Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 20 Antworten
und wurde 4.694 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Seiten 1 | 2
sole Offline




Beiträge: 2.382

29.04.2006 12:25
#16 RE: Dysthimie als Diagose, und nu? Zitat · Antworten

Liebe Amethysmena,

wie schon so oft ist mir Dein Beitrag sehr unter die Haut gegangen.

@ Billybob, @ all

als ich 1993, mit 30 Jahren, beschloss mit dem Trinken aufzuhören und trocken zu werden, war ich noch in einem sehr frühen Stadium der Krankheit. Ich hatte wohl gemerkt, dass mit meinem Trinkverhalten was nicht stimmt, dass ich oft mehr trinke als für mich gut ist, und deshalb Schuldgefühle habe. Und da meine Mutter alkoholkrank ist und ich schon damals viel über Sucht wusste, zog ich die richtigen Schlüsse. Mit der Trockenheit kam die Depression, eine hypomanische Phase, wieder Depressionen und mehrere verschiedene Medikamente. Alle halfen eine Weile, dann nicht mehr. Gesoffen habe ich all der Zeit nicht. Erst nach ein paar Jahren wurde ich nachlässig. Ein Pils im Urlaub... aber es ging ganz lange gut, und ich konnte mir wieder selbst was vormachen. Als dann noch ein Doc in Speyer mir sagte, mein Trinken sei ein Symptom der psychischen Erkrankung und wenn die gut behandelt sei, könne ich auch sicher wieder kontrolliert trinken, war der Startschuss zum Abstieg gefallen.
Immer mehr Alkohol, immer öfter das Medi vergessen, der Alkohol setzt meines Wissens die Wirkung von Antidepressiva herab, wieder Depression, Resignation, noch mehr Alkohol.
Seit Januar bin ich wieder trocken, nehme meine Medis (Fluoxetin) regelmäßig und es geht mir gut – bis auf periodisch auftretenden starken Saufdruck – Depressionen hatte ich nicht mehr. Und trinken will ich auch nicht mehr.

@ gepard, das ist richtig. Entzugssymptome gibt es, hauptsächlich Schwindelgefühl. Das sollte jeder Patient wissen, damit er/sie nicht plötzlich absetzt.

Lieben Gruß
Sole


Billybob ( gelöscht )
Beiträge:

29.04.2006 14:54
#17 RE: Dysthimie als Diagose, und nu? Zitat · Antworten

Hi Leute, momentan arbeite ich noch an an den Ursachen und irgendwie habe ich überall Volltreffer!!! Genetisch, Erziehung usw. Hab ja schon viel über mich erfahren, hier, beim schreiben, bei den Gruppen und in Therapien.
Hab jetzt auch meinen neuen Arbeitsplan für mai, hab gestern meinen Abszeß am Fuß behandeln lassen und merke, wenn man an Sachen rangeht dann geht es einem gleich besser. Sonst spukt unser Kopfkino und die dämonen werden wieder größer.
Mit den AD´s werde ich mal mit meiner Therapeutin in Ruhe besprechen und mir selber vorbehalten. Eigentlich sind sie in meinem Job auch nicht erlaubt, aber ich weiß von einigen das sie sie nehmen.

Danke für eure lieben posts. Billyb.


Mohnblume ( gelöscht )
Beiträge:

29.04.2006 15:51
#18 RE: Dysthimie als Diagose, und nu? Zitat · Antworten

@ Danke Amethysmena, das war ein sehr schöner Beitrag. Hat mir sehr viel Mut gemacht.


Gerda ( gelöscht )
Beiträge:

29.04.2006 18:05
#19 RE: Dysthimie als Diagose, und nu? Zitat · Antworten

Hallo Billybob,

ich nehme auch Sertralin und seitdem gehts mir wesentlich besser. Mein Arzt meinte auch, dass der Alkoholismus bei mir durch Depressionen ausgelöst wurde. Na ja, kann ja sein. Auf jeden Fall bin ich jetzt 1 1/2 Jahre trocken. Gott sei Dank, keinen Saufdruck und die Lebenslust ist auch wieder etwas zurückgekehrt.

Probiers doch auch mal.
Warum darst Du nichts gegen Depris nehmen?
LG
Gerda


Billybob ( gelöscht )
Beiträge:

30.04.2006 12:37
#20 RE: Dysthimie als Diagose, und nu? Zitat · Antworten

Heute habe ich mich wieder einigermaßen im Griff. Ich treff nachher eine Vertrauensperson und wir wollen meine Inventur durchgehen im sinne der AA in derem 4.schritt. Bestimmt gut. Ich habe mir die Fragen zur Inventur von den NA´s (narcotics anonymous) und den GA´s (gamblers) besorgt. Hab bei AA nichts äquivalentes gefunden. Mir ist auf jeden Fall schon klar geworden das ich mir mit meiner persönlichkeit sehr im Wege stehe.
Ich brauch Leute, kann aber auch schlecht Leute aushalten. Habe eine große Erwartungshaltung, auch an mich, kann diese mit meiner wenigen Power nicht erfüllen.
Das sind wohl so meine Hauptpunkte die mir so ins auge gefallen. sind. B


kahani Offline



Beiträge: 861

30.04.2006 12:49
#21 RE: Dysthimie als Diagose, und nu? Zitat · Antworten

Hallo,

als ich mit meiner Vertrauensperson meine Inventur durch gesprochen habe, war das ein sehr eindrückliches Erlebnis.

Es kamen dabei Dinge zu sprache, die ich vorher noch nie in Gegenwart eines anderen Menschen ausgesprochen habe.

Bei mir ging es auch um viel Scham..........

Mein Inventurgespräch hat mitten in der Nacht stattgefunden und als es langsam wieder hell wurde, fühlte ich mich sehr erleichert.

Für mich gilt, nur ein Schreckem, das ich auch aussprechen kann, verliert seine Erschrecken.

Lieber Gruß Anita


Seiten 1 | 2
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz