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Saufnix  
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Dieses Thema hat 21 Antworten
und wurde 2.009 mal aufgerufen
 Nass und Trocken
Seiten 1 | 2
ProSecca Offline




Beiträge: 48

03.02.2008 17:25
RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

hallo liebe saufnixe,

vor fast 2 jahren hatte ich schon einmal ein monat lang nichts getrunken. dann fand ich, ich könne doch eh wieder einmal ein glas wein und so... na ja, euch brauche ich ja wohl nichts zu erzählen. das übliche quantum war bald wieder erreicht.

im vorigen herbst fasste ich den endgültigen entschluss, einen entzug im krankenhaus zu machen. ich musste 6 wochen auf ein bett warten, und am 5.dezember war es so weit. seitdem habe ich keinen tropfen mehr getrunken und habe, gott sei dank, auch gar keine lust darauf. ich habe auch eine psychotherapie angefangen, die mir helfen soll, das eigentliche problem meines trinkens zu erkennen. nur genusstrinken war es wohl nicht...

ich möchte mich nun wieder öfter hier "sehen" lassen und euch öfter um rat fragen.

gleich einmal die erste frage:
habt ihr nach dem entzug auch noch gezittert? in der früh, nach der ersten zigarette, reißt es mich ganz schön. außerdem habe ich meistens so ein dumpfes gefühl im kopf, auch öfter kopfschmerzen. was sagt ihr dazu?

freue mich schon auf eure antworten.

liebe grüße
P[color=black]roSecca[/color]

Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(A. Tschechow)


Grigori Offline




Beiträge: 432

03.02.2008 17:29
#2 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Welcome back!!!

Aber zu Deiner Frage kann ich nichts sagen, weil ich diese Probleme (zum Glück) nicht hatte. Aber sicher anwortet bald jemand, der etwas dazu (aus eigener Erfahrung) sagen kann.

Grigori


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

03.02.2008 19:27
#3 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Hi,

gezittert bzw. unkoordiniert in meinen Bewegungen war ich etwa einen Monat. Ich habe danach phasenweise (2 1/2 Jahre massivst - ich habe sogar Betablocker dagegen bekommen. Allerdings ohne Erfolg) wahnsinnige Migräne bekommen. Diese war(ist) psychosomatisch gewesen, ich hatte davor halt alles "weggesoffen". Mit der Trockenheit hat mich dann lange mein Kopf durch die Schmerzen "weggebeamt" - solange bis ich kapiert habe, was mir die Kopfschmerzen sagen wollten. Nämlich "Sorge für Deinen Ruhe" (in meinem Fall). Danach wurde es wesentlich besser.

LG
Suse


ProSecca Offline




Beiträge: 48

03.02.2008 19:39
#4 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

liebe suse,

wie hast du denn deine ruhe gefunden? ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht autogenes training machen sollte.

liebe grüße
P[color=black]roSecca[/color]

Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(A. Tschechow)


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

03.02.2008 19:48
#5 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Na so wirklich gar nicht.

Das mit den Kopfschmerzen wurde einfach besser als ich erkannte, was mir die "Migräne" sagen wollte. Ich hatte einfach ein anderes Bild von mir, als meine inneren Bedürfnisse waren. Meine inneren Bedürfnisse sind viel Ruhe, ich dachte aber, ich sei ein Mensch der Action sucht und viele Menschen. Das hat gegen die Migräne geholfen. "Gesund" bin ich heute noch nicht. Das hat aber weniger mit dem Alkohol, sondern mit meiner grundsätzlichen inneren Zusammensetzung zu tun.
Die unkoordinierten Bewegungen liesen nach einem Monat nach - naja, wenn man davon absieht, dass meine Hand-Auge-Koordination nicht die Beste ist. Aber das Zittern vom Saufen war vorbei dann.

Gruß
Suse


WelsEr68 Offline



Beiträge: 55

03.02.2008 20:28
#6 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Ich hatte am Anfang (ist ja noch nicht so lange her) auch öfters Kopfschmerzen. Wie ein leichterer Kater *grummel*. Wenn es zu schlimm war hab ich mit Kopfschmerztabletten nachgeholfen, ansonsten aber nur die Dosis an Mineralwasser kräftig erhöht - in Mengen, die früher Bier waren.

Jetzt ist es aber zum Glück von allein vorüber gegangen. Ich rate trotzdem (auch wenn ich bei keinewm war) zum Besuch beim Arzt.

no sig available


Petra59 Offline




Beiträge: 629

04.02.2008 15:14
#7 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Hallo ProSecca
ich hatte anfangs auch extreme Kopfschmerzen.
Hab ich auch heute streckenweise noch, wenn ich viel rumgrüble über mich und die Welt. Da ich kaum Medi´s nehme versuch ichs mit viel Bewegung an der frischen Luft weg zu pusten.
LG Petra

Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich


ProSecca Offline




Beiträge: 48

04.02.2008 22:22
#8 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

danke für eure antworten!
mir geht's heute überhaupt nicht gut. einerseits bin ich sehr nervös und andererseits hatte ich seit dem entzug noch nie einen richtig klaren kopf, bin immer wie benebelt. mein therapeut meint, ich solle zum psychiater gehen und evtl. meine medis neu einstellen lassen.
hab doch jetzt so viel vor, aber ich bin zu nichts fähig.

gute nacht für heute!

liebe grüße
P[color=black]roSecca[/color]

Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(A. Tschechow)


Grigori Offline




Beiträge: 432

04.02.2008 22:25
#9 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Ich denke, das war ein guter Rat. Ich würde ihn annehmen.


amethysmena ( gelöscht )
Beiträge:

04.02.2008 22:58
#10 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

sálü ProSecca!

erst einmal den schönsten glückwunsch zu zwei abstinenten monaten!

und auch glückwunsch zum gelungenen nick in wunderbarer doppeldeutigkeit. das gefällt mir!

ich hatte in den ersten anderthalb jahren meiner abstinenz die widerwärtigsten kopfschmerzen.
da hatte ich seit meiner jungend oft gegen angetrunken:
nach einem bier waren die kopfschmerzen meist weg.
nach fünf, sechs bieren waren zwar auch wieder kopfschmerzen da
- aber da wusste ich dann wenigstens, wo sie herkamen

diese zeit war ziemlich gräßlich für mich und sehr sehr anstrengend.
jeden morgen ein gefühl im kopf, als hätte ich die nacht durchgesumpft
- und das, obwohl ich seit wochen und monaten ohne alkohol war.
es war sehr schwer, das auszuhalten.
es war eine hölle in mir drin, gegen die ich mir nicht zu helfen wusste.

ich bin in diesen anderthalb jahren von arzt zu ärztin, von untersuchung zu behandlung .... nix hat geholfen.
irgendwann dann endlich habe ich mich bereit erklärt, ein antidepressivum zu nehmen.
ein paar monate später waren die kopfschmerzen weniger und dananach ziemlich weg, bis heute.
obwohl ich das medikament nun schon eine ganze weile nicht mehr nehme.

kann aber auch sein, dass die kopfschmerzen damals eher deswegen nachließen, weil ich etwa zeitgleich einen sehr stressigen beruf aufgegeben habe.


was mich damals die kopfschmerzen hat aushalten lassen,
das war einzig das gefühl von würde, wenn ich morgens in meine gequälten augen im spiegel sah:
ich wußte ganz genau, dass DIESER schmerz kein katerkopfschmerz sein konnte,
weil ich ganz ganz sicher war, dass ich mich am abend zuvor NICHT vergiftet hatte
- und an vielen vielen abenden davor auch nicht.

dieses wissen hat mich dann aber auch bei den ärztInnen entschiedener und selbstsicherer nach den ursachen der schmerzen forschen lassen.
so lange ich noch trank, habe ich mich immer geschämt, wegen "kopfschmerzen nach dem konsum von anderthalb litern rotwein" zum arzt zu gehen.


so lange ich noch trank, habe ich mich selbst nicht ernst nehmen können.
erst nüchtern konnte und kann ich das.
und schon alleine dafür hat sich das aushalten der schmerzen gelohnt.

bei mir waren es kopfschmerzen.
ich habe von einigen anderen menschen gehört, dass 'die sucht' alles mögliche an körperlichen symptomen und/oder unangenehmen zuständen 'produzieren' und 'sich ausdenken' kann, nur damit wir ihr die droge alkohol zurückgeben.

ich wünsche dir gute heilerInnen
und bleib unbedingt am ball!


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

05.02.2008 08:50
#11 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von ProSecca

und andererseits hatte ich seit dem entzug noch nie einen richtig klaren kopf, bin immer wie benebelt. mein therapeut meint, ich solle zum psychiater gehen und evtl. meine medis neu einstellen lassen.



Hi ProSecca,

auch von mir herzlich willkommen.

Kopfschmerzen hatte ich nicht, aber das mit dem benebelten Kopf kenne ich. Bei mir hat einfach das Hirn Zeit gebraucht sich nach langjährigem Mißbrauch zu erholen. So richtig bei mir und meinen Gefühlen war ich nach ca. einem Jahr.

Richtig bewußt erlebt habe ich diesen Nebel dann nochmal anderthalb Jahre nach Trockenlegung, als ich mit dem Rauchen aufhörte. Plötzlich hatte ich wieder Watte im Hirn. Dauerte allerdings nicht so lang wie nach der Trockenlegung.

Also ich rate immer zu Geduld. 25 Jahre Sauferei (bei mir) sind einfach nicht in 5 Tagen, Wochen oder Monaten weggesteckt.

Gruß
Viktor


sole Offline




Beiträge: 2.382

05.02.2008 09:11
#12 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Zitat
Richtig bewußt erlebt habe ich diesen Nebel dann nochmal anderthalb Jahre nach Trockenlegung, als ich mit dem Rauchen aufhörte. Plötzlich hatte ich wieder Watte im Hirn.



Hallo ProSecca,

mir ging's ähnlich wie Vicco: Als Trocken-Frischling und als Rauchfrei-Frischling hatte ich Watte im Kopf, es fühlte sich an, als stecke selbiger in einem Schraubstock, ein Druck kurz vor'm Kopfschmerz. Außerdem war ich ständig müde, und wenn ich dem nachgab und schlief, wurde es noch schlimmer.
Ich kenne diese Zustände auch aus depressiven Phasen und erkläre es mir damit, dass der Entzug des Alks und auch des Nikotins eine Veränderung der Hirnchemie mit sich bringt - die Neurotransmitter geraten durcheinander

Vielleicht solltest Du wirklich mit dem Psychiater darüber sprechen.

Mir hat geholfen: Geduld, ein geregelter, strukturierter Tagesablauf, Bewegung und frische Luft, die Gespräche in der Gruppe, viel Beschäftigung mit sinnvollen Dingen und wenig (!) Schlaf, Regelmäßiges Einnehmen der (vorher schon verordneten) 20 mg Fluoxetin.

Es ist ein ganz wunderbares Gefühl, wenn der Kopf irgendwann klar wird, der Mief und die Wolken sich verziehen und das Oberstübchen einen Zahn zulegt!

Gruß
sole

-----------------------------------------------
when in doubt: go to the water and swim


ProSecca Offline




Beiträge: 48

05.02.2008 11:24
#13 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

hallo, ihr lieben,

danke für eure antworten. ich würde gerne viel dazu schreiben, aber es ist watte in meinem kopf. ich finde jetzt nur schwer die worte, hier überhaupt etwas zu sagen. total vertrottelt.

hoffentlich lichtet sich der nebel bald! ich kämpfe momentan gegen die trägheit, hier einfach sitzen zu bleiben. ich sollte raus, ich weiß das genau.

noch etwas weiß ich genau: dass ich nichts trinken werde - ich kann mich noch gut genug daran erinnern, wie schlecht es mir noch im herbst ging.

bis bald.

liebe grüße
P[color=black]roSecca[/color]

Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(A. Tschechow)


theodor Offline




Beiträge: 420

05.02.2008 17:20
#14 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Hallo
das du nichts Alkoholiches trinken willst ist doch gut.viel trinken aber auch.
als ich noch trank habe ich so einiges weggetrunken(mengenmäßig).
Seitdem ich trocken bin muß ich mich oft zwingen Wasser oder Apfelschorle zu trinken. habe noch kein automatiches Durstgefühl. Ich bekomme die Kopfschmerzen wenn ich nicht ausreichend flüßigkeit zu mir nehme.
bekommst du denn noch Medis? vieleicht auch daher die benommenheit.
Viel Glück weiterhin
gruß Theo

Wer heute den Kopf in den Sand steckt-
Wird morgen mit den Zähnen knirschen :gruebel:


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

05.02.2008 17:39
#15 RE: endlich trocken! Zitat · Antworten

Hallo, ProSecca,

auch von mir ein herzliches hier "on board".

Les' Dich da ruhig mal etwas ein hier, es gibt da sicher einige Dich ansprechende Threads.

Nach Deinen Beschreibungen geht es Dir jetzt nicht sonderlich gut. Aber, ob das

Zitat
ProSecca:"... ich kann mich noch gut genug daran erinnern, wie schlecht es mir noch im herbst ging."



als alleinige Motivation reicht, künftig "trockene" Wege zu beschreiten? Trockenheit kann fruchtbares Land auch in eine Wüste verwandeln?

Hier posten, mitmachen und sich einbringen ist schon mal ein guter Anfang. Mach' da ruhig mehr draus, Vorschläge gibt es hier zuhauf.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


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