich gewöhnungsbedürftig, wird aber immer besser.
Für mich war und ist hilfreich, daß ich in der Zeit von Entgiftung bis LZT(4 Mon.) schon eine Therapeutenbetreute Suchtgruppe besucht habe und auch heute noch besuche.
Meine Art der amb. Nachsorge.
Außerdem der Gedanke an meinen persönlichen Tiefpunkt, da nicht mehr hin zu wollen!
Vicco hat da was von ner gewissen Arroganz geschrieben, ich denke bei jedem vermeldeten Rückfall genau so. Meine Chancen steigen mit jedem Tag. Und es gibt noch einige mit denen ich regelmäßigen Kontakt habe

Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich


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