Hallo Freunde, ich hatte heute, seit langem das erstemal wieder so bewußt, Saufdruck. Heute morgen nach der Nachtschicht, 1. Arbeitstag nach Urlaub, sass ich noch in einem Cafe und dachte, wenn ich jetzt ein Bier bestelle, das merkt doch keiner. Die trinkenden und vom Alkohol schwärmenden Jugendlichen in der Bahn auf der Hinfahrt waren keine Hilfe, auch nicht der Stern Bericht über Einsamkeit den ich in einer Arbeitspause las. Eben, wieder zuhause ohne Bier, lag ich im Bett und hatte den Geschmack auf der Zunge. Ich dachte mir ´schreib ins Forum´ das beugt vor. Ich habe mir eben auch was zu essen gemacht und trinke Tee, auch ein Hausmittel gegen Alkool. Ein satter Magen und keinen Durst. Auch das nur für heute von den AA´s ist hilfreich. Jeden Tag für sich leben. Vielleicht ist morgen ganz anders, gefühlsmäßig etc. Manchmal ist wohl einfach durchhalten angesagt, und, man braucht wohl einen langen Atem und das Anerkennen das es immer wieder mal ´schlechte´ Tage geben wird. Ich hab mir vorgenommen mir auch nicht mehr meine Stimmungen so von außen beeinflussen zu lassen. Ich denke das schreiben und das durchhalten hat sich gelohnt; manchmal macht die Trockenheit ja auch so richtige Spaß und ich habe ja wohl nur ein Leben.
Hallo JR, leider kann ich dir wohl nicht viel Hilfreiches schreiben weil ich selbst den Absprung noch nicht geschafft habe. Auch bin ich bisher noch stiller Mitleser ohne "eigene Vorstellung", was sich aber in Kürze ändern wird.
Ich wollte dir auch einfach nur sagen... ich find`s toll, dass du hier schreibst, anstatt zur Flasche zu greifen!! Hut ab und bleib dabei... auch wenn es sicher noch den ein- oder anderen Tag geben wird, an dem es schwerfällt.
Ganz liebe Grüße, Madi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
Hi Madi, vielen Dank für deine liebe Antwort. Sie bedeutet mir etwas; speziell weil du schreibst du hättest es noch nicht geschafft. Vielleicht kann ich dir auch Mut machen für die Trockenheit. Ich hätte es nie gedacht das ich mal längere Zeit ohne sein könnte. Rückblickend gesehen verlief meine Abstinenz optimal: absoluter Nullpunkt/Tiefpunkt(kurz vor der Gosse); Supertherapeut in der Langzeit; Er machte mir AA Meetings und Sponsor zur Auflage, sonst würde ich es nicht schaffen, bevor die Thera zu Ende ging; gleich Arbeit gefunden und mittlerweile Schulen bezahlt; Andere A-Gruppen gefunden und recht gute Gesprächstherapeuting gefunden, beides um Dinge aufzuarbeiten neben dem Alkohol. Vor dem Tiefpunkt habe ich auch vier Jahre gekämpft, mal Abstinenz mit Suchtberatung geschafft, Rückfall etc. Bis mir einer sagte: sie seien Alkoholiker mit ihren Leberwerten; Erst da begann ich ernsthaft über meinen Alkoholismus nachzudenken; Später in der bereits erwähnten Langzeit gab es einen entscheidenden weiteren Punkt; ich sagte dem Therapeuten nach ca. 8 Wochen Langzeit, genau in der Mitte der Therapie, das ich weitertrinken wolle, kontrolliert. Er sagte ok., dann kommen sie wieder her, wenn sie es noch schaffen und nicht sterben. Beides!!! wollte ich ja nun genau nicht, nie wieder dahin zurück (bin freiheitsliebend), sterben wollte ich mit 28 auch noch nicht. Da kam eine ganz tiefe Entscheidung, es trocken probieren zu wollen. Der Therapeut meinte auch das er glaube das jeder abstinenzfähig sei, ein anderer meinte das ich als Kind ja auch nicht jeden Tag trank.
Ich glaube ich hab nur ein Leben als Mensch, und ich habe nur eine Chance zu leben (auch wenn noch ein bisschen was fehlt), nämlich trocken. Auch habe ich das Glück ein Fan dieser A-Gruppen geworden zu sein. Ich komme immer tiefer in das Programm und ich finde es toll. Bin dankbar, auch wenn es immer wieder mal sehr einsame Stunden gibt in denen mir mein innerer süchtiger vorgaukelt ich müsste jetzt dringend was an der Situation ändern.
Hallo ihr Beiden, ich kann euch nur mein Respekt zollen. Da ich von der anderen Seite der Alkoholproblematik stehe, kann ich nur dem einen Mut zur Überwindung des Schrittes machen und dem Anderen mein nicht vorhandenen Hut ziehen. Viel Kraft und eine gute Zeit wünscht euch Leo
Ich weiß nicht, ob es [color=green]besser wird, wenn es anders wird. Ich weiß nur, daß es anders werden muß, wenn es besser werden soll.[/color]
Danke Leo, auch dank an alle anderen; ich will dir auch Mut machen mit dem aufhören. Der ´schöne´ Moment mit dem Alkohol ist ja eigentlich nur ein paar Minuten. Okay, das Ritual zählt auch mit. Aber alles in allem, ich bin nicht mehr bereit den Preis dafür zu zahlen.
Kater; Finanzprobleme, Jobprobleme, alle Organe betroffen; bei Leberzirrhose sucht sich das Blut neue Wege um die Leber herum das oft zu Blutungen führt, etc. Ich höre jetzt auf, ist eklig genug. Hätte ich den Vortrag in der Klinik vom Arzt vorher gehört, ich glaube ich hätte sofort aufgehört.
Hallo JR, leo und all die anderen, wie seit ihr ins neue Jahr gerutscht, alle trocken??? Ich trotz kalten Entzug schon... Alles Gute für das neue,hoffentlich trockene Jahr!!! Gruss Jonny
Hi Johnny, ein Glück ja. Dir auch ein frohes Neues und allen hier. Ich war auf einer Convention von den NA Gruppen, die trinken auch keinen Alkohol. War recht schön; hab mich dort verliebt und bin recht nervös deshalb.
Ansonsten geht es mir persönlich mehr gut als schlecht.
Hallo Forum, ich will hier wenigstens noch was sinnvolles dazuschreiben was von Herzen kommt.
Nach vielen, vielen Schwierigkeiten muss ich heute sagen das mir meine Trockenheit das wichtigste im Leben ist. Ich will sie um keinen Preis der Welt wieder hergeben.
sehe ich genauso, wobei ich trockenheit mit zufriedenheit und größerer sicherheit verbinde. ich denke, ich in ein anderer mensch geworden, selbstsicherer und bewußter mir und meiner umwelt gegenüber
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
klingt gut.heute habe ich den ersten schritt zu einer suchthilfe gemacht.da war ich stark und voller zuversicht.doch am abend kommt der "sufdruck"wieder,und meine einzige rettung ist diese forum....
Johnny, selbst die Rockstars werden langsam fast alle trocken; die Vorbilder warum ich unter anderem auch getrunken habe. Im Großen und Ganzen bin ich heute zufrieden; da steckt das Wort Frieden drin. Frieden im Herzen haben; nicht mehr dieses wenn der Chef nicht wäre, dies oder das, Morgen höre ich auf. Nein, gerade eben wo ich das hier schreibe kann ich dir garantieren das ich Frieden im Herzen habe, vielleicht eher ein Waffenstillstand. An einigen Orten lodert es noch, kleine Kämpfe brechen aus; aber das kann ich annehmen, auch wenn es nicht immer leicht ist.
Für mich gab es keine andere Wahl mehr, entweder trocken oder vor die Hunde. Da ich denke das ich nur ein Leben habe, dachte ich das ich der Trockenheit zumindest mal ne kleine Chance gebe; daraus sind ein paar Jahre geworden.
Danke Freunde für die Schützenhilfe, ich will alles daran tun es auch zu schaffen, War heute auch das erste mal bei den AA´s. Tat richtig gut.So wie bei euch zu sein....
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Ruby
es sind die kleinen Dinge im Leben...