morgen gehts wieder los mit der Arbeit in einer neuen Abteilung.
Mein Leben ist mir völlig entglitten. Hatte eine ganze Kette von Rückfällen, Entgiftungen usw. seit Ende April. Bis dahin war ich 238 Tage abstinent. Meine Freundin hatte mich im April völlig überraschend verlassen nach einer psychosomatischen Therapie, die sie 10 Wochen lang gemacht hatte.
Heute ist nach 3 Tagen erneutem Rückfall wieder mein Tag 1. Ich entziehe nun selbst, hab noch einige Distras, die ich vorsichtig aber gezielt einsetze.
Ich bin so nervös und aufgeregt vor dem Tag morgen. Wie soll ich den Abend verbringen und wie die Nacht? Morgen muß ich mindestens halbwegs fit sein. Habe ständigen Saufdruck, schon seit vielen Wochen und Monaten. Ausgelöst durch dei Tatsache, daß ich mit dem "Aus" meiner Freundin einfach nicht zurecht komme... ein ständig unangenehmes Gefühl. Das Schlimmste für mich ist, dass meine Freundin bis heute mit mir nicht darüber redet, warum sie Schluß gemacht hat. Ich kenne den Grund also nicht. Sie reagiert auf keine Mail, keine SMS, keinen Brief. Sie hat sogar ihre Telefonnummer gewechselt, die ich nicht kenne. Ich verstehe das alles einfach nicht. Bin total ratlos. Auch deswegen, weil sie mir vor ihrer Thera mehrmals gesagt, wie sehr sie mich lieben würde. Enttäuschung, Wut, Liebesentzug, Liebeskummer, Saufdruck...
[ Editiert von CabernetSauvignon am 10.09.06 17:39 ]
[ Editiert von CabernetSauvignon am 10.09.06 17:40 ]
Ohje, das ist ja eine schöne Scheiße.... Laß dich mal virtuell umärmeln, du armer! Bist du wirklich sicher, daß du mit entzugssymptomen und Distras die neue Stelle antreten willst??? Hab da nicht son gutes gefühl dabei.. Könntest Du dich nicht noch ein paar Tage krankschreiben lassen??? LG von Latina
Da schliess ich mich latina mal an. Wenn du in dem Zustand zur Arbeit gehst, ist die nächste Katastrophe doch schon vorprogrammiert, und der nächste Grund zum Saufen eingeläutet.
Na ich weiß ja nicht. Für den Selbstentzug mit Distra solltest Du einen Tritt in den Hintern bekommen. Aber gewaltig. Aber es ist ja Dein Leben, mit dem Du da herumspielst.
Offensichtlich steht die Entscheidung Deiner Ex-Freundin. Sogar eine neue Telefonnummer hat sie. Sie wird ihre Gründe haben, ob Du sie nun verstehst oder nicht.
Du solltest lieber zusehen, dass Du Dich selbst wieder verstehst. Deine Ex-Freundin zu verstehen, hast Du wohl keine Chance mehr. Aber Dich selbst.
Für Alkoholiker gibt es keinen Grund zu trinken! Genauso wenig, wie sich selbst leid zu tun.
Da kann man nur sagen: Geh zum Arzt, sag ihm wie's ist, und lass dich krank schreiben! Wie aufgeweicht ist derzeit dein Gehirn, dass du ernsthaft glaubst, dass du deinen Tag 1 diesmal mit gefährlicher Selbstmedikation alleine überstehen musst und morgen zur Arbeit gehst? Davon wirst du trocken?
Schwerer kann man es sich selbst ja wohl nicht machen!
Krankschreiben lassen ist unmöglich. Es gibt zu viele Gründe, die das in meiner MOMENTANEN Situation als Arbeitnehmer nicht rechtfertigen würden. Nur soviel: Ich habe nun 1 Jahr bereits gefehlt. Für morgen ist der Neustart im Job geplant. Kann in keinem Fall zu Hause bleiben, ich wäre mein Job los. Die näheren Umstände nun hier zu schildern, ist schwierig, weil recht kompliziert.
Zu den Distras: Ich nehm' sie so ein, wie sie mir mein Arzt bereits beim letzten ambulanten Entzug verordet hat. Heute insgesamt 4 Stück: 11.30 Uhr / 15.45 Uhr / jetzt dann um 19.45 Uhr und die letzte um 22.00 Uhr. Morgen 3 Stück, am Dienstag 2 Stück und am Mittwoch noch eine. Ich denke, das reicht, denn ich hatte ja "nur" einen 3tägigen Rückfall, zuvor war ich schon 9 Tage trocken.
Der Saufdruck ist das Hauptproblem. Ich war jetzt 1 Stunde draußen an der frischen (Stadt)luft. Das war positiv. Der Druck nahm etwas ab.
[ Editiert von CabernetSauvignon am 10.09.06 19:38 ]
Moin CabernetSauvignon, ich lasse das mit deiner selbstmedikation und den arbeitsbeginn morgen mal so stehen. Denke, es macht nicht viel sinn da rum zu debattieren. Interessant bei deiner beschreibung finde ich, dass dich die geschichte mit deiner freundin derart aus der bahn werfen kann. Da läuft doch etwas ganz grundsätzliches bei dir unrund. Ich möchte hier nun wahrlich nicht die küchenpsychologin abgeben, aber mit gesundem selbstwert hat dein verhalten dazu nix zu tun. Hast du irgendeine form von therapie mal in betracht gezogen? Auch um aus deinen alten verhaltensmustern rauszukommen? Denn anstatt mit deinen unangenehmen gefühlen umzugehen, kippst du sie in alter, gewohnter manier zu. Und ihre weigerung, das mit dir zu bereden machst du zu deinem problem, anstatt dieses nicht können oder wollen von ihr, bei ihr zu belassen. Was deinen saufdruck angeht, tee, wasser oder saft und davon jede menge. Schoki und co sollen da auch ganz gut helfen. Tja und aushalten- bessere nachrichten hab ich da nicht für dich. Fürs aushalten hast du selbst einen guten grund genannt; Deinen job. Schieb dir mal ne portion kraft rüber und alles gute die nächsten tage gewünscht Lieben gruss dir hermine
Therapien: Ich glaub fast, dass ich zwischenzeitlich "übertherapiert" bin und am Ende doch recht wenig gelernt habe
Jedenfalls hatte ich eine "sattelfeste" und recht gute Abstinenz bis Ende April. Ich hätte bis dahin nicht gedacht, dass mich unangenehme Gefühle (wegen der Freundin) vom Pferd reißen könnten. Aber es war einfach so.
Hab' gerade eine Tafel Ritter Sport vertilgt, trinke den ganzen Tag auch Tee, jetzt zur Nacht mache ich mir einen Johanniskrauttee.
Ich hoffe, dass ich den Tag morgen irgendwie überlebe und durch komme. Es steht wie ein riesen Berg vor mir. Ich habe Angst vor dem Arbeitsbeginn. Die neue Abteilung ist informiert, weshalb ich so lange gefehlt habe und natürlich auch darüber, dass ich Alkoholiker bin. Darf mir also keine Fehler erlauben, zumal der Job in der neuen Abteilung mit einer Bewähungsfrist von 6 Monaten per Vertrag festgeschrieben wurde. Schaffe ich es nicht, werde ich einen Aufhebungsvertrag mit einem Outplacement bekommen.
Es ist noch einiges andere, was in meinem Leben momentan so alles schief läuft. Durch die ständigen Rückfälle seit April, waren meine Kinder (bin geschieden) auch nicht mehr hier bei mir. Habe deswegen auch Schuldgefühle.
Tja und zu guter Letzt: Pleite bin ich auch, sogar ziemlich heftig.
Ich ahne, daß ich heute Nacht nicht richtig schlafen werden kann. Ich weiß nicht, ob mich das Eunerpan, das ich später noch nehmen werde in den Schlaf wiegen kann. Ich versuche nun, Gelassenheit und Ruhe in mich zu bringen und werde noch etwas entspannen.
Hallo nochmal CS, ich kürz dich jetzt einfach ganz frech ab.
Wie wäre es mal mit einer runde sortieren? So nach pioritäten z.b. Ich lese erste prio arbeitsplatz erhaltung raus. Also, trocken bleiben! Da du ja unter distra droge stehst wird es sicher nicht einfach mit dem arbeiten- tja da musst du wohl durch, hättest ja auch früher auf den trichter kommen können mit dem aufhören. Nur eine feststellung, sonst gar nix CS.
Nummero zwei passt gut zu eins, finanzen klären
und dann kannst du dich auch wieder um deine kids kümmern.
Also eins nach dem anderen- schritt für schritt eben.
Und dein schlechtes gewissen, deine selbstvorwürfe, die lass mal stecken, bringen dich ehr zurück zur flasche als von ihr weg. Ach ja noch was, wenn du eh davon ausgehst nicht schlafen zu können, dann wird das auch nix. Runde positives denken kann da durchaus unterstützend wirken. Ansonsten kannst du deine schlafpille auch gleich weglassen. Ich drück dir mal die daumen für die nächsten tage Lieben gute nacht gruss dir Hermine, die doks, welche distra zum selbstverbrauch verschreiben, kriminell findet
Habe mir gerade Dein letztes Post von gestern abend durchgelesen. Da hast Du ja einen ganz schönen Scherbenhaufen vor Dir liegen mit einem brandneuen Morgen vor der Nase.
Habe mich gefragt, wie Deine Nacht war und Dein Morgen heute so ist und wie Du auf Deine neue Aufgabe zugehst .. vielleicht hast Du ja auch so schönes Wetter wie ich.
Ich sehe Deine neue Aufgabe als neue Chance, die DU DIR gibst - - oder auch nicht. Und da schließ ich mich Hermine an: Stapje for Stapje - den ersten tust Du heute ... und erzähl mal, wie es war.
Feierabend - geschafft. Tag eins im Büro und wieder Tag 2 ohne Alkohol.
Geschlafen habe ich heute Nacht schon ein paar Stunden, aber eben sehr unruhig, aber das ist im Entzug ja normal.
Ich mußte um 09.00 Uhr in der neuen Abteilung sein, bin schon um halb Sieben aufgestanden, hab ganz in Ruhe den Tag begonnen. Dann im Büro, Vorstellung der neuen Kollegen, Bezug des neuen Arbeitsplatzes, Einrichten der DV-Angelegenheiten und heute Nachmittag ein kurzes Gespräch, wie die nächsten Tage so ablaufen werden. Habe nette Kollegen. Keiner von ihnen hat mich auf das Tabu-Thema "Alkohol" angesprochen. Bin jetzt ziemlich müde und abgeschafft, bekam viele Informationen auf einmal. Aber das ist ganz normal, wie ich glaube.
Distra habe ich heute bisher nur eine genommen, um 14.00 Uhr. Gegen 19.00 Uhr werde ich die zweite nehmen und gegen 22.00 Uhr die dritte und letzte für heute. Die "grauen Eier" hab' ich natürlich nicht vom Doc. verschrieben bekommen. Man bekommt sie hier in der Stadt auf dem Schwarzmarkt. Mein Arzt würde mir das natürlich nicht verschreiben. Bei meinem letzten ambulanten Entzug habe ich die Distras tagedosisweise vom Suchtarzt bekommen. Jetzt fahr' ich sie auch schon wieder runter, wie gesagt auf 3 Stück heute, morgen 2, am Mittwoch noch eine. Der Entzug ist nicht so heftig wie ich ihn schon kannte, vermutlich, weil ich ja "nur" 3 Abende getrunken hatte und das in entsprechenden, nicht zu großen Mengen.
Aber der Suchtdruck ist schon erheblich. Vorhin dachte ich mir, jetzt ein Cill-up-Bierchen... bin aber schön brav an den Kneipen vorbeigegangen und hab's mir verkniffen und vorallem nicht erlaubt, auch kein Alkoholfreies.
Nach 1 kommt 2 und dann 3... ja, ihr habt recht, ich muß meine Probleme schrittweise angehen und lösen.
Na!! ..das liest sich ja richtig entspannt. Ich freu mich, daß Dein Tag doch eigentlich schön verlaufen ist. Ich finde: soo schlecht sind die Perspektiven doch garnicht, oder? Jedenfalls scheinst Du Dich ja in der Abteilung wohlzufühlen - was ich sehr wichtig finde, denn Du wirst sicherlich viele Stunden des Tages dort zubringen.
Und ich finde, Du kannst stolz darauf sein, die Kneipen links liegen gelassen zu haben. Ich kenne diese Anstrengung an den ersten Arbeitstagen - da fühlt man sich ganz schön "vollgestopft".
Ja, das gäbe es natürlich schon... zum Beispiel würde ich gerne mal einen Tauchkurs machen... aber heute Abend gibt es noch ein Schokoladen-Eis *lecker* ... quasi als Belohnung
Wie siehts bei Dir aus, ich kenne Dich natürlich nicht? Ich war letztmals hier im November/Dezember 2005 im Forum, während meiner 16wöchigen Therapie im Stuttgarter "Wendepunkt".
:Hallo Cabernet Sauvigon Herzlichen Glückwunsch zum ersten überstandenen Arbeitstag. Ich habe in deinem Beitrag gelesen das Du einen Arbeitsvertrag von einem halben Jahr bekommen hast.War das vorher auch so? Ich hatte mit meinem Arbeitgeber auch Stress Kündigung vor zurück sollte auch alles mögliche unterschreiben.Habe nichts laut meinen Anwalt unterschrieben.Habe vorher 23 Jahre ohne Vertrag dort gearbeitet und jetzt1/1/2 nach der Langzeit und es hat sich alles wieder beruhigt.Wenn du vorher keinen Zeitvertrag hattes ist es meines Wissens nicht rechtens auf Grund deiner Krankheit so einen Vertrag unterschreiben zu lassen.
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