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Saufnix  
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Dieses Thema hat 34 Antworten
und wurde 2.983 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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Schluempfi31 Offline



Beiträge: 13

18.04.2007 21:34
RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Leidensgenossen,

Ich bin 31 Jahre alt, Alkoholikerin und seit einiger Zeit wieder rückfällig.
Nachdem ich vor einigen Jahren eine ambulante Entwöhnungsbehandlung gemacht habe, trinke ich nun seit einigen Monaten etwa jeden zweiten Tag Alkohol bis zum Kontrollverlust. Mir geht es nicht gerade gut damit, da viele verpflichtende Angelegenheiten dadurch in den Hintergrund rücken und außerdem wies mich meine Mitbewohnerin bereits darauf hin, dass ich zuviel "sumpfen" würde. Sie ist schon total sauer auf mich und heute hat es einen richtigen Streit gegeben. Sie wollte mit mir darüber reden und ich habe jedoch abgeblockt.
Nun bin ich auf dieses Forum gestossen und hoffe auf diesem Wege, Unterstützung zu erhalten.
Es ist schwierig für mich für den Anfang, da ich nicht genau weiss, womit und wie ich beginnen soll.

Schön wäre es, wenn mir jemand antworten würde.

Danke!

Liebe Grüße,

Schlümpfi31


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

18.04.2007 22:04
#2 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Was gedenkst du denn in der Sache zu unternehmen?

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


Miss_Rossi Offline




Beiträge: 3.901

18.04.2007 22:33
#3 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schlümpfi,

schwierig wo und wie genau zu beginnen? Ich würd mal sagen, höre auf mit dem Trinken. Toller Tipp gelle? So locker flockig von der Seele geschrieben. Hol dir Hilfe, überall wo du kannst. Überall wo du willst. Auch hier. Schreibs aus dem Herz heraus und sei da. Saufnix ist gut!!!

Liebe Grüße von Miss Rossi


Schluempfi31 Offline



Beiträge: 13

18.04.2007 23:17
#4 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo,

vielen Dank für die Rückmeldungen.
Ich weiss noch nicht genau, was ich zu tun gedenke. Mit dem Trinken aufzuhören ist ein guter Tipp, der leider nicht so einfach umzusetzen ist. Das kennt ihr ja vielleicht, das man sich vornimmt, "heute ist das letzte Mal", jedoch trinkt man beim nächsten Mal doch wieder.
Heute habe ich nichts getrunken und bin heute Abend noch mal auf ´nen Marsch nach draussen gegangen. Auch beim Sport war ich heute wieder, wonach ich richtig schlapp war.

Ich kann mir nicht vorstellen, noch eine Entwöhnungsbehandlung zu machen, sondern möchte wieder alleine vom Alkohol wegkommen. Obwohl ich damals bei meiner bisher einzigen Behandlung die Abstinenz schaffte, war die Maßnahme mit zu vielen negativen Erlebnissen behaftet. Hierzu kann ich sagen: Manchmal lehnen sich Therapeuten zu weit aus dem Fenster und verhalten sich unprofessionell.
Auch damals konnte mir den Schritt, nichts zu trinken, keiner abnehmen.
Vielleicht wird mir ja dieses Forum dabei helfen, dass ich nichts mehr trinken muss.
Wäre wirklich toll, wenn sich hier viele schriftliche Kontakte ergeben, da ich wirklich fest entschlossen bin, meinem Körper nicht mehr derart zuzusetzen.
Wie habt ihr das denn geschafft, abstinent zu leben, auch auf Dauer.

Liebe Grüße,

Schluempfi31


Bancha Offline




Beiträge: 59

19.04.2007 00:53
#5 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schluempfi31,

wenn ich es auf einen ganz kurzen Nenner bringen soll, was mich nun schon einige Jahre trocken hält, dann sieht der so aus: Mich hält trocken, dass ich mir das Leben erlaube, nicht, dass ich mir das Trinken verbiete.

Bei Dir lese ich im Moment viel von allerlei vernünftigen Gründen, die gegen das Trinken sprechen. Pflichten bleiben unerledigt, es gibt Ärger mit dem Umfeld, der Körper wird sich früher oder später rächen. Alles richtig, aber damit kommst Du einer Sucht nicht bei. Die schert sich einen Dreck um alles, was sich an Unannehmlichkeiten in mehr oder weniger weiter Ferne wohl zusammenbraut, für die zählt nur der Rausch im Hier und Jetzt.

An einer Stelle schimmert mir aber doch so etwas wie ein vitaler Impuls durch, und das ist in dem noch etwas nebulös abgehandelten Zorn auf die stattgehabte "Maßnahme" und den Therapeuten, der sich "unprofessionell" verhalten hat. Oha, das sieht ja aus wie richtiges Leben, hier brodelt ein ganzer Topf voll Eingeweiden, und entsprechend angst- und schambeladen wird er ja auch serviert.

Und hier greif mal zur Suppenkelle und schenk die Teller voll... Ich werde den Verdacht nicht los, in dem, was da unter dem Deckel gehalten werden soll, steckt genau das Leben, von dem ich glaube, dass es das einzige Gegenmittel gegen die Sucht mit allen ihren Konsequenzen ist.

Tapfer mit dem Löffel klappernd grüßt

Bancha


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

19.04.2007 01:26
#6 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hi Bancha !

Ein großartiges post !




Zitat
Mich hält trocken, dass ich mir das Leben erlaube, nicht, dass ich mir das Trinken verbiete.



... und so wahr !

Grüßle
Bea


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

19.04.2007 06:42
#7 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Moin Moin Schluempfi,
und herzlich Willkommen
Du fragst, wie wir/ich es geschafft habe vom Alk loszukommen. Nun, ich bin den "klassischen" Weg gegangen, Suchtberatung, Arzt, Entgiftung und Langzeittherapie, Selbsthilfegruppe, Therapeut. Alle anderen Wege, die ich vorher gegangen bin, führten in die Irre. Sprich, mehrmals alleiniger kalter Entzug (meine längste "Trocken"zeit hielt damals 6 Monate an), kontrolliertes Trinken (ging gar nicht). Konnte auch nicht, denn ich hatte "einfach" nur aufgehört zu Saufen. Den Ursachen für meine Sucht bin ich nicht auf den Grund gegangen, der Auslöser war mir bekannt. Nach ca. 10 beschissenen Jahren war ich endlich bereit, mir prof. Hilfe zu suchen, die beste Entscheidung meines Lebens. Schlechte Erfahrungen, wie Du sie beschreibst, habe ich nie dabei gemacht. Das lag vielleicht daran, daß ich zu diesem Zeitpunkt meine Sucht akzeptiert und vor ihr kapituliert habe. Ich hatte ihr nichts mehr entgegenzusetzen, weder psychisch noch physisch. Ich hatte nur noch zwei Möglichkeiten, ohne Hilfe unterzugehen oder mit Hilfe wieder ein Leben zu haben. Ich habe mich für mein Leben entschieden.

Liebe Grüße, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

19.04.2007 07:07
#8 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schluempfi,

mir fiel besonders die Anrede auf, die du für die Leser hier gebrauchst: "Leidensgenossen". Damit drückst du schon aus, wie du dein Leben ohne Alkohol und das der Saufnixe empfindest, nämlich als Leiden. Tatsächlich ist es aber auch bei mir so, wie Bancha schreibt, ich hätte es nur nicht so schön sagen können:

Zitat
Mich hält trocken, dass ich mir das Leben erlaube, nicht, dass ich mir das Trinken verbiete.

Ich bin mit den AA, denen ich weiterhin die Treue halte, zufrieden trocken geworden.

Ich hoffe, du gehst auf Banchas Vorschlag ein, 'greifst zur Suppenkelle' und gibst uns etwas ab, indem du darüber schreibst.

Liebe Grüße

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


fitti Offline




Beiträge: 2.444

19.04.2007 07:18
#9 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Schluempfi31 hallo auch von mir Manchmal lehnen sich Therapeuten zu weit aus dem Fenster und verhalten sich unprofessionell.
du hast aber doch die möglichkeit den therapeuten zu wechsel,ich zum beispiel 3stück verschlissen,bis ich für mich gemerkt habe ich bin nicht vor den therapeuten
sondern vor der wahrheit weggelaufen,denn diese tat sehr weh.
auch wollte ich ja am anfang mein spiel mit dem alkohol weiter spielen und jeder der da nicht mitspielte,war schlecht,sprich die therapeuten.
alles gute für den neuen schritt

fitti

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


HeinerHH Offline




Beiträge: 724

19.04.2007 08:38
#10 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schlümpfi31,

ich kann nur sagen, daß auch mir der klassische Weg geholfen hat
Beratung -> Entzg -> Langzeit -> SHGs
Bin jetzt seit einem Jahr trocken, habe kapituliert und gelernt, Gefühle und den Rest anzunehmen und nicht wegzusaufen.
War uns iost nicht immer einfach, dafür aber schön.
Ich lebe viel bewußter.
Reden hilft immer und in SHGs oder hier findest du Leute die zuhören und die wissen wie es dir grade geht.
Versuch einfach mal zu einer SHG zu gehen.
Ich habe 4 SHGs versdhlissen bevor ich die richtige hatte.
( und ja es gibt große Unterschiede auch innerhalb AA!)

LG

Heiner

Seit dem 10.03.06 trocken...
Immer noch trocken


riefra Offline



Beiträge: 27

19.04.2007 08:47
#11 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schluempfi31,

was mich trocken hält ... ????

Die SH die ich seit meinem 2. Rückfall regelmäßig aufsuche (wenn's im Kopf mal wieder richtig kreist auch am Hochzeitstag, Ostern, u.s.w) ...

Ich habe lange Zeit mit dem Zeug rumgemacht und immer wieder Schuldige gefunden - auch füe meine Rückfälle.

In der Gruppe wird mir immer wieder vorgelebt dass es funktionieren kann über längere Zeit zufrieden ohne Sprit zu leben.

Aber ich erlebe auch immer wieder dass sich absoulut nichts an der Folgen des ersten Glases geändert hat wenn neue Freunde an den Tisch finden.

Ich leide nicht mehr seit ich nicht meht trinken will - ich darf alles (saufen kann mir keiner verbieten) und habe gelernt das Leben zu geniessen. Fast immer ...

Das alles hält die Gruppe in mir wach - und das nun schon seit einigen Jahren ;-))

Ich wünsche Dir (und Euch allen) Gute 24 Stunden


riefra Offline



Beiträge: 27

19.04.2007 09:03
#12 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schluempfi31,

was mich trocken hält ... ????

Die SH die ich seit meinem 2. Rückfall regelmäßig aufsuche (wenn's im Kopf mal wieder richtig kreist auch am Hochzeitstag, Ostern, u.s.w) ...

Ich habe lange Zeit mit dem Zeug rumgemacht und immer wieder Schuldige gefunden - auch füe meine Rückfälle.

In der Gruppe wird mir immer wieder vorgelebt dass es funktionieren kann über längere Zeit zufrieden ohne Sprit zu leben.

Aber ich erlebe auch immer wieder dass sich absoulut nichts an der Folgen des ersten Glases geändert hat wenn neue Freunde an den Tisch finden.

Ich leide nicht mehr seit ich nicht meht trinken will - ich darf alles (saufen kann mir keiner verbieten) und habe gelernt das Leben zu geniessen. Fast immer ...

Das alles hält die Gruppe in mir wach - und das nun schon seit einigen Jahren ;-))

Ich wünsche Dir (und Euch allen) Gute 24 Stunden


Schluempfi31 Offline



Beiträge: 13

19.04.2007 21:39
#13 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Bancha

und auch Ihr lieben anderen Menschen innerhalb des Saufnixforums!

Vielen Dank für die anteilnehmenden Rückmeldungen, auf die ich bereits den ganzen Tag über sehr gespannt gewesen bin.
Ich bin heute wieder meinem Studium nachgegangen, nachdem ich gestern abend nüchtern zu Bett ging und habe am Leben teilgenommen, sowie dass ich meinen Pflichten nachgekommen bin.
Auch heute abend bin ich nach wie vor fest entschlossen, abstinent zu bleiben und verzehre nebenbei meinen ebenso geliebten Tee. Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich mit meinem Vorhaben, abstinent zu blieben, jederzeit wieder einbrechen kann. So viel Krankheitseinsicht besitze ich schon, mag das wahrscheinlich meiner geschilderten Situation auch unglaubwürdig klingen.

Bancha, Deine geschriebenen Worte finde ich im übrigen sehr schön, und ich dachte während des ersten Lesens:
"Da hat jemand im Grunde den Nagel fast auf den Kopf getroffen".
Du hast in der Tat recht damit, dass unter dem Deckel des Topfes (so Deine Formulierung)eine gehörige Portion Wut und Ärger brodeln. Treffend wäre hier der sinnbildliche Vergleich eines Schnellkochtopfes aus dem der immense Druck nicht peu a peu entweicht, sondern in dem sich die ganze Gewalt anstaut und welcher zu explodieren droht.
Richtig leben, das wünsche ich mir im Grunde. Die Tatsache wurde mir bereits während meiner Entwöhnungsbehandlung klar. Damals hatte ich einen furchtbaren Alptraum.
Ich träumte, ich habe auf einem OP - Tisch gelegen, mit dem Herzen auf dem rechten Fleck (auf der rechten und nicht auf der linken Seite). Dann entnahmen mir die Ärzte mein Herz. Ich bettelte und flehte diese Ärzte an, mir doch mein Herz zurückzugeben. Sie waren jedoch unerbittlich. Dann wachte ich schweißgebadet auf und ich erkannte nach einigem Grübeln darüber, dass ich doch im Grunde genommen richtig leben will.
Ich habe es dann ja längere Zeit geschafft, abstinent zu leben und bekam mein Leben in den Griff. Ich beendete endlich eine Berufsausbildung, woran zuvor in keiner Weise dran zu denken war, ging danach für einen höheren Schulabschluss noch einmal zur Schule und nun studiere ich, mit häufigerem Fehlen schon seit längerer Zeit.
Darauf kann ich, wenn mir dies auch manchmal schwerfällt einzugestehen, sicherlich stolz sein. Leider bin ich, auch diesbezüglich häufig sehr streng zu mir selber.

Was Entwöhnungsbehandlung angeht, so gibt es doch, auch wenn es nicht so sein sollte, tatsächlich manchmal Therapeuten, die sich nicht professionell verhalten.
Das kann ich, so denke ich, recht gut unterscheiden.
Nun ist es aber nicht so, dass ich Recht von Unrecht nicht unterscheiden kann und ich bemühe mich durchaus grundsätzlich, was ich zu einer Situation beitrage.
Ich habe innerhalb der Einrichtung insgesamt sechs Therapeuten, sowohl männlich als auch weiblich, "verschlissen" und habe mich trotzdem fast bis zum Schluss (bis auf zehn Einheiten) nicht entmutigen lassen.
Das oberste Ziel der Abstinenz erreichte dann ja auch zumindest. Auch gelang es mir zum Teil, mir selber "auf die Schliche zu kommen. Zu sehr viel mehr reichte es dann allerdings nicht, da ich dazu neige, Probleme eher mit mir selber "auszufechten". Über viele schlimme bisherige Erlebnisse fiel es mir zumeist schwer, überhaupt zu sprechen und wenn, dann gefühlsmäßig eher unbeteiligt. Es gelang mir nur sehr schwer, die dazugehörigen Gefühle zu erspüren und auch zuzulassen. Wenn ich daran zurückdenke, war ich eine schwierige Klientin und wohl häufig auch sehr darum bemüht, den Therapeuten vor den Kopf zu stoßen. Zumindest bekam ich von mehreren Therapeuten, unabhängig voneinander, die Rückmeldung, sie haben sich von mir verletzt gefühlt.
Nun ja, später nach einiger Therapiepause, nahm ich noch einmal eine Psychotherapie in Angriff.
Ganz grauenhaft, kann ich nur sagen, und ich beging den Fehler, nicht während der ersten zwei oder drei probatorischen Sitzungen auf meine Gefühle der Unsympathie für diese Dame zu hören. In der Folgezeit schaffte ich es irgendwie auch nicht, mich von dieser Therapie lösen und es zu wagen, mich nach etwas anderem umzuschauen. So "schlich" ich mich durch etwa 50 Sitzungen und es war an und für sich schon eine Verlängerung von weiteren 30 Einheiten geplant. Ich hinterfragte zuvor schon das eine oder andere Mal Methoden der Psychotherapeutin, woraufhin sie mir zu verstehen gab, dass ich sie nicht zu hinterfragen habe.
Auch sagte sie mir (bitte nicht schon wieder!), dass sie sich von mir entwertet fühle.
Bald darauf eskalierte die Situation in einer Sitzung und sie schrie mich an mit den Worten: "Ich will jetzt sofort wissen, was und wieviel sie wo und und wann zu sich genommen haben." Ich muss dazu sagen, dass ich in der Vergangenheit neben Alkohol auch schon mal andere Sachen konsumierte. Im Vordergrund, auch quantitativ, stand jedoch immer der Alkohol.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich zwar zwei bis drei Male auf Feiern wieder Alkohol konsumiert, jedoch in Maßen.
Ich fand es nicht gut, dass ich angeschrien wurde, und das äußerte ich auch.
Daraufhin mochte ich nicht mehr zu ihr gehen.

Insgesamt, auch wegen zuvor geschildertem, glaube ich mittlerweile nicht mehr recht daran, dass eine Gesprächstherapie das richtige für mich ist, sondern dass ich, wenn überhaupt, nach anderen Ansätzen schauen müsste, damit ich weiter voran komme.

So, bei all den Sätzen, die ich geschrieben habe, hoffe ich, Eure Geduld nicht vollständig erschöpft habe.

Trotzdem freue ich mich, nach wie vor, weiter von Euch allen zu hören.

Liebe Grüße und ´nen schönen Abend weiterhin
sendet Euch

schluempfi31


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

20.04.2007 07:58
#14 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schluempfi,

wenn ich das richtig lese, willst du aus Vernunftgründen mit dem Trinken aufhören, weil du trinkend deinen Verpflichtungen nicht im erforderlichen Maß nachkommen kannst und deine Mitbewohnerin anscheinend nicht mehr bereit ist, dich zu ertragen.

Hast du auch ungeachtet dieser äußeren Zwänge - nur für dich – den Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören, weil du dich trinkend selbst nicht mehr leiden kannst? Dann brauchtest du die Bereitschaft, von Trockenen zu lernen. Sich zunächst an dem zu orientieren, was den Anderen auch geholfen hat, gelingt meiner Meinung nach am Besten in einer SHG. Zumindest war das bei mir so. Ich durfte trocken werden, ohne eine Schar von Therapeuten hinterfragen und verschleißen zu müssen.
Wat ein Glück!
Das wünsche ich dir auch!

Gruß

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


Bancha Offline




Beiträge: 59

20.04.2007 08:01
#15 RE: Ich bin seit einiger Zeit wieder rückfällig Zitat · Antworten

Hallo Schluempfi,

Abstinenz wird am allerbesten durch eine Entgiftung in einer darauf spezialisierten Station einer Psychiatrie erreicht, und zwar innerhalb von ein bis zwei Wochen. Für eine anständige Therapie ist Abstinenz nicht die Zielvorgabe, sondern die Voraussetzung. In meiner (ambulanten) Thera war niemand, der unter drei Monaten trocken war, ich selbst hatte sieben Monate ohne Alkohol hinter mir, in denen ich schon einmal in einer Beratungsstelle "Therapie üben" durfte. Das war für mich im Nachhinein sogar der wichtigste Therapieabschnitt, da habe ich gelernt, wirklich alles zur Disposition zu stellen, um in ein Leben zu finden, in dem Alkohol keinen Fuß mehr in die Tür kriegt. Zum Beispiel auch ein Studium, das ich einmal durchaus erfolgreich angefangen und dann mehr und mehr versoffen hatte.

Innerhalb der Therapie galt dann die Regelung, dass ein verschwiegener Rückfall zum sofortigen Rauswurf führt. Die Therapeutin wäre nie auf die Idee gekommen, sich durch mehrmaliges und immer bohrenderes Nachfragen zum Affen zu machen. Du wärest bei Verdacht freundlich darum gebeten worden, zur nächsten Sitzung ein Blutbild samt dem sehr aufschlussreichen CDT-Wert mitzubringen. Hätte sich dadurch der Verdacht bestätigt, wäre Dir genauso freundlich gesagt worden, dass man Dir hier leider nicht helfen könne. Und das wärs dann gewesen. Irgendwann findet dann auch der Kostenträger, nun sei es aber genug mit den teuren Therapieversuchen. Dann bist Du austherapiert, hast Deine Chancen gehabt und sie leider vergeigt, dann sieh zu, wo Du bleibst.

Etwas anderes als genau diesen Weg kann ich Dir auch nicht empfehlen, den gehst Du dann wenigstens im vollen Bewusstsein, dass es jetzt drauf ankommt. Das wird Dich vor allerlei fruchtlosen Diskussionen bewahren, im Restaurant wird ja auch gegessen und nicht mit dem Koch diskutiert. Und wenn nur ordentlich der Magen kneift, dann schmeckts auch überall.

Es geht dann sogar ganz ohne Profis, ich kenne auch genug Leute, die allein mithilfe einer SHG trocken geworden und geblieben sind. Nur, ums Reden, Zuhören und einige zunächst nicht sehr erfreuliche Erkenntnisse führt auch da kein Weg herum. Die einzige andere Trockenheit, die zu haben ist, ist die im Pflegeheim, wenn man den Unterschied zwischen Fusel und Kamillentee nicht mehr kennt und also auch mit letzterem zufrieden ist.

Da wünsch ich Dir lieber, dass Du noch rechtzeitig die Kurve zu der besseren Variante kriegst.

Bancha


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