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Saufnix  
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Dieses Thema hat 55 Antworten
und wurde 8.521 mal aufgerufen
 Arbeitsplatz und Alkoholmißbrauch
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Lotte01 Offline




Beiträge: 514

25.11.2006 08:18
RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Seit einiger Zeit schleppe ich so ein Problem mit mir herum, mit dem ich nicht den richtigen Umgang finde.

Dort wo ich arbeite, wird eigentlich kaum oder auch sehr selten getrunken. Das ist sehr schön. Doch nachdem ich so langsam aus meinem eigenen Alkoholsumpf aufgetaucht bin, stelle ich nun fest, von wie vielen Alkoholikern ich umgeben bin. Ich habe seit 16 Jahren dort und hatte vorher wirklich keine Ahnung. In meiner Abteilung gibt es eine Kollegin, ich kenne sie schon so lange, die ist seit 13 Jahren trocken. Als sie zu mir kam und mir das erzählte, habe ich mich riesig gefreut. Wir haben uns inzwischen richtig gut angefreundet. Als ich selbst noch getrunken habe, mochte ich sie nicht und bin ihr unbewusst aus dem Weg gegangen. Sie ist aber natürlich nicht mein Problem.

Aber es gibt noch einen Kollegen, mit dem soll ich seit einiger Zeit enger zusammenarbeiten. Alle wissen, dass er Alkoholiker ist. Spiegeltrinker, niemand von der Leitung des Betriebes sieht handlungsbedarf. Schließlich torkelt er nicht über die Gänge und schafft seine Arbeit. Doch mir ist es inzwischen fast unmöglich mit ihm zusammenzuarbeiten. Mir wird einfach übel wenn er morgens neben mir steht und aus allen Poren nach Alk. stinkt. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, versuche ihm aus dem Weg zu gehen, was aber nicht lange funktioniert, da ich auf Grund meiner Tätigkeit eben auf ihn zu gehen muss. Aber alles sträubt sich in mir. Bin dann zu meinem Abteilungsleiter und habe gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm Arbeiten kann und habe mich geweigert das Projekt mit ihm weiter zu machen. Mein Abteilungsleiter meinte dann: Gut, das brauchen sie nicht. Doch richtig verstehe ich sie nicht. Sie haben doch selbst mal getrunken und wissen doch wie das ist. Ich hab das dann mit Empörung zurückgewiesen und schließlich hat er sich bei mir entschuldigt. Nun gut, ich durfte dann sogar in ein anderes Büro umziehen. Aber was soll ich sagen, an meinem Schreibtisch mir gegenüber sitzt eine Kollegin, die hat ein ganzes Schreibtischfach voller Schnapsflaschen und mippt den ganzen Tag an einem großen Cola-Gemisch. Gegen Mittag hat sie ihren Pegel erreicht und wird ganz umgänglich. Ich glaub ich spinne. Nun müsste ich eigentlich wieder zu meinem Chef. Ich kann ihr doch nicht den ganzen Tag beim Trinken zusehen.

Jetzt gibt es ja noch den Betriebsrat und die Betriebsvereinbarung Suchtprävention im Betrieb. Doch nun kommt erst mein Problem. Ich selbst bin Betriebsrätin und mein Kollege von dem ich oben berichtet habe, ist auch im Betriebsrat! Meine Kollegen im Betriebsrat wissen auch alles von seinem Alkoholproblem und nehmen es hin. Unsere Betriebsvereinbarung auf die ich mich berufen könnte, verbietet nur den Alkoholkonsum am Arbeitsplatz. Doch der ist ja nicht zu beweisen. Außerdem komme ich persönlich in eine Zwickmühle, weil ich eigentlich denke, jeder muss doch selbst entscheiden, ob er trinken will oder nicht. Nun komm ich daher und will nur weil ich jetzt trocken bin, auch alle anderen trocken legen. Dieser Eindruck könnte jedenfalls entstehen. Und natürlich werden alle denken, na gerade die hats nötig, die weiss doch wie das ist.

Nun könnte ich ganz gelassen bleiben, doch ich finde einfach keinen richtigen Umgang mit den alkoholisierten Kollegen, mit denen ich arbeiten muss.

Hat jemand Erfahrung damit und kann mir einen Tipp zum Umgang damit geben?


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

25.11.2006 08:29
#2 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Moin Lotte,

siehst du denn deine eigene Abstinenz in Gefahr?


Faust Offline




Beiträge: 5.519

25.11.2006 08:33
#3 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Hallo Lotte,

dem Betriebsratsvorsitzenden in meinem letzten Job wurde der Führerschein wegen einer Alkoholfahrt abgenommen.
Er stimmte dafür, dass mir gekündigt wurde, als sich herausstellte, warum ich öfter Krankenscheine vorlegte.

Die betriebliche "Suchtpräventionsvereinbarung" war das Papier nicht wert,
auf dem sie gedruckt war.
Obwohl ich ohne wenn und aber eine LZT angetreten hatte,
bekam ich keine Chance, dort weiter zu arbeiten.
Selbst auf drei Bewerbungen dort - seit dem ich (jetzt 2 Jahre) trocken bin,
erhielt ich Absagen.

Ich spare mir eine weitere Bewertung.

Du wirst anders dafür sorgen müssen, dass es Dir gut geht.

LG
Bernd


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

25.11.2006 08:43
#4 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Hallo Jörg,

nein, die sehe ich nicht in Gefahr. Es ist schwer zu beschreiben, innerlich brodelt es in mir. Ich komme einfach nicht damit zu recht.

Während der Betriebsratssitzungen ist es am schlimmsten. Da wird durchaus kontrovers diskutiert. Da wird es ziemlich hart manchmal und gerade dieser Kollege hält sich in für den größten, besten und einzigen der weiss wie es wirklich geht. Passiert schon mal in einer solchen Sitzung, dass ich kurz davor bin, ihm entgegen zu schleudern, hör auf zu saufen, dann ist Deine Wahrnehmung wieder klar und Du erkennst die wirklichen Zusammenhänge.

Doch das will ich nicht! Ich kann das für mich einfach nicht mehr richtig trennen. Was geht mich denn seine Sauferei an? Nichts, ist seine Sache. Doch dieser Geruch, die falsche Wahrnehmung von sich selbst und der Probleme, führen dazu, dass ich ihn nicht richtig ernst nehmen kann. Das verstehen meine anderen Kollegen natürlich überhaupt nicht.

Manchmal denke ich schon, mich regt das nur so auf, weil ich selbst auch mal so war. Ist irgendwie, wie in einen Spiegel sehen und die eigene Vergangenheit präsentiert zu bekommen. Und das jeden Tag auf's neue.

Merke gerade beim schreiben, es geht tatsächlich darum. Da bin ich wohl noch nicht ganz fertig, mit der eigenen Aufarbeitung.


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

25.11.2006 09:11
#5 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Zitat
Da bin ich wohl noch nicht ganz fertig, mit der eigenen Aufarbeitung.



Ich denke auch, dass genau das der Punkt ist.
Ich hatte während meiner diversen Trockenphasen oftmals das Bedürfnis zu missionieren. Ich wollte alle mit meinem Licht bescheinen. Dummerweise wollten einige lieber noch im Dunkel bleiben. Aber das war mir doch egal. Ich hatte eine Aufgabe und hab sie alle nach vorne gezerrt. Mann, war ich ein Arsch.
Und das geschah auch nur, weil ich mir selbst doch gar nicht sicher war und nicht ganz alleine auf dem Podium stehen wollte.
Erst nach meiner endgültigen Kapitulation war dieses Gefühl schlagartig weg. Meinetwegen können die jetzt saufen, wie die Kesselflicker. Ich nehme zwar kein Blatt vor den Mund und sage gegebenfalls auch was dazu, aber nur wenn meine persönlichen Bedürfnisse berührt werden.
Ansonsten schaue ich gelassen zu und genieße es, dass nicht ich diesen nassen Müll absondere.

Jörg


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

25.11.2006 09:12
#6 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Hallo Bernd,

ja unsere Betriebsvereinbarung ist auch das Papier nicht wert. Hab mir die mal ganz in Ruhe angesehen. Da haben sich damals viele Leute große Mühe gegeben, doch ein wirklicher Experte (trockener Alkoholiker) war nicht dabei.

Ich persönlich stimme immer gegen Kündigungen. Egal, ob sie berechtigt sind oder nicht. Schon allein deswegen, damit der Betroffene eine Chance hat, zum Arbeitsgericht zu gehen und gegen die Kündigung zu klagen. Ist so ein Prinzip von mir.

Ist schon Mist, wie es Dir ergangen ist. Hört sich jetzt platt an, aber Betriebsräte sind auch nur Menschen. Mitunter auch süchtig.

Mir fällt dabei der Arzt ein, den ich mal in einer SHG getroffen habe. Der machte sich so schreckliche Vorwürfe, weil er so viele seiner Patienten wieder nach hause schickte, weil sie die Befürchtung hatten, Alkoholabhängig zu sein. Er hat es ihnen ausgeredet, weil er sonst auch über sein Alkoholkonsum nachdenken müsste, der viel zu hoch war und er noch lange nicht bereit war, dies für sich selbst zu akzeptieren.


Faust Offline




Beiträge: 5.519

25.11.2006 09:20
#7 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Na schön,
aber ich glaube nicht,
dass Menschsein als Entschuldigung ausreicht,
wenn ganz konkrete Aufgaben und Funktionen nicht erfüllt werden.

LG
Bernd


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

25.11.2006 09:25
#8 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Nun Jörg, missionieren will ich doch gar nicht. Die Phase habe ich schon hinter mir. War ganz zum Anfang meiner Trockenheit.

Ich mag alkoholisierte Menschen nur immer noch nicht in meiner Gegenwart. Jedenfalls nicht, wenn ich nicht selbst entscheiden kann, wann umgebe ich mich mit ihnen und wann nicht. An meinem Arbeitsplatz habe ich die Wahl aber nicht. Es gibt auch Tage, da ist mir das schnurzpiepeegal, an anderen Tagen stört es mich aber sehr und kann mich dann nicht richtig auf meine Arbeit konzentrieren. Das schadet mir aber wieder.

Och Mensch, ist aber auch verflixt.

Ich muss da wohl einfach durch.


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

25.11.2006 09:26
#9 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Hallo Lotte,

ich würde meine beiden Kollegen darauf ansprechen, daß mir ihr Alkoholkonsum auffällt. Ich würde ihnen sagen, daß ich meinen Verdacht beim nächsten Verdacht dem Chef melden werde.

Ich würde das Thema Alkohol am Arbeitsplatz zum Thema bei dem Betriebsrat machen. Der Betriebsrat soll ausarbeiten wie bei Alkoholverdacht vorgegangen wird.

Hallo Jörg,

Zitat
Ansonsten schaue ich gelassen zu und genieße es, dass nicht ich diesen nassen Müll absondere



privat geht es mir ähnlich. Ich muß auch niemand missionieren. Im Beruf sehe ich das anders. Da ist der Schritt zur Co Abhängigkeit gaaaaanz klein. Die Arbeit muß nämlich von jemanden übernommen werden.

Gruß Ralf


amethysmena ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2006 09:37
#10 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

guten morgen liebe lotte!


ich hatte etwas ähnliches auch schon:

meine büroassistentin kam schon morges beperlt (wenn sie überhapt kam...), hatte den schreibtisch voller leerer und voller flachfrauen, verschwand mehrmals täglich für länger 'irgendwohin', kam von mal zu mal mit glasigerem blick zurück, war ab mittag selbst mit der kleinsten aufgabe überfordert und überhaupt nicht mehr ansprechbar.
alle wußten, alle rissen witze, aber niemand sprach mit ihr direkt.
ich auch nicht, weil ich damals gerade erst abstinent wurde und noch soooo sehr unsicher war - und mich auch für mich selbst geschämt habe.
ich habe es einfach ausgehalten - mein eigenes büro war eh nebenan, und ich hatte sie nicht die ganze zeit vor mir.
heute könnte ich damit (hoffentlich) ganz anders umgehen.

an anderer stelle habe ich mehr- und ganztägige veranstaltungen auf großer bühne moderiert - und mein guter tontechniker - fing schon mittags an mit dem wein, mit dem bier, dazu zigarren, sein kopf wurde immer roter, er selbst immer vergesslicher (die soundchecks hätten wir uns regelmäßig sparen können), die kleinste panne wurde katastrophe ...
das waren immer nur ein paar tage im jahr. ich habe es 'irgendwie' ausgehalten. der kollege am mischpult wußte bescheid und hat zeitweilig für zwei gearbeitet.
ich selbst habe auch nichts gesagt. nur zu den zigarren, dass die mir die stimme versauen, wenn er direkt neben mir so ein ding qualmt. von meinem zigerrestinkenden oppa habe ich nichts gesagt. auch nicht, dass ich immer wieder mal kurz vorm kotzen war.


der gute tommie hat mir einmal etwas sehr kluges geschrieben (im neue-perlen-faden):

Zitat
Wenn ein Mitarbeiter "mit Alkohol" angetroffen wird schickt man den nach Hause ... allein schon versicherungstechnisch gesehen ... könnte ihm, dem alkoholisierten, ja "etwas passieren", unfalltechnisch und so, und dann spielt da die Versicherung nicht mit, weil der Arbeitgeber ja Kenntnis von der Alkoholisierung hatte und ab da nicht fürsorglich gehandelt hat ...


nur mal so, vielleicht als argumentationshilfe ...


was deine überlegungen, gefühle, meinung und empfinden angeht, lotte:
ich lese heraus, die sind sehr vielschichtig, sehr reflektiert - und das halte ich für durchaus angemessen.
es widerspricht sich in meinen augen nicht, wenn du den umgang mit 'fahnenträgern' als ekelhaft empfindest, gleichzeitig aber niemandem vorschreiben willst, wie er zu leben hat und andererseits auch bei dir selbst noch an etwas arbeiten möchtest.
mit missionieren hat das für mich nichts zu tun.
sondern mit meinem persönlichen wohlbefinden, dass sich immer an folgenden fragen misst:

will ich das? oder will ich das nicht?
tut mir das gut? oder schwächt es mich?
kann ich das ändern? oder muss ich das aushalten?
will ich mich ändern, um das besser aushalten zu können?


erst einmal so weit, lotte.
mehr krieg ich gerade nicht sortiert - es ist ein komplexes thema, das auch in mir vieles aufwühlt (war ja auch selbst mal eine verkaterte kollegin ....)

ich geh' mir erst mal noch nen kaffee kochen!


Matthias53 Offline



Beiträge: 318

25.11.2006 09:55
#11 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Hallo Lotte,
nach Deinen Schilderungen bist Du ja in einer regelrechten Naßzelle beschäftigt.
Offenbar spielt der Alkohol in Eurem Betrieb eine grosse Rolle. Wäre für später mal interessant, welche Funktion er dort erfüllt, wenn er in dieser Weise geduldet wird. Bei uns hat sich in den letzten Jahren die Alkoholkultur im Betrieb sehr geändert.
In Deiner Situation denke ich, gilt es vor allem, die eigene Trockenheit zu bewahren. Sich mit aktiv Trinkenden "anzulegen" erfordert eine gewisse Distanz und Abgeklärtheit, vor allem eigene Verbündete.
Mir fällt auf, dass Du vor allem die siehst, die trinken. Das kann nicht die ganze Realität sein. Es muss auch eine Menge Leute geben, die garnicht bzw. wenig trinken und nüchtern bei der Arbeit sind. Es ist wichtig, sich Verbündete zu suchen. Da gibt es sicher ganz clevere Leute drunter. Und Du hast ja auch schon jemanden gefunden. Ganz wichtig, jemanden zu haben, mit dem man auch mal in der Arbeit sprechen kann.
Was die Gewerkschaft betrifft, da hat die Rita Rußland aus dem IGM-Vorstand mal eine super Lektüre für die Betriebsräte herausgebracht. In der Gewerkschaft müßte es ebenfalls Ansprechpartner geben, die Dir bei dem Problem helfen.
Der Alkohol ist nach meiner Erfahrung durchaus instrumentalisiert in Gewerkschaftskreisen wie auch in der Politik. Es gibt aber auch andere Kräfte in der Gewerkschaft.

Was mir noch präsent ist in bezug auf meine eigene Geschichte:

Der Arbeitskollege, die mir gegenübersaß, sagte eines Morgens zu mir: "Es kotzt mich an, jeden Morgen Deine Fahne und Deine Scheißlaune abzubekommen. Wenn Du nichts machst, geh ich zur PA und scheiß Dich an."
Mit genau diesen Worten bekam ich das, was ich zu dem Zeitpunkt brauchte. Zum 10 jährigen Trockenheitstag hab ich den Kollegen zusammen mit anderen Freunden eingeladen. Manchmal ist der direkte Weg sehr hilfreich. Mich hat er auf dem richtigen Fuß erwischt.
Und jetzt ist das 18 Jahre her und ich verdanke ihm in dem Sinn den entscheidenden Schubs, der mir geholfen hat, so wunderbar leben zu können.

Gruss
Matthias


polar Offline




Beiträge: 5.749

25.11.2006 10:05
#12 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

moin lotte,

wenn dich der gestank stört, sag ihm das direkt dass er stinkt und dass dich das stört. der gestank ist ja eine sache unter euch und für das brauchts keinen betriebsrat.

was ich auf keinen fall tun würde, ist seine arbeit tun wenn er alkbedingt nicht mehr dazu in der lage ist.

wenn du das alkproblem mit den vorgesetzten besprechen willst, täte ich eine ausspache mit dem beteiligten zusammen verlangen. das zeigt dass du nicht nur anschwärzen willst und erspart dir die gerüchteküche.

unter umständen riskierst du aber auch gemobbt zu werden.

lieben gruss

rolf


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

25.11.2006 10:54
#13 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Nee, in einer Nasszelle arbeite ich sicher nicht. Ganz im Gegenteil, es wird sehr wenig getrunken bei uns. Zu Geburtstagen nur Kaffee und Kuchen. Ganz selten wird mal mit einem Glas Sekt angestoßen. In der Kantine ist Alkohol auch verboten. Vielleicht fallen deshalb die wenigen Trinker auch so auf.

Dass die beiden in meiner unmittelbaren Umgebung trinken, wissen bei uns alle! Es stört aber niemanden (außer mich), denn beide sind sehr beliebt, äußerst hilfsbereit und sagen nie nein, wenn sie um Hilfe gebeten werden.

Mein Betriebsrats-Kollegen hatte schließlich auch viele Wähler, weil er so engagiert auftritt für die Kollegen. Nun, dass er trinkt findet niemand schlimm. Stört doch keinen.

Meine schon seit längerem trockene Kollegin hat vor Jahren auch mal einen Vorstoß versucht. Schließlich wurde ihr nachher Mobbing vorgeworfen. Sie hat mir nur geraten, mir nicht die Finger zu verbrennen.

Also wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als das auszuhalten. Sicher könnte ich als Betriebsrätin unseren Betriebsleiter in die Pflicht nehmen und ihn auf seine Verantwortung und Fürsorgepflicht ansprechen, auch was die versicherungstechnischen Probleme z.B. angeht und ich bin sicher, dass er auch sofort reagieren wird, doch bei den Kollegen kommt dann nur an, ach die Lotte sieh mal an, hat doch selbst mal gesoffen und nun tut sie so zimperlich. Die soll sich mal nicht so anstellen. Ich denke einfach, soweit bin ich noch lange nicht, um das auszuhalten!

Der Begriff Co-Abhängigkeit fiel hier. Klar, das ist auch so ein Gedanke. Außerdem bin ich sehr gern Betriebsrätin und denke auch, eine gewisse Verantwortung für die Kollegen zu haben. Allerdings bin ich persönlich als Alkoholikerin da einfach persönlich zu sehr verstrickt. Wäre ich das nicht, könnte ich viel einfacher damit umgehen.

@Liebe Ame, danke für Deine Erfahrungen! Und danke hierfür

will ich das? oder will ich das nicht?
tut mir das gut? oder schwächt es mich?
kann ich das ändern? oder muss ich das aushalten?
will ich mich ändern, um das besser aushalten zu können?

Ja, das sind die Fragen, die ich für mich beantworten muss. Ist aber nicht immer so einfach.


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

25.11.2006 11:05
#14 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Hallo Lotte,

was hälst du von meiner Idee das Thema Alkohol am Arbeitsplatz im Betriebsrat zum Thema zu machen. Vielleicht findest du noch jemanden der einen Vortrag zum Thema hält. Das ist unverbindlich und könnte etwas bewegen.

Gruß Ralf


Powerlady Offline




Beiträge: 179

25.11.2006 11:34
#15 RE: Alkoholkranke Kollegen Zitat · Antworten

Hallo Lotte,

ich halte die Idee von Ralfi für garnicht schlecht. Vielleicht kann Dir die Suchtberatung da weiterhelfen.

Unsers Suchtberatung hat extra ausgebildete Berater, die Firmen besuchen, um dort Vorträge und Schulungen zu halten.

Liebe Grüße
Marlies


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