Ich hätte da noch eine Frage kommt der Alkohol von den Problemem oder jewiligen Erlebnissen oder kommt das alles vom Alkohol? Oder ist es die Mischung?
Hallo Aga, naja, ich kann es nur von mir schildern. Statt meine Probleme zu lösen, hab ich mich betrunken um sie zu vergessen, man nennt das glaube ich Erleichterungstrinken. Irgendwann wurde es Gewohnheit zu trinken, auch ohne akute Probs.
Die Probs wurden dadurch nicht weniger, da sie ja nur verdrängt wurden. Es kamen neue dazu. Ich wurde depressiv, unzuverlässig, unzufrieden, habe gelogen undundund.
Also- so platt das jetzt auch klingt: Beides stimmt halt, denke ich.
Depressiv kann ich dazu neigen Alkohol zu trinken- dadurch stabilisiere ich diese Depression. Und ich verschaffe mir im Laufe der Zeit zusätzlich eine weitere ...
Das alles sind keine einfachen Ursache - Wirkung- Verknüpfungen. Es sind Elemente eines Systems, die sich gegenseitig beeinflussen und das Gesamtsystem langsam aber sicher in den Abgrund schubsen.
Mal schaun ob ich das so richtig erkläre: Alkohol ist eine gefühlsverstärkende Droge. Egal ob es sich um positive oder negative Gefühle handelt. Probleme hatte ich vorher auch und habe, aus welchen Gründen auch immer,nicht gelernt damit für mich positiv umzugehen oder zu lösen. Mit dem "Lösungsmittel" Alk hab ich das zwar auch nich geschafft aber ich hab wenigstens nicht mehr dran gedacht (für ne Weile). Aber durch meinen Alkoholkonsum kamen immer mehr Probleme hinzu, die ich ja logischerweise auch nicht lösen konnte (s.o.) und so steigerte sich das ohne das ich irgendwann noch Einfluss darauf gehabt hätte. Ich war mittendrin in dem Teufelskreis. Also stimmt im Grunde beides, du HATTEST Probleme und HAST noch Probleme dazu durchs Trinken.
ich kann BukToms Post nur unterschreiben. Ich habe Depressionen, und ich bin Alkoholikerin. Alkohol mag ad hoc einen depressiven Zustand lindern, langfristig wird er ihn jedoch konservieren.
Lange habe ich mich auch gefragt, was zuerst da war (Henne oder Ei?:gruebel - irgendwie half mir die Erklärung, wegen Depressionen zu saufen, die alkoholikertypischen Schuldgefühle besser zu ertragen.
Nachdem ich letztens ziemlich auf die Schnauze gefallen bin, bemühe ich mich jetzt um eine neue Betrachtungsweise: Letzendlich ist es sch...egal, was zuerst da war.
Hallo Sole, letztlich hast Du recht, das wichtigste erstmal ist vom trinken wegzukommen, die Tage vergehen, und ich trinke nicht, dafür macht sich zur Zeit Unzufriedenheit mit meinem Leben breit. Lieben Gruß Aga
Zitat: dafür macht sich zur Zeit Unzufriedenheit mit meinem Leben breit
Ich glaube nicht, dass da ein Märchenprinz kommt, der dir die Unzufriedenheit nimmt. Das mußt (besser: DARFST) du selber tun. Du hast die freie Auswahl, was du tun möchtest.
Ich habe etwas gemacht, das mir Spass gemacht hat und wo ich so kleine Erfolgserlebnisse hatte.
Hat mir damals echt gut getan, obwohl ich mein Studium so ein Jahr' lang habe schleifen lassen.
Du wirst sicher auch Dinge kennen, die du gern tust und wo dich das Ergebnis deiner Arbeit befriedigt.
Also, Arsch hochheben (damit sich nichts BREIT macht) und los gehts .
Hallo Werner, danke für Deine lieben Worte einen Märchenprinz hab ich bis jetzt nicht getroffen, weil ich zumindest meistens in der Realität lebe,dafür habe ich aber vor ein paar Jahren einen wunderbaren Mann getroffen, der seit nicht von meiner Seite weicht, den ich übrigens auch geheiratet habe, ich weiß auch, daß vieles bei mir mit meinem noch nicht abgeschlossenem Studium zusammenhängt und damit verbundenen Ängsten. Lieben Gruß Aga
Ach so, ich sprach' übrigens von meinem Studium. Ich hab' was naturwissenschaftliches gemacht - Nietsche wäre mir zu kompliziert gewesen , ich hatte es nie so mit dem deutschen. Mein Deutschabi war fast gruselig: 3 1/2 Seiten in 5 Stunden, man war ich da fertig .
Und gegen Unzufriedenheit hilft etwas, was einem Zufriedenheit bringt - nur das muß man halt selber tun. War zumindest bei mir so .
Lieber Gruß Werner
P.S. Hi Greenery
Zitat: Das kenn' ich
ich habe nach'm Studium die Seiten gewechselt und auf der anderen Seite gearbeitet (Studenten betreut). Ganz ehrlich, ich habe keine gefressen und fast alle sind 'durchgekommen' - also die Angst ist nicht real, zumindest wenn du dein Studium Ernst nimmst und dich (objektiv) nicht überforderst - Mathe hätte ich auch nie geschafft
Hallo Werner, bei meinem Studium hatte ich ziemlich lange einen Durchhänger,ich hab zwar die Scheine gemacht, aber es hat gedaueeeeeeet,zwischendurch hab ich es sogar gehaßt, daß ich mich nicht für was anderes entschieden habez.B. Ausbildung oder andere Fachrichtung.Klar ich weiß selber Schuld.Nun mach ich mein Abschluß und ich weiß auch das wird dauern, schon wegen den Terminen für die Abschlußprüfungen nach meiner Magisterarbeit,aber jetzt bin ich soweit, daß ich mir sage, es wäre echt blöd das jetzt aufzugeben, und obwohl ich es manchmal hasse, liebe ich das Gefühl, einen Schein bekommen zu haben, oder eine Prüfung zu schaffen, wie schon gesagt selber Schuld, daß es so lange gedauert hat soweit zu kommen, a-ha und danke für den verbalen A...tritt, brauch ich manchmal. Aga
ZitatGepostet von aga bei meinem Studium hatte ich ziemlich lange einen Durchhänger,ich hab zwar die Scheine gemacht, aber es hat gedaueeeeeeet,zwischendurch hab ich es sogar gehaßt
Zitat: ... obwohl ich es manchmal hasse, liebe ich das Gefühl, einen Schein bekommen zu haben, oder eine Prüfung zu schaffen ...
Hähä, das entsprechene (zum Schein bekommen) kenne ich nun wieder, auch heute noch, und das bleibt auch so.
Dieses Gefühl der Zufriedenheit, das sich einstellt, wenn ich etwas 'vollbracht' habe. Dieses Gefühl habe ich nur, wenn ich mich auch dafür angestrengen mußte - ist doch irgendwie logisch. Wenn ich nichts dafür tun hätte müssen, dann wäre es doch pille-palle.