Moin WelsEr, warum machst Du Dir Gedanken über eine evtl. zu besuchende Weihnachtsfeier, wenn Du sonst auch an keinerlei betrieblichen "Aktivitäten" dieser Art teilnimmst?
Du scheinst Dir wirklich Gedanken über Deine alkoholische Zukunft zu machen, das find ich toll. Aber von bloßen Gedanken wirst Du nicht trocken. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber. Daher stelle ich mir (und Dir) die Frage, warum Du bei Deiner Frau nicht mit offenen Karten spielst? (Ein "nichtwissender" Partner an meiner Seite hätte es mir wahrscheinlich um einiges schwerer gemacht, meine Abstinenzentscheidung auch in die Tat umzusetzen.:gruebel
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ich will jetzt hier keine Schwarzmalerei betreiben, aber von mir selbst kenne ich halt, dass alle meine Abstinenzversuche über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt waren, wenn ich nicht mit offenen Karten gespielt habe. Soll heißen, du kannst dich sicherlich mal an ner Weihnachtsfeier um die Sauferei drücken, aber auf Dauer wird es doch dem Einen oder Anderen auffallen, dass aus dem geschätzten Mittrinker plötzlich nen Trockenpapst geworden ist. Und dann? Bei mir lief das dann so ab, dass ich permanent Angst hatte und mich ebenso oft erklären wollte, weil ich meinte, jeder würde darauf achten, warum ich plötzlich nicht mehr trinken würde. Ich hatte schon Monate vor irgendwelchen firmeninternen Feiern Angst- Und diese Angst hat mich fast paralysiert.
Bei dir habe ich schwer den Eindruck, dass du dich sehr auf die Hoffnung versteifst, den Job in der anderen Firma zu bekommen, in der niemand von deiner Trinkervergangenheit weiß. Und was, wenn nicht? Außerdem wird es dir nicht gelingen, deine Saufereien irgendwo zurücklassen zu können. Sie werden dich schon begleiten, aber du kannst zumindest bestimmen, wieviel Macht du ihnen zukünftig noch einräumen willst. Nur mach bitte nicht den Fehler, zu glauben, du könntest sie ignorieren oder abstreifen. Wünsch dir was.
hallo WelsEr, du könntest dir mal angewöhnen dich nicht nach den anderen zu richten. "Danke, ich trinke keinen Alk" reicht doch aus, oder ". . heute keinen Alk". Wozu noch eine Begründung? Anderenfalls gehe ich nicht dorthin, wo ich mich erklären muss. Na lustig! Max
mir geht es in vielen Dingen sehr ähnlich. Ich hab den Absprung leider noch nicht geschafft und rutsche immer wieder zurück ins alte Fahrwasser. Ich rede mir immer noch ein, dass es doch irgendwie möglich sein muß "die Sache" zu kontrollieren. Hab aber schon ganz wunde Knie vom immer wieder auf die Schnauze fallen und wieder hochrappeln und nochmal versuchen und wieder auf die Schnauze fallen und wieder hochrappeln und wieder und wieder und wieder...
Ach, was ich Dir eigentlich sagen wollte: die Angst vor den Kollegen und was sie wohl alle sagen und denken wenn man mal nix trinkt kommt ziemlich sicher von einem versoffenen inneren Schweinehund der es Dir mit diesen vielen Gedanken einfach schwer machen will. Denn eines habe ich auf meinem Weg doch schon gelernt: es interessiert sich meistens keine alte Sau dafür wenn man "Nein" sagt - keine komischen Fragen - keine Witze - einfach nichts - interessiert gar keinen - das macht doch schonmal vieles leichter und man kann viel unbeschwerter zu Betriebsfeiern und anderen Saufgelagen gehen wenn man sich nicht schon vorher diese Angst drauf packt.
Hallo WelsEr68, willkommen an Bord! Dieser Abschnitt von dir sprang mir regelrecht entgegen:
Im Dezember wird sich herausstellen, ob ich bei einer anderen Firma angenommen werde, dann findet das Auswahlverfahren statt. Inklusive ärztlicher und eignungspsychologischer Untersuchung. Ich hoffe für mich, dass ich durch komme, dann könnte ich Ende Februar die jetzige Firma verlassen, ohne ihr hinterher zu trauern.
Dein Grund zum Trocken werden? um die psychologische Prüfung zu bestehen? Und warum glaubst du dich vor deiner Frau outen zu müssen. Die weiß es eh schon längst. Oder doch die kleine berühmte Hintertür offenlassen? Je weniger es wissen, desto einfacher ist es wieder in den alten blauen Trott zurückfallen. Ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, daß ab dem Punkt, wo ich das Wort Alkoholiker offen sagen konnte, mein richtiges Leben begann. LG Petra
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich
hey das ist ne richtig klasse Idee,genau so hab ich es auch gemacht.War auch immer der Meinung,du bist so ne gute Schauspielerin,der merkt eh nichts.Denoch fühlte ich einen anderen enormen "Druck" ihm gegenüber.Die heimlichen Arztbesuche(musste mir ja ständig Ausreden überlegen),die heimlichen Besuche hier bei Saufnix,bloß net vergessen die Seite aus der Datei zu löschen,sofortiges wegklicken wenn er ins Zimmer kam usw. Vom Gefühl her kam ich mir eigentlich wieder wie ein heimlicher Alki vor,nur eben nüchtern.Aber doch damit beschäftigt Spuren zu verwischen,die vergleichbar waren, mit heimlichen Vorratsbeschaffungsmaßnahmen und Altglasentsorgungen.Kennste das noch?
Ausschlaggebend war bei mir unter anderem ein schönes Gespräch mit meinem jüngsten Sohn,den hab ich unter Positives gepostet.Kurz danach machte mir mein Partner selbst noch Komplimente,wie ich sie schon lange net mehr gehört habe.
Darauf hin hab ich mich entschlossen,ihm nach Jahren,mit klarem Kopf,einen Liebesbrief mit allem Drum und dran zu schreiben.Du glaubst gar nicht wie befreiend dieser Schritt war.
Lange Rede kurzer Sinn: natürlich ahnte er etwas,schließlich hab ich mich arg verändert,vom Aussehen her,vom Wesen nicht mehr die die er mochte. Dieser Brief war sozusagen ein Befreiungsschlag für uns BEIDE.
Er weiß jetzt was ich durchgemacht habe und ich weiß wie schlecht es ihm ging mit mir.Ich schäme mich noch unendlich dafür was ich mir und meiner Familie angetan hab.Aber ich kann es wieder gut machen.Und es ist ein so tolles Gefühl,keine Heimlichkeiten mehr. Übrigends haben wir beide Weihnachtsfeiern abgesagt.Der Vorschlag kam von ihm.Er fragte mich einfach ob es mir helfen würde
In diesem Sinne sei lieb gegrüsst und Mach das Merrilia
Träumen heißt "Durch den Horizont blicken" Afrikanisches Sprichwort
Hallo Merrilia ein tolles Gefühl wenn man so belohnt wird, gelle. Mein Beispiel dafür lag diese Woche abends auf meinem Kopfkissen. Meine Kleene(jetzt 15) hatte mir eine Karte hingelegt: Wie schön, dass es dich gibt! Und dazu geschrieben: Du bist eine sau tolle Mama! Und die Mama stand da und hat ein paar Tränchen verdrückt. Schön wieder alle Gefühle zu spüren.
Hallo Welser Hatte dir gestern geschrieben, dass deine Frau es eh schon weiß. Als ich eben in einem anderen Beitrag gelesen hatte, dass sie dir dein Lieblingsbier anbot und Mon Cherie, kam dafür die Bestätigung. Sprich mit ihr oder schreib es ihr. Je früher, desto besser. Denn sie wird dieses Reizspielchen mit anbieten regelmäßig machen. In meinen Auggen baut sie dir die berühmte goldene Brücke zum Gespräch, das sie von sich aus nicht beginnen will. Denn schließlich haben wir Alkoholiker auf die Frage Wieso trinkt`s du so viel? alle ziemlich verärgert reagiert. LG Petra
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich
Ich hab' da den Eindruck, die Spatzen pfeifen's vom Dach, dass Du säufst und Du willst es noch nicht wahrhaben. Mach' Nägel mit Köpfen, es wird ohnehin noch ein langer Weg bis zur zufriedenen Trockenheit sein. Einfach so mit dem Trinken aufhören und gut is'ses, na, wer's glaubt ...?
Ich bin manchmal echt drauf, der/dem ein oder anderen hier im Forum so'n richtigen Tritt in den Arsch zu geben, damit sie/er mal aufwacht und dann in 'ner kleinen Runde Tacheles reden, aber das bringt's meist auch nicht. Ich kenn' mich ja selber, ich hab' mir doch früher auch nix sagen lassen.
Einfach nur darüber reden und hier posten, nee, da muß mehr kommen. Aufstehen und Initiative ergreifen, also offen sagen, was los ist, und zwar zuerst zuhause, dann beim Arbeitgeber (wenn's 'ne größere Firma ist, hat die i. d. R. auch einen Beauftragten, der dann auch weiterhilft mit entsprechenden Angeboten) und die alten "Saufkumpane" so langsam aus Deinen Fokus streichen. Du wirst Dir da eine "rockenen" Freundeskreis suchen müssen. Über kurz oder lang wird's schwierig in nasser Umgebung bei abendlichen Freizeitvergnügen selbst weiter standhaft zu bleiben. Es schleciht sich da meist ein gewisser "Schlendrian" ein.
MIt dem Saufen aufhören heißt auch seine Persönlichkeit verändern. Alte eingefahrene Strukturen aufbrechen und neue schaffen und "einfahren", bildlich gezeichnet vom fahrenden Zug abspringen und auf einen neuen Zug aufspringen, da sind dann andere Fahrgäste, andere Ziele, eine andere Geschwindigkeit und und und ... Das muß keine Bimmelbahn sein, nein, das kann später dann ein TEE werden. Nur eben nicht gleich versuchen, auf einen schnellen aufspringen, das klappt nicht, der reißt Dir die Arme ab. Anfangs lieber einen langsamen ...
Und es gibt viele Menschen am Gleisrand, die Dir helfen ... Hier im Forum stehen auch einen ganze Reihe.
Nur Abspringen, das mußt Du selbst. Ganz und vollständig. Und wenn deine Familie mit will, so geht das natürlich auch. Nur, Du mußt sie auch darüber informieren und ihr müßt Euch gemeinsam an die Hände nehmen, sonst bleibt womöglich noch einer in Zug zurück. Und das möchtest Du doch sicher nicht.
Wir lesen uns.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Meinst Du wirklich? Aber das Geständnis wird wohl schneller gehen müssen - am übernächsten Wochenenden will sie mit mir und einer befreundeten zum Wein verkosten. 15 Euro Eintritt und dann munter durchprobieren. Natürlich mit den Öffis hinfahren.
Ich hab eher das Gefühl, ihr die Vergnügungen, die sie ja ohne Probleme geniessen kann, zu versauen... Ich liebe meine Frau, aber ich weiß nicht, womit ich sie weg treibe: Mund auf oder Mund zu. Sie läuft eh schon grenzbelastet, manchmal darüber hinaus - hat mit ihrem Job zu tun: Druck und Arbeitsklima.
Und ausserdem hab ich selbst Schiss vor dem Outing
Ich geb' jetzt mal 'ne Prognose ab.
Mit Mund zu wirst Du's ziemlich sicher schaffen, sie zu vertreiben. Mit Mund auf habt Ihr eine (gute?!) Chance.
Bedenke bitte auch, dass Frauen im Allgemeinen in die Befindlichkeiten ihrer Partner eingeschlossen sein wollen und falsche Zurückhaltung gerne mal als mangelndes Vertrauen interpretieren.
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Saufnix-Chat
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. Und dann?
,genau so hab ich es auch gemacht.War auch immer der Meinung,du bist so ne gute Schauspielerin,der merkt eh nichts.Denoch fühlte ich einen anderen enormen "Druck" ihm gegenüber.Die heimlichen Arztbesuche(musste mir ja ständig Ausreden überlegen),die heimlichen Besuche hier bei Saufnix,bloß net vergessen die Seite aus der Datei zu löschen,sofortiges wegklicken wenn er ins Zimmer kam usw. Vom Gefühl her kam ich mir eigentlich wieder wie ein heimlicher Alki vor,nur eben nüchtern.Aber doch damit beschäftigt Spuren zu verwischen,die vergleichbar waren, mit heimlichen Vorratsbeschaffungsmaßnahmen und Altglasentsorgungen.Kennste das noch?
