Hallo Zusammen, ich bin (reletiv) neu hier, habe vor langer Zeit mal gepostet. Meine Mutter (65) ist Alkoholikerin und macht nun endlich eine Langzeittherapie. 4 Monate in o.g. Klinik. Nun bin ich mir nicht sicher, ob diese Klinik geeignet ist. Es gibt viele Abbrecher dort und die Therapie scheint veraltet zu sein. Allerdings bin ich kein Fachmensch.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Klinik? Gibt es Möglichkeiten zu wechseln, wenn ja wie und wohin. Danke vorab und Allen einen guten Start ins neue Jahr! Grüße Sauerkraut
Hallo Sauerkraut, überlass das besser Deiner Mutter selbst. Wie Du schreibst, ist sie 68 Jahre. Du als Tochter bist immer noch in der Rolle, Deiner Mutter zu sagen, was gut und schlecht für sie ist. Erst einmal ist gut, dass sie in die Klinik gegangen ist. Bei mir kommt an, dass Du als Tochter unter dem Helfersyndrom und Sich-Sorgen-Machen-Zwang leidest. Dafür gibt es auch Hilfe in Selbsthilfegruppen und auch bei ambulanten Therapieeinrichtungen. Das hilft Deiner Mutter dann auch, nicht von der eigenen Tochter "bevormundet" zu werden, sondern als Erwachsene mit Selbstverantwortung ernst genommen zu werden mit der entsprechende Nähe oder Distanz.
Hallo, ersteinmal ein gutes neues Jahr! Vielen Dank für Eure Antworten. Nein, Ihr habt mich falsch verstanden: Ich habe keine Zweifel, sondern meine Mutter ist absolut nicht überzeugt von der Einrichtung und möchte lieber sofort abbrechen. Ich suche für mich Argumentationshilfe, sie zu unterstützen, dass sie bleibt. Falls das Feedback allerdings in Richtung "schlechte Einrichtung" ginge, wäre meine Idee, sie inoweit vom Abbruch abzuhalten indem Alternativen geboten werden. In ihrem Zimmer war eine Patientin, die vorher in der Salus-Klinik in Frankfurt war. Ihr hat es nicht gefallen und hat nach Lechbruck gewechselt. Hier hat sie dann leider nach 3 Wochen abgebrochen. Das möchte ich unbedingt verhindern.
ich kann schon nachvollziehen, dass deine mutter nach abbrechen zu mute ist, wobei ich die einreichtung nicht kenne. es ist im moment ein grosser schritt für deine mutter und sie stellt sich fragen über sich, deren antworten alles andere als toll sind. da ist es klar, dass einem nach davonlaufen ist. deine mutter muss selber wissen, wozu sie bereit ist, ich würde sie in keiner weise beeinflussen.
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
ich kenne weder die Klinik, in der sich deine Mutter befindet, noch irgendeine andere. Ich bin vor gut fünf Jahren mit Hilfe der AA trocken geworden und bis heute geblieben. Allerdings besuche ich meine Gruppe nach wie vor regelmäßig, nach Möglichkeit zweimal wöchentlich.
Was ich damit sagen will: Meiner Meinung nach ist die Art der Therapie nicht so wichtig. Vorrangig ist die Einsicht, Alkoholiker zu sein und Hilfe zu gebrauchen sowie die Bereitschaft, die angebotene Hilfe und Möglichkeiten der Selbsthilfe anzunehmen und zu nutzen. Wenn deiner Mutter diese Bereitschaft fehlt, ist es egal, in welcher Einrichtung sie ihre Zeit verbringt, das Resultat wird gleich Null sein.
Liebe Grüße
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Hallo Friedi, Du hast es auf den Punkt gebracht! Meiner Mutter fehlt leider noch immer jegliche Einsicht und Bereitschaft! Ich habe mich nun auch im Groben mit "Jellinek" vertraut gemacht... Sie ist verdammt weit am Ende!
Es wird ein 3-er Gespräch in der Klinik geben: Therapeut, Patient, Angehöriger. Ich möchte gerne im Vorfeld versuchen mit dem Therapeuten Kontakt aufzunehmen. Ich hänge etwas hilflos in der Luft, wie ich mich richtig verhalten soll...gehört wohl eher ins Co-Alkoholiker-Forum! Danke und Grüße Sauerkraut