Hallo, im neuen Job oder überhaupt sage ich immer, dass ich keinen Alkohol trinke, ist mir heute nur so bei einem Kollegen rausgerutscht. Ich erwähne aber meine frühere Alkoholsucht nicht und gebe auch keine Begründung, möchte das auch nicht. Es geht niemand etwas an, dass ich ein Alkoholproblem hatte (und wieder bekomme, wenn ich Alkohol anrühre) ist meine Meinung. Nur wenige gute Freunde, mein Arzt und nahe Verwandte wissen Bescheid. Wie geht ihr damit um? Outet ihr euch als Alkoholiker oder Alkoholikerin?
Sicherlich bist Du niemandem Rechenschaft schuldig darüber, dass Du keinen Alkohol trinkst.
Ich persönlich ( seit gut 3 Jahren trocken ) halte es so: In Restaurants z.B. ( Pflaumenwein aufs Haus beim Chinesen etc.) oder mit Menschen, die ich nur oberflächlich kenne ziehe ich mich auf ein einfaches "Nein, danke! Ich trinke keinen Alkohol!" zurück.
Menschen, mit denen ich öfter zu tun habe und /oder denen ich vertraue, erfahren meinen Hintergrund. Möchte auch, dass die das wissen und habe auch noch keinerlei negative Erfahrungen gemacht.
LG Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Jorinde, ich halte es auch wie elefantino, in den meisten Fällen sag ich das ich keinen Alkohol trinke. Die Menschen die mir wichtig sind wissen sowieso bescheid. Wenn ich neue Leute kennenlerne warte ich erst mal ab bevor ich mich oute. Bin übrigens schon 16 J. trocken und so eigentlich immer gut gefahren Elke
sehe ich ähnlich so wie Du. In meinem näheren Umfeld wissen alle Bescheid, ich muß mir aber nicht ein Leuchtschriftband mit "ICH BIN ALKOHOLIKER" auf die Stirn kleben.
Und in Gesellschaft reicht meist ein: "Nein Danke" und wenn mal einer danach fragt, kriegt er auch die entsprechnede Antwort, je nach dem, wie angefragt wurde: "Nein, ich möchte aber nicht", bzw. "Ich vertrag keinen Alkohol" oder aber, wenn doch ehrlich hinterfragt wurde: "Du, ich habe da vor einiger Zeit arge Probleme mit dem Alkohol gehabt und meine Konsequenzen daraus gezogen."
I. d. R. reicht das dann auch. Es schreit ja auch nicht gleich jeder Zuckerkranke in der Gegend herum: "Ich bin Zuckerkrank!", oder?
Alkoholismus ist eine anerkannte Krankheit, das scheint sich jedoch nicht überall herumgesprochen zu haben und wird leider immer noch mit Eigenshaften wie halt- und willenlos, asozial, kriminell, verwahrlost und was sonst noch in Verbindung gebracht oder mit einem leichten süffisanten Lächeln in den Mundwinkeln zur Kenntnis genommen.
Menschen können ja so grausam sein.
Wir sollten stolz auf uns sein, mit der Krankheit umzugehen und nicht dabei vergessen, daß wir nicht zu Kreuze kriechen müssen, sondern mit geradem Rücken durch die Welt gehen können! Is' doch wahr!
VG Volker
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
jorinde Jawohl ich wüßte auch nicht ,warum ich es jedem erklären sollte, weshalb ich keinen alkohol trinke. Nur habe ich mir angewöhnt es bestimmt zu sagen ohne für und wieder,nein ich möchte keinen alkohol BASTA
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
hallo jorinde, so mach ichs auch. die, dies wissen müssen, wissens. im übrigen verhält es sich bei mir auch mit den depressionen. es verstehn viele einfach nicht. für die spinnt man halt. das muß ich mir nicht antun.
Meine Schwester trinkt das ganze Jahr keinen Schluck Alk, sie mag ihn nicht. Sie hat nie das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen..... Und solche wie sie gibt es einen Haufen.
mal so zum Nachdenken.....
Eigentlich ein seltsames Land in dem man sich rechtfertigen muss dass man keinen Alk trinkt.....
Eigentlich ein seltsames Land in dem man sich rechtfertigen muss dass man keinen Alk trinkt.....
Kann ich nur zustimmen. Hab mich schon öfters drüber aufgeregt, was meine Mutter, die nach dem Tod meines alkoholkranken Vaters irgendwann ganz aufgehört hat, Alkohol zu trinken, teilweise für blöde Reaktionen kriegt, so à la "Das ist doch auch nicht normal, wenn man gar nix trinkt".
Ist es denn normal, wenn man mit 50 am Alkohol stirbt wie mein Vater???
Einigen Bekannten scheint das sogar echt peinlich zu sein. Waren mal an irgendeiner Bar und meine Mutter hat den Barkeeper gebeten, ihr was ohne Alkohol zu mixen. Und ihre Freundin, die dabei war, hat dann ganz hastig hinzugefügt: "Aber nicht dass Sie denken, dass sie Probleme mit Alkohol hat!"
Ich sitze an einer Bar. "Jemand" bietet mir eine Zigarette an. Ich sage ... "Nein danke. Ich rauche nicht mehr". "Jemand" sagt ..."Na ja. Eigentlich will ich auch aufhören".
Situation 2
Ich sitze an einer Bar. "Jemand" lädt mich auf ein Bier ein. Ich sage ... "Nein danke. Ich trinke keinen Alkohol". "Jemand" fragt ..."Wieso nicht?".
.... hhhhhhhmmmmmmmm .... bin ich als Nicht-Raucher der Held und als Nicht-Trinker der Arsch .. oder was?
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
Ein alkoholkranker Arzt sagte mal sehr ehrlich zu mir:
Alkohol ist nicht das Genußmittel, als das er gesellschaftlich gesehen wird. Er ist ein Nervengift. Das was hierzulande als "normales" Trinkverhalten bezeichnet werde, sei in Wirklichkeit "pseudonormal". Normal könne nur sein, gar kein Gift zu sich zu nehmen.
Das heißt nicht, dass ich jemand, der mit Alkohol keine Probleme hat, sein Trinken vergällen will. Ich sehe aber keinen Grund, mich für mein Nichttrinken zu rechtfertigen, und vertrete es selbstbewußt.
LG Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Ihr wisst nicht genau, wie das ist, wenn eine Horde besoffener, langhaariger Rocker um einen rumsteht und sagt, dass im Wasser die Fische f***** weil man ein Glas Wasser in der Hand hält und nicht wie gewohnt ein Glas Bier und ich solle mich mal nicht so haben und gefälligst mit ihnen anstoßen... Früher hätt ich mich ja auch nicht so mädchenhaft gehabt und ich brauche ja nun nicht zum Spießer mutieren und auf Mutti machen, etc...ich könnt Bände schreiben...
Und nun IHR !!!
Scheiß Suff ey
Barbie
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
Wer kennt das nicht: Man sitzt mit anderen zusammen und bestellt ein Wasser. Irgendeiner sagt: Biste krank?
Geht den das was an? Stell Dir vor, es ist andersrum
Der Kollege steht am Tresen, ich hab meine Cola vor mir. Er bestellt ein Bier: Ich frage, wieso bestellste nen Bier, biste krank?
Ob der lustig guckt?
Auf einer Gewerkschaftsschulung sitzen wir abends beim Abendbrot zusammen. Die Kellnerin geht rum und nimmt die Getränke auf. Kurz darauf kommt sie wieder und stellt die Getränke auf den Tisch. Die meisten haben nen Bier, einer, der recht klein gewachsen ist, kriegt nen grosses Bier. Ich bekomme einen heissen Tee. Er schaut rüber und meint: Sind wir hier aufm Kindergeburtstag? Ich schau ihn an, schau auf sein grosses Bier und antworte: ich dachte, Du hast Dir was bestellt, weil Du Durst hast, ich wusste nicht, dass alle sehen sollen, dass Du schon gross bist.
Einige prusteten los. Einer sagte: Oha. Und ansonsten hatte ich die nächsten Tage meine Ruhe und meinen Tee.
@ Elefantino: Vielen Dank, ich weiß, man muss das Ganze gelassen sehen, sonst könnte man sich ja nur noch aufregen über die Art, wie der Großteil der Leute Alkohol in so vielen Lebenslagen als obligatorisch ansieht.
Entspannung am Abend? Ein Glas Wein Irgendwas zu Feiern? Schlückchen Sekt Fußballspiel? Flasche Bier Alles läuft scheiße? Erstmal nen Schnaps... etc. etc.
Wenn man dieses ganze System durchbricht und (ob mit oder ohne besonderen Grund, soll ja Leute geben, denen das Zeug einfach nicht schmeckt, so wie andere keine Blumenkohl mögen !) nicht mittrinkt kommen sich glaub ich auch oft die anderen Leute komisch vor und versuchen deshalb, das als "unnormal" hinzustellen. Aber wie Tommie sagt, man würde ja auch keinen fragen, warum er nicht raucht!
Na ja, wenn man auf irgendeine Art vorgeschädigt ist reagiert man eben sensibler auf das ganze Thema. Aber ich beruhig jetzt auch mal wieder...
Aufregen darf man sich aber schon mal, wie irritiert Menschen sind , wenn man keinen Alkohol trinkt, und wie selbstverständlich (auch manch übermäßiger) Alkoholkonsum in der Gesellschaft akzeptiert ist.
Betrachte mal die Werbung: Vor jedem Fußballspiel im Fernsehen "wird präsentiert von Bitburger, Hasseröder, Krombacher etc." Dabei schauen auch Kiddies zu. Und wo ist der Bezug??? Fußball spielt man wohl nüchtern erfolgreicher, oder??
Warte noch, dass mal eine Dokumentation so angekündigt wird:
"Sehen sie jetzt: Delirium! Unsere Reportage über kranke Menschen auf der Entgiftungsstation! Präsentiert von Wodka Gorbatschow"
Das wäre doch mal ein ehrliches Sponsoring!
meint Elefantino
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche