hallo zusammen,
nach langer suche nach einer vernünftigen Forumadresse bin ich hier als neuzugang gelandet.
bin 40 jahre alt und seit 10 monaten trockener alkoholiker,
bringe aber trotzdem das thema alk nicht ausmeinem kopf.
habe schon vieles zur ablenkung versucht, geht es euch auch so? was macht ihr dagegen?

Moin hood,
und ein freundliches willkommen dir an board.
Wie hat sich dein aufhören denn gestaltet?
Was machst du denn, ausser nix trinken?
Paar mehr infos wären hilfreich

Lieben gruss
Esther

hallo esther,
erst mal danke für deine antwort.
ich wollte schon seit jahren damit aufhören, habe es aber nicht geschafft (fehlende willensstärke),
es kam wie es kommen musste "mir wurde im oktober letzten jahres der führerschein entzogen". danach habe ich beschlossen es reicht jetzt mit der sauferei.
komisch das der wille durch diesen vorfall nun auf einmal da war, wahrscheinlich braucht man einen richtigen schock.
die erste zeit war nicht einfach, ich war nervös, unausgeglichen, leichter reizbar.
um mich dann abzulenken habe ich in diesen 10 monaten mein haus innen umgebaut (bescheuert was).
nun bin ich fertig und in mir kommt wieder diese innere nervösität hoch (kann doch nicht schon wieder alles umbauen).
denke aus dieser nervosität heraus immer wieder ans trinken.

schöne grüße
hood

Moin nochmal hood,
schon mal über eine reale selbsthilfegruppe (shg)nachgedacht?
Ich hatte die ersten zwei jahre derer zwei, jetzt ist die mir wichtigste mein dienstägliches ritual. Mir tut es gut, mich mit realen trockenen und auch rückfälligen auszutauschen. Ähnliche wellen länge, und die rückfälle der anderen sind mir immer wieder eine fette warnung genau hinzugucken bei mir.
Im ersten jahr habe ich so um drum 30 std. verhaltens therapie bei einer therapeutin gemacht, die sich zumindest in der theorie mit sucht auskennt. Habe dort, wie auch in meine shg`n und hier auf saufnix, eine menge handwerkszeug erhalten, mir erarbeitet oder schlicht durch ein gutes quentschen glück gefunden, welches es mir im heute ermöglicht mich pfleglich zu behandeln und auch zu hinterfragen.

Lieben gruss
Esther

und herzlich willkommen,Hood!

Zitat

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es kam wie es kommen musste "mir wurde im oktober letzten jahres der führerschein entzogen". danach habe ich beschlossen es reicht jetzt mit der sauferei.

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war dein entschluß, daß es reicht mit der sauferei,nicht eher ein zwangsweiser,wenn auch ein heilsamer schock?
hast du jetzt mit MPU zu tun?

ich frage,weil ich vermute,daß deine motivation vielleicht noch zuwachs braucht-
es gibt so viel mehr gründe,
das saufen zu stecken.

daß du dein haus umgebaut hast,finde ich nicht bescheuert-
sondern anerkennenswert.

liebe grüße
sabine

Tach Hood

Was Du geschrieben hast könnte von meinem Göga stammen. Der hat auch seit 10 Monaten keinen Alk mehr getrunken und füllt die Zeit mit Arbeit aus. So nach dem Motto: „Wo gibt’s was zu tun? Arbeit, ich komme wenn du rufst.“ Suchtverlagerung????

Eine SHG oder ähnliches besucht er nicht weil sein Kopf sich noch dagegen wehrt auch „öffentlich“ Alkoholiker zu sein. Den Grund dafür sehe ich in seiner Erziehung… bei uns in der Familie gibt’s „so was“ nicht. Punkt! Verdrängungsweltmeister???

Erst langsam, gaaaaanz langsam kommt er dahin sich selbst auch beim „nichtstun“ auszuhalten, ohne den Drang seinen Wert durch Arbeit herstellen zu müssen.
Eine SHG könnte da sehr hilfreich sein. Bisher ist das aber nur mein Wunsch und nicht Seiner. Wie sieht es da bei Dir aus??

Ich kann nur aus Sicht einer Co tippseln und denke einfach das dieser mühsame Lernprozeß des „sich selbst mit allen Macken zu ertragen“ mit einer Austauschgruppe an der Seite sich um vieles leichter gestalten könnte.

Einen schönen Sonntag noch

Tina

hallo sabine, hallo tina,
sabine im nachhinein muss ich sagen, es war ein heilsamer schock, wüsste nicht ob ich es ohne geschafft hätte.
fühle mich seit der enthaltsamkeit auch wesentlich wohler und ausgeglichener, das verlangen kommt aber gelegentlich noch in mir hoch.
eine mpu muss ich auch ablegen (schon am donnerstag).

tina deinem "göga" kann ich sehr wohl verstehen, es ist halt der stolz und die erziehung die es einem schwer erlaubt das problem sich selbst und der öffentlichkeit einzugestehen. das verlangen etwas zu arbeiten ist ja nur der grund sich selbst abzulenken und auf andere gedanken zu kommen.
über eine shg habe ich auch schon nachgedacht, nur fehlt mir irgendwie noch der letzte wille und der mut diesen schritt zu machen.

schönen tag noch
hood

Moin nochmal nochmal hood,
das alkoholismus eine krankheit und keine willensschwäche ist weißt du aber schon?

Und zu dem titel Kopfproblem!?
würde ich sagen:
Ja.

Lieben gruss dir
Esther

Hallo Hood,

dass der Alkohol (noch?!) weiter in Deinem Kopf ist, ist nicht erstaunlich. Ich gehe mal davon aus, dass Du ihn jahrelang als Dauerbegleiter hattest. Da kannst Du nicht erwarten, dass die Heilung (gemeint ist hierbei die Trockenheit) in wenigen Monaten komplett vollzogen ist. Lass Dir Zeit, nimm es hin, dass es so ist - und irgendwann wird es weniger.

Liebe Grüße
Suse

Moin Suse,
meinst du nicht auch, mit hilfe annehmen, könnte es einfacher werden und sein für den hood?
Da brauchts dann immer noch ausreichend von dieser manchmal so schweren aufzubringenden geduld der.

Hoffe der brut und dir gehts soweit gut!
Lieben gruss dir
Esther

Hallo Esther,

Oh, Missverständnis. Mein Post war nicht im Gegensatz, sondern als Ergänzung zu den Vorposts gemeint. Also Hilfe suchen (SHG ...) UND Geduld mit sich selber.

Liebe Grüße
Suse

[ Editiert von zai-feh am 30.09.07 21:21 ]

Moin Suse,
hab ich so auch nicht missverstanden.
Aufgrund der eingangs von hood gestellten frage:

Zitat

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bin 40 jahre alt und seit 10 monaten trockener alkoholiker,
bringe aber trotzdem das thema alk nicht ausmeinem kopf.
habe schon vieles zur ablenkung versucht, geht es euch auch so? was macht ihr dagegen?

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War mir ein: Hab geduld mit dir, war ja auch ne jahrelange konditionierung das saufen, schlicht zu wenig.
Daher mein einwand.
Mein leitsatz bezüglich meiner sucht ist nun mal:
Nur du alleine kannst es schaffen, aber du schaffst es nicht alleine.
Geschickt untergebracht gerade..........

Tja, hood, nun bist du dran.
Alleine im stillen kämmerlein wird es dauer jedenfalls keine trockenheit mit der du zufrieden leben kannst. Hast den alk ja auch zu was benutzt und da genau geht es lang, wenn du nicht mit der geballten faust in der tasche herrumlaufen magst. Einiges ist in sachen sucht recht praktischlich, es gibt so etwas wie ein gemeinsames grundticken und einige erfahrungen können von alk druide zu alk druide weitergegeben werden, ohne das sich der annehmende druide selbst die leber versauen muss........
Ich z.b. habe über ein jahr lang die rückfälle der anderen gesammelt. Habe genaustens nachgefragt, wie, wo, was, warum...
Warum soll ich es ausprobieren, ob ich ratz fatz wieder bei meinen gut zwei flaschen weißwein wäre, wenn mir alle erzählen, dass es eben genau so abläuft? Mal schneller, mal langsamer, aber das ergebnis immer das gleiche ist?
Eben, wäre ja ziemlich blöd von mir.
Also glaube ich den leuten hier und in meinen gruppen/gruppe.
Nur mal so als kleines beispiel.
Sollte zum nachdenken auch erst einmal reichen, will dich ja nicht überfordern.
Guts nächtle und feines träumen euch beiden, und wer sonst noch so mag, gewünscht
Lieben gruss
Esther

Moin Hood

eine mpu muss ich auch ablegen (schon am donnerstag)
Hier stellt sich mir die frage ?
Was ist wenn du den führerschein wieder hast?
Sind die guten vorsätze wieder im eimer?

LG FITTI

Hallo Hood,

auch von mir herzlich willkommen im Forum.

Mich würde mal interessieren, ob du dich auf die MPU vorbereitet hast. Soweit ich weiß, wollen die dort herauszufinden, ob und wie sich die Einstellung zum Alkohol geändert hat. Ich glaube, die wollen nicht nur hören, dass jemand auf jede mögliche Weise versuchst, sich abzulenken, um nicht ans Trinken zu denken.

Liebe Grüße

Friedi

hallo friedi,
wegen der mpu habe ich mich schon enden letzten jahres informiert, da hat man mir geraten einen kurs zu belegen.
diesen hab ich mitgemach (dauert 3 monate) natürlich mit monatlichen blutabnehemen für den nachweiß der abstienz.
die abstinenz macht mir im grossen und ganzen nichts aus, wenn nur die ab und zu auftretenden gedanken um den alk nicht wären.
da muss ich mich schon noch an die vorgeschchten im umgang mit alk erinnern.

mfg
hood