ich war eingeladen. selten, und mit partner. hm was sage ich wenn sie wein trinken. mein partner half mir, wie immer. mir wurde ein rotweinglas hingestellt. "nein ich bin auf diät darum keinen wein", sagte ich dann regelrecht selbstbewusst und strahlend in die runde, glücklich über meine ausrede, und mein partner nahm den wein zu sich.
diese aussage ("ausrede") habe ich hier in saufnix gefunden, danke 'maja'. es funktioniert einfach toll. diese 'ausrede' funktioniert für mich, denn ich könnte auch problemlos weitere wahre storys dazuerzählen. die augen wurden gerollt und ich hatte einen guten abend, anders, als ich herumdrückte und nicht so recht wusste, wie ich es beibringen sollte. bei weiteren versuchen mir alkohol anzubieten, habe ich dann unbewusst mit den augen gerollt, und es wurde begriffen. dass ich auf diät bin,
[ Editiert von klecksi am 23.06.07 20:55 ]
[ Editiert von klecksi am 23.06.07 20:59 ]
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut
es waren ja nur bekannte und nicht meine freunde. ich habe gelernt, dass sich die wenigsten menschen ehrlich interessieren ob es mir gutgeht oder nicht, wenn sie mich fragen "wie gehts?". und als ich dann sagte auf ihre frage: "mir gehts so lala und eher nicht so gut" waren sie auch noch unzufrieden und meinten, es hätte mir doch sicher gutzugehen. oder aber, sie meinten auf meine antwort nichts wirkliches und ich bemerkte, dass es nur eine floskel war. also lernte ich das zu sagen, was die leute hören wollten, um ihren frieden möglichst nicht zu stören und um eine floskel zu erfüllen, wenn ich gefragt wurde.
ich selber habe auch nicht so eine tiefgreifende schwere alkoholabhängigkeitsgeschichte hinter mir wie andere. da sehe ich es als übertrieben an, mich als alki zu outen. obwohl der alkohol jahrelang mein lieblingsmedikament war und ich froh war trinken zu können anstatt über mich nachzudenken, war ich froh, von meinem mir unerträglich gewordenen leben abzulenken mit alkohol. trotzdem weiss ich, dass ich alkoholunverträglich bin und es nur schlimmer würde, ich mir weitere chancen, arbeit, gesundheit etc verbauen würde oder verunmöglichen,
gruess von klecksi
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut
Ich habe nur gefragt, da ich früher, als ich noch getrunken habe, so oft unehrlich war. Und ich es als so befreiend empfinde, dass dies nicht mehr so ist, seit ich nicht mehr trinke.
Daher achte ich sehr darauf, die Wahrheit zu sagen. Und ganz wichtig, mich nicht durch andere dazu bringen zu lassen.
Und ich bin stolz darauf, eingesehen zu haben, dass ich krank bin und sehr viel dafür zu tun, an dieser Krankheit nicht zu grunde zu gehen.
Und wem es nicht passt, dass ich überleben möchte und daher nichts trinke, der braucht sich nicht mit mir auseinander zu setzen.
ich glaube schon dass der beste schutz für einen alkoholiker/in ist, zu sagen, dass man ein alkoholiker/in ist. wenn ich so darüber nachdenke.
ich hatte auch jemanden dabei der mir half. ich finde es auch etwas unheimlich ganz alleine irgendwo, und mit einer ausrede. ich hatte das bis jetzt einmal, und es ging gut. sehr schlau war es wohl nicht. ich komme auch nicht so viel in so situationen.
alle achtung, dass du das leben so positiv für dich entdecken konntest, das finde ich echt super. so weit bin ich noch nicht, für mich ist es manchmal noch ein kuddelmuddel, am liebsten sage ich ja auch die wahrheit.
lg von klecksi
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut
Ich habe auch sehr sehr lange gebraucht, um zu spüren, dass es für mich ganz wichtig ist, ehrlich zu sein. Und manchmal muss ich mich auch selbst daran erinnern, dass ich geradeaus bleibe. Ist manchmal echt anstrengend, da man ja evtl. auf Widerstand trifft, aber das ist mir bisher selten passiert. Die meisten Menschen die ich kenne, erkennen das als Leistung an, was ich bisher "geschafft" habe. Manchmal mehr als ich.
Ich musste aber auch einen weiten und steinigen Weg gehen, den ich nur mit Hilfe gehen konnte.
Aus dem "Glas ablehnen" mache ich persönlich gar keinen so großen Akt. Und schon gar keine Beichtstunde. Das Gegenüber interessiert sich meist ohnehin gar nicht wirklich dafür Vielmehr geht es dann einfach zur Tagsordnung über, wenn es weiss woran es mit mir ist. SOO wichtig bin ich nämlich gar nicht...
Je selbstverständlicher ich es also für mich akzeptiere, dass die Abstinenz halt zu meiner Lebenseinstellung gehört, umso überzeugter (und überzeugender) bin ich letztlich.
Noch nie, ehrlich noch kein einziges Mal! wurde ich während meiner trockenen Jahre jemals hinterfragt oder komisch angeguckt, wenn ich ein Glas (mit was auch immer drin) mit einem freundichen "nein danke, ich möchte nicht - aber könnte ich bitte ein Glas Wasser/Cola/Saft etc... haben?" ablehnte - egal ob bei Vernissagen, Ommas Achtzigstem, Richtfest, Betriebsjubiläum oder auch bei der hier herrschenden Unsitte, abholenden Eltern beim Kindergeburtstag traditionell Sekt anzubieten. (:sprachlos
Es war bisher all die trockenen Jahre über gar kein weiteres Wort mehr nötig. Imsoweit kam ich gar nicht so weit, meine Gründe dafür darlegen zu können... schad eigentlich... hätt mich manchmal interessiert, ob und wie mein Gegenüber reagiert...
Dafür komm ich offenbar einfach viel zu sicher, klar und bestimmt rüber als dass irgendwem einfallen würde, mich umstimmen oder gar "überreden" zu wollen.
Fazit: bei mir alles eine Frage der persönlichen Selbst-Sicherheit.
Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Als "beichten" sehe ich das gar nicht. Aber ich war seit ich trocken bin schon ein paar mal in der Situation, dass ich gefragt wurde, warum ich keinen Alkohol trinke.
Und da sag ich halt nicht, "weil ich ihn nicht mag". Fühle mich einfach besser, wenn ich dann zu meiner Krankheit stehe. Kann natürlich sein, dass es mir irgendwann mal zu viel wird, es zu erzählen aber noch ist das nicht so.
christoph schrieb : Ich habe auch sehr sehr lange gebraucht, um zu spüren, dass es für mich ganz wichtig ist, ehrlich zu sein. Und manchmal muss ich mich auch selbst daran erinnern, dass ich geradeaus bleibe. Ist manchmal echt anstrengend, da man ja evtl. auf Widerstand trifft, aber das ist mir bisher selten passiert. Die meisten Menschen die ich kenne, erkennen das als Leistung an, was ich bisher "geschafft" habe. Manchmal mehr als ich.
Ich musste aber auch einen weiten und steinigen Weg gehen, den ich nur mit Hilfe gehen konnte.
Wünsche Dir auf Deinem Weg wirklich alles Gute.
Gruß Christof
klecksi: vielen dank Christoph, ja die veränderungen, und alles überdenken, ist echt eine arbeit, da kaue ich dran, wie gehe ich mit meinem alltag um. ist manchmal wie steine schieben, aber wenn ich am abend sagen kann es geht mir gut, bin ich zufrieden. auch eine hilfe zu finden ist für mich gar nicht so einfach. meine 'hilfen' sind mir schon mehrmals eingenickt (schnarch)...ob bezahlt oder wie auch immer und trotzdem lach. ich habe mir angewoehnt, meine story deshalb ausdrücklich eindrücklich zu formulieren, wenn ich zu einer bezahlten 'hilfe' gehe. oder auch bei den AA, die besten reaktionen habe ich schon, wenn ich so wahr wie möglich erzähle, das ist wirklich wahr.
lg von klecksi
[ Editiert von klecksi am 24.06.07 11:28 ]
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut
..., ich wirke sogar selbstunsicher, wenn ich mir eigentlich sicher bin...grins..das ist leider auch eine baustelle von mir. ist sicher auch schön, wenn man selbstsicher sein kann, das macht das leben oft leichter, glaube ich, und oben in deinem beitrag kriege ich es auch bestätigt wieder. auf arbeit habe ich immer ganz gut mit selbstbewussten, wehrhaften leuten zusammengearbeitet, das war immer sehr angenehm für mich. (wenn sie wollten dass ich für sie arbeite).
lg von klecksi
hallo liebe Maja dankeeee, hat mir wirklich gut geholfen, der abend ist viel besser geworden, nur weil ich eben diese 'ausrede' hatte von dir. und schliesslich ist die 'ausrede' entspricht irgendwie der wahrheit! wenn auch eine teilwahrheit. am schlimmsten von meinen gedanken bin am meisten ich betroffen, und diese 'ausreden' helfen mir dagegen, mit einem gedankenkarussellsalat dazusitzen, das nicht aufhören will. ich konnte ohne weitere gedanken dasitzen, und lächeln. die leute waren sogar zufrieden mit mir und sagten, ich lächle jetzt wieder etwas mehr, grins. liebe grüsse von klecksi
[ Editiert von klecksi am 24.06.07 11:26 ]
[ Editiert von klecksi am 24.06.07 11:29 ]
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut
ach Ausrede...du hast recht es entspricht immer wieder der Wahrheit. Ich sage häufig das ich das auch mit dem Magen nicht mehr vertrage und das stimmt wirklich ich habe mir den ziemlich kaputt getrunken. Kaffee geht nur noch wenig und Alkohol wäre genauso
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