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Saufnix  
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Dieses Thema hat 29 Antworten
und wurde 2.762 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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teetante04 Offline




Beiträge: 44

30.08.2006 10:48
#16 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Hi,

meine Älteste ist heute 14 Jahre alt, und als ich vor 4 Jahren aus meiner Therapie zurück kam, begann ich Gespräche mit ihr und klärte sie über die Risiken von Alkohol auf. Zuerst waren ihr die Gespräche regelrecht peinlich, sie war sicher auch verwirrt über diese neue Offenheit die ich ihr gegenüber zeigte. Wir unterhalten uns immer wieder mal über das Thema Alkohol, aber eher, weil es in der Schule gerade Thema ist, oder weil einige in ihrer Klasse schon regelmäßig trinken oder auch schon mit anderen Drogen Erfahrung haben.
Ganz wichtig war für mich bei solchen Gesprächen immer, den erhobenen Zeigefinger weg zu lassen.

Was ich auch gerne mache, ist in Schulen (oder seitdem ich Selbständig bin auch in meinem Geschäft) Kurse für alkoholfreie Cocktails anbieten. Denn, sein wir doch mal ehrlich, Cola und Apfelsaftschorle sind keine Alternativen zu Bier, Wein und Alkopops. Ich habe nach meine Therapie angefangen, alkoholfreie Cocktails mit Fruchtsaft und Sirups zu mixen, und habe mir auch etwas fachwissen angeeignet. Nachdem ich bei Projekttagen in der Schulde meiner Tochter, drei Tage lang mit den Kids Cocktails gemixt hatte, kamen Anfragen von vielen anderen Schulen, zu denen ich jetzt noch eingeladen werde und die Schüler mit alkoholfrein Getränken auf den Geschmack selbiger bringe. Schüler von 12-18 Jahren haben schon meine Kurse besucht und ganze Klassen samt Lehrer habe ich schon zum mixen gebracht. Und ALLE, auch die Schüler die sonst am WE gerne einen hinter die Binde kippen, fanden diese Cocktails klasse.
Einer von den Schülern, ca. 16-17 Jahre alt, war am Anfang am meckern und nörgeln. Von wegen "kein Alk", "Sch.....dreck!", "kann ja nicht schmecken!" usw. Zum Schluss war er derjenige, der die tollsten Sachen geshaket hat und gleich beim nächsten Mal, hatte er einen eigenen Shaker dabei. Dies ist jetzt schon 3 Jahre her, und als die Tochter einer Bekannten neulich bei ihm war, hat er ihr sein Sirup Sortiment gezeigt und ihr einen alkfreien Cocktail gemixt. Na, wenn das kein Erfolg ist *mirselbstaufdieschulterklopf*

Auch meine Tochter mixt sich gerne was aus unserem Sirup Sortiment, und Alkohol ist für sie bis jetzt noch überhaupt kein Thema. Vielleicht bringt es ja bei dem einen oder anderen etwas, wenn er sich so ein Rezeptbüchlein besorgt, sich ein paar Grundzutaten hinstellt und mit den Kinder und Jugendlichen was selber mixt. Viele kommen dadurch auf den Geschmack.

Is jetzt leider etwas länger geworden und sollte bestimmt auch keine Werbeveranstaltug für Siruphersteller werden.
Sorry

LG
Andrea


ruby44 ( gelöscht )
Beiträge:

30.08.2006 10:58
#17 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

...

[ Editiert von ruby44 am 05.01.07 8:56 ]


Sierra ( gelöscht )
Beiträge:

30.08.2006 11:05
#18 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Hey Teetante (oder Cocktailtante? :zwinker1

finde ich toll, was Du da mit den Schülern machst. Gibt es nichts zu meckern und zu kleckern.

Ich mache mir aber so meine Gedanken darüber, dass ich nahezu keinen der jugendlichen TrinkerInnen bei eingehender Befragung sagen hörte: "Schmeckt halt so gut mit Alk."

Was ich damit sagen möchte: Natürlich sollten Alternativen vom Geschmack und Getränk her vorhanden sein. Doch "auf den Geschmack" der Wirkung eines alkoholischen Getränks kommt selten eine/r über "weil's schmeckt".
Welche Alternativen also würd's denn zu "dieser Wirkung" (der alkoholischen Betäubtheit und der dadurch bedingten "Losgelöstheit") geben?

Hoffe, Du verstehst, was ich meine? Das ist keine Kritik an deinem lobenswerten Engagement. Sondern ich frage mich eben: Wenn "sich einer die Birne zuknallen will, weil er/sie mit sich/dem Leben/den Problemen/der Schule/dem Elternhaus etc. nicht klarkommt, würde ihm dann der Verweis auf einen leckeren alkfreien Cocktail weiterhelfen?

Also: Wie wäre das - ein Cocktailkurs mit anschließendem Konfliktbewältigungsseminar/Vortrag/Kurs o.ä.?

Sierra


teetante04 Offline




Beiträge: 44

30.08.2006 11:57
#19 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Hi Sierra,

viele Jugendliche, gerade Mädchen, finden Bier und Wein vom Geschmack her eklig. Dann trinken sie eben Alkopops, sie sind so schön süss und schmecken eher wie Saft und werden dann genau so runtergespült. Ich möchte mit meinen Cocktails die erreichen, die Alkohol mit ihrer Clique trinken, weil es cool ist und die anderen es auch machen. Ich fand auch die Cocktails mit Blue Curacao so toll, weil sie ne klasse Farbe hatten, das Auge trinkt mit.
Klar erreicht man bei Problemtrinkern nicht so viel damit, aber es gibt nicht nur Problemtrinker. Langeweile, Gruppenzwang, Mutprobe, und, und, und.... alles Auslöser.

Mit den Gesprächen hinterher bin ich nicht so für geeignet, weil ich oft Probleme habe, genau das auszudrücken, was ich gerne sagen möchte. Auch hier beim Schreiben muss ich immer und immer wieder löschen und neu formulieren. Allerdings ist in unserem Jugendzentrum im betreuten "Mädchentreff" meine eigene Cocktailliste aufgetaucht, die ich immer für die Schulen vervielfältige. Dort, so wurde mir gesagt, wird mit den Betreuerinnen fleißig geshaket. Sicherlich wird zumindest dort das Thema aufgegriffen.

LG
Andrea


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

30.08.2006 12:12
#20 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

hallo Andrea,
" . . begann ich Gespräche mit ihr und klärte sie über die Risiken von Alkohol auf."
// Toll, war bei mir auch so, nur keine falsche Scheu. Dazu kam/kommt noch dass die konstante Trockenheit (offenbar) dazu geführt hat, dass "meine" immer am Beispiel sehen konnten "aha, mein Vater hat viele Gäste, die trinken alle nicht, sie reden miteinander" usw. Vielleicht die Hauptsache?: der Vater regelt alles garantiert ohne Alk. Daher trinken meine schon mal was, auch mal was zuviel. Aber ich weiß dass weil sie mir das sagen (sind aber schon 22 und 25).
Aufklärung ist das eine, das persönliche Beispiel das zweite. Gut so! Max


Seele62 Offline



Beiträge: 635

06.09.2006 17:11
#21 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Liebe Ruby,
vor einiger Zeit hatten wir schon mal das Thema "unsere Kinder".
Mein Sohn ist jetzt 18 jahre alt, fast schon 19 und ich erwische mich, wie ich sehr genau beobachte, ob er mit dem Auto heim kommt oder nicht, wenn er unterwegs ist.
Ich achte auf jede Einzelheit, die er mir erzählt und lese auch zwischen den Zeilen.
Ich habe Angst, richtig Angst, dass er auch dem Alkohol zusprechen könnte.
Bisher gibt es keine Anzeichen, aber ganz so viel bekomme ich momentan wahrscheinlich auch gar nicht mit, denn ich trinke ja selbst wieder.
Ich würde mir wirklich wünschen, es wäre anders.
LG
Seele62


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

06.09.2006 18:40
#22 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Bekommt er denn mit,daß Du wieder trinkst?


Seele62 Offline



Beiträge: 635

06.09.2006 19:28
#23 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Ja, das bekommt er mit.
Versucht mir aber immer zu vermitteln: "Es ist Dein Leben, Du kannst tun, was Du willst!"
Aber ganz tief in meinem Herzen spüre ich, dass er leidet.
Dass er es gern anders hätte.
Wenn er heim kommt und bemerkt dass ich getrunken habe, verzieht er sich meißt ganz schnell wieder.
Wenn er merkt dass ich nüchtern bin, ist er sehr lebensfroh und das merkt man an seiner Stimmung.


ruby44 ( gelöscht )
Beiträge:

06.09.2006 22:54
#24 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

...

[ Editiert von ruby44 am 05.01.07 8:56 ]


Seele62 Offline



Beiträge: 635

07.09.2006 16:35
#25 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Liebe Ruby,
habe Dir eine Nmail geschickt.
Danke für Deine Ehrlichkeit.
LG
Seele


annilein Offline




Beiträge: 4.212

07.09.2006 17:07
#26 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Hallo Seele

Zitat:
Aber ganz tief in meinem Herzen spüre ich, dass er leidet.

Das zu lesen tut mir weh. Wenn du doch weißt, das dein Sohn leidet, warum hörst du nicht auf zu trinken ??


Seele62 Offline



Beiträge: 635

07.09.2006 17:19
#27 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Hallo annilein,
wenn das so einfach wäre, würde wohl keine Mutter, kein Vater trinken.
Wer will schon seinen Kindern weh tun?
Ich nicht! Mein Sohn ist das Wertvollste, was ich in meinem bisherigen Leben erhalten habe und es liegt mir fern, ihm weh zu tun, das darfst Du mir glauben.
Glaubst Du, dass all die Eltern, die trinken oder getrunken haben, ihre Kinder absichtlich verletzt haben?
Ich glaube wir sprechen hier von einem Suchtproblem, oder?
LG
Seele


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

07.09.2006 17:26
#28 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Hallo Seele,
Also ICH habe meinen Kindern nicht ABSICHTLICH wehgetan, aber WISSENTLICH. Meine Kinder haben mir soooo oft gesagt, wie sie sich fühlen wenn ich getrunken habe. Aber damals war meine vermeintliche Liebe zum Alkohol wohl grösser als die Liebe zu meinen Kindern. DAS hat die Sucht aus mir gemacht, daher schäme ich mich auch nicht dafür. Ich habe Gott sei Dank ein sehr liebevolles Verhältnis zu meinen Kindern und sie sind in einem Alter in dem sie verstehen, was damals in mir vorging. Aber auch DAS war ein großes Stück Suchtarbeit auf beiden Seiten.
Tina


Seele62 Offline



Beiträge: 635

07.09.2006 17:39
#29 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Liebe Tina,
auch ich habe immer offen mit meinem Sohn gesprochen,auch er verstand irgendwann, was in mir vorging.
Umso enttäuschter war er, wenn er mich wieder betrunken sah und dagegen fühlte ich mich machtlos.
Glaubst Du, all die Versprechungen ihm gegenüber hätte ich nicht ernst gemeint? Bis zum nächsten Morgen, dann kamen wieder die Gedanken an das Bier.
Dennoch liebte ich mein Kind über alles!!!! und er wußte es und hat es mir auch zu verstehen gegeben.
Auch ich habe ein sehr inniges Verhältnis zu meinem Sohn und ich denke, dank der vielen Gespräche. Und das waren nicht nur Versprechungen, die ich nicht halten konnte.
LG
Seele


annilein Offline




Beiträge: 4.212

08.09.2006 21:17
#30 RE: Die eigenen Kinder Zitat · Antworten

Hallo Seele,

Keiner will seinem Kind wehtun, Richtig !!!

Solange du trinkst, ist der Alkohol dir wichtiger als alles andere !!

Du tust deinem Sohn nicht absichtlich weh, es ist die Sucht. Aber letztendlich ist es doch egal ob absichtlich oder nicht, Fakt ist, dein Sohn leidet wenn du trinkst.

Zitat:
Ich glaube wir sprechen hier von einem Suchtproblem, oder?

Das tun wir, jedoch kannst du jederzeit etwas gegen dieses Problem unternehmen, oder ????

Ich hoffe, du wirst deinen Weg finden


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