Arbeitsrechtliche Dinge spielen bei diesem Vorgang nach den Schilderungen offenbar keine Rolle. Vielleicht liegt es ja daran, dass jede/r macht, was er/sie will und keine/r was er/sie soll?
Wenn Du so sein willst, nimmst Du es halt in Kauf, daß manche es ausnutzen. Das kannst Du nur minimieren, indem Du schonungslos draufguckst, was jemand macht. Natürlich mag dich dann nicht jeder.
Das ist genau wie hier, wenn man genau drauf guckt, ob jemand tatsächlich alles tun oder nur ein bissel Streicheleinheiten haben will, hähä
Bist du PDL ? Ich dachte, du bist Krankenschwester auf einer Station ? Und gibt es keinen Pförtner, der sieht wenn Leute ( womöglich mit Redons) das Haus verlassen wollen und sie daran hindern ?
Liebe Lissy, lieber minitiger mit den Einstellungen des Personals wollen die anderen Mitarbeiter nix zu tun haben, ist eben meine Aufgabe als Leitende. Die Kollegin hat sich aus dem Grund nicht getraut etwas zu sagen, da sie wusste, dass ich diese Neue kenne und sie als zuverlässig angepriesen habe. Das war ja auch mein echter Eindruck. das mit der alleinigen Verantwortung ist richtig, Lissy. Meine Vorgängerin ist im letzten Jahr ausgeschieden, weil sie es nicht mehr schaffte. Burnout! genau wie sie sich damals fühlte, so fühle ich mich heute. Mein Alltag besteht nur aus Arbeit und in der Freizeit schlafen und heulen. Hab keine Kraft mehr, spüre meine Energie nicht mehr. Keiner da, der Dir etwas Verantwortung abnimmt. Es gibt nur einen Geschäftsführer, der läßt sich alle 2 Wochen mal für 1-2 Stunden sehen. Von Problemen will er dann aber auch nichts hören. Weißt Du Lissy, würde ich Euch erzählen, was ich dort erlebe, Tag für Tag, ihr würdet es mir nicht glauben.
Minitiger, wenn ich an diesem Arbeitsplatz eines gelernt habe, dann ist es das, dass es sch.... egal ist, ob man mich mag. Sonst hätte ich wohl schon eher schlapp gemacht.
Oh man, ich merke gerade, wie schwer mir das Ganze im Magen liegt. Also lieber später mehr dazu. Danke Euch. LG Seele
Hallo Beachen, ich bin Stationsleitung, wir haben keine PDL. Einen Pförtner gibt es bei uns nicht. Wir haben unsere kleine Klinik (7 betten) und Aufwachraum, OP, in einem Ärztehaus, da ist nachts niemand mehr da und aus der Eingangstür kommt man ungehindert raus. LG Seele
ich finde es sehr bedenklich, was du da schreibst. Wo bleibt deine Selbstfürsorge? Du kannst dich doch nicht in diesem System kaputt machen lassen. Hab Mut zur Veränderung! Ist zwar anstrengend, aber es lohnt sich. Bin auch Stationsleitung und habe harte Kämpfe hinter mir, mit der PDL und dem Oberarzt. Aber letztendlich wär ich lieber gegangen und hätte mir einen anderen Job gesucht, als diesen Selbstmord auf Raten weiter durchzuziehen. Auch ich bin auf diesen Job angewiesen (2 Kinder, alleinerziehend) aber mein Seelenheil ist mir doch wichtiger. Ich hab mit Hilfe einer ambulanten Psychoatherapie die Kurve gekriegt. Hat sich gelohnt.
Hallo Legola, genau das geht mir gerade durch den Kopf. Ist das Ganze wirklich der Mühe wert? Will ich da weitermachen? Oder soll ich nicht lieber meine eigene Wahrheit leben. das ist mir dort definitiv nicht möglich. Und genau deshalb bin ich jetzt so im Zwiespalt. Naja jedenfalls muß ich jetzt zum Dienst und bin am Abend wieder da. Einen schönen Tag Euch allen. LG Seele
ZitatWeißt Du Lissy, würde ich Euch erzählen, was ich dort erlebe, Tag für Tag, ihr würdet es mir nicht glauben.
Ach, ich würde ja gerne mit der Illusion leben, daß es diese Zustände nur in einer Firma wie der Meinigen gibt, wo es um Computer und n i c h t um (kranke) Menschen geht.
Ich finde das auch ganz schlimm, was Du da beschreibst.
Ich denke für Dich sind zwei Fragen interessant: 1. Warum hast Du Dich genau in diese Situation gebracht? 2. Willst Du gehen oder willst Du versuchen, die Situation zu ändern?
Ich war/bin ja in einer ganz ähnlichen Situation. Jahrelang bin ich haarscharf am BourOut vorbeigeschrammt, weil ich versucht habe, Situationen aufzufangen, die ich so nicht in Ordnung fand.
Inzwischen habe ich mich da recht erfolgreich rausmanövriert. Ich mache nur noch was ich kann und will und siehe da, alle finden das ganz normal und niemand macht mich deswegen dumm an. Und ich arbeite sogar effektiver und kann tatsächlich konkret etwas verbessern, weil ich mich nicht mehr freiwillig aufarbeite.
Meine Ärztin hat mir vor gut zwei Jahren knallhart gesagt: "Entweder Sie ändern sich, oder sie laufen in der nächsten Firma wieder genau an die gleiche Stelle."
Dieser Satz war für mich Gold wert.
Du schreibst:
ZitatWill ich da weitermachen? Oder soll ich nicht lieber meine eigene Wahrheit leben.
Versuch doch mal was passiert, wenn Du genau dort Deine Wahrheit lebst, wo Du stehst?
Denn daß Du lieber Deine eigene Wahrheit leben solltest, ist doch das Wichtigste überhaupt.
Hallo Lissy, zu deiner Frage Nr.1: nun ja, ich fand es damals sehr herausfordernd, eine Station zu leiten und fühlte mich den Aufgaben gewachsen. Ich fühle mich auch heute noch den Aufgaben gewachsen, nur dieses ständige "Gegen die Wand laufen" reibt mich einfach auf. Keiner ist für irgendwas verantwortlich. Und wenn Du selbst für alles verantwortlich gemacht wirst, dann kannst Du noch so sehr versuchen, Deine eigene Wahrheit zu leben, es funktioniert irgendwann nicht mehr. Und dann kommt man an dem Punkt an, wo ich jetzt stehe. Heute hatte ich ein Gespräch mit meiner Vorgängerin. Sie ist nun in einer anderen Klinik beschäftigt und hat derartige Probleme dort nicht mehr. Es geht ihr prächtig. Von daher kann ich Dir in diesem Punkt kein recht geben, dass es möglich ist dort seine eigene Wahrheit zu leben. Das funktioniert definitiv nicht.Auch sie hat es versucht. In manch anderem Betrieb würde ich es genauso sehen und auch handhaben, aber da? Neee, unmöglich. Bleibst Du, gehst Du vor die Hunde. Zum besseren Verständnis müßte ich mehr in`s Detail gehen, aber das vielleicht mal später. Zu Frage 2: Ich möchte die Situation nicht mehr ändern, da es aussichtslos ist. Ich habe viel Energie da rein gesteckt. Es kommt jetzt auch noch dazu, dass es nicht gerade rosig um die Klinik bestellt ist, die Stimmung ist dementsprechend. Momentan weiß ich noch nicht mal mehr, wie ich unseren Dienstplan gestalten soll, weil mal die Wochenenden besetzt werden müssen, mal nicht. Das erfahren wir dann aber erst samstags. Bis dahin stehen wir bereit und dann ist eben Dienst oder auch nicht,gerade so wie es den herren paßt. Wir spielen da eher eine geringere Rolle. Es redet auch keiner mit uns, wie es nun aussieht, ob es weitergeht oder nicht. Ich will gar nicht weiter ausholen, das bringt ja nix.
ZitatIch denke ich will gehen, bevor es zu spät ist
Ja klar, unter den Umständen kannst Du nur gehen (Sofern Du einen Job findest).
Die Frage, die mich dabei umtreibt ist ja die, warum stellen wir uns überhaupt an so eine Stelle hin?
Ich habe mir damals auch den Projektleiterjob auf's Auge drücken lassen, wo ich schon längst wußte, daß es ein Scheiß-Job ist.
Es ist noch nicht lange her, daß Du ganz begeistert davon warst, daß Du diesen Job mit der Verantwortung bekommst. War da noch nicht abzusehen, worauf das rausläuft?
Warum schreien wir begeistert hier, wenn es drum geht, Chef in einem Chaos-Betrieb spielen zu dürfen?
Ich betrachte das bei mir heute sehr kritisch, daß ich damals sofort parat stand für den Projektleiter-Job, der außer Arbeit und Ärger nichts gebracht hat.
Die Verhältnisse, die Du beschreist, kommen mir sehr vertraut vor, einschließlich der schlechten Kommunikation. Mußt gar nicht mehr erzählen. Schon erstaunlich, wie sich die Kriterien eines schlechten Arbeitsklimas ähneln, egal in welcher Branche.
Ich kann Dir nur raten, mach Dienst nach Vorschrift und versuche nicht mehr, die unsagbaren Verhältnisse durch besonderen Fleiß aufzuwiegen.
Es bringt Dir nichts, nicht mal ein gutes Arbeitszeugnis. Wenn Du versuchst, die Katastrophen abzwuwenden, hilfst Du ja nur, den Status Quo zu halten.
Das heißt für mich nicht, daß ich keinen Ergeiz mehr habe, meinen Job gut zu machen. Die Kunden mögen mich, weil ich mir im größten Chaos die Zeit nehme, ihnen zuzuhören. Ich fühle mich einfach nicht mehr für jede Katastrophe verantwortlich.
Nur wenn Du versuchst, Dich nicht so aufzuarbeiten, daß Du Abends fix und alle bist, hast Du die Kraft, Dich nach wirklich brauchbaren Alternativen umzuschauen.
Ich wünsch Dir, das sich bald was tut! Gruß, Lissy
Hallo Lissy, gute Frage, warum tun wir uns das an? Bei mir war es damals schon abzusehen, dass ich da in ein großes Chaos gerate. Ich kannte die ganze Geschichte von meiner Vorgängerin. Aber ich glaubte, bei mir würde es besser klappen, da ich ein ganz gegensätzlicher Typ bin, anders auf Menschen zugehen kann. Das war ein Trugschluß meinerseits. Und nicht zu vergessen, ich hatte ja auch meinen "vermeintlichen Freund" an meiner Seite, der mich über Vieles hinwegsehen ließ und der auch dafür sorgte, dass ich alles auf mich nahm, nicht zuletzt wegen meinem schlechten Gewissen. Das ganze Dilemma kommt erst jetzt so richtig zum Tragen, wo ich klar denke und mein Leben ändern möchte. Erst jetzt merke ich, dass mich das auf Dauer kaputt macht. Entweder der Job oder irgendwann wieder der Alkohol. Also welchen weg gibt es da nur für mich, wenn ich zufrieden trocken bleiben möchte? Weg da!!!! Dienst nach Vorschrift, ja das ist vorerst ein guter Weg, bis sich was Brauchbares auftut. Danke Lissy LG seele
Hallo Karin, danke Dir. In der Tat habe ich gedacht, dass es so schlimm nicht sein kann. Oder dass es eher an ihr lag, oder,oder,oder. Doch es ist schlimm und sogar mehr als das.Unterstützung gibt es für mich da nicht. Die Kollegen sind einfach nur froh, wenn sie ihren Dienst abgerissen haben und sonst ist ja keiner da, der mich unterstützen könnte. Also mußte ich mich immer auf mich selbst verlassen und ganz ehrlich, jetzt kann ich das nicht mehr mittragen. Also gehe ich mal wieder auf Stellensuche und merke, wie sich das Gefühl verändert. Ich fühle mich etwas leichter weil ich nun eine Entscheidung getroffen habe und hoffe, dass es bald vorbei ist. Ich könnte mir sogar vorstellen, mal ganz was anderes zu machen. Was? Keine Ahnung, mal schauen was sich tut. LG Seele
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