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Saufnix  
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Dieses Thema hat 64 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

16.11.2007 12:25
#16 RE: Druck Zitat · Antworten

Hallo Birgit,

ich bin übermorgen 11 Wochen abstinent und kenne diese "Wozu überhaupt-Gedanken" nur zu gut.
Ich "spreche" mit ihnen und sage "Na Sucht, meinst Du, Du musst Dich auch mal wieder melden? Und Du glaubst tatsächlich, ich lege mich jetzt mit Dir an und denke über Dich nach? Nee, keine Lust!". Hilft übrigens auch bei Panikattacken, die vermehrt auftreten seit mein Mann sich von mir getrennt hat sehr gut .
Um mal Fünfe gerade sein zu lassen gönne ich mir bspw. ein langes Bad zu einer Zeit, in der ich eigentlich haufenweise anderes zu tun hätte. Das tut mindestens genauso gut und macht keinen Kater .

Liebe Grüße
Tina

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

16.11.2007 13:17
#17 RE: Druck Zitat · Antworten

Hi Pulsatille,

Zitat
Den Thread hab ich bewußt als Druck und nicht als Saufdruck bezeichnet.



Kann ich mir gut vorstellen was Du meinst und ich bin ja nicht Alkoholikerin sondern Co.
Also muß es noch was Anderes sein, als Saufdruck.

Ich kann damit inzwischen dadurch besser umgehen, daß ich mir ganz stark verinnerlicht habe, daß ich ja insgesamt viel besser funktioniere (auf allen Ebenen und auch für m i c h), wenn ich eben nicht immer funktioniere sondern ganz bewußte Auszeiten nehme.
Der zweite Punkt den ich verinnerlicht habe:
Die Menschen um mich herum kommen eigentlich viel besser mit mir klar, wenn ich auch mal Nein sage und streike und nicht hilfsbereit bin und nur auf mich gucke u.s.w.

Ach, da paßt übrigens ganz gut, was mir meine Therapeutin beigebracht hat.
Sie sagt, manche Kinder bekommen als erstes (im übertragenen Sinne) eine Schaufel in die Hand gedrückt und lernen zu schaufeln, weil sie dafür Anerkennung bekommen.

Das Dumme ist, daß diese Kinder im späteren Leben nichts gelernt haben, als zu schaufeln.
Schaufeln in jeder Situation ist ihr heres Lebensziel.
D.h. sie schaufeln auch dann noch, wenn sie in einem tiefen Loch hocken, aus dem sie verzweifelt versuchen rauszukommen.

Also ziehmlich kontraproduktiv diese Schaufelei.
Seitdem sehe ich meine Ambitionen, jederzeit Funktionieren zu wollen mit ganz anderen Augen und keineswegs mehr positiv.

Ich mußte dann ein paar Wochen aufschreiben, in welchen Situationen ich wieder geschaufelt habe (funktionieren wollte, ohne daß sich das auch wirklich lohnt).

Inzwischen ist mir dieser Schaufeldrang ganz gut abhanden gekommen und ich verwende schon das eine oder andere mal meine Flügel statt die Schaufel, wenn ich aus einem Loch raus will.

Gruß, Lissy


grufti Offline




Beiträge: 3.764

16.11.2007 20:35
#18 RE: Druck Zitat · Antworten

Hi,

ich hatte nie wirklich schlimmen Saufdruck, aber natürlich hatte und habe auch ich so Anflüge von Gedanken wie "jetzt einfach mal wieder wegbeamen...". Ich denke, das ist auch normal, wenn man die Trinkerei so verinnerlicht hat.

Am Anfang habe ich deswegen sehr den Rat, viel zu trinken, beherzigt und habe immer geschaut, dass ich nie wirklich großen "echten" Durst hatte. Wie der Minitiger schreibt, mit einem Liter Apfelschorle in kurzer Zeit getrunken im Bauch sieht die Sache mit dem Saufdruck schon wieder ganz anders aus.

Heute erinnere ich mich beim leisesten Anflug eines Gedankens an's Trinken bewußt an all die Scheiße, die ich damals erleben mußte, sprich, ich stelle mir mal wieder vor, wie es ist, wenn

- ich morgens um 4 aufwache, mein erster Gedanke ist, ob noch Stoff in der Wohnung ist und wie ich eigentlich in's Bett gekommen bin

- ich mühsam den Brechreiz unterdrücken muss

- den Schweißausbruck ertragen muss, weil den kann ich nicht unterdrücken

- nachdenke, wie ich die Stunden bis zum morgen rumbringe, wo ich wieder aus dem Haus kann und Stoff besorgen

- etc. pp

und schwupp diwupp, isser weg, der Gedanke, und die Freude darüber kommt, dass es mir heute um so viel besser geht.

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Trockendock Offline



Beiträge: 7

16.11.2007 22:21
#19 RE: Druck Zitat · Antworten

Hi Pulsatille

Druck(innere Unruhe)sind unangenehme Gefühle die dazu
gehören,mach dir keine sorgen.Ich habe in der ersten Phase der Trockenheit mich versucht abzulenken indem ich gelaufen bin(auch in der Nacht)bis ich Müde war.Man sagt auch dazu "lauf dich frei".Das wäre eine möglichkeit oder Telefoniere mit Freunden und spreche darüber wenn du die möglichkeit hast.Du hast deinen Körper was genommen,jetzt wehrt er sich.Investiere deine Kraft und du wirst sehen es lohnt sich.

LG Marco


Randolf Offline




Beiträge: 1.177

17.11.2007 10:40
#20 RE: Druck Zitat · Antworten

Moin Pulsatille,

was ich von mir in der Richtung, so wie ich sie verstanden habe, kenne - ist das Loskommen-wollen-von-sich-selbst
-i.d.S. daß ich endlich Ruhe habe von all den Sachzwängen, Erwartungen, Vorstellungen wie etwas zu sein hätte - kurz: die ewige innere Unruhe der umherschwirrenden Gedanken, die lästig sind wie ein Wespenschwarm.....endlich ein befreites Erleben ohne Inhalt - ohne Bewusstsein meiner selbst....

Die schlimmste Sorge ist die Sorge um sich selbst, wie schon das Sprichwort lautet.

Nun, ich hatte eigentlich Angst, mich wirklich zu entspannen; Angst einfach nur da, einfach nur ich sein, mich fallenlassen...
Einerseits sehnte ich mich dannach und doch gab es noch einen Teil, der lieber in Aktivität verharrte, als loszulassen...

Ich glaube es hat etwas mit der ständigen Identifikation zu tun, die grade durch ihre Permanenz schwer zu erkennen ist.Immer irgendwie sein zu müssen, irgendwas sein zu müssen, bloss nicht "Nicht-Sein"....wie ich es in einer tiefen Entspannung erlebe; da gibt es eine Angst davor.

Vielleicht probierst du mal was in dieser Richtung ?
Wege gibt es genug, Yoga-Nidra zum Bsp.

Schönes WE

Randolf

"Lass das Wünschen und die vorsichtigen Berechnungen beiseite.
Was du am meisten fürchtest, ist bereits geschehen."


june66 Offline




Beiträge: 837

27.11.2007 13:42
#21 RE: Druck Zitat · Antworten

Hallo,
angemeldet habe ich mich schon vor einer Weile...aber was soll ich schreiben...
Am 1.6.07 bin ich zum Arzt,es kam die sofortige Einweisung in eine Klinik.3 Wochen dort(Leberwerte mies,etc.).Danach gings nach hause und die Krankschreibung läuft noch immer.Von der Klinik wurde empfohlen,nach 6 Monaten Alkoholabstinenz eine Klinik in Berlin,zwecks Aufnahme auf die Warteliste,aufzusuchen.Das halbe Jahr ist nun um. Ich wurde in dieser Zeit nur durch meinen Hausarzt betreut,der regelmäßige Blutkontrollen durchführte.Jetzt flattert mir ein Schreiben der Krankenkasse ins Haus,ich soll zur Reha.Warum erst jetzt?Ich hab mich allein aufgerappelt,möchte wieder ins Arbeitsleben einsteigen.Die Frist für die Abgabe des Antrages läuft bis Ende Dezember und jetzt drängelt die Kasse schon wieder,wann der Antrag endlich eintrifft.Ich fühle mich gegängelt,kenne die Abläufe nicht,die optimal für mich persönlich sind,um meine Arbeit wieder aufzunehmen.Ich weiss,dass die Reha unterstützend wirken soll,aber warum erst jetzt?Wenn ich dann evtl.zur Transplantation muss,wäre es danach doch angebrachter.Probleme mit dem Trockenbleiben habe ich nicht,meine Familie im grossen Umkreis ist da sehr hilfreich.Schön wäre,wenn mir jemand sagen könnte,welcher Ablauf evtl.bevorstehen kann,bzw.mir mit Erfahrungen helfen könnte.

Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklich zu sein.

Jeremias Gotthelf


wuschel30 Offline



Beiträge: 429

27.11.2007 14:12
#22 RE: Druck Zitat · Antworten

Hallo,

warum alles solange gedauert hat, weiß ich nicht. Super, dass du seit ein paar Monaten trocken bist. Ich an Deiner Stelle (Job hin oder her) würde zur Reha gehen. Weiß aus meinem persönlichen Umfeld, dass ein paar Monate oder Jahre auch Trockensein kein Problem sind, aber ich halte Deine Meinung, dass Du mit dem Trockenbleiben kein Problem hast, für zu Früh gesagt.

Es gibt nie eine Garantie für das Trockenbleiben, ich persönlich bin aber der Meinung, dass man unbedingt auch von Außen Hilfe annehmen soll, auch wenn Du der Meinung bist, du schaffts es alleine.

Klar ist sowas möglich, aber ich denke mir "doppelt genäht hält besser".

Liebe Grüsse, Wuschel

Das Leben ist kurz, darum lebe es sinnvoll, denn du weißt nicht weder Tag noch Stunde:gut:


june66 Offline




Beiträge: 837

27.11.2007 14:28
#23 RE: Druck Zitat · Antworten

sicher falsch ausgedrückt...momentan kein Prob mit dem Trockenbleiben.Alkoholiker bleibe ich immer.Trotzdem sind die angekündigten 3 Monate Reha eine lange Hürde.Sicher sind da aber meine Gedanken immer so,dass ich mit der langen Abwesenheit noch nicht so klarkomme.Dieses halbe Jahr hat mich mein Familienleben wieder bewusster erleben lassen,betrieblich bin ich auch noch eingebunden (eben nur von zu hause aus).Mir ist schon klar,dass die eigene Gesundheit sehr wichtig ist...aber ich hab doch Bammel,dass irgendwas schiefgeht und meine Familie in der Zeit die grössere Last hat.

Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklich zu sein.

Jeremias Gotthelf


wuschel30 Offline



Beiträge: 429

27.11.2007 14:47
#24 RE: Druck Zitat · Antworten

Schmarrn, Du tust es für Dich allein. Vielleicht wäre deine Familie auch stolz, wenn Du es packen würdest die drei Monate Reha. Ich glaube wohl eher, dass Du wie meine Mama (51 Jahre, Leberzirrhose) bist. Sie wollte auch nie auf Reha, Gründe findet man ja immer (ne, Über Weihnachten nicht, mein Lebenspartner, der Alzheimer hat, der braucht mich, die Arbeit, die Kinder (wir sind mittlerweile 28, 32 und 34) usw. usw.

Denk mal darüber nach, die Reha ist bestimmt nicht schlecht und wird dir gut tun.

Liebe Grüsse, Wuschel

Das Leben ist kurz, darum lebe es sinnvoll, denn du weißt nicht weder Tag noch Stunde:gut:


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

27.11.2007 14:51
#25 RE: Druck Zitat · Antworten

Hallo June,
für eine stabilere Abstinenz halte ich eine Reha (LZT) für sehr wichtig und hilfreich. Das Werkzeug, das mir dort an die Hand gegeben wurde, hätte ich mir alleine wahrscheinlich nicht zulegen können, weil mir die dafür erforderliche Erfahrung fehlte.
Sicher bedeutet eine längere Abwesenheit auch eine Umstellung für Deine Familie. Aber vertraue ihnen, dass sie das gebacken kriegen (wenn da nicht die Denke wäre "ohne uns schaffen die das nicht":zwinker1

LG, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


wuschel30 Offline



Beiträge: 429

27.11.2007 15:28
#26 RE: Druck Zitat · Antworten

Hey,

ich muss Tina vollkommen recht geben, genau das meinte ich ...

Also, nichts wie hinfahren und lasse es Dir gutgehen, dort triffst Du sicher viele nette Leute und hast Zeit für Dich.

Liebe Grüsse, Wuschel

Das Leben ist kurz, darum lebe es sinnvoll, denn du weißt nicht weder Tag noch Stunde:gut:


natter Offline




Beiträge: 1.276

27.11.2007 15:36
#27 RE: Druck Zitat · Antworten

Hi June ,

herzlich hier und meinen Glückwunsch zur Abstinenz .

Was Du wissen solltest:
Es gibt Transplantationskliniken, die eine Lebertransplantation erst nach sechsmonatiger Abstinenz + Reha vornehmen.
Dabei wird davon ausgegangen, dass die Transplantationskosten erst gerechtfertigt sind, wenn die Rückfallgefahr minimiert ist.
In welchem Stadium ist Deine Zirrhose?
Bist Du schon auf einer Liste?

Falls eine Transplantation ernsthaft zur Diskussion ansteht, würde ich die Reha vorher unbedingt "mitnehmen".

LG
Thomas

Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!


else kling ( gelöscht )
Beiträge:

27.11.2007 19:31
#28 RE: Druck Zitat · Antworten

Hallo June,
auch ich bin schon länger angemeldet, lese bisher aber nur mit.
Die Reha-Maßnahme wird meist nach längerer Krankschreibung von der Krankenkasse angeleiert, um die Arbeitsfähigkeit zu überprüfen, um ggf. das Krankengeld einsparen zu können. Hat aber nichts mit der Grunderkrankung zu tun, könnte auch jede andere Krankheit sein. Wenn du dich weigerst, können die das Krankengeld streichen.
LG Else


june66 Offline




Beiträge: 837

28.11.2007 11:11
#29 RE: Druck Zitat · Antworten

hallo Thomas,
genau das ist das problem...bei mir wurde leberzirrhose diagnostiziert und 1/4 der leber ist noch intakt.da stellt sich mir doch die frage.geht es auch ohne transplantation oder ist diese notwendig.welches stadium das ist,weiss ich nicht.bis jetzt hab ich eher durch das internet infos bekommen.beim arzt kommst man doch eher als säufer rüber,der sich aufgerafft hat,doch zu ihm zu kommen.da werden nur werte verglichen ....mehr nicht.bei irgendwelchen nebenwirkungen muss ich erst fragen und dann heisst es:nimm mal das...musst du aber selbst bezahlen.immerhin bin ich zufrieden mit mir,wenn sich die leberwerte verbessern und ich mich ja auch besser fühle.freitag werde ich dem arzt auf die füsse treten und drängeln,dass ich endlich weiss,was mir bevorsteht.

Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklich zu sein.

Jeremias Gotthelf


wuschel30 Offline



Beiträge: 429

28.11.2007 12:49
#30 RE: Druck Zitat · Antworten

Hallo,

mal ne Frage, wer erzählt dir denn, dass Du eine neue Leber brauchst? Es reichen 15 % intakter Leben, um ein normales Leben zu führen.

Dein Fall spiegelt der meiner Mutter wieder. Auch Leberzirrhose (C), Wasserbauch usw.. Sie war ein Jahr trocken und dann der Rückfall. Also ich kann Dir nur dringend eine Therapie empfehlen.

LG Wuschel

P.S.: Ich kenn im übrigen auch von meiner Mutter das Verhalten mancher Ärzte. Was ich allerdings auch schon feststellen musste, dass sie sich das mit dem "Säufer" etc. selbst einredet bzw. manngelndes Selbstbewustsein ist. Auch hier kann eine Therapie Wunder wirken.

Das Leben ist kurz, darum lebe es sinnvoll, denn du weißt nicht weder Tag noch Stunde:gut:


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