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Saufnix  
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Dieses Thema hat 45 Antworten
und wurde 4.044 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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Bernard72 ( gelöscht )
Beiträge:

08.04.2007 13:27
#16 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

"Ich behaupte, Du hast kein Alkoholproblem" , Zitat fitti.

"2-3 Gläser..."

Sag mal fitti- noch Alles OK?

Was hast Du denn für 2-3Gläser im Sinn..schliesslich wird hier von täglich einem Liter Wein gesprochen.

Ich vermute sogar, deutlich mehr aber Selbstbeschiss gehört doch zum Krankheitsbild...

Wenn man bei der Menge auf Dauer nicht krank ist oder wird, weiß ich auch nicht weiter.

Ich würde mir solche kommentare sparen...fördern nur die Saufgründe bei "Wackelkanditaten".

Finger weg vom "tollen Menschen" im Endstatium...den Teufel mit dem Beelzebub austrieben?

Bernard.


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

08.04.2007 14:47
#17 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Liebe Morgane,

Zitat
Was mich zu einer meiner Fragen führt. Einerseits lese ich immer wieder, dass ein kalter Entzug lebensgefährlich sein kann, aber dann wird wiederum dazu geraten, es 24 Stunden ohne Alkohol zu versuchen. Wie vereinbart sich das?



das 24 stunden motto kommt von den AA.
Dabei geht es darum, nicht das schreckensgespenst des nie mehr wieder alk trinken zu bedienen, sondern sich nur um die nächsten 24 stunden zu kümmern.
Mit entzug hat das nix zu tun.

Ich war auch die abendliche auf dem sofa weintrinkerin Morgane. Tagsüber war mir der kram egal.
Bis ich dann irgendwann die zeiten nach vorne schob. Nach dem motto, irgendwo auf der welt ist es 20h abends und dunkel........
Das ging dann ratz fatz, im letzten halben jahr meiner trinkerei war es dann auch mal 16h..........
Aber ich kann dir viel erzählen. Du kannst das auch gut selber rausfinden.......einfach weiter machen wie bisher.........
Und das ist jetzt auch überhaupt nicht böse oder zynisch gemeint.
Ich musste es selber merken, dass mich der alk voll im griff hatte. Mir selbst eingestehen alkoholikerin zu sein.

Ach und eins noch, was würdest du eigendlich machen, wenn du dir irgendwie was brechen würdest?
So mit gipsbett, weil kompliziert?

Wie heißt es so schön.
wer will, findet wege - wer nicht will, findet gründe....
huhu Polar ( ist die Polar seine signatur Morgane, will dich nicht verwirren)


Lieben gruss dir
Esthermine

Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse.
Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue
Wege in eine bunte Welt.


fitti Offline




Beiträge: 2.444

08.04.2007 17:05
#18 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

hallo bernhard
war nur meine vorsichtige meinung,weil einerseitz zu schnell verurteilt wird und hier ratschläge gegeben werden die sich wie aus einem buch anhören.wobei manche selbst noch nicht trocken sind,aber ratschläge geben wie ein großer,wobei ich jetzt noch nicht einmal weiß ob ich verstanden worden bin oder die sätze wieder zerpflügt werdenich kann keinen menschen gleich auf meine stufe stellen und auf ihm rumhagenwo ich selbst 25jahre gebraucht habe um so zu sein wie ich jetzt bin nämlich mal gerade 3jahre troken und rellatief zufrieden bin.
gruß fitti

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

08.04.2007 17:26
#19 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Hallo fitti,
ich habe hier nicht ein einziges Mal eine "Verurteilung" gelesen. Im Gegenteil! Es wurden konkrete Fragen gestellt und konkrete Antworten gegeben. Und ich mache keinen Unterschied, ob die Antworten von "Trockenen", denen es "zusteht",oder "Nassen", die besser "noch den Mund halten sollten" kommen. Weder ist die eine besser, noch die andere schlechter. Ich empfinde diese Deine Aussage als eine "Wertung" und die sollte hier grundsätzlich nicht abgegeben werden.
Im übrigen kenne ich die Regel auch "den Anderen dort abzuholen, wo er steht"

LG, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Morgane22 Offline



Beiträge: 6

09.04.2007 01:17
#20 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Eigentlich wollte ich heute nichts mehr schreiben, weil mir der Kopf brummt… Nicht vom Alkohol, sondern weil ich schon seit Stunden hier alle möglichen Beiträge gelesen habe. Aber es lässt mir keine Ruhe, auf einige Antworten muß ich eingehen.
Vielleicht ist es nicht gut für mich, wenn ich auf meine Mutter Rücksicht nehme, aber ich kann nicht aus meiner Haut, und wenn ich sie in ein Pflegeheim abschieben würde, dann würde ich mich sicher noch viel mieser fühlen. Ich kann mich nicht vor sie stellen und sagen „Ich gehe jetzt zu den AA, weil ich zuviel saufe.“ Zum besseren Verständnis muß ich noch hinzufügen, dass meine Mutter leider geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist, um es vorsichtig auszudrücken. Deshalb muß ich auch nicht wegen ihr bis 22.00 warten, sie bekommt es nicht mit, wie viel ich trinke, es würde nichts ändern, wenn sie nicht mehr da wäre, ich habe mir diese Grenze gesetzt, weil ich hoffte, dass ich damit zumindestens schon mal meinen Alkoholkonsum reduzieren könnte. Ich denke tagsüber, wie bereits erwähnt, nicht mal an Alkohol, es sei denn, dass ich überlege, ob ich noch welchen einkaufen muß, bevor die Geschäfte schließen, aber ein Verlangen, etwas zu trinken habe ich nicht.
Es klingt vielleicht überheblich, wenn ich schreibe, dass ich „mich im Griff“ habe, aber ich habe mir ganz fest vorgenommen, dass ich auf gar keinen Fall mehr als einen Liter (@Bernard: ehrlich) trinken will. Es sind zwar erst vier Tage, dass ich mich daran gehalten habe, aber ich denke, dass mir in dieser Zeit soviel bewusst geworden ist, dass ich bei meinem Entschluß bleiben kann.
Ich bin ziemlich verwirrt, was die Äußerungen zum kalten Entzug angeht. Konkrete Frage: Muß ich mir Sorgen machen, wenn ich von heute auf morgen auf meinen Liter verzichte? Einiges, was ich gelesen habe, hat mir ganz schön Angst gemacht.
Ich wollte ganz bestimmt nicht sagen, dass ein Alkoholiker ein schlechterer Mensch ist, nichts liegt mir ferner. Es war wohl nur ein misslungener Versuch, zu erklären, warum mein Bekannter mir so wichtig ist. Aber dieses Thema hat sich wohl so oder so erledigt. Ich habe seit 5 Tagen nichts mehr von ihm gehört, entweder ist er beleidigt, weil ich ihn damit konfrontiert habe, dass er mir gegenüber nicht ehrlich war, was zumindest bedeuten würde, dass er noch die minimale Chance hat, sich selbst zu retten, oder …

Ich weiß, jetzt werde einige wieder denken, ich würde nach Gründen fürs Weitersaufen suchen, aber so ist es nicht, ich will ja aufhören, ich habe nur noch nicht den richtigen, für mich richtigen Weg gefunden. Auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört, ich lese eure Antworten sehr aufmerksam, und es bleibt einiges hängen. Danke dafür!

Morgane

@ Ralf: Das erste Glas Wein ist immer noch in der Flasche!


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

09.04.2007 02:41
#21 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Moin Moragnne,

Zitat
@ Ralf: Das erste Glas Wein ist immer noch in der Flasche!





Hast erst einmal genug zum nachdenken, denke ich mal so.

Aber eins noch, wegen weil des richigen Morgane weges, das ist ganz einfach........
Wenn es nicht so scheiße schwer auch wäre.
Der fängt immer damit an, das erste glas nicht
zu trinken........
und das probierst du ja auch gerade aus.
Find ich super!

Liebe gruss gen avalon gewunken, mal so von hexe zur zauberin........
Esther, die übrigens gernstens rätselt, aber das mit deinem namen war wissen.......
habs ja verschlungen damals.....

Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse.
Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue
Wege in eine bunte Welt.


Morgane22 Offline



Beiträge: 6

09.04.2007 03:03
#22 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Hallo Esther oder Hermine,

leider hat es mit dem Verzicht auf das erste Glas nicht ganz geklappt, es sind jetzt drei, aber ich ziehe mich daran hoch, daß ich es immerhin so lange ausgehalten habe. Ist das falsch?

Ich habe das Buch in zwei Nächten ausgelesen! Und noch ein paarmal danach.

Gruß
Morgane
oder auch Monika


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

09.04.2007 06:51
#23 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Guten Morgen und auch von mir herzlich Willkommen auf Saufnix Morgane/Monika!

Hier bin ich stocken geblieben mit folgendem Zusatzgedanken:

Zitat
ich will ja aufhören, ich habe nur noch nicht den richtigen, für mich richtigen Weg gefundene]



Dann Gegenfrage: wie soll der denn Aussehn, wenn du von vornherein ganz wesendliche Schritte, die die eine oder andere süchtige Person/Persönlichkeit mit Erfolg gegangen ist und damit mit einen gangbaren, individuellen Weg in die eigene Abstinenz beschenkt wurde- Rückschritte hin oder her ist dabei sogar echt wurst- vorn vorherein nicht als für dich passend in Betracht ziehst?

Wie willste ihn trotz Wollen denn dann finden können- deinen Weg?

Ich meine damit schon Teilwege wie optimaler Weise eine Profi-Entgiftung, weil damit net alleine und damit ausserhalb von echter Gefahrenzone; falls das net, dann kontaktiere wenigstens deinen Hausarzt, wenn der eh schon im Bilde ist und ruf ihn auch an, wenn du bemerkst, es geht dir schlecht ... sich runtertrinken auf weniger als die gewohnte Menge ist ja auch schon ein Schritt davor, um zu Entgiften, um dann ohne 1.Glas zu leben ... und dann meine ich auch, Kontakt zum Sucht-Hilfekreis, ob nu Beratung/ regelmässigen Kontakt mit anderen Menschen, die via SHG auch ihren Weg raus aus bzw. mit gestoppter Sucht suchen?
Als ein längerfristiges sich-um-sich-kümmern im Kontext eigener Sucht.


Soweit ich weiss, muss bei den AAs oder auch den anderen Gruppen wie Blaukreuz oder Freundeskreis keiner sich hinstellen und einen Vortrag zu sich und seinem Leben halten
Es reicht quasi nur ein "Hallo, ich bin Alkoholiker(in) und drum heute hier" und dann kannste auch so lange deinen Mund halten, wie du das selber magst...
Verzwingen wird dich dort nie jemand was zu sagen denk ich mal... Ausserdem kannste mit dem /der Gruppen-/Diskussionleitung deine Angst vor Gruppen zu sprechen ja auch kurz mal erwähnen, damit der/die im Bilde darüber ist und dich drum dann auch net auffordert, nur weil er/sie meint, du bräuchtest da nur einen "Schubs" oder so...

Also deine Argumente ziehn dieser Hinsicht mal nach gar net für mich... ist für jeden eine Hürde/ ein erste Überwinden in eine Gruppe fremder Menschen zu gehn Monika!
Dieses "Lampenfiber" aber vorzuschicken und als ein Gegenargument zu nutzen ist doch ...- kannste selber bewerten, ich mag´s net...

Jo und dann sachste auf der einen Hand, dein Frau Mama willste nicht belasten mit der Info darum, was bei dir wesendlich schief im Leben hängt... anderseits bekommt sie´s von sich aus ( meinst DU..) eh nimmer mit.
Das ist ja doch schon rel. widersprüchlich dann.

Ich denke du trinkst ja net erst seit den 2 Jahren, in denen deine Mutter bei dir lebt oder?
Oder doch? Falls nein, dann wird sie aus der Zeit zuvor, so schätz ich mal, sehr wohl im Bild sein, was da so aktiv in deinem Leben ist und was vor allem auch nicht...
Vielleicht hat sie es dann nimmer so ständig parat, aber erinnern wird sie sich sicherlich schon noch in "lichteren Momenten" oder empfindest du das anders?
Egal wie altersverwirrt oder "woanders" sie zum Teil schon sein mag, da irre dich mal net, Monika.

Ergo für mich, dieses "Schonungsargument" ist kein echtes, so schätz ich mal, wobei ich mich eh frage, ob du wegen eines 2 h Termins pro Woche überhaupt sagen müsstest, wohin du gehst?

Als konkreter Partner für Auseinandersetzungen über Lebensfragen, das kann ja auch gut sein, wird sie wohl nu nimmer zur Verfügung stehn können, aber sie als Ausrede für dieses "SHG- nee" finde ich´s net wirklich fair, halt auch ihr net gegenüber, weil sie sicherlich, wenn sie immer für dich da gewesen ist, wollte, dass du dich um dich und dein Leben gut kümmerst, nu wo sie dir dabei auch nimmer zur Seite stehn kann, sondern selber Fürsorge und Pflege /Betreuung braucht.

Machst du denn Vollpflege und kommt auch ein Pflegedienst wenigstens 2 mal am Tag noch ins Haus? Wie sieht denn dein Alltag vor der magischen Grenze 22 Uhr - ehemals 19/20 Uhr aus...? Ist deine Mutter noch mobil in der Wohung/draussen auch oder nimmer ?

So eine Pflegesituation ist an sich schon net easy, auch dazu gibt es viele SHGs im übrigen und die Menschen, die diese besuchen gehn da net hin, weil sie die Pflege nicht machen wollen oder so... sondern um sich via Austausch/Zuhören zu entlasten/aufgehoben zu fühlen und weil sie sich gegenseitig gut verstehen können, da sie die selbe Situation teilen

Ich wünsch´ dir was Monika, aber hier auf diesem Teil des Seeufers und nicht erst nach der Fahrt mit der Barke hinüber...

Schönen Ostermontag dir und deiner Frau Mama und so existend auch deiner restlichen Familie

Schneefrau/Sabine

[ Editiert von Schneefrau am 09.04.07 7:04 ]

--------------------------------------------------
First they ignore you, then laugh at you and hate you
Then they fight you, then you win
When the truth dies, very bad things happen
They're being heartless again

I know it's coming
There's gonna be violence
I've taken as much
As I'm willing to take

Why do you think
We should suffer in silence?
When a heart is broken
There's nothing to break

Tripping von Robbie Williams
( grade mein Motto-Song)


Wuchtbrumme Offline




Beiträge: 1.291

09.04.2007 09:03
#24 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Hallo Morgane,

macht dich dein Weinkonsum von heute Nacht wirklich nicht nachdenklich? Du bist stolz auf dich, das du es mit dem Trinken solange hinauszögern konntest. Es kommt doch gar nicht auf die Menge des Alkohols an, auch nicht, was es ist (Wein, Schnaps ... ist sowas von egal). Der Umgang mit dem Alk ist es, der die Sucht ausmacht.

Du beschreibst Dinge, die von mir sein könnten. Ich dachte tagsüber auch nicht an Alk, außer wenns Richtung Feierabend ging. Da bin ich sicherheitshalber doch noch Nachschub einkaufen gegangen. Die Bange, er könne mir ausgehen, war enorm.
Mich outen, ging auch gar nicht. Noch nichtmal bei meinem Arzt. Da hast du mir sogar was voraus! So viel dämlichen Schiss, wie ich hatte - was mag der von mir denken, oder meine Familie erst, neee ... das ging echt nicht

Aber im Ernst. Ich habe dann doch relativ schnell (gemessen an meiner Saufzeit) erkannt, das es gar keinen anderen Weg gibt, als Hilfe anzunehmen. Ich bin zum Arzt, war bei der Suchtberatung, habe mit meinem Junior und meiner Mutter gesprochen. Ich war übrigens "nur" eine Woche in der Entgiftung, da ich keinen körperlichen Entzug hatte.

Kannst mir glauben, das das mit die beste Entscheidung meines Lebens war. Ich bin nun (bald) zwei Jahre trocken und einfach nur dankbar drum,das es so ist.

Die Vorzüge des Trockenseins werde ich dir nun nicht erläutern, sonst müsste Tommie (:love3 seinen Server erweitern - aber glaub mir, es verändert dich als Menschen!

Ich wünsche dir den Mut, genau in dich hineinzuhorchen und die Erkenntnis, das Richtige für dich daraus zu machen.

Lieber Gruß
Ulrike


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

09.04.2007 09:49
#25 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Hi Monika,

Zitat
Vielleicht ist es nicht gut für mich, wenn ich auf meine Mutter Rücksicht nehme, aber ich kann nicht aus meiner Haut, und wenn ich sie in ein Pflegeheim abschieben würde, dann würde ich mich sicher noch viel mieser fühlen.



ich habe Respekt vor Menschen die ihre Angehörigen pflegen. Noch mehr Respekt habe ich vor Menschen die sich eingestehen damit überfordert zu sein und die nötigen Konsequenzen ziehen.

Zitat
@ Ralf: Das erste Glas Wein ist immer noch in der Flasche!



Hast du einen Unterschied gemerkt?

Gruß Ralf

Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast;
es hängt nur davon ab, was du denkst.


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

09.04.2007 10:53
#26 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Hallo Ralfi,
sie scheint den Unterschied gemerkt zu haben. Denn knapp zwei Stunden später sah es schon anders aus

LG Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

09.04.2007 11:38
#27 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Zitat
Vielleicht ist es nicht gut für mich, wenn ich auf meine Mutter Rücksicht nehme, aber ich kann nicht aus meiner Haut, und wenn ich sie in ein Pflegeheim abschieben würde, dann würde ich mich sicher noch viel mieser fühlen. Ich kann mich nicht vor sie stellen und sagen „Ich gehe jetzt zu den AA, weil ich zuviel saufe.“



Hi Morgane !

Im Prinzip les ich aus deinen Worten, das alles so bleiben soll wie es ist.
Obwohl es dir damit nicht gut geht.
Du bist in Abhängigkeiten verstrickt, die du dir zum Teil selbst machst, oder ?

Mal ein Wort zur Pflege der Mutter, sollte sie demenzkrank sein, so wird das auch nicht besser werden sondern jeden Tag schlimmer.
Irgendwann wird sie Weglauftendenzen bekommen, wird inkontinent werden, wird denken sie ist in ihrem elterlichen Haus, wird vlt. den Herd mal anlassen ...
Alles in allem kostet das die pflegenden Angehörigen meist soviel Kraft, das sie - sollte die Mutter eines Tages doch ins Heim gehen -- dann keine Kraft mehr haben, sich dort um sie zu kümmern.
So jedenfalls kenne ich das.
Warum hängst du so in diesem *gute Tochter* Bild drin ?
Vielleicht ist es für deine Mutter tatsächlich besser, in professionellen Händen ?

Aber letztlich ist ja dein Grundproblem nicht deine Mutter, sondern das du trinkst, oder ?
Das hält dich auch weiterhin in diesem schlechtes Gewissen Dilemma ...

Gruß
Bea


Dorte Offline



Beiträge: 357

09.04.2007 12:46
#28 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Morgane,
ich dachte auch lange Zeit mir würde es noch schlechter gehen, wenn ich mich nicht um meine kranke Mutter und meine Tante kümmern würde. Ich war traurig und enttäuscht oft keine Hilfe und Unterstützung von anderen Familiennangehörigen dabei zu bekommen.
Mit jedem weiteren Monat der Trockenheit gelingt mir eine besssere Abgrenzung und das "Nein sagen" zu lernen gehört da natürlich genauso zu.
Heute gehe ich ins Pflegeheim, wenn ich genug Kraft zum abgeben habe und will, nicht weil ich oder andere meinen ich muss.
Liebe Grüße und viel Glück und Kraft auf deinem weiteren Weg
Dorte

Es gibt keine größere Vergeudung, als zu ignorieren, wonach man sich sehnt.


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

09.04.2007 15:11
#29 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

Moin Morgane,
wenn ich dich richtig verstanden habe, setzt du dich erstmals mit deinem alkkonsum auseinander.
Du hast deinen konsum auf einen liter wein festgelegt und hälst dich daran. Soweit so....was auch immer.

Als ich weniger trinken wollte, ist es voll
nach hinten losgegangen.
Diese phase habe ich gleich übersprungen.........

Als ich hier aufschlug hatte ich verzweifelt alkoholismus bei google eingegeben.
Warum auch immer ( ich vermute, weil ich nun mal eine glückshexe bin....), ich bin fast sofort über saufnix gestolpert.
Da hatte ich hier einen crashkurs in sachen hilfe annehmen.und ganz besonders darin, eben kein bedauernswertes einzelschicksal zu haben. ......

War so gar nicht meins.
Ich war doch die helferin...............
Und mein unglück doch einzigartig.
So viele verpflichtungen...........
So wenig zeit...........

6 tage später ging ich zu meinem dok.

Du alleine hast es in der hand, und wenn du in diesem land losgehst, um dir hilfe zu suchen, dann kannst du in die nächstgelegene oder auch weit wecheste suchtberatung gehen.
Oder du hast einen arzt deines vertrauens.
Der ahnung von sucht hat, im aller besten fall.
Das glück hatte ich.
Und noch heute kann ich die erleichterung spüren, diesen schritt gegangen zu sein.
Als ich da hinging war ich ein völlig verzweifeltes mensch.
Voller angst.
Angst davor zu sagen:
“Ich brauche ihre hilfe, ich komm mit dem alkohol nicht mehr klar.“
Voller scham.

Zwölf tage später war ich im krankenhaus.
Zum entzug.
Ich hatte das grosse glück keine entzugserscheinungen zu haben!
Keinerlei medikament zu brauchen.
Dafür habe ich meine mitpatienten in den unterschiedlichsten stadien des verfalls gesehen.
Incl. eines exitus .....

Ich war da eine woche, und das reden mit den andern, das erleben dort, das programm (shg vorstellungen, gesprächskreise, entspannung u.ä.), war meine fahrkarte in die trockenheit.
Noch heute habe ich das gefühl, diese eine woche war eine einzige inzenierung für mich.
Der mann, der nach drei jahren trockenheit und 5 tägigen dauerbesäufnis als wrack ins kh eingeliefert wurde.
Der junkee, der nur da war, weil sein dealer urlaubte und er wenigstens das distra brauchte, um zu „überleben“.
Die frau, die prospekte div. Langzeittherapie Einrichtungen dabei hatte und den eindruck erweckte, dort schönheitsurlaub gemacht zu haben.........
Die drehtürpatienten, die sich zu quartalstrinkern entwickelt hatten.
Die doppelt süchtigen, die auch noch von beruhigungmitteln abhängig geworden waren....
Um nur einige eindrücke zu nennen.
Zu sehen und hautnah zu erleben, was die sucht aus uns menschen machen kann, hat auch heute ihren schrecken für mich nicht verloren.
Im gegenteil, meine gruppen und saufnix halten dieses entsetzen in mir wach.

Ich habe da, im kh, ,das erstemal den begriff Suchtgedächnis wahrgenommen.
Ich hab eins.
Das weiß ich.
Sonst hätte ich ja normal trinken können......
und genau das, dass kann ich nicht.
Weil ich alkoholikerin bin.

So fiese und gemein das auch ist, liebe Morgane, nur du selbst kannst sagen stopp, ich kann/mag/will nicht mehr.
Und bevor du das machst kannst du dich u.a. auch ganz doll schlau machen über alkoholismus. Und den einzig wahren, richtigen weg für dich suchen............

Ist jetzt eh lang geworden, dann kann ich auch weiter schreiben.

Die pflege deiner mutter mag da ein guter grund sein, die vielfälltigen hilfsmöglichkeiten auf grund zeitmangels und betreuungsengpasses bei deiner mutter nicht in betracht zu ziehen.
Für mich wirft es die frage auf, ob du dich mit der pflege einer geistig stark abbauenden 87 jährigen mutter nicht überlastest und damit überforderderst.
Nee, ich kenne die pflegesituation nicht.
Vielleicht magst du ja mal mehr dazu erzählen.

Bisher habe ich mir erlesen, dass du deine mutter dankbar bist für ihre, früher geleistete hilfe und unterstützung, und dies nun retour geben magst.
Wieder vielleicht weiß dein mutter mehr als du denkst und wäre froh zu erleben, dass du aufhörst.
Vielleicht würde sie nicht wollen, dass du dich ihretwegen nicht um dich kümmerst......

1 liter wein am abend ist alles andere als normgerecht.
Die chemiker hier könnten dir auch sagen wieviel reiner alk das ist.
Es langt zum nachdenklich werden.
Der Max weiß das, der mit X der Max

Und auch wenn es dir heute unglaublich erscheinen mag, ich kann für mich nur sagen, mit dem trinken aufzuhören, hilfe zu suchen und anzunehmen war die beste entscheidung die ich in diesem, anfangs ganz langsam wieder meinem, leben getroffen habe!
Seit ich nicht mehre trinke, habe ich das zepter meines lebens in die hand genommen.
Zuerst zögerlich und ängstlich, was da wohl alles auf mich zukommen mag.
Jedoch mit ganz viel hilfe und unterstützung von gruppen, saufnix und verhaltenstherapie.

Heute entscheide ich, wo und wie mein leben geht.
Kein alk, kein mensch, nix und niemand sonst.
Ich tu das.
Ohne alk kann ich mich heute auf mich verlassen.
Diese selbstbestimmung, die mag ich nicht wieder hergeben.

Sucht ist etwas so mächtiges, da hilft nur kapitulieren vor ihrer macht.
Du, und wir alle haben da unseren persönlichen zeitpunkt wann wir das können..
Dein hier lesen und von dir schreiben ist ein riesen schritt in die richtige richtung!
Viele der warums, wieso, weshalb, erledigen sich ganz von selbst, wenn frau erst mal losgegangen ist.
Nun ist es richtig lang geworden.
Ich weiß auch warum.
Weil du mich an mich selbst erinnerst.
Weil ich meine, deine grosse angst zu spüren.
Sie verstehen kann.
Ich erinnere mich noch zu und zu gut an die grosse angst in mir.
Weil ich dir helfen möchte, zu erkennen, das nur du alleine es schaffst Morgane,
aber du schaffst es nicht alleine!

Soviel input Morgane, soviele aufgeworfene fragen......
Ich kann mir vorstellen das dein kopf raucht.
Vielleicht magst du ja mal in dich hinein horchen, z.b. ob du so weiter leben magst wie jetzt?

Lieben gruss dir geschickt
Esther

Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse.
Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue
Wege in eine bunte Welt.


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

09.04.2007 15:24
#30 RE: Brauche zweierlei Hilfe Zitat · Antworten

schön geschrieben, hermine,hat mir gerade gut getan , dass zu lesen.
kb

[ Editiert von karlbernd am 09.04.07 15:24 ]

[ Editiert von karlbernd am 09.04.07 15:35 ]


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