Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 20 Antworten
und wurde 1.905 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2
Mohnblume ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 21:54
RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hallo,

als ich meinen 7 jährigen Sohn heute von der Schule abholte, schlenderte er so fröhlich neben mir her und erklärte mir freudestrahlend, dass er sich schon freut, wenn er 18 Jahre alt ist, weil man ja dann Bier trinken darf!

Ich stand dann wie vom Donner gerührt da und wußte einfach nicht, was ich dazu sagen sollte. Alles in mir schrie "Nein!! Quälte mir aber nur ein zugegeben wirklich blödes: "Bier trinken macht doof." ab. Diese Aussage fand mein Sohn dann sehr lustig und er antwortete dann lachend:"So ein Quatsch, Mama. Du trinkst doch selber Bier und Wein und bist auch nicht doof." Danke für das Kompliment, schön dass ich nicht doof bin und seit 6 Monaten trinke ich kein Bier und Wein mehr. Das ist meinem Sohn bisher noch gar nicht aufgefallen, meinte er.

Ist schon ziemlich eigenartig. In meiner Trinkerzeit habe ich meinem Sohn erklärt, ein wenig Bier und Wein schaden überhaupt nicht, das sei sogar gesund! Schließlich habe ich ihn immer damit überzeugt, dass ich seiner Anwesenheit zwar getrunken, aber nicht betrunken war. Wenn ich voll war, haben meine Kinder immer schon geschlafen. Soll heute keine Entschuldigung sein, war es aber damals für mich.

Nun gut, bis er 18 ist, ist ja noch ein paar Jahre hin und dann wird er sowieso machen, was er für Richtig hält. Hoffe ich jedenfalls.Mein erstes Glas Alkohol trank ich glaube ich mit 15 Jahren. Oder doch schon früher? Keine Ahnung.

Nur wie erkläre ich einem 7-jährigen diesen Meinungswechsel?
Was hat er schon mitbekommen? Wie soll ich mit ihm reden und das alles erklären? Ist das noch zu früh? Wie bringt man sein Kind dazu, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen?

Fragen über Fragen. Ich bin ein wenig verunsichert. Mein Gefühl sagt mir, das wird schon. Er wird ab jetzt in einem Haushalt ohne Alkohol aufwachsen. Bei mir gibt es nichts mehr! Auch nicht für Besucher. Doch dann wäre es ja der Reiz des Verbotenen.

Also ehrlich, der kleine Knirps hat mich mit seiner Bemerkung so richtig aus der Bahn geworfen.

Wie macht ihr es mit Euren Kindern? Wie redet ihr mit ihnen über dieses Thema? Ich brauche einfach mal Euren Rat.


Wilma Offline




Beiträge: 2.102

24.02.2006 22:30
#2 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hallo!
Finde ich sehr gut, dass du dir Gedanken machst und ich wäre auch erstmal sprachlos..
Habe kein Kind, bin aber pädagogisch etwas vorgebildet, deshalb sage ich was dazu:

Ich bin fest davon überzeugt, wenn du das, was du jetzt vorlebst (in deinem "anderen, neuen Leben"( weiterhin so konsequent tust und für dich sorgst, tust du das allerbeste in dieser Hinsicht auch für dein Kind!
Und wenn er doch in die Versuchung kommt: es gibt einen Haufen gutes Aufklärungsmaterial für jedes Alter zu diesem Thema (Schulmaterial z.B. oder von der Bundeszentrale für gesundtheitliche Aufklärung oder so)
Kann das jetzt nicht aus dem Hut zaubern, wie andere manchmal hier im Forum, aber vielleicht macht das ja noch jemand für dich.
Außerdem gibt es ja auch einen gesunden Umgang mit Alkohol, der völlig in Ordnung ist!
Gehört ja nunmal zu dieser Gesellschaft dazu.

Wenn er als Mensch stark ist, wird er kein Suchtproblem bekommen (oder hänge ich mich jetzt damit zu weit aus dem Fenster?)

Ich dich!

Lebe dein Leben glücklich und verantwortungsvoll, dann bist du das beste Vorbild was geht!

Wilma

[ Editiert von Wilma am 25.02.06 11:21 ]


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

24.02.2006 22:36
#3 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Zitat
Wenn er als Mensch stark ist, wird er kein Suchtproblem bekommen ((oder hänge ich mich jetzt damit zu weit aus dem Fenster?)





Bist Du Lehrerin, Wilma?

gruß
sonnensturm

[ Editiert von Sonnensturm am 24.02.06 22:37 ]


Wilma Offline




Beiträge: 2.102

24.02.2006 22:53
#4 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Liebe Sonnensturm,

wie wäre es mit ein bischen "Streitkultur". indem du mir gnädigerweise erklärst, wie du deinen Hieb unter die Gürtellinie eigentlich begründest...

Liebe Grüße
Wilma


Burkhard Tomm Bub Offline



Beiträge: 214

24.02.2006 22:55
#5 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hallo,

zwar weiß ich jetzt nicht mehr auswendig, ob es sich mit den Forumsregeln verträgt, aber auf meiner Site findet sich einiges zu dem Thema:

http://people.freenet.de/SUCHTINFO/suchtinf.htm

Evtl. hilft es ja etwas.

MfG
BukTom


Burkhard Tomm Bub Offline



Beiträge: 214

24.02.2006 22:57
#6 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Sonnensturm

Zitat
Wenn er als Mensch stark ist, wird er kein Suchtproblem bekommen ((oder hänge ich mich jetzt damit zu weit aus dem Fenster?)





Bist Du Lehrerin, Wilma?

gruß
sonnensturm

[ Editiert von Sonnensturm am 24.02.06 22:37 ]




... verstehe ich jetzt auch nicht ganz.
Insbesondere die Smileys nicht ...

MfG
BukTom


Barfuss ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2006 00:03
#7 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Als mein Sohn (drei) letztens fragte beim Einkaufen warum ich immer Bier trinke, ich ging zurück und stellte alles wieder an seinen Platz so geschockt war ich.
Und ich denk das war etwas, dass was ausgelöst hat.
Er fragte dann warum ich alles wieder zurückgestellt habe, ich antwortete weil ich heute keine Lust hätte zu trinken, und glaubt mir, die war mir wirklich vergangen.
Wie damit umgehn, mit deinem Siebenjährigen....
Leb ihm einfach Dein neues Leben vor. Ohne lange Erklärung. Sollte er fragen wieso du nicht mehr trinkst sag ihm, dass du es nicht mehr brauchst. Sag ihm dass es eine Zeit gegeben hat in der du dachtest es geht dir damit besser , aber das nicht gestimmt hat. Ich kenne deinen siebenjährigen nicht , meine achtjährige, ich habs ihr gesagt an dem Tag an dem ich beschloßen habe nichts mehr zu trinken. Aber eher beiläufig. Sozusagen unangenehmen Fragen vorgegriffen. ich sagte: ich werde ab jetzt kein Bier o.ä. mehr trinken es schmeckt mir einfach nicht mehr. Ich hab etwas geflunkert, sie hat es kommentarlos hingenommen. Ich weiß nicht wie sie damit umgeht sie ist verschloßen. Ich kann es ihr nur vorleben.
Burk Tom ich hab deine Seite als lesezeichen aufbewahrt. Respekt sie ist sehr sehr gut recherchiert. ich hab sie jetzt nur kurz überflogen aber sie ist als Arbeitsmaterial für mich sicher noch einige Male nur von Vorteil.
In diesem Sinne.
Für unsere Kinder - und uns selbst.


unikum Offline




Beiträge: 260

25.02.2006 00:34
#8 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hi,
auch ich habe heute zufällig mit meinem kind über das thema alkohol gesprochen, er ist auch 7.

ich hab ihm erklärt das man vom alkohol trinken krank werden kann, wenn man zuviel davon trinkt, und wenn man besoffen ist das ist doch gar nicht schön...

Hääää du warst doch noch nie besoffen..

sagte er da. ich sagte stimmt du hast das nie mitbekommen, aber wenn du im bett gelegen hast dann schon. ja und dann wollte er wissen was ich dann gemacht hab.. gute frage.. gar ncihts..
ich hab ihn dann so bekommen, indem ich sagte so bierküsschen hätten doch gar nicht geschmeckt und wenn ich morgens immer so schlechte laune hatte, war doch auch nciht schön, weil das von den kopfschmerzen kam. er hat mir dann zugestimmt.
dann hab ich ihm erklärt das man davon süchtig werden kann, wie von zuviel schokolde, und das zuviel von allem auch nicht gut ist, und deswegen fahren wir ja jetzt auch zur kur, wo ich lerne damit umzugehen, udn die ärzte mich wieder gesund machen. so und dann hab ich ihm auch gesagt das man davon sehr krank werden kann, oder auch ganz schlimme unfälle haben kann wenn man besoffen ist.

dessen war er sich gar nicht bewußt, auch hat er nicht bemerkt das ich nicht mehr trinke.
erstaunlicherweise hat er mit 3-4 jahren mehr gegen den alkohol rebelliert. damals fand er es wohl nicht so schön, heute hat er sich wohl dran gewöhnt das ist schon traurig.

allderdings möchte ich nicht zusehr auf ihn einreden, ich weiß er wird mich nochmal fragen. zum glück lehnt er alle drogen ab also alkohol und zigaretten ( also die die er kennt) aber das habe ich auch getan in dem alter...

wenn er sich heute schon auf das erste bier freut... hm nunja was soll man da sagen? du kannst ihm nur sagen, das besoffen sein nicht heißt blöd zu werden sondern blöd zu sein und zwar in diesem moment.

ich denke hier ist guter rat teuer...

viel glück

Uni


Tina72 Offline



Beiträge: 533

25.02.2006 06:49
#9 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hallo Josefine

Zitat
als ich meinen 7 jährigen Sohn heute von der Schule abholte, schlenderte er so fröhlich neben mir her und erklärte mir freudestrahlend, dass er sich schon freut, wenn er 18 Jahre alt ist, weil man ja dann Bier trinken darf!



Ich denke Du solltest das nicht überbewerten. Ein siebenjähriges Kind sagt das so dahin aus dem Grund, weil die Erwachsenen es ihm vorleben und sie für ihn ein Vorbild darstellen. Logisch das er das noch als etwas Positives ansieht.

Wichtig ist doch, das es Dir jetzt gut geht und Du ihm jetzt ein anderes Leben vorlebst. Wie er sich weiter entwickelt, kannst Du als Mutter noch beeinflussen.

Unser Kinderarzt hat mir mal gesagt, das sich mein eigenes Befinden in meiner Tochter wiederspiegelt. Genauso habe ich es feststellen können.

VLG Tina


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

25.02.2006 11:24
#10 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

hallo Josefine,
". . . nicht doof bin und seit 6 Monaten trinke ich kein Bier und Wein mehr. Das ist meinem Sohn bisher noch gar nicht aufgefallen, meinte er.
Nur wie erkläre ich einem 7-jährigen diesen Meinungswechsel?"
// Das freut mich für dich, weil ja alles bereits (im wesentlichen) geklärt ist. Du hast für ihn gar nicht die Meinung gewechselt, denke ich. 6 Monate sind für einen solch kleinen Menschen, der immer im heute lebt, eine sehr lange Zeit. Ja ja früher war da vielleicht mal was? was eigentlich?
Als mein Sohn letztens zu Besuch war, und wir zu einem Soul und Funk Konzert gingen, fragte ich ihn 'und was möchtest du zu trinken'? Kannst mir ein Schwarzbier mitbringen, Ellen auch eins, und Max ein Wasser. Sowas freut mich immer noch bis heute, weil die alle so selbstverständlich mit mir sind, na eben so wie ich ja "immer" schon lebe?!! Gruß Max


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2006 12:07
#11 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hallo Wilma,

nein, ich hab jetzt keine Lust auf Streitkultur. Vielleicht ein anderes Mal.

gruß
sonnensturm


tabsibaer1 Offline




Beiträge: 21

25.02.2006 12:33
#12 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hallo Mohnblume
ich denke man fährt gut mit der Wahrheit. Mein Sohn (23Jahre)
war Medikamenten abhängig ist jetzt 1 1/2Jahre trocken In dieser Sache habe ich bestimmt mein Teil dazu beigetragen, .Er hat mir Sachen erzählt die mir sehr unangenehm
waren und heute noch sind. Aber mit der Wahrheit habe ich (wir)gelernt umzugehen.Wir haben ein so tolles Verhältnis heute zu einander, das war nicht immer so ,das glaubst Du garnicht
Ich wolte nur sagen, das man denkt die sind noch sooo klein
die vergesen das, neee das ist nicht so Ich bin damit
gut gefahren jetzt ehrlich zu sein und was war offen zu erzählen.
Ich weiß auch das man zertretene Blumen nicht wieder
aufrichten kann Aber die Offenheit(erlichkeit) hilft etwas dabei (zu verstehen )
LG Thommy


Sonnensturm ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2006 12:41
#13 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Zitat Wilma:

Wenn er als Mensch stark ist, wird er kein Suchtproblem bekommen

Zitat Wilma #131:

(er= Weichei schlechthin...

Das hat mich nachdenklich gestimmt...
Naja, ich hab ja auch mal so gedacht...

Ich denke, das ist sehr viel komplexer...

gruß
sonnensturm

[ Editiert von Sonnensturm am 25.02.06 12:45 ]


Mohnblume ( gelöscht )
Beiträge:

25.02.2006 13:40
#14 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hallo,

danke Euch für Eure Antworten.

Burkhard Tomm Bub, das ist wirklich sehr interessant auf Deiner Hompage zu lesen. Danke für den Link.

Offen und Ehrlich zu sein, ist sowieso inzwischen meine Devise. Verschleihert und gelogen habe ich lange genug.

Ich werde weiterhin offen und ehrlich mit meinem wunderbaren Sohn umgehen und alles tun, damit er ein gesundes Selbstbewußtsein entwickeln kann und als Erwachsener seinen Weg gehen kann. So oder so.

Irgendwo habe ich mal folgendes gelesen: Wir Eltern sind das Schicksal unserer Kinder. Das können wir nicht ändern. Es macht keinen Sinn, sich ständig den Kopf darüber zu zerbrechen und sich damit unter Druck zu setzen.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!


sole Offline




Beiträge: 2.382

25.02.2006 13:43
#15 RE: Wie erzähle ich es meinem Kind? Zitat · Antworten

Hi Mohnblume!

Ich habe eine 14-jährige Tochter. Als sie klein war, zwischen 3 und ca. 8, war ich trocken. Da hab ich auch schon mal erzählt, dass Oma (meine Mutter, auch alkoholkrank) und ich keinen Alkohol trinken, weil wir davon krank werden.

Dann fing ich wieder an, aber sie hat es, glaube ich, gar nicht richtig gemerkt. Sie hat zur Kenntnis genommen, dass ich Bier oder Wein trinke, aber nie gefragt, warum ich nicht davon krank werde. Sie hatte das, was ich ihr im jüngeren Alter erzählt hatte, einfach vergessen.

Kürzlich habe ich mit ihr gesprochen. Sie behauptet allen Ernstes, nichts von meinem Alkoholproblem mitbekommen zu haben! Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Anscheinend war ich doch immer erst hackedicht, wenn sie schon im Bett war.


Seiten 1 | 2
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz