Ich bin so aufgeregt, dass ich kaum schlafe. Naja, ok. ich hab bis vor 24 Stunden auch getrunken. Das heißt, ich schwitz und frier schon so bissl vor mich hin....ne, ich weiß, das ist kein Spaß, es ist scheiße und ich versuch halt nen gewissen Galgenhumor aufrechtzuerhalten. Aber es geht doch im Grunde genommen um eine totale Lebensumkrempelung....und die fängt doch heute schon an und geht auch nach Altenkirchen weiter. Ich weiß nur, wer ich jetzt bin. Wie sagte ein Freund von mir gestern: ein Rohrkrepierer. Also als Rohrkrepierer würde ich mich nicht grad bezeichnen. Aber die Strategien, mit denen ich bis jetzt durchs Leben kam, die funktionieren nicht mehr. Die haben zuviele unangenehme Nebenwirkungen. Ok. Sterben muss jeder, aber ich möcht einmal ein paar Jährchen am Stück ZUFRIEDEN mit mir und anderen leben. Wenn ich ein Stück ZUFRIEDENHEIT in Altenkirchen in MIR finden kann, dann bin ich glücklich.
mit der Einstellung wirst Du Deine Zufriedenheit finden. Auch nach Altenkirchen. Zufriedenheit mit mir in mir, war auch mein Ziel, welches ich nie aus den Augen verloren habe. Heute bin ich es.
Während meiner LZT habe ich mal in meiner Gruppe gesessen und gesagt: ich möchte eines Tages zufrieden als sehr alte Frau an Altersschwäche sterben. Daran hat sich nichts geändert.
Zufrieden lange Leben geht nur ohne Alkohol. Das weiss ich für mich genau.
Pass auf, wenn noch stärke Entzugserscheinungen jetzt bei Dir auftreten. Geh dann lieber gleich zum Arzt. Da ist nun wirklich nicht zu spaßen.
Bei all Deiner Angst und Nervosität steht dennoch ganz deutlich eins im Vordergrund:
Du willstDein Leben in eine andere Bahn lenken! Und das ist es, worauf's ankommt !
Blondie schreibt, Du könntest Deine Klamotten schon mal auf Vordermann bringen. Das ist eine gute Idee!Du hast was zu tun, bist Deinen Ängsten , indem Du Dich beschäftigst und ablenkst, vielleicht nicht permanent ausgeliefert... Lotte's Sätze kann ich für mich gleich mitunterschreiben. Wenn Deine Entzugserscheinungen sich verschlimmern,unternimm bitte was! Ich find es übrigens toll, das Du Deine jeweiligen Gefühle und Gedanken hier schreibst. Hilft immens beim inneren Aufräumen, findest Du nicht auch?
Also ich find es ganz toll, hier so nette Mitstreiterinnen gefunden zu haben. Und es tut so gut, seine Gedanken hier äußern zu dürfen. Doch muss ich immer wieder betonen, dass ich nicht Nur-Alkoholikerin bin. Ich bin auch schwer schwer schwer Bulimikerin (seit 27 Jahren ungefär). Das vergessen dann meine Alkoholiker-Freundinnen immer und das tut dann echt weh. Ich hab gestern nix getrunken, aber FA`s mit anschließend ....ihr wisst schon, hatte ich genug. Ich guck mal, ob ichs heute bei virtuellen FA`s belassen kann. Ich bin noch in nem anderen Forum für Ess-Gestörte und da haben wir einen thread eingerichtet, wo wir alles reinschreiben, was wir jetzt gerne fr....WÜRDEN. auf WÜRDEN liegt die Betonung. Und dabei stellen wir uns das alles vor...Bei manchen hilfts und sie müssens nicht tun. Sorry, wenn ich damit jemanden auf die Füße trete, das ist nicht meine Absicht....und für den Alk ist es natürlich nicht zur Nachahmung empfohlen, denn Alk braucht keine Sau--- äh..kein Mensch. Aber man muss verdammt noch mal essen. Manchmal denk ich, und jetzt muss ich mal jammern: warum hats mich damit auch noch getroffen? Geb mal einem Alkoholiker oder Drogi morgens mittags und abends so ne abgemessene Ration Stoff und mehr kriegt er nicht....Ne danke! Gemein! So, ich hab jetzt meinen großen Koffer aus dem Keller geholt. Meine Gitarre und mein Fahrrad darf ich mitnehmen, hab schon gefragt. Und so paar Sachen liegen schon bereit zum Einpacken. Z.B. Schwimmzeugs , weil ich geh hier bestimmt nicht mehr schwimmen, he he. Aber jetzt geh ich raus und fahr bissl mit dem Fahrrad rum. Ich werde hier ja verrückt!
Zitatdenn Alk braucht keine Sau--- äh..kein Mensch. Aber man muss verdammt noch mal essen.
Genau das hab ich gestern zu meiner Tochter gesagt, denn mich plagen widerliche Fressanfälle, seit ich vor 37 Tagen auch noch das Rauchen aufgehört habe. Aber verdammte Sch....ich will nicht mehr rauchen und ich werd's auch nicht.
Ich kann mich dann einfach nicht beherrschen und wenn ich das erste Mal am Tag etwas esse, dann geht's munter weiter, bis ich fast platze. Ich finde das ekelhaft. Aber wie o.g. man muss etwas essen und das ist eine einzige Quälerei, sich dann zu beherrschen und bei normalen Portionen zu bleiben. Allerdings bringe ich das Essen nicht wieder weg...Gott sei Dank und meine Waage meldet bald Error
Es ist haargenau das selbe Gefühl, wie beim Saufen. Man kann erst aufhören wenn nichts mehr geht, oder so wie bei mir, wenn der Pegel erreicht war
Du siehst, auch da bist du nicht allein, ich kämpfe an dieser Front auch jeden Tag. Mit Zigaretten war die Sache halbwegs unter Kontrolle, aber auch da gab's Fressattacken. Nur nicht so häufig und nicht so ausufernd.
Na ja, heute war ich brav und hab' ganz normal gegessen. Stolz bin...und ich gebe nicht auf.
Ich bin der Herr meiner Gedanken und ich werde lernen diesen Druck auszuhalten und dem Fressdrang nicht nachzugeben. Hinzuschauen, was da dann in diesem Moment in mir vor geht, zulassen... mich ganz langsam und geduldig einfühlen in meine wirklichen Bedürfnisse und diese ganz bewusst wahrnehmen ohne Alk und Nikotinschleier.
Und dieses Gefühl dann annehmen, denn es gehört zu mir, das ist ein Grundbedürfnis von uns allen. Unsere Gefühle wahrnehmen und zulassen, in dem uns zustehenden Raum, natürlich ohne andere Menschen zu beeinträchtigen, wenn es irgend geht.
Und nicht Unmengen zu saufen, sich fast zu Tode zu qualmen oder sich dermaßen mit Essen vollzustopfen, dass man sich übergeben muss(im doppelten Sinne).
Ich will fühlen, mich wieder fühlen...mit allem, was dazu gehört und mit allen Konsequenzen. Denn das, denke ich, ist Leben, DAS LEBEN , wonach wir Süchtigen suchen und damit schließt sich der Kreis wieder.
Ist das jetzt lang geworden...ich hoffe, es ist auch zu verstehen.
Liebe Juma, na guck an! Deine Waage spricht? Hihi, das ist gut! Wie hast du ihr das beigebracht? Morgen werd ich auch wieder nach Essplan leben. Naja, morgen...das kennen wir ja auch, gell? Trotzdem ists beim Essen angebracht, einen groben Plan zu haben. Toll, dass du das mit dem Rauchen anpackst. Das ist sehr schwer. Ich selbst habs vor vier Jahren gesteckt. Ich hätt die Tapete von der Wand kratzen können. Konnt mich die ersten paar Tage nur noch im Bett aufhalten. Das war der einzigste Ort, an dem ich nicht geraucht hatte. Halt die Ohren steif. Ich drück dir fest die Daumen.
Ne, Quatsch, is Spaß, aber ich werde zwischendurch (zwischen den drei Mahlzeiten) dran denken, den Reisverschluss zuzumachen. Hm blöd, da kann ich aber auch nicht reden? Wo ich doch so ne Plappertante bin. (Das find ich aber ok an mir - meistens, manchmal nicht)
Jetzt geh ich Plätzchen backen und werd nicht naschen! Naja, beim Backen und Kochen - da bin ich ne absolute Rarität unter den Fress-Kranken, hab ich seltsamerweise keinen Fressdruck. Das ist für mich eher sowas Kreatives was Schönes zu machen.
Aber dann so direkt beim Essen?! Weia!
Nix getrunken gestern - gottseidank. Gestern war Montag, genau, am Sonntag war ich wieder den ganzen Tag drauf. Grüße
ZitatMorgen werd ich auch wieder nach Essplan leben.
Das finde ich schon mal einen guten Ansatz. Mir hat das am Anfang sehr geholfen. Das ist ja auch das, was Dich in der LZT erwartet, das regelmäßige essen.
Ich selbst bin auch seit meiner Jugend Bulimiekerin und habe meine LZT in 2002 gemacht. Der Alkohol spielte da auch schon eine Rolle bei mir und nach der Therapie wurde das noch schlimmer. Da gab es dann nur noch entweder essen oder saufen. Der Alkohol wurde effektiver für mich. Die Flasche anzusetzten war ja auch einfacher als diese körperlich doch recht anstrengenden Fressanfälle mit anschliessendem erbrechen. Ich denke jede Bulimiekerin weiß von was ich schreibe.
Seit dem ich nun abstinent lebe, arbeite ich auch sehr an meinem Essverhalten und dieses ist seitdem immer besser geworden. Natürlich habe ich das nur mit kompetenter Hilfe geschafft. Bei mir hat aber auch einfach der Zeitpunkt gestimmt. D.h. ich wollte endlich ein ganz "normales" Leben führen. Die innere Bereitschaft war halt da. Es hat mich angekotzt zu kotzen.
Angefangen habe ich damit dieses Völlegefühl, nach einem Fressanfall, einfach auszuhalten und es auf keinen Fall wieder zu erbrechen. Bei mir war es so, das die Mengen auch nur für mich soviel waren, während es für mein Umfeld relativ normal war. Klar, ich wußte ja auch nicht mehr, "was ist denn eine normale Mahlzeit"? Dabei hat mir dann halt ein Essensplan geholfen. Regelmäßige Mahlzeiten und das ich mir zwischendurch auch was gönne.
Heute gibt es auch noch Tage an denen ich merke, "normal" ist das heute wahrscheinlich nicht. Jedoch habe ich mir, für mich, meine eigene Norm aufgestellt und halte es aus, denn umbringen tut es mich nicht. Ich habe aufgehört alles zu klein zu denken und überbewerte es nicht mehr, wenn ich z.B. mal das Abendessen ausfallen lasse. Solange ich damit umgehen kann, ist es für mich o.k.
Ich habe in meiner LZT viel für mich lernen und erkennen dürfen, nur war ich danach noch nicht in der Lage es im Alltag umzusetzen. Das konnte ich erst nach einer Ehrenrunde durch den Alkohol.
Ich hab so Angst, dass ist Wahnsinn. Mir tut alles weh, ich hab Kopfschmerzen, ich heule und ich würd am liebsten absagen. Ich krieg gar nix geregelt. Ich weiß vor lauter Nervosität nicht wohin....
Und wenn du jetzt diese Angst mit Alkohol betäubst, dann wird es nur solange besser, solange du genug drin hast. Danach wird es schlimmer sein, als vorher. Und zusätzlich wirst du dich noch verachten. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ging mir 1992 genauso.
nimm doch deine Nervosität ein bisschen als "Reisefieber" wahr, du brichst auf zu einer großen Reise zu dir selbst, da ist sicher viel unbekanntes Land zu entdecken.
Da darfst du doch nervös und aufgeregt sein.
Aber ich glaube so furchtbare Angst brauchst du nicht zu haben. Ich war 1995 zur Entwöhnung für 3 Monate mit Kind. Das war schon eine Herausforderung, aber auch eine gute Zeit in meinem Leben. Hat ja immerhin 7 jahre vorgehalten....
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
0
Offline
auf WÜRDEN liegt die Betonung. Und dabei stellen wir uns das alles vor...Bei manchen hilfts und sie müssens nicht tun.
, weil ich geh hier bestimmt nicht mehr schwimmen, he he.
, seit ich vor 37 Tagen auch noch das Rauchen aufgehört habe. Aber verdammte Sch....ich will nicht mehr rauchen und ich werd's auch nicht.
......und vergiss die gitarre nicht...