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Saufnix  
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Dieses Thema hat 103 Antworten
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 Akute Hilfe
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Dry Offline




Beiträge: 28

19.10.2006 18:18
#31 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hallo Bea,
hast Du wirklich toll formuliert Ohne Ehrlichkeit sich selbst gegenüber wird's nicht's mit der Abstinenz ud die Selbsterkenntnis ist manchmal ganz schön hart.


Mathi Offline



Beiträge: 11

19.10.2006 18:26
#32 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hallo Bea,

Danke für Deine offenen Worte.

Viele Deiner Ansichten sind IMHO richtig, aber in einem Punkt bin ich anderer Meinung:
Ist es nicht möglich, dass man sich morgens mit verquollenen Augen im Spiegel betrachtet, seine eigene weiße schwabbelige Haut sieht und den Bauch, der schlaff herunterhängt und sich denkt "mein Gott, wie sehe ich aus... das alles habe ich mir angeSOFFEN!" und genau das der Punkt ist, an dem man für sich selbst erkennt, dass man etwas ändern muss?

Auch wenn ich hier zu den Neulingen zähle, kenne ich das Bild des Alkoholismus nur zu gut... ich habe beruflich tagtäglich damit zu tun! Aber in einem gebe ich Dir recht: das hat mich nicht davon abgehalten, selbst bis zum Exzess auszutesten, wo meine Grenzen liegen. Ich habe z. Zt. gottseidank nicht mit wesentlichen Entzugserscheinungen zu kämpfen, dennoch spüre ich, dass meine Grenze erreicht, wenn nicht überschritten ist!!

Was ich bereit bin zu tun?
Nun, ich kann Dir sagen, was ich tue:
- Ich habe beschlossen, dass ich nicht mehr trinken will - und das nicht ab morgen oder nächste Woche, sondern ab dem Moment, als mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss... als ich das (hoffentlich!!) letzte Bier zur Seite stellte und mir sagte "es reicht!"
- Ich habe beschlossen, mir nicht (wie früher) zu sagen "du trinkst nie mehr", sondern "heute trinke ich nicht", weil ich merke, dass mir das wesentlich leichter fällt und weil ich hoffe, dass ich mit jedem trockenen Tag mehr weiß, wie unsinnig die ganze Sauferei ist.
- Ich habe beschlossen, meine Psychotherapeutin zu wechseln, bei der ich seit 4 Jahren wegen meiner Angstattacken in Behandlung bin, die ich auf meinen Alkoholkonsum angesprochen habe und die meinte "da reden sie sich aber was ein!" (ohne weiteren Kommentar!!)
- Ich habe beschlossen, mir einen neuen Hausarzt zu suchen, weil mir mein bisheriger sagte "sie und Alkoholismus? Ihre Leberwerte sind in Ordnung, der MCV-Wert stimmt... niemals!!"

Einzig und allein mein Lebenspartner sprach mich einige Male an "meinst du nicht, es wird langsam ein bisschen viel?"

- Ich habe für mich selber beschlossen, dass MEIN Punkt erreicht ist... nicht zuletzt, nachdem ich mich hier durch's Forum gelesen und in vielem wiedererkannt habe.

Liebe Grüße
Mathi

[ Editiert von Mathi am 19.10.06 18:43 ]


DieSeemaus Offline



Beiträge: 47

19.10.2006 19:03
#33 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hallo,

keine Kritik gegen manche hier in diesem Forum, aber ein bisschen kommt es mir vor, als ob man immer nur einen Teil eines ganzen Beitrages, einen Teil einer Aussage oder einen Teil der Geschichte rauspickt und darauf herumhackt.

Ich brauche kein Magenband, ich bin 60 kg schwer bei 1,66, also brauche ich weder ein Magenband noch eine Diät.
Fakt ist, der Alkohol scheint mich aufzuschwemmen, nur so kann ich mir erklären, dass ich 6 kg weniger hatte als ich aufgehört habe zu trinken und nun wieder 6 kg mehr wiege. Das stört mich und das wäre eine für mich schöne Nebenerscheinung, wenn ich keinen Alkohol mehr trinke.

Ich bin Alkoholikerin. Ich habe das niemals verniedlicht und niemals bezweifelt. Eher meine Umwelt. Aber ich habe mit meinem Mann nochmal gesprochen und inzwischen findert auch er meine Trinkmenge nicht mehr "moderat". Er meinte, früher wäre es weniger gewesen, war es nicht, ging aber wohl an ihm vorbei.

Ich habe auch noch andere Gründe, warum ich das Trinken aufhören möchte, ich habe die Gründe aber auch aufgezählt. Interessiert nur Niemanden, ihr reitet immer darauf rum, dass ich gerne wieder weniger wiegen würde, weil ich mich da wohler mit gefühlt habe. Ich wünschte, ich hätte es nicht erwähnt.

Ich finde es einfach scheiße zu trinken. Ich kann nicht durchschlafen wenn ich trinke und bin tagsüber dementsprechend müde. Ich fühle mich, während ich trinke nicht wohl, ich bin nüchtern viel besser drauf und komme viel besser mit Problemen und überhaupt mit meinem Leben klar, wenn ich nüchtern bin. Ich liebe es nüchtern zu sein und ich liebe es die Kontrolle über mich zu haben und jederzeit alles machen zu können! Ich habe niemals mehr als 1 Flasche Wein getrunken und ausschließlich diese eine Flasche. Kein Sekt, kein Schnäpschen, kein Bier...nix!
Aber, ich hasse es immer leere Weinflaschen rumstehen zu haben.

Ich fand es toll 2 Jahre nicht mehr zu trinken und ich werde versuchen es mindestens wieder 2 Jahre, vielleicht auch mein ganzes Leben lang aufzuhören. Ich habe vor fast 17 Jahren auch das Rauchen aufgehört.
Mir fällt es im Moment nicht schwer und wenn ich wieder trinken werde, dann könnt ihr immer noch sagen: Siehste Seemaus, wärste mal, hättest du mal.
Mir geht es gut.

Seid lieb gegrüßt
DieSeemaus


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

19.10.2006 19:43
#34 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hi Seemaus,

bei allem Respekt .... aber wenn im ersten post so eine Steilvorlage kommt ...

Zitat
Ich habe damals 10 Kilogramm abgenommen, hatte mein absolutes Traumgewicht und durch das Trinken nun habe ich wieder zugenommen. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich wieder aufhöre


... ja wo soll man denn da ansetzen ?
Hey super, ja klar, wenn du aufhörst zu trinken nimmst du fein ab ?
Wäre es nicht anders wenn du schreiben würdest, hey Leute ich hab das Saufen so satt und kann nicht mehr ?
Wo sind deine Prioritäten ?

Und du dazu noch schreibst, dir geht es mit dem Trinken gut ?

Zitat
Ich leide noch weniger darunter als damals, aber ich finde es wieder ziemlich bescheuert und weiß nun auch, dass es bei mir halt kein kontrolliertes Trinken gibt.


Das zweitere find ich klasse, ehrlich. Die Einsicht, das du es nicht kontrollieren kannst, das ist der Ansatz überhaupt.
Trotzdem denke ich eine zufriedene Trockenheit wird einem nicht geschenkt, dafür muß man schon auch etwas tun.
Was ist da in meinen Augen ziemlich egal, Hauptsache man bewegt sich.

Grüßle
Bea


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

19.10.2006 20:36
#35 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

hallo Matthi,
hättest nicht zu 'editieren' gemusst, war auch so klar. ich wollte das bloß in Worte gefasst haben.
// Dann gibt's aber noch die etlichen vielen, die gegen besseres Wissen dann letztlich "auf Abriß saufen" (wie man in Berlin sagt). Wobei ich aber trotzdem auch diesen nichts vorzuwerfen habe, sprechen ja, und so mancher braucht "nur" ein einziges Beispiel wie es trocken dann doch geht, weil er es bislang noch nie erfahren hatte.
Und dann tut so mancher sooo stark, auch mit Worten und Begriffen, und ist doch selber ein Schhilf im Wind. Gruß Max


Lotte01 Offline




Beiträge: 514

19.10.2006 20:46
#36 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hallo Mathi,

Zitat
Ist es nicht möglich, dass man sich morgens mit verquollenen Augen im Spiegel betrachtet, seine eigene weiße schwabbelige Haut sieht und den Bauch, der schlaff herunterhängt und sich denkt "mein Gott, wie sehe ich aus... das alles habe ich mir angeSOFFEN!" und genau das der Punkt ist, an dem man für sich selbst erkennt, dass man etwas ändern muss?



Sicher, das ist mir sogar oft an vielen "morgens" so gegangen. Hat dann auch immer ausgereicht, um so lange Trinkpausen einzulegen bis die Figur wieder in Form war und ich mir bewiesen habe, wie toll ich doch bin. Das wurde dann früher oder später gebührend mit einem Glas sehr guten Wein gefeiert.

Bis zu einem nächsten "morgens". Dann ging das Spiel von vorn los. Bis es nicht mehr ging. Mein Aussehen und meine Figur waren allerdings nicht mehr mein Problem!

Meine im Vergleich zu anderen ziemlich lächerlich wirkenden Entzugserscheinungen übrigens auch nicht. Manchmal habe ich hier beim Lesen der Post's das Gefühl, das einige ihren "vermeintlich" vorhandenen Grad der Alkoholabhänigkeit von der schwere der Entzugserscheinungen abhängig machen. Aber vielleicht täusche ich mich da auch.

Jedenfalls hatte ich kaum Entzugserscheinungen und bin Alkoholikerin. Nicht nur leicht, mittel oder so, sondern zu 100 Prozent.


Mathi Offline



Beiträge: 11

19.10.2006 20:49
#37 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hallo Max,

"Schiff im Wind" ist ein treffender Vergleich...

Was, bitte, bedeutet "auf Abriss saufen"??

LG
Mathi


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

19.10.2006 20:50
#38 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

außerdem glaube ich mich zu erinnern, dass das verquollene Gesicht relativ sofort zurückging nach trinken von 1 Flasche Rotwein (so in 10-15 Minuten), also bei wieder 1 Promille. Und nicht aus Einbildung, sondern (vielleicht?) wegen der sich wieder glättenden Psyche. Max

[ Editiert von Max mX am 19.10.06 20:50 ]


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

19.10.2006 20:53
#39 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

wenn ein Haus in seiner Bausubstanz so stark angegriffen bzw. abgewohnt ist, die Fassade sowieso nicht mehr als solche bezeichnet werden kann, die Sanierung das 3fache kostet als der Neubau, dann würde solch Haus abgerissen.
Die drastischen Berliner aus dem Prenzlauer Berg sehen da gewisse Ähnlichkeiten zum verfallenden Alki, der vermeintlich oder gar tatsächlich nicht mehr in der Lage ist zur Änderung,
der säuft dann "uff Abriss" bzw. " uff de Kiste zu" Gruß Max

[ Editiert von Max mX am 19.10.06 20:55 ]


Mathi Offline



Beiträge: 11

19.10.2006 20:54
#40 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

@Max

Bitte nicht böse sein... das "verquollene Gesicht" kenne ich nur zu gut, aber gottseidank ist es mir erspart geblieben, gleich am Morgen saufen zu müssen...
Kann das also nicht beurteilen, wie man sich nach 1 Fl. Rotwein frühmorgens fühlt und möchte es - ehrlich gesagt - auch gar nicht wissen. 1-2 Fl. Weißwein am abend haben mir gereicht!!

LG
Mathi


DieSeemaus Offline



Beiträge: 47

19.10.2006 22:07
#41 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hi Beachen,

ok, ich mag mich in manchen Dingen bei meinem 1. Post nicht ganz sinnvoll ausgedrückt haben, ich hab halt grad mal so geschrieben, wie ich gefühlt und gedacht hatte zu diesem Moment.

Aber deine Frage:

Wäre es nicht anders wenn du schreiben würdest, hey Leute ich hab das Saufen so satt und kann nicht mehr ?

Nein, das würde ich niemals schreiben, weil das einfach nicht der Fall ist. Wieso sollte ich schreiben, dass ich nicht mehr kann? Warum, es geht mir gut, ich bin nicht am Boden und war es auch nicht. Ich habe nur für mich entschieden, dass es Mist ist jeden Abend zu trinken.


Schönen Abend noch
Seemaus


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

19.10.2006 22:13
#42 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hi Seemaus !

Zitat
Wieso sollte ich schreiben, dass ich nicht mehr kann?


... weil ich denke, das man dann bereit wäre, Hilfe anzunehmen.

Grüßle
Bea


DieSeemaus Offline



Beiträge: 47

19.10.2006 22:57
#43 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hi Beachen,

nun, da bin ich dann hier wohl falsch, nicht wahr?
Sollte ich mal das Gefühl haben, dass ich nicht mehr kann, dann werde ich mich melden, bis dahin hoffe ich, dass ich noch bisschen mitlesen und auch mitschreiben darf. Vielleicht kann ich noch dem ein oder anderen was mitteilen. Es ist halt immer so in allen Dingen, es gibt mehrere Wege, unterschiedliche Abhängigkeiten, unterschiedliche Charactere. Der Alkoholismus ansich bleibt, aber der bleibt sowieso fürs ganze Leben, sowie ich auch immer mal wieder Bock hätte eine Zigarette zu rauchen. Seltsamerweise bin ich mir da schon immer bewusst gewesen, dass wenn ich wieder eine Zigarette rauche, ich wieder eine Raucherin werden würde. Mit dem Alkohol musste ich es erst lernen. Das habe ich aber gelernt. Sogar mein Mann glaubt inzwischen, dass ich z.B. nicht nur am Wochenende trinken kann. Das hatte er nämlich bisher immer gehofft, da er gerne ab und zu ein Gläschen mit mir getrunken hätte...geht aber nicht. Und er unterstützt mich nun, trinkt selbst nichts mehr, seit ich nichts mehr trinke. Damit es mir nicht schwer fällt, meint er .

Mein kleiner Kater hat Durchfall und das macht mir viel mehr Kopfzerbrechen als mein ganzer Alkoholkram. Ehrlich gesagt find ich das sogar ein bisschen wichtiger im Moment. Ich trinke einfach nicht mehr, sollte ich die nächste Zeit scheitern, dann probier ichs anders.

So, und nun echt genug über mich geredet.
Ich wünsch euch allen eine gute Zeit, allen die gerade dabei sind trocken zu werden, drücke ich ganz feste die Daumen und wer Lust hat darf mir gerne ne PN schicken, ich antworte garantiert!

DieSeemaus


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

20.10.2006 11:05
#44 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Beachen
Hi Seemaus !

Zitat
Wieso sollte ich schreiben, dass ich nicht mehr kann?


... weil ich denke, das man dann bereit wäre, Hilfe anzunehmen.

Grüßle
Bea




Hi Bea,

ich seh das ein bissel anders wie Du. Wenn ich gewartet hätte, bis ich nicht mehr können hätte, dann würde ich vermutlich heute noch trinken.

Ich hatte zu viel zu verlieren, und ich fands schöner, aufzuhören. Aber am Ende war ich ganz sicher nicht.
Ich hab auch die Hilfe nicht als Almosen angenommen, sondern konnte noch klar sagen, was ich möchte. Und was ich nicht wollte, hab ich nicht mitgemacht.

Ausserdem könnte ich jetzt ja auch trinken, ich mag nur nicht.

der minitiger


Grosser Bruder Offline




Beiträge: 5.064

20.10.2006 11:42
#45 RE: Hier bin ich wieder Zitat · Antworten

Hallo Rolf ,

Zitat:
Ausserdem könnte ich jetzt ja auch trinken, ich mag nur nicht

So ganz nehme ich dir das nicht ab.

Könnte es sein, dass du (auch ?) einfach nur Schiss hast, wieder zu trinken und nicht so 'einfach' (=schnell) wieder aufhören zu können?

Mir ist klar geworden, dass bei mir beide Komponenten vorhanden sind:
1.) ich will nicht (zerstören, was ich habe) und
2.) ich darf nicht (letztlich Krankheitseinsicht).


Lieber Gruß
Werner


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