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Saufnix  
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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 1.674 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Wegenpapa ( gelöscht )
Beiträge:

25.10.2007 17:30
RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

... ein Alkoholentzug?

Kann mir das jemand sagen?
Mein Vater hat ja gerade einen hinter sich, kam vor exakt drei Wochen in die KLinik. Aber ehrlichgesagt habe ich nicht das Gefühl, dass er geistig voll da ist
Ich weiß natürlich gar nicht inwieweit das zusammenhängt, aber er ist ziemlich verwirrt und wollte gestern sogar ein Bier! Das muss man sich mal vorstellen, der Mann liegt im Krankenhaus und ist körperlich wie geistig ziemlich angeschlagen.

Zum Thema Delirium finde ich aber auch nichts vernünftiges, vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

Vielen Dank vorab,
Andi

[ Editiert von Wegenpapa am 25.10.07 17:30 ]


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

25.10.2007 17:37
#2 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Hallo Andi,

dass Dein Vater ein Bier will ist wenig erstaunlich.

Mein Vater hatte sogar nach einer Ballondillatation und nach den Herzinfarkten am ersten Tag bereits ein Glas Bier bekommen. Einfach aus Angst, dass er noch ins Delirium fallen würde.

Es ist ja unklar, was bei Deinem Vater alles geschädigt ist. Deswegen können wir hier nicht wirklich eine Prognose geben.
Normalerweise ist die reine Entgiftung in etwa einer Woche soweit in trockenen Tüchern.

Gruß
Suse


Wegenpapa ( gelöscht )
Beiträge:

25.10.2007 17:43
#3 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Hallo Suse,

das war im Endeffekt auch meine Frage: ob das, was mit meinem Vater jetzt so ist, noch mit der Entgiftung zu tun hat oder ob es sich doch schon um eine Schädigung handelt.

Tja, ich denke letzteres ist der Fall, denn ihm scheint die Situation gar nicht richtig klar zu sein und er erzählt wirres Zeug...

Danke für die Antwort!


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

25.10.2007 17:52
#4 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Hi Andi!

Ich bin da auf dem gleichen Kenntnisstand wie die Suse.
"Normalerweise" ist der körperliche Alkoholentzug nach ca. einer Woche ausgestanden.

Allerdings kann die geistige Verfassung des Patienten durchaus länger beeinträchtigt sein. So kann der Alkoholentzug ( evtl. mit delir-Zuständen ) eine bereits vorhandene Demenzerkrankung akut verschlimmern.
Nicht auszuschließen ist auch, dass das sogenannte Korsakoff-Syndrom auftritt.
Das ist eine dem langjährigen und schweren Alkoholmißbrauch geschuldete Gehirnstörung, die sich ähnlich wie eine senile Demenz bemerkbar macht. Der Betroffene vergisst vieles, wirkt oft desorientiert. In voller Ausprägung ist diese Erkrankung meist nur noch in geschlossener Unterbringung zu beherrschen.....

Hoffe, dass dies bei Deinem Vater nicht zutrifft, und er sich rasch wieder erholt!


LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


Wegenpapa ( gelöscht )
Beiträge:

25.10.2007 17:56
#5 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Au weh,
das klingt ja nicht sehr vielversprechend mit dieser Korsakoff-Krankheit
Na vielleicht erholt er sich auch noch ein bisschen. Vorgestern ging es eigentlich ganz gut, da dachte ich schon er blickt langsam wieder durch. Gestern hat er dann lt. meiner Mutter nur Unsinn erzählt und wollte eben das Bier.

Vermutlich muss man ihm da einfach noch Zeit geben, er hat ja jetzt 17 Jahre massiv getrunken, da kann das wohl so schnell nicht gehen...

Danke!


natter Offline




Beiträge: 1.276

25.10.2007 23:41
#6 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Hi Andi ,

zunächst noch ein kurzes in diesem netten Forum.
Ich hab mal Deine Fragen etwas aufgedröselt:

Zitat
Gepostet von Wegenpapa
1.) Kann mir das jemand sagen?
2.) Ich weiß natürlich gar nicht inwieweit das zusammenhängt, aber er ist ziemlich verwirrt
3.) Zum Thema Delirium finde ich aber auch nichts vernünftiges



1.) Ein Entzug (damit meine ich die akute Entgiftung) ist etwas recht individuelles: Zwischen drei und 15 Tagen ist da fast alles drin. Wenn Dein Vater seit drei Wochen in der Klinik ist, ist er jetzt entgiftet.

2.) Die Verwirrtheitszustände hängen sicher am Entzug mit dran. Wenn er während der Entgiftung delirant war, hat er mit Sicherheit Medikamente zur Unterdrückung der Symptome bekommen. Sehr wahrscheinlich hat er mindestens drei bis vier psychoaktive Substanzen erhalten, die in einem Monat auch noch nachweisbar sind. Das Verlangen nach Bier zeigt aber auch eine beginnende "Genesung" im Kopf, soll heissen, er fällt in seine vertrauten Verhaltensmuster zurück .

3.) Das Delir ist eigentlich schon fast eine "normale" Reaktion des Gehirns. Lässt sich korrekt nicht ganz einfach beschreiben; Ich versuchs daher mal mit einem Bild:

Stell Dir vor, das Gehirn wäre ein gigantisches Getriebe mit ca. 20-60.000 Zahnrädern, das nur mit Alk gelernt kat, halbwegs rund zu laufen. Jetzt lässt Du die Droge (Schmiermittel) weg, fügst noch eine ungute Umgebung mit fremden Geräuschen, unbekannten Menschen, die unbekannte Dinge mit Dir machen, immer hell, immer laut und mit Schmerzen verknüpft hinzu und sagst: "Jetzt schmier Dich selber!"


Lass Dich mal mit Diagnosen wie Korsakoff oder Wernicke nicht scheu machen und gib Dir und ihm erst noch ein wenig Zeit.

LG
Thomas

Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!


Wegenpapa ( gelöscht )
Beiträge:

26.10.2007 10:23
#7 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Hallo Thomas,

auch Dir danke für die Info - das mit dem Schmiermittel war ein gutes Bild, so kann ich es mir besser vorstellen
Übrigens wollte er gestern auch Schnaps haben und war felsenfest davon überzeugt, dass in seinem Schrank eine Flasche steht
Gestern war der Psychologe bei meinem Vater, weil er ursprünglich heute an einen Kurzzeitpflegeplatz gebracht werden sollte. Der Psych. meinte aber dass er geistig so schlecht beinander wäre, dass sie ihn jetzt erstmal weitere drei Wochen behalten und auf die Geriatrie verlegen wo er psychologisch betreut wird. Das find ich gut

Viele Grüße,
Andi

[ Editiert von Wegenpapa am 26.10.07 10:23 ]


fitti Offline




Beiträge: 2.444

26.10.2007 11:47
#8 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Wegenpapa
Hallo Thomas,

auch Dir danke für die Info - das mit dem Schmiermittel war ein gutes Bild, so kann ich es mir besser vorstellen
Übrigens wollte er gestern auch Schnaps haben und war felsenfest davon überzeugt, dass in seinem Schrank eine Flasche steht
Gestern war der Psychologe bei meinem Vater, weil er ursprünglich heute an einen Kurzzeitpflegeplatz gebracht werden sollte. Der Psych. meinte aber dass er geistig so schlecht beinander wäre, dass sie ihn jetzt erstmal weitere drei Wochen behalten und auf die Geriatrie verlegen wo er psychologisch betreut wird. Das find ich gut

Viele Grüße,
Andi

[ Editiert von Wegenpapa am 26.10.07 10:23 ]


Ich denke auch das wird wohl für papa das beste sein.
Vieleicht kommt er da ja etwas zur einsicht.

LG FITTI

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


natter Offline




Beiträge: 1.276

26.10.2007 12:47
#9 RE: Wie lange dauert eigentlich... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Wegenpapa
...dass sie ihn jetzt erstmal weitere drei Wochen behalten und auf die Geriatrie verlegen wo er psychologisch betreut wird. Das find ich gut.



Ich auch.

Freut mich, wenn Dein Bild jetzt passt .

LG
Thomas

Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!


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