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Saufnix  
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Dieses Thema hat 246 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

23.03.2007 01:29
#226 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Hallo Schneefrau,

Zitat:
Hat was von diesem Diskurs die Eltern als die "Grossen Giganten", die einem das Leben erklären und einen mit ihrem Rüstzeuch für eine mögliche Lebensbewältigung auszustatten und der Entzauberung nach der üblich gepredigten "Revolte/Pubertät" -Phase darüber,dass die eigenen Oldies auch "nur" Menschen sind mit teils echt hammermässigen Schacken, Macken und echten Fehlern!

Ja, das ist wohl wahr.
Hört sich ein wenig an wie der Froschkönig.

Das ist ja an sich auch nichts wirklich schlimmes, neu daran ist für mich die Überlegung, wie oft mir meine Eltern wohl in der Vergangenheit meine Wahrnehmung aus eigener Angst oder mangels hilflosem Nicht-Reaktionsvermögen und eigener Instabilität, verzerrt haben mögen und was das mit mir gemacht hat?

Wie oft haben sie mir wohl erklärt, daß z.B. das Bild, daß ich doch gestern noch an der Wand hängen gesehen habe, und heute nicht mehr da ist, weil das Zugeben, daß das Bild da gestern ja noch gehangen hat, für sie vielleicht einen Gesichtsverlust oder eine moralische oder sonstwelche Schwäche darstellen können würde und somit wird die Tatsache, daß da gestern ein Bild gehangen hat, einfach verleugnet, negiert, um z.B. der Frage des *Warum* aus dem Weg zu gehen, warum es denn heute da nicht mehr an der Wand hängt.

Und wenn ich mich in diesem Verhalten mal so drin spiegel, auwei, da wird mir manchmal Angst und Bange, wie ich manchesmal ähnlich gelagert bei meiner Tochter handele, unter dem Deckmantel, sie doch nur damit schützen zu wollen...

Also, ich fordere z.B. von ihr, daß sie sich im Auto anschnallt und schnalle mich jedoch selbst nicht an. Ich vermittle ihr damit, daß sie meinen Worten mehr Glauben schenken soll, als meiner eigenen, konträr zu meinen Worten stehenden, Handlung.

Das ist gar nicht so einfach, solche von Kindesbeinen an erlernten Muster an sich selbst mal schonungslos zu spiegeln und vorallem, dann auch anders zu handeln und dem gesprochenen Wort auch eine dazu adäquate und nicht konträre Handlung folgen zu lassen.

Danke für Deine lange Antwort und Lieben Gruß
sonnensturm


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

23.03.2007 01:50
#227 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Liebe Schneefrau, liebe Hermine,

ja, Ihr habt ja Recht, na klar ist sie nicht so hilflos und wird sich schon allein durchs Leben boxen, sie ist ja erwachsen.
Ich kann das nur sehr gut nachempfinden, daß es natürlich alles für sie neu ist, allein nun ohne meinen Vater ihr Leben zu meistern, Entscheidungen zu treffen und hatürlich ist ihr Glück oder Unglück nicht meiner Baustelle. Dennoch fühle ich mit ihr und auch eine gewisse Verantwortung ihr gegenüber. Und möchte auch in einer Form für sie da sein können, die mir und ihr gut tut. Was mir halt so schwer fällt, ist diese emotionale moralische Loslösung. Leider ist mir da noch nicht das Ei des Kolumbus vor die Füße gefallen, wie da der Königsweg für mich aussehen könnte.

Zitat:
Was sagt denn deine tochter zu ihrem umgang mit der oma?
Gibt es da andere berührungspunkte ausser einem oma überwachten und mit oma forderungen bezinnstes sparbuch?
Sprich mag sie zeit mit ihr verbringen?
Und kann deine tochter nicht selbst sagen: Du oma, so kurzfristig kann ich nicht, aber am bla bla tag, da wärs schön was mit dir zu machen?


Meine Tochter möchte eigentlich ganz gern Zeit mit Oma verbringen. Allerdings hat meine Mutter alles Mögliche parat bei einem Besuch meiner Tochter, nur nicht Zeit.

Da wird ein Entertainment-Programm innerhalb von ein paar Stunden von meiner Mutter gefahren, da wird selbst mir schwindelig.

Daß sie in den 4 Stunden nicht noch Bungeejumping mit meiner Tochter geht, nachdem sie vorher mal schnell mit ihr auf den Kilimandscharo Rollerskates gefahren ist, grenzt eher an ein Wunder...

Hermine, die wenige Zeit, die meine Mutter alle drei Monate für meine Tochter hat, da sagt meine Tochter nicht, ach, das ist mir aber jetzt zu kurzfristig... Mir ist das dann jedoch zu kurzfristig, weil es für mich eher den Nachgeschmack einer moraischen Verpflichtung für meine Mutter hat, Zeit mit der Enkelin zu verbringen, als wirklich eine Herzensangelegenheit von ihr...

Schneefrau, das mit dem Brief schreiben ist eine gute Idee, das werd ich mal versuchen. Viel versprechen tu ich mir davon allerdings nicht, da sie dies wahrscheinlich eh als Angriff und Vorwürfe werten würde, anstatt als einen Versuch, ein Miteinander zu finden. Nun sicher, es kommt auf einen Versuch an.

Lieben Gruß
sonnensturm


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

23.03.2007 01:56
#228 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Hallo Adda,

Vielleicht ist es aber etwas ganz anderes was Du von ihr möchtest als das, was sie zu geben bereit ist....

Das ist ein sehr guter Gedanke.
Darüber werd ich mal nachdenken.

Zitat:
Ich glaube – wie z.B. in dem von Dir beschriebenen Beispiel mit Deiner Tochter - da hilft nur eine ganz eindeutige Haltung mit ebensolchen Bedingungen das ganze zu entknoten, auch auf die Gefahr hin, als herzlos zu gelten.

Das glaube ich auch. Ich suche jedoch noch nach einem Weg, der mir gleichzeitig erlaubt meine Menschlichkeit zu wahren.

Zitat:
Abgrenzen heißt, ich ziehe mich zurück, um mir selbst erst mal klar zu werden und meine Beziehungswünsche und was ich zu geben bereit bin neu zu formulieren. Den Raum gestehe ich mir zu. – Umarmen ist dann später vielleicht wieder möglich und hat dann vielleicht sogar eine bessere Qualität, da es aus freiem Herzen kommt.

Das gefällt mir ausgesprochen gut und ist sehr gut auf den Punkt gebracht.

Lieben Gruß
sonnensturm


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

23.03.2007 09:15
#229 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Moin Sonnensturm,
mal so ganz spontan meine gedanken dazu.
Ein loslassen bedeutet nie nicht, dass du deine mutter in die wüste schickst.
Nur deucht mich, wenn da nicht mal eine loslässt (und mir scheint dies ist dein part in diesem spiel) solange gibt es auch keinen raum für neues. Für eine erwachsene beziehungsebene, auf der ihr euch neu begegnen könnt.

Zitat
Was mir halt so schwer fällt, ist diese emotionale moralische Loslösung. Leider ist mir da noch nicht das Ei des Kolumbus vor die Füße gefallen, wie da der Königsweg für mich aussehen könnte



Mir scheint, dass deine mutter zuerst mal nicht begeistert sein würde, dass würdest du aushalten müssen, liebe Sonnensturm. Im prinzip ist es wie mit dem, in liebe loslassen............. dieses co ding das.
Könntest du dir vorstellen, dass deine mutter ja vielleicht eben dieses loslösen braucht, um sich selbst unabhängiger und neu zu gestalten? Sie eure derzeitige besiehungsart daran hindert?

Zitat
Hermine, die wenige Zeit, die meine Mutter alle drei Monate für meine Tochter hat, da sagt meine Tochter nicht, ach, das ist mir aber jetzt zu kurzfristig... Mir ist das dann jedoch zu kurzfristig, weil es für mich eher den Nachgeschmack einer moraischen Verpflichtung für meine Mutter hat, Zeit mit der Enkelin zu verbringen, als wirklich eine Herzensangelegenheit von ihr



Das ist deine gefühlslage Sonnensturm. So wie du hier rüberkommst, denke ich, dass deine tochter da schon gut ihren eigenen weg zu finden weiß. Hast du sie doch zu einem selbstständigen menschen erzogen.
Ich denke schon wieder, so wie mir ja auch so einiges scheint oder mich deucht zu der thematik.........
Halte dich da raus. Mach das nicht zu deinem ding. Indem du dich auch noch zw. tochter und Oma positionierst, machst du dich nur noch schwächer und das wirrwarr komplizierter.

Der einzige mensch, vor dem du sauber dastehen musst, bist du. Du musst das aushalten.

Du bist mit deinen beiträgen zum thema für mich ein klassiker in sachen: Der kopf weiß bescheid, aber das herzbauchgefühl hindert am tun und umsetzen.
Und irgendwie fällt mir hier der alki ein, der mit dem gedanken, nie wieder trinken, unmunter weitermacht, weil er nicht in der lage ist auf das heute zu schauen. All die vielleichts und wäre wenn gedanken die lähmen.
Genug, bin etwas in eile.
Und das mit dem brief könnte ein guter anfang sein!

Lieben gruss dir und ausreichend ich gefühl dir gewünscht
Esther

Ein gutes hat das ganze doch schon............
Das erste mal das du und ich kommunizieren........

Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse.
Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue
Wege in eine bunte Welt.


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

23.03.2007 09:42
#230 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Hi Sonnensturm,

Zitat
Hermine, die wenige Zeit, die meine Mutter alle drei Monate für meine Tochter hat, da sagt meine Tochter nicht, ach, das ist mir aber jetzt zu kurzfristig... Mir ist das dann jedoch zu kurzfristig, weil es für mich eher den Nachgeschmack einer moraischen Verpflichtung für meine Mutter hat, Zeit mit der Enkelin zu verbringen, als wirklich eine Herzensangelegenheit von ihr...



Das erinnert mich sehr an meine Mutter.
Die hat mir ja schon vor Jahren erklärt, daß ich nicht auf sie bauen soll, wenn ich Kinder haben will. Sie steht als Oma nicht zur Verfügung. Sie hat drei Kinder aufgezogen und die Schnauze voll.
Meine Schwester wäre froh gewesen, wenn meine Mutter alle drei Monate mal was mit meinem Neffen unternommen hätte oder wegen der weiten Distanz hätte auch niemand was gesagt, wenn es nur 1x im Jahr gewesen wäre.
In all den Jahren weiß ich von einem Kontakt, wo mein Neffe ohne Eltern bei seiner Oma war. Und da war er 23 und hat seine Freundin mitgebracht.

Dem MT seine Mutter sagt auch klipp und klar, daß sie froh ist, keine Enkel zu haben.

Früher fand ich dieses Verhalten meiner Mutter relativ schokierend, heute finde ich es ok.
Es war einfach ehrlich so.

Was ich damit sagen will, Du kannst nicht verlangen, daß es eine Herzensangelegenheit von Deiner Mutter ist.

Wenn es auch keine Herzensangelegenheit ist, dann kann es vielleicht eine werden, wenn Du den Dingen Zeit läßt, sich zu entwickeln und wenn die beiden die Chance haben, eine eigenständige Beziehung zu entwickeln ohne Mehrgenerationen-Mutter-Tocher-Konflikt.

Für Deine Tochter ist es vermutlich auch nicht hilfreicher, wenn Du den Kontakt reglementierst, wie wenn der Kontakt so abläuft wie jetzt.
Deswegen kannst Du ja mal einfach den Versuch wagen, Dich komplett rauszuhalten und schauen, was passiert.

Ich red mich schon wieder mal leicht, ich weiß...aber ich kanns halt auch nicht lassen!

Gruß, Lissy


Yonka Offline




Beiträge: 2.822

23.03.2007 11:50
#231 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Hallo !

Mal ganz abgesehen von den anderen Schwierígkeiten hier in diesem Thema:

Ich habe mit meinen Töchtern auch darüber gesprochen, daß ich als Oma nicht zur Verfügung stehe !
Ich möchte nicht vereinnahmt werden! Wenn das jetzt egoistisch rüberkommt, dann ist das okay.
Sie z: B. teilweise oder ganz mit großzuziehen will ich nicht !
Das hab ich durch !

Ich finde, das ist mein gutes Recht,großmütterliche Zeit und Aktivität höchst freiwillig zu geben.

Und wer sagt denn, daß ich meine Enkelkinder lieben muß, nur weil ich die Oma bin?
Das schließt natürlich nicht aus, das ich es tue, wenn's mal soweit ist...
Nur müssen muß ich nicht.
Grüße
Yonka

„Ein Psychotherapeut ist ein Mann, der dem Vogel, den andere haben, das Sprechen beibringt.“

Wolfgang Gruner


relaunch ( gelöscht )
Beiträge:

23.03.2007 12:15
#232 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Hi,

mein Vater macht als Großvater an seinen Enkeln vieles wieder gut, was er bei mir versäumt hat. Das jetzt mit anzuschauen tut manchmal weh und bisweilen könnte ich auch richtig wütend werden darüber. Aber ansonsten bin ich ihm natürlich sehr sehr dankbar, dass er mir mit Liebe und Verantwortung meinen Söhnen gegenüber unter die Arme greift.

Meine Mutter ist auch eher diejenige, die nicht vereinnahmt werden will, auch weil sie jetzt, mit 65 langsam merkt, was sie wirklich will und viel nachzuholen hat.

Ich persönlich möchte, soweit ich denn irgendwann einmal Enkel haben sollte, auch für mich selbst entscheiden dürfen, welcher Natur mein Verhältnis zu ihnen ist und mich nicht in eine Rolle drängen lassen.

Reglementierter Umgang funktioniert sowieso nicht, das sehe ich am Vater meiner Kinder. Je weniger ich ihm diesbezüglich auf die Füße trete, desto entgegenkommender ist er auch. Sobald er seinen 'freien Willen' hat, ist er bedeutend umgänglicher.

Grüßle
Marianne


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

23.03.2007 19:38
#233 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten


Ich möchte mich kurz an der "Omadiskussion" beteiligen. Mein Enkel ist jetzt knapp ein Jahr und ich bin völlig vernarrt in den kleinen Kerl. Aber auch ich habe klar gemacht, daß ich keine Oma zum "Parken" bin, oder mir Erziehungsfragen antue, die nicht mehr meine Aufgabe sind.
In meinem "ersten Leben", sprich vor meiner Abstinenz wäre ich dazu gar nicht in der Lage gewesen, mich in der Form abzugrenzen.
Auf das erste Besuchswochenende ohne Mama u. Papa freu ich mich allerdings schon diebisch (immer in der weisen Voraussicht, daß ich ihn wieder "abgeben" kann:zwinker1

LG Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2007 12:21
#234 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Danke für Eure Antworten,

Lissy,

ich wäre zwar traurig, wenn meine Mutter einfach nichts mit ihrer Enkelin anzufangen wüßte und daher keinen Bock hat, mit ihr Zeit zu verbringen, wenn sie das einfach mal offen und ehrlich zugeben würde. Das wäre in Ordnung für mich.

Ich glaube, diese Falschheit und Unehrlichkeit, dies aus einer völlig bekloppten verdrehten Moral heraus zu tun, weil man *als Oma sein Enkel ab und zu sehen muß* und nicht, weil es ihr ein Herzensbedürfnis ist, ihre Enkelin zu sehen, ist, was mir bei meiner Mutter so stinkt und es mir unter anderem so unerträglich macht, mit meiner Mutter einen intensiveren Kontakt zu haben.

Hermine,

Zitat
Ein gutes hat das ganze doch schon............
Das erste mal das du und ich kommunizieren........



Jo.

Das Problem ist, wenn ich meinen Kontakt mit meiner Mutter distanzierter gestalte, versteht das meine Mutter auch gleichzeitig als Distanz/Vorwurf/Ablehnung ihrem rein moralisch äußerlichen Nicht-Verhältnis ihrer Enkelin gegenüber.

Das meine ich mit Vermischung und Verknüpfung.

Sobald ich für mich anfange (Familien)-Verhältnisse zu entknoten und zu entwirren, kommt meine Mutter und vermischt alles wieder.

Sie versteht einfach nicht, daß in meinen Augen ihr Verhältnis zu meiner Tochter eine eigene Beziehung ist und meine Beziehung zu ihr eine völlig andere Geschichte.

Für sie ist das alles eine Suppe...

Gleichzeitig gibt es für mich jedoch Dinge, wo es sinnvoll ist, wenn sie und ich in Bezug auf meine Tochter an einen Strang ziehen, z.B., wenn ich nicht möchte, daß meine Tochter blutige Horrorfilme ab FSK 18 bei meiner Mutter zu Hause guckt, die sie bei mir nicht gucken darf, wünsche ich mir, daß das meine Mutter respektiert.

Weil ich dann hinterher nämlich diejenige bin, die zu Hause nächtelang am Bett meiner Tochter sitzen würde und ihr ihre Albtäume von Zombies verscheucht, die meine Mutter ihr in einer Laune bei einem Besuch bei Oma von ein paar Stunden mal so nebenbei verschafft hat...

Wenn ich das dann meiner Mutter gegenüber anspreche und sie bitte, in Zukunft meinen Wunsch zu repektieren, dann heißt es von ihr: *Ach, ich soll mich mal nicht so haben, das wäre doch nicht so schlimm*

Deswegen fällt es mir doch auch so schwer, da einen Weg zu finden, weil ich halt, wie schon gesagt, eine völlig andere Sprache spreche, als sie.

Ich probiers jetzt mal mit Distanz zu ihrer ganz persönlichen emotionalen Geschichte und wart einfach mal ab, was sie noch mit ihrer Enkelin so unternehmen will.

...und das mit dem Brief schreiben, überleg ich auch mal. Ich glaube, im Moment will ich eigentlich nur von meiner Mutter in Ruhe gelassen werden...

Lieben Gruß
sonnensturm

[ Editiert von Sonnensturm am 24.03.07 12:29 ]


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2007 12:51
#235 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Hi Hermine nochmal,

zu dem Satz von Dir kam mir gestern beim Spazierengehen eine Antwort:

Zitat
Was mich an deiner lage so berührt Sonnenstturm ist u.a. der, logisch subjektive, eindruck, dass du hier an board sehr wohl dich abgrenzen, die nicht "liebe" und "gute die", geben kannst, aber bei der frau mama wie eine kleine, hilflose tochter genau daran scheiterst.



Es ist ja doch ein Unterschied..., ob Abgrenzung hier am Board oder meiner Mutter gegenüber.
Mit meiner Mutter habe ich 18 Jahre meines Lebens (und mit meinem Ex-Partner 6 Jahre meines Lebens) fast jeden Tag und jede Nacht verbracht.

Da ist in 18 Jahren eine starke emotionale Bindung und auch durchaus natürlich logische Abhängigkeit zu meiner Mutter die ersten 18 Jahre meines Lebens entstanden.

Das ist doch was völlig anderes, als die Abgrenzung im Arbeitsleben, im Alltag oder hier beim Schreiben am Board, weil für mich keine emotionale Bindung in der Form da ist oder zumindest eine völlig andere emotionale Geschichte...

lg
sonnensturm


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2007 15:22
#236 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Sonnensturm, mal ne Frage zu meinem Verständnis - kanns es sein, daß Du ne verzerrte Wahrnehmung hast?

18 Jahre lang ganztags mit Deiner Mutter kann ich mir kaum vorstellen, Du warst ja sicher in der Schule, hattest vermutlich selbst auch ein paar Freunde und in den Nächten warst Du ja womöglich auch ohne Mami, und es ist ja auch nicht ganz ausgeschlossen, daß Du oder Deine Eltern auch noch ein paar Dinge getrennt unternommen haben.
Und die Abnabelung fand ja vermutlich auch Stück für Stück und nicht erst schlagartig mit 18 statt...

Wo ist da der Riesenunterschied zu nem Job, der in Deinem heutigen Leben vermutlich auch ca. zwei Drittel Deines Wachzustands einnimmt, wenn man Fahrzeiten, Überstunden und die eine oder andere Mittagspause mit Kollegen dazuzählt.

Mir gehts nicht um die Details, sondern um die Grössenordnung...

Auf was will ich raus? Na ja, auf so was ähnliches wie "stellst Du Dir nicht ne Menge Steine selber in den Weg"..mit ner Vorstellung davon, wie "Familie" zu sein hätte?
Ich denke z.b an die Möglichkeit, Daß Du in die Zwickmühle geraten könntest, Deiner Mutter so ein Verhältnis bieten zu wollen wie Du es Dir Deinerseits von Deiner Tochter zu Dir wünschst - was sich vielleicht ein wenig mit dem beisst, daß Du möglicherweise auch am liebsten machst was Du willst.
Das sind so Zwickmühlen, in die ich schon mal gekommen bin...wie ernst mir das wohl ist, was ich so propagiere. Denn da muss ich ja selber danach handeln, wenn ich mich selbst ernst nehmen will.

Als Gedankengang, wie das bei Dir ist, weiss ich nicht.

der minitiger


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2007 15:55
#237 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

minitiger,

Deine Gedankenanregung zu der "Größenordnung" habe ich glaub ich kapiert.

Dennoch, trotz Zeitfaktor, der ja ein berechtigter Gedanke ist, gibt es den Unterschied, daß ich an meinen Job, jedenfalls an den momentanen Job, keine emotionale Bindung habe, wie zu meiner Mutter, und ich da auch heute nicht mehr, wie früher, Anerkennung oder Erfolg oder meine Identifikation drin suche oder brauche, ergo, mich (zumindest da) heute wesentlich leichter abgrenzen kann.

Was ich nicht verstehe ist das von Dir:

Zitat:
Auf was will ich raus? Na ja, auf so was ähnliches wie "stellst Du Dir nicht ne Menge Steine selber in den Weg"..mit ner Vorstellung davon, wie "Familie" zu sein hätte?

Magst Du dazu nochwas schreiben?, weil da kann ich Dir gerad gedanklich nicht folgen.

sonnensturm


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2007 16:31
#238 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Sonnensturm,

wenn Du das Telefon aufgelegt hast, findet der ganze grosse Rest nur in Deinem eigenen Kopf statt.


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

11.05.2007 02:18
#239 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Ich denke manchmal, so sehr sich meine Eltern auch gegenseitig gebraucht und bewundert haben, so sehr haben sie sich auch gegenseitig verachtet.

Ich denke, mein Vater hat meine Mutter für ihre Taktlosigkeit, Sprunghaftigkeit und Unmoral verachtet (und beneidet?) und meine Mutter meinen Vater für sein Phlegma, seine Starrheit und Unflexibilität und seinen zeitweisen Dogmatismus verachtet (und beneidet?).

Ich, als Produkt von beiden, wäre dann auf meiner defizitären Seite also taktlos, unmoralisch, phlegmatisch, sprunghaft und zeitweise dogmatisch?

...und natürlich egozentrisch?

'Verachtung' ist auch bei mir gerade ein intensives Thema.

Wie ist es für mich möglich, den unausgesprochenen Konflikt, die nie wirklich offen und direkt und ehrlich ausgesprochene gegenseitige Verachtung zu verarbeiten und damit seinen Frieden zu schließen, wenn sie beide ihren Frieden nicht in ihrer gegenseitig entgegen gebrachten Verachtung schließen können?

Fragen...

... und was hatte das eigentlich alles mit Liebe zu tun?

Ich denke persönlich - Nichts.

sonnensturm


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

11.05.2007 06:54
#240 RE: Loslösung von der Abhängigkeit zur Außenwelt Zitat · Antworten

Mh morgen nach Berlin Dir Sonnensturm...

soweit ich das doch geschnallt habe, leben sie ihre gegenseitigen Verachtungen doch in dem relativen Frieden von vollzogener Scheidung

Und du bist ja net "zwangsläufig" das Produkt, wie nu ganz konkret z.B. auf genetischer, vererbungsebene ja schon, von 50% des einen und 50% des anderen "Kochs" oder?

Besser funzen würde wohl eher die Haltung, dass diese "Anteile" in Vergangheit eine bis jetzt für dich ja grade erst entdeckte ( ??) Rolle gespielt haben und du besagte "Seiten" somit als mögliche Reaktion auf Realität unreflektiert als Strategie erlebt hast?

Ich frage mich nur immer noch, warum du dir so sehr die "Ehekist", die geexte deiner Oldis zum Thema machst- DAS finde ich ist die "eigentliche" Frage, die retour zu Dir selber führt- für mich meine ich auf jeden Fall tut sie das...

Aber wenn du das grade brauchst-- das "Verachtungswürdige/Defizitäre" bei den Eltern beginnend betrachten meinst zu sollen, dann gut´s Gelingen dir dabei- nur halte dich damit net zuuuu lange auf- bringt meiner Meinung net all zu viel und verdreht auch ne Menge an Wahrnehmung
Es steckt zu viel "Wertungshoriziont" darin, der einer gewissen "menschlichen Ebene" dabei auszuweichen vermag- so mein Fazit aus meinen diversen "Klausurphasen" der Vergangenheit
Also- gib auf dich gut Obacht dabei

Deine Sabine,
die ja schon längst weiss, dass du machmal auch ne richtige Arroganz-Zimtzicke auf hohem Ross sein kannst, der´s dann auch enorm schwerfällt Dinge einfach stehn zu lassen , wobei du dann immer genau das Gegenteil von dem behauptest, was schätzungsweise wirklich bei dir abgeht
Ich mag dich- biba Sonnensturm

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First they ignore you, then laugh at you and hate you
Then they fight you, then you win
When the truth dies, very bad things happen
They're being heartless again

I know it's coming
There's gonna be violence
I've taken as much
As I'm willing to take

Why do you think
We should suffer in silence?
When a heart is broken
There's nothing to break

Tripping von Robbie Williams
( grade mein Motto-Song)


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