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Saufnix  
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Dieses Thema hat 130 Antworten
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 Nass und Trocken
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vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

01.11.2007 11:11
RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Hi Ihrs,

angeregt durch Abis Thread, in dem er sein Unbehagen schildert, für jeden 'Pups' 'ne Ursache finden zu müssen (flapsig formuliert), habe die letzten Tage immer wieder darüber nachgedacht, wie ich dazu stehe, wie wichtig/unwichtig Ursachenforschung bei mir war/ist. Ich werde im Laufe des Tages noch a bisserl was über meine Trockenwerdungsgeschichte schreiben, wo mein Standpunkt vielleicht deutlicher wird.

Zur Eröffnung nur soviel:

Aus meiner persönlichen Geschichte und aus meiner Gruppenerfahrung heraus unterscheide ich diverse Ursachenforschungen. Die jeweilige Wertung ist subjektiv und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Vollständigkeit

- für mich ist hilfreich, in und mit der Gruppe z.B. zu reflektieren, warum bei mir immer die gleichen Verhaltensmuster ablaufen. Da komme ich nicht herum, genauer hinzuschauen, was da abläuft. Ursache=>Auslöser

- für mich war es sehr wichtig, mein Leben genauer anschauen; nicht um rauszufinden, welche verhaltenen Winde im Säuglingsalter ursächlich für meine Sauferei schuld wären, sondern um zu erkennen, daß ich unabhängig von meiner Primärerkrankung Alkoholabhängigkeit durch und durch ein Suchtler bin. Derzeit ist Alkohol nicht das Problem, sondern andere Formen wie Kaufsucht, Freßattacken ... Ursache=>Persönlichkeitstruktur

- in meiner Therapie in Tönisstein zu Beginn miner Trockenheit war es für mich schon hilfreich hinzuschauen, zu welchen Gelegenheiten ich vorwiegend getrunken habe. Das hat mir geholfen, das berühmte erste Jahr zu überstehen. Für mich waren das meine verhaltenstherapeutischen Werkzeuge, mit deren Hilfe ich die Minen und Fallen der ersten Zeit umgehen, bzw. entschärfen konnte. Ursache=>Situation

Soweit mal, was mir im Moment so einfällt. Muß jetzt trotz Feiertag noch was arbeiten.

Viktor


abimopectore ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2007 12:07
#2 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten


Moin Moin Vicco55 und alle Anderen,

erst einmal, angeregt durch Deinen letzten Post, in "meinem Thread", möchte ich Dir antworten!
Es sind die immer wieder gleichmäßig, ritualartig ablaufenden Diskussionsrunde, ähnlich dem Tanz der Derwische--es wird gesucht, gebohrt, hinterfragt--aber es muss doch auch einmal gut sein. irgendwann kommt doch der "Point of no return"-oder?
Bis zu diesem Punkt, sind doch schon ganz viele Meinungen, Sichtweisen etc. etc. auf mich hereingeprassel und ich fange als, vielleicht noch etwas "gestützter" intelligenter Mensch an, mir meine ureigensten Gedanken zu machen, die Veränderung einzuleiten - soweit so gut! Ich will ja keinem absprechen oder unterstellen, vielleicht auch die Ursachenforschung seiner Sucht/Krankheit zu brauchen. Viele klammern sich, meiner Auffassung nachgeradezu an die psychlogischen Lehrsätze. Nicht das ich Probleme mit Psychologen habe, aber ich mache mir irgendwann meinen "eigenen" Kopp und selektiere für mich, ich ganz persönlich lebe nicht gern nach "Vorgesagtem"(Ist nicht als der Abi´sche Lehrsatz zu verstehen und gilt auch nur für mich)
Es gestaltet sich recht schwerer als ich dacht, meine Meinung zu dem ewigen Gesuche, in Worte zu kleiden!

Und mein grimmiges Geschreibsel von Vorgestern sollte eigentlich auch kein persönlicher Angriff an die Mitposter sein, aber es war wirklich heftig was so rüber kam. Meiner Meinung nach fühlte sich bestimmt so mancher mit seinen recht "coolen" Antworten getroffen. Aber wie gesagt es ist schwierig zu umschreiben, was ich meinte!
Vielleicht der allgemeinen Aufklärung dienend, möchte ich sagen, daß ich nie eine Therapie gemacht habe, dazu war ich andersweitig Krank geworden (Schlaganfall d. Kunstfehler).
Nun gut das ist keine richtige Entschuldigung, für meine Sichtweise, aber so habe ich schon immer die Welt gesehen.

Ich werde weiterhin in Deinem Tread hier lesen und mich der Diskussion stellen, so sie denn nicht wieder ausufert!

MLG Abi..


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

01.11.2007 12:26
#3 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von abimopectore

Moin Moin Vicco55 und alle Anderen,

erst einmal, angeregt durch Deinen letzten Post, in "meinem Thread", möchte ich Dir antworten!
Es sind die immer wieder gleichmäßig, ritualartig ablaufenden Diskussionsrunde, ähnlich dem Tanz der Derwische--es wird gesucht, gebohrt, hinterfragt--aber es muss doch auch einmal gut sein. irgendwann kommt doch der "Point of no return"-oder?

...schnipp-schnapp

MLG Abi..



Hi Abi,

hast Du mal bitte ein konkretes Beispiel. Ich gehe seit 7 Jahren in Kreuzbundgruppen, ich finde mich einfach nicht wieder in Deiner obigen Schilderung. Sorry

Ist -so denke ich- auch von der persönlichen Befindlichkeitsstruktur abhängig, ab wann einem die Fragerei zu viel wird.

Gruß
Viktor


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2007 12:28
#4 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Hi Vicco,

bei mir ist es so, dass ich jahrelang versucht habe Ursachenforschung zu betreiben. So lange bis es mir rechts, links, oben, unten und zu den Ohren rauskam. Effekt: Null. Weder hat mir die Ursachenforschung geholfen meine privaten Mechanismen zu erkennen oder zu durchberchen, es war sogar eher so, dass ich mich dadurch immer besser selber austricksen konnte, noch hat es mir in irgendeiner Verarbeitung geholfen (hat mir auch keine Therapie - bisher). Was geschehen ist, ist geschehen und keine Therapie oder Ursachenforschung der Welt kann die Erlebnisse und Ereignisse meiner Vergangenheit ändern.

Viele Entwicklungen die ich gemacht habe, sehe ich eher in der natürlichen Entwicklung des Menschen und das hat für mich persönlich nichts mit Ursachenforschung und/oder Saufen oder nicht-Saufen zu tun.

Beispielsweise, dass ich meinen Frieden mit meine Eltern gefunden habe oder dass ich unhaltbare Zustände in meinem Leben beenden kann, obwohl ich wahnsinnge Angst vor dem Schmerz, den ein klarer Schnitt macht, habe.

@abi: Ich verstehe (mal wieder) Null, was Du sagen willst.

Gruß
Suse


Luke Offline



Beiträge: 406

01.11.2007 12:34
#5 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Hallo,

für mich ist als Ursachenforschung wichtig, in welchen Situationen ich dazu neige Alkohol einzusetzen. Wenn ich erkenne (meist ist es meine Frau die sagt: Pass auf!), daß ich in alte Denkweisen zurückfalle, dann kann mir das Bewußtwerden helfen aus dem Kopfkreisel herauszukommen

Natürlich denkt man auch weiter warum man Alkoholiker ist. Aber das ist für mich nicht so wichtig. Ich bin Alkoholiker und kann es nicht ändern auch wenn ich die genaue Ursache wüsste.
Ich denke ich bin so geboren, denn ich wollte schon bei der ersten Berührung mit Alkohol eine Wirkung erzielen und hatte schon sehr früh Kontrollverluste.
Aber ich mach mich nicht verrückt indem ich in der Vergangenheit nach jedem "Pups" suche.

Tschüß Luke

Eine neue Hoffnung


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

01.11.2007 12:38
#6 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Hi Abi,

Zitat
Es sind die immer wieder gleichmäßig, ritualartig ablaufenden Diskussionsrunde, ähnlich dem Tanz der Derwische--es wird gesucht, gebohrt, hinterfragt--aber es muss doch auch einmal gut sein. irgendwann kommt doch der "Point of no return"-oder?



Schluss ist genau dann, wenn D u sagst, nun ist aber Schluss für mich, i c h mag nicht mehr.

Für mich hört sich das aber so an, als ob Du beschließen würdest, daß nun für alle Schluß sein muß.

Nur ich sehe selbst kann erkennen, wo ich für mich nicht mehr weiter komme mit der Ursachenforschung, sondern einfach nur noch im Kreise drehe und mich davor drücke, neue Wege zu gehen.

Wenn mir jemand sagt, "nun muß doch auch einmal gut sein", dann gehen für mich sämtliche Warnglocken hoch.
Nicht hier, dafür ist mir so eine Diskussion wie diese hier zu spielerisch (nicht abwertend gemeint).
Aber im realen Leben.

@Viktor: Meine Antwort auf die Ausgangsfrage:
"Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter" lautet ganz konkret
"Mal so mal so".

Bzw. im konkreten Fall bringt mich vielleicht die Frage
"Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter oder er eine konkrete Handlung" weiter, als die eigentliche Ursachenforschung.

Gruß, Lissy


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2007 12:43
#7 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Hi,

Ich bin in den letzten Jahren durch Zufall oder Glück an ein paar ziemlich erfahrene Suchttherapeuten hingelaufen, als ich ein paar andere Baustellen bearbeiten wollte.

Durch die Bank die Meinung, daß es eine Zeit "nach der Sucht" gibt. Mein Hauptsponsor vetrat sogar die Auffassung, daß nix die Möglichkeit des Herauswachsens aus der Sucht so sehr beschränkt, wie die Tatsache, daß ehemalige Abhängige das Kommando übernommen haben und das Modell der lebenslangen Erkrankung bis in die therapeutischen Einrichtungen durchgesetzt haben.
Ein sich selbst erhaltendes System, das nur einem Zweck dient, nämlich den Gruppen den Bestand zu sichern und manchen Leute ne Lebensaufgabe zu geben.

Ansonsten hörte ich die Auffassung, die ich hier selbst vertrete, nämlich das sich in Gruppen halt auch Freundschaften bilden und daß das der eigentliche Grund ist, warum Leute dabeibleiben. Viele hatten ja schon keine Freunde mehr, als sie aufgehört haben, also ist das halt nun der Freundes- oder Bekanntenkreis. Surfer oder Bergsteiger oder Skatspieler haben auch ein gemeinsames Thema, das sie verbindet.

Worauf will ich raus? Du brauchst nen Ansatzpunkt, wenn Du nicht mit dem Saufen aufhören kannst, und da ist Ursachenforschung wohl schon hilfreich. Wie fing es an und wo ist mein eigenes Zutun?

Aber wenn Du mal trocken bist, kannst Du das meiner Ansicht nach genausogut wieder vergessen, so wie ich das halt gerne schreibe, daß das Nixtrinken für mich heute einfach Normalität ist und ich das Thema einfach vergesse, wenn ich allein bin. Gibts eigentlich nix mehr zu reden, ausser, um Neulingen was zu erklären oder um einfach Gesprächsstoff zu haben.


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

01.11.2007 12:52
#8 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Hi Ihrs,

hier mein angekündigter Erfahrungsbericht.

wie oben angedeutet, war für mich zunächst nur wichtig, das erste Jahr trocken zu überstehen, mich zu stabilisieren. Bin damals in keine Selbsthilfegruppe; war viel beruflich unterwegs in der Zeit (Euroeinführung, Jahr-2000-Problem), bzw. konnte mich zu der Zeit einfach nicht dafür erwärmen, war noch auf dem Einsamen-Wolf-Trip. Ich fing dann nach dem 1.Jahr eine selbst bezahlte Gesprächstherapie an, in der ich für mich rausfinden wollte, wer ich denn eigentlich bin, respektive war, als ich mit Mitte 20 das Saufen steigerte. Diese Bestandsaufnahme meiner Baustellen klappte auch ganz gut. Wie gesagt, Bestandsaufnahme, keine Ursachenforschung.

Nach drei Jahren "Steppenwolf" bin ich dann endlich in eine Selbsthilfegruppe. Dies gab mir 'ne Menge Auftrieb, meine soziale Kontaktfähigkeiten explodierten geradezu, hatte aber das Gefühl, noch mehr klar werden zu müssen über mich und mein bisheriges Leben. Diese Klarheit holte ich mir im Jahr 4 in einer Naikanwoche (nur zu empfehlen!).

Wo stand ich jetzt: ich war zunehmend stabil trocken (Alkoholproblematik trat zunehmend in den Hintergrund) und wußte nun ungefähr, wer ich war, wo meine Stärken und Baustellen waren. Die Ursachen dafür ahnte ich, waren mir aber zunehmend unwichtig geworden. Ich ging/gehe meine Baustellen an. Zauberwort: Selbstverantwortlichkeit => ich bin für mich und mein Zustand verantwortlich, nicht mehr meine Eltern, Lehrer und wer sonst noch in meiner Kindheit/Jugend an mir rumgepfuscht hat. Ja vielleicht sind gar die Gene Scheiße, wer weiß. Dann ist sogar Gott persönlich Schuld daran

Mit dem allem kann ich ganz gut leben. Ich bin, der ich bin - aus die Maus. Die größeren Reparaturen habe ich inzwischen gemacht, die Feinabstimmung hört erst auf, wenn ich auf dem Schragen liege

Soviel zu den berühmten Warum-Fragen: warum habe ich gesoffen, warum waren meine Eltern nicht so und so, warum bin ich im falschen Land geboren... ad libidum

Wie ich im obigen Post schrieb, gibt es für mich dennoch eine Ebene, wo "Ursachen"-Forschung für mich einen Stellenwert hat. Dies meine normale Reflektion auf mein Leben, vorgetragen in der Befindlichkeitsrunde in der wöchentlichen Gruppensitzung: was passiert bei mir, gibt es einen Grund/Ursache, warum ich immer wieder in die gleichen Fallen tappe, was kann ich dagegen tun. Das ist aber eher verhaltenstherapeutisch als psychoanalytisch.

Soweit meine etwas ungeordneten Gedanken
Viktor


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

01.11.2007 12:57
#9 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von abimopectore
Es sind die immer wieder gleichmäßig, ritualartig ablaufenden Diskussionsrunde, ähnlich dem Tanz der Derwische--es wird gesucht, gebohrt, hinterfragt--aber es muss doch auch einmal gut sein. irgendwann kommt doch der "Point of no return"-oder?



Jo - wenn der Deckel über dir zugeht

Was das eigentliche Thema angeht, seh' ich's so ähnlich wie die Lissy: 'Mal so, mal so.' Ursachenforschung ist ja sozusagen eine Metaebene, und wenn ich - aus welchen Gründen auch immer und egal ob bewusst oder unbewusst - alte Muster beibehalten will, werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür sorgen, dass ich die 'Ursachen' auch von dort aus nicht sehe. Bringe ich jedoch die Bereitschaft dafür mit und bin tatsächlich bereit für die 'schonungslose Inventur', ist sie schon sinnvoll - und sei es nur, weil von dieser Abstraktionsebene aus alles gleich nicht mehr ganz so schwer wiegt wie in der direkten Identifikation damit. Konkrete Handlungen ersetzt sie nur eben leider nicht. Amen.

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

01.11.2007 13:05
#10 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Hi Lissy,

ganz Deiner Meinung mit "mal so und mal so"

Hi Rolf,

Deinen Beitrag kann ich voll unterschreiben, vor allem Deine Schilderung der "sich selbst erhaltenen Systeme"
Zwei Anmerkungen dazu:
- um wachsam bzgl. des Suchtgedächtnisses zu bleiben, scheint es notwendig zu sein, sich immer wieder mit dem Alkohol zu beschäftigen. So ein Forum langt dann aber uU eigentlich.
- ich sehe meine Alkoholabhängigkeit inzwischen als die Chance an, mich mit mir und meinem Leben zu beschäftigen, die ich ergriffen habe. Der Alkohol spielt dabei kaum mehr eine Rolle.

Viktor


Adriana2 Offline



Beiträge: 2.442

01.11.2007 13:17
#11 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von zai-feh
Hi Vicco,

bei mir ist es so, dass ich jahrelang versucht habe Ursachenforschung zu betreiben. So lange bis es mir rechts, links, oben, unten und zu den Ohren rauskam. Effekt: Null. Weder hat mir die Ursachenforschung geholfen meine privaten Mechanismen zu erkennen oder zu durchberchen, es war sogar eher so, dass ich mich dadurch immer besser selber austricksen konnte, noch hat es mir in irgendeiner Verarbeitung geholfen (hat mir auch keine Therapie - bisher). Was geschehen ist, ist geschehen und keine Therapie oder Ursachenforschung der Welt kann die Erlebnisse und Ereignisse meiner Vergangenheit ändern.

Viele Entwicklungen die ich gemacht habe, sehe ich eher in der natürlichen Entwicklung des Menschen und das hat für mich persönlich nichts mit Ursachenforschung und/oder Saufen oder nicht-Saufen zu tun.

Beispielsweise, dass ich meinen Frieden mit meine Eltern gefunden habe oder dass ich unhaltbare Zustände in meinem Leben beenden kann, obwohl ich wahnsinnge Angst vor dem Schmerz, den ein klarer Schnitt macht, habe.

Gruß
Suse



Hi Suse,

dachte beim lesen, das Geschriebene sei von Abi und wunderte mich ob des veränderten Schreibstils, wollte schon an Abi antworten
Also so wie du es beschreibst, so kann ich es auch für mich proklamieren.
2 Psychotherapien in der Vergangenheit, eine davon für berufliche Zwecke habe ich absolviert. Aber die waren nicht der Grund, weshalb ich aus diversen Substanmzmissbräuchen wieder herausfand. Es war ganz sicher nicht die Ursachenforschung, sondern die Entscheidung, anders leben zu wollen und dies auch "anzuleiern", z.B. indem ich mich beruflich veränderte und in diesen Bereich sehr ernst nahm, aber auch diverse Leidenschaften pflegte, z.B. Sport, systemisches Denken und und und.
Mein damaliges Studium enthielt einen erheblichen Anteil Psychologie, dieses Wissen hat mir einiges erklären können, aber allein das Wissen hätte mir nichts gebracht. Und auch ohne wäre ich wohl dahin gekomen, wo ich heute bin.

Der Frieden mit meinen Eltern war ein Meilenstein, eine wesentliche Etappe.

LG Adriana


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2007 13:19
#12 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von vicco55

- um wachsam bzgl. des Suchtgedächtnisses zu bleiben, scheint es notwendig zu sein, sich immer wieder mit dem Alkohol zu beschäftigen. So ein Forum langt dann aber uU eigentlich.



ich hab mal in einem Buch über systemische Suchttherapie folgende schöne Beschreibung gelesen (sinngemäß und leider weiß ich auch nicht mehr, wie das hiess):

Es gibt zwei Arten von Trockenen Alkoholikern.

1) diejenigen, die die Erinnerung an ihre Alkoholerkrankung aktiv lebendig halten

2) diejenigen, bei denen das wie andere frühere Lebensabschnitte (symbolisch) aufgeräumt irgendwo im Schrank rumliegt, wie das Abizeugnis, das man halt nicht wegschmeisst, aber im späteren Leben im Prinzip auch zu nix mehr braucht. Man kanns aber jederzeit rausholen, wenn es jemand sehen will.


Adriana2 Offline



Beiträge: 2.442

01.11.2007 13:25
#13 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von abimopectore

Ich will ja keinem absprechen oder unterstellen, vielleicht auch die Ursachenforschung seiner Sucht/Krankheit zu brauchen. Viele klammern sich, meiner Auffassung nachgeradezu an die psychlogischen Lehrsätze.



Hi Abi,

das sehe ich ebenso, ich glaube auch, dass du das gestern (oder wars vorgestern?) sagen wolltest.
Jetzt wollte ich noch auf deinen Satz antworten, in dem du schreibst, dass das ganze psychologische Know How es dir auch ermöglichte, dich selbst ganz gut austricksen zu können, aber diesen Satz finde ich nicht mehr
[Edit: konnte ich auch nicht finden, denn der Satz war von Suse. Bin ich bein lesen wohl doch etwas durcheinander gekommen.... Suse - sorry ]

LG Adriana

[ Editiert von Adriana2 am 03.11.07 0:02 ]


Adriana2 Offline



Beiträge: 2.442

01.11.2007 13:30
#14 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von minitiger2

ich hab mal in einem Buch über systemische Suchttherapie folgende schöne Beschreibung gelesen (sinngemäß und leider weiß ich auch nicht mehr, wie das hiess):

Es gibt zwei Arten von Trockenen Alkoholikern.

1) diejenigen, die die Erinnerung an ihre Alkoholerkrankung aktiv lebendig halten

2) diejenigen, bei denen das wie andere frühere Lebensabschnitte (symbolisch) aufgeräumt irgendwo im Schrank rumliegt, wie das Abizeugnis, das man halt nicht wegschmeisst, aber im späteren Leben im Prinzip auch zu nix mehr braucht.[/b]



Hi MT
am systemischen Denken schätze ich, dass es keinen "Königsweg" kennt, sondern jedem selbst überlässt, welches "Coping", welche Bewältigunsstrategie der/diejenige gehen will.

LG Adriana

[ Editiert von Adriana2 am 01.11.07 15:06 ]


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2007 13:32
#15 RE: Bringt mich 'Ursachenforschung' weiter Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Adriana2


Hi Suse,

dachte beim lesen, das Geschriebene sei von Abi und wunderte mich ob des veränderten Schreibstils, wollte schon an Abi antworten

Der Frieden mit meinen Eltern war ein Meilenstein, eine wesentliche Etappe.

LG Adriana


Hi Adriana,

*lach* und dabei verstehe ich von Abi's Posts in den letzten Tagen immer nur Bahnhof.

Ja, das war ein ganz wesentlicher und seeehr befreiender Punkt. Die Erkenntnis, dass meine Eltern mir soviel gegeben hatten, wie so konnten - auch wenn es nicht für mich gereicht hat.

LG
Suse


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