ZitatGepostet von Kleinerfuchs Als dann nach 5 Monaten eine wirkliche, nicht zusammengesuchte und sehr reale Krise kam, war ich da allerdings nicht drauf vorbereitet. . . . vergessen, mir eine Selbsthilfegruppe zu suchen LG, Britta[/b]
Auch bei mir kam das allererste Morgenrot nach 5 Monaten, bis dahin war es weiterhin grau gewesen. "Meine Gruppe" hatte mir geholfen. Wie? Indem sie alle sagten, dass dies normal sei und dass es bei fast allen genauso sich abgespielt hatte. Und dass es keine Alternative gibt. "Was binnen vieler Jahre liegen geblieben war, das kannst du nicht innerhalb von paar Wochen nachholen." "Du sollst nicht mit dem Kopf arbeiten, sondern Geduld üben". Dann sagten sie mir noch, dass ich als ganz bescheidener Mensch dieses genauso schaffen kann. Das waren realte Ermutigungen, die ich von keinem Therapeuten hätte bekommen können (womit ich nichts gegen Therapeuten gesagt haben will!). Und ich habe es geglaubt!! nicht erst mal sehen ob, sondern schlicht geglaubt. Max
ZitatGepostet von Max mX Ich kämpfe überhaupt nicht (mehr).
Max, sich_etwas_zu_erarbeiten muss nicht zwangsläufig mit "sich etwas zu erkämpfen" bedeuten.
Wenn ich mir etwas erarbeitet habe, bedeutet das, dass ich mich einer (selbst bestimmten!) Herausforderung gestellt habe - und das macht mich zufrieden.
(Weil ich ein Mensch bin, der die Herausforderung liebt und braucht, kann es aber auch schon mal passieren, dass ich für etwas kämpfe ... allerdings nicht gegen Windmühlenflügel. :grins2 Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
hier muss ich doch mal mit dem Gelassenheitsspruch kommen:
Gott gebe (oder: ich wünsche) mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich betrachte Vieles in meinem Leben – nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen, ganz alltägliche Dinge, unter diesem Gesichtspunkt. Dabei erkenne ich, dass meine Zufriedenheit sowohl von meiner Einstellung als auch von meinem Handeln abhängt. Die Abstinenz allein hat mich nicht zufrieden gemacht, wohl aber das, was ich mir auf dieser Grundlage schaffen oder erarbeiten konnte und noch kann.
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ich habe mein leben verlängert durch den entschluß zur abstinenz.ich hätte es definitiv verkürzt, wenn ich weiter getrunken hätte. ich versuche auch in anderer hinsicht abstinent zu sein- ich habe nie an irgendein heilsversprechen geglaubt,das sich durch abstinenz erfüllt.ich möchte meine eigenen maßstäbe dafür finden, was zufriedenheit für mich bedeutet. das bedeutet für mich auch bescheidener zu sein.ich habe überwertige maßstäbe gehabt.und nun revidiere ich einiges. das kann auch bedeuten,daß ich mich mit meinem eigenen "mittelmaß" abfinde.auch eine herausforderung alles fließt.ich denke ,auch bei einem rückfall aus unzufriedenheit darüber daß das leben unter umständen auch das "graue" bereithält ,bade ich nicht mehr in demselben fluß. friedi spricht von gelassenheit. das ist mir neben geduld ein wesentliches anliegen. ich übe... sabine
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
ZitatGepostet von paula Max, sich_etwas_zu_erarbeiten muss nicht zwangsläufig mit "sich etwas zu erkämpfen" bedeuten. Wenn ich mir etwas erarbeitet habe, bedeutet das, dass ich mich einer (selbst bestimmten!) Herausforderung gestellt habe - und das macht mich zufrieden. (Paula
Das war doof ausgedrückt, ob kämpfen oder arbeiten ist nicht der Unterschied bei mir. Kann so sein, kann anders sein, je nachdem worum es sich handelt. Ich meinte eigentlich, dass auch Schwerstarbeit Freude machen kann (persönliche Arbeit), wogegen leichte Tätigkeit bereits eine Belastung darstellen kann. Und dann noch, dass sich Mühe geben oder sich etwas zu erarbeiten mit der Tatsache der Abstinenz gar nichts zu tun hat. "Das Leben ist schwer, eigentlich zu schwer" - oder "ich habe gute Aufgaben zu bewältigen" - kann in der Sache durchaus identisch sein. so von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Max
Alkohol hat in meinem Leben einen Fuß in die Tür bekommen, weil ich mit meinem Leben unzufrieden war und mir nicht zutraute, es zu meiner Zufriedenheit einzurichten. Die Aufgabe schien mir übergroß und meine eigene Fähigkeit gar zu bescheiden. Da war das "trinkbare Glück" die scheinbar billige Alternative. Bis sie sich auswuchs, und bis es darin auch keine Momente der Zufriedenheit mehr gab, sondern nur noch den nahtlosen Übergang von Saufdruck zur Besinnungslosigkeit und dem Erwachen daraus mit neuem Saufdruck.
In der Lage konnte ich krepieren oder trocken werden, und zum Glück wurde ich trocken. Wohin der Mangel an Lebenszufriedenheit führt, hatte ich nun gründlich gelernt, woher sie aber kommen sollte, noch nicht. Aber den üblichen Vorschuss darauf bekam ich auch. Ich war zunächst einmal überglücklich darüber, dass ich aus dieser elenden Tretmühle heraus war.
Dann war ich sehr erleichtert, als nach eingehenden Untersuchungen feststand, dass nichts an mir wirklich kaputt gegangen war in den versoffenen Jahren. Ich war bald sehr froh, als ich merkte, wie lang der Tag ist, wenn er nicht mit Trinken, Ausnüchtern, Fassade wahren, Angst vorm Auffliegen haben und Nachschub holen ausgefüllt ist. Ich war und bin immer noch erstaunt über die Kräfte, die all das gebunden hat und die mir nun frei für andere Zwecke zur Verfügung stehen. Und ich empfinde all das als freundliche, aber bestimmte Mahnung, aus meinen immer noch vorhandenen Möglichkeiten und der mir verbliebenen Lebenszeit nun auch wirklich etwas zu machen. Und indem ich dieser Mahnung folge, schon allein, um das Zurücksinken in alte Zustände zu verhindern, finde ich heute an jedem kleinen Fortschritt in meinen Angelegenheiten meine Zufriedenheit.
Ich kann mich jeden Abend ins Bett legen mit dem Gefühl, heute getan zu haben, was heute möglich war, im Bewusstsein, dass morgen auch noch ein Tag ist, an dem ich wieder imstande sein werde, meine Sachen ein Stückchen weiter zu treiben. An keinem einzigen Tag muss ich Wunderdinge leisten. Viele kleine Schritte sind mir heute lieber als ein großer Sprung, das ist einfach menschlicher. Und ich komme damit letztlich sogar noch weiter.
Ich orientiere mich heute nicht mehr an einem fernen, unerreichbaren und mehr Angst als Mut einflößenden Ziel, sondern an einem sehr genau in Erinnerung gebliebenen Ausgangspunkt, von dem ich mein Leben zum zweiten Mal beginnen durfte. Und an der unmittelbar in Reichweite liegenden Vergangenheit und Zukunft. Und schlicht daran, ob sich etwas heute für mich "gut anfühlt", wenn ich mich darauf einlasse, oder ob sich in mir alles dagegen sträubt, ohne dass ich selbst recht verstehe, warum eigentlich. Dieses Gefühl für mich selbst hat sich irgendwann wieder eingestellt, es kommt ungefähr aus derselben Ecke, aus der irgendwann mal ein Stimmchen leise zu mir sagte, dass das Trinken für mich nicht okay sei, selbst als es noch zwei Flaschen Bier am Abend waren. Ich werde diese Stimme nicht noch einmal missachten in meinem Leben.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich machen können. Ich wollte sagen, dass meine Zufriedenheit nicht bedeutet, dass ich alles schön und in Ordnung finde und es nichts weiter zu tun gibt in meinem Leben. Ganz im Gegenteil. Aber mehr, als ich kann, wird nicht mehr von mir verlangt, nicht mal von mir selber. Dafür weiß ich nicht ganz, worauf es letztlich hinauslaufen wird mit mir, aber das macht nichts. Auf etwas Gutes, da bin ich zuversichtlich.
Mal gucken, wer jetzt darüber wieder spottet: "Si quis, tota die currens, pervenit ad vesperam, satis est." Das ist einer der wenigen Sätze, die mir von meinem Latein übrig geblieben sind, und ich find den gut. Ich übersetz ihn auch gleich: "Wenn einer, der den ganzen Tag gelaufen ist, am Abend ankommt, so ist's genug."
Zufriedene Grüße,
Bancha der sich jetzt gleich mal einen Avatar verpassen wird, wenn's klappt. Der hat dann durchaus auch was mit "tota die currens" zu tun...
offensichtlich kann ich einfach mit dem Begriff "zufrieden trocken" so gar nichts anfangen. Ich habe langsam den Eindruck, dass was für die meisten "zufrieden trocken" ist, das ist für mich schlicht "trocken". I
Hauptsache gut drauf, ein Lied auf den Lippen und den Alk streichen.
Wieso sich den fortwährend den Kopf machen - will ich mich denn selbst laufend geißeln? Ist doch schon fast wie im Kloster, zweimal ans Saufen gedacht und schwupps, zur Strafe dreimal das Vaterunser. Ist doch Mist. Leben - und bewußtes Erleben der Höhen und Tiefen, mich neu entdecken, mich spüren und mich wieder selbst mögen ... und alles ohne Alkohol, das ist es!
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Hab mal nach "zufrieden trocken" gegoogelt - und bin dabei auf einen Betrag von Tommi vom 18.3.2005 gestoßen. Abstinent leben heisst nicht automatisch dass man zufrieden ist. Sonst wären ja alle Nicht-Alkoholabhängige total zufriedene Menschen - sind sie aber nicht. Jeder einzelne muss für seine Zufriedenheit etwas tun. Ein Satz, der auf den ersten Blick blöd daherkommt. Es ist aber, wenn man lange genug darüber nachdenkt und danach handelt, die einfache Wahrheit.
Hallo@ Ist schon interesant wie das zufrieden trocken ausgelegt wird Da ist es auch kein wunder wenn ich es nicht finde Vieleicht liegt es aber auch daran das ich im moment mit nichts zufrieden binschon gar nicht mit mir. Nur ich meine und ist auch meine meinung ,das die worte:zufrieden trocken /nur so dahin gesagt werden ,um sich damit nicht auseinander zu setzen. Aber danke für die anregungen
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ZitatGepostet von fitti Nur ich meine und ist auch meine meinung ,das die worte:zufrieden trocken /nur so dahin gesagt werden ,um sich damit nicht auseinander zu setzen.
fitti
ich dreh den Spiess jetzt mal um ...
Wieso soll ich mich mit meinem "zufrieden trocken" auseinander setzen ... da gibts für mich nix auseinander zu setzen oder auszusetzen, es ist einfach so...ich bins ganz einfach, zufrieden trocken. Und das heisst für mich, nix mehr trinken zu müssen. Oder, populistischer geschrieben: ich leiste mir den Luxus, keinen Alkohol zu trinken.
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
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Saufnix-Chat
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Offline
- oder "ich habe gute Aufgaben zu bewältigen"
- kann in der Sache durchaus identisch sein
. so von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Max
zai-feh
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Griessli von Lisl
fitti
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