Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 1.414 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
flo70 Offline



Beiträge: 3

18.11.2005 12:24
RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

hallo,
ich bin durch zufall hier auf diese seite gestossen und würde meinen problemen hier gerne mal luft machen.
ich bin 35,und alleinerziehende mutter eines 13jährigen sohnes.ich bin vor über drei jahren arbeitslos geworden weil ich an sozialer phobie und depressionen litt.die depressionen halten sich mittlerweile in grenzen aber die soziale phobie wird von tag zu tag schlimmer....so schlimm das ich in einem "normalen"job nicht mehr arbeiten kann.
vor drei jahren musste ich mir nun überlegen wie ich zu geld komme um mich und meinen sohn zu finanzieren ohne einen richtigen job annehmen zu müssen.
ich lass eine anzeige im stadtanzeiger:"stripperin gesucht,tägliche auszahlung"
ich fing dort als tänzerin an und wusste noch nicht was auf mich zukommen würde.
vor dem ersten tanz trank ich wodka um meine schamgrenze überschreiten zu können und um die symthome meiner phobie abzuschwächen........
heute tanze ich nicht mehr,sondern arbeite in einer nachtbar.
ich arbeite drei bis fünf mal in der woche und gehe immer schon sehr "angeheitert"zur arbeit.wenn ich dann dort bin trinke ich weiter um a:die symthome der phobie in den griff zu bekommen und b:um den job überhaupt machen zu können.
mein alkoholkonsum steigt ständig,brauche immer mehr um "in fahrt"zu kommen..
ich fühle mich hin und her gerissen zwischen der sucht,der sozialen phobie und dem druck unter dem ich stehe,das ich meinen sohn und mich ernähren muss.
mittlerweile bin ich in therapie was die phobie angeht,nehme antidepressiva und warte zur zeit auf einen platz in einer tagesklinik....
mir fällt jeder tag schwerer,ich gehe kaum noch vor die türe,pflege keine sozialen kontakte und bin auch sonst sehr einsam und alleine.....
mich würde interessieren ob sich hier noch mehr leute befinden die ausser der alkoholsucht anderweitig krank sind und wie ihr damit zurecht kommt...
gruss flo70


polar Offline




Beiträge: 5.749

18.11.2005 13:00
#2 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

hallo flo,

willkommen bei uns.

einen ersten schritt hast du ja schon getan in dem du uns gefunden hast.

ein zweiter wär doch jetzt mal nichts zu trinken.

3. musst du deine arbeitssituation gründlich überdenken:
du kannst nicht im milieu arbeiten, nachts, einen heranwachsenden jungen abends/nachts alleine lassen, und denken, alle probleme lösen sich von alleine auf.

erzähl mal:

- wie lange musst du warten bis zum klinikaufenthalt?
- wieviel trinkst du?
- was sagt dein junge zu all dem?
- wie stellst du dir deinen weiteren weg vor?


LG

rolf


flo70 Offline



Beiträge: 3

18.11.2005 13:10
#3 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

hallo polar,
nun,eine stationäre behandlung habe ich abgelehnt,wegen meinem sohn...ich nehme die ambulante therapie in anspruch.....
ich trinke vor der arbeit ne flasche rotwein,und auf der arbeit geht es mit sekt weiter,mein sohn glaubt ich gehe kellnern,zumindest hoffe ich das er es immernoch glaubt..
ich würde nichts lieber tun als meine jetzige situation zu ändern,aber solange ich nicht den therapieplatz habe schaffe ich es einfach nicht.
es kann sich niemand vorstellen unter welchem druck man steht,du tust etwas das dir total zuwider ist aber du tust es weil du keine andere wahl hast.....
vor jeder nachtschicht habe ich mehr panik,mein sohn ist ab halb neun abends alleine und ich muss mich drauf verlassen das er pünktlich ins bett geht und pünktlich wieder in die schule kommt....wenn ich morgens um fünf nach hause komme und er mich betrunken sehen würde dann würde ich vor scham im erdboden versinken......
gruss flo70


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

18.11.2005 14:49
#4 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

Zitat
ich trinke vor der arbeit ne flasche rotwein,und auf der arbeit geht es mit sekt weiter,mein sohn glaubt ich gehe kellnern,zumindest hoffe ich das er es immernoch glaubt..
ich würde nichts lieber tun als meine jetzige situation zu ändern,aber solange ich nicht den therapieplatz habe schaffe ich es einfach nicht.





Hallo floh 70,

herzlich willkommen hier im Forum.
Meine sozialen Fobien kamen zwar einerseits aus einem Misstrauen und negativen Erfahrungen mit Menschen von Kindheit an, aber wesentlich verstärkt haben sie sich noch
eben durch die Selbstausgrenzung durch den Alkohol, Scham
Depris, Minderwertigkeitskomplexe.

Es ist sozusagen ein Kreislauf, wenn diese Fobien schon vorher da waren so werden sie durch den Alkohol noch um ein wesentliches verstärkt und bei dir warscheinlich noch durch den Beruf.

Versteh´ mich bitte jetzt nicht falsch, nix gegen Tänzerin, Stripperin aber wenn du bei den Job mit dir selbst nicht im rein en bist, es nicht etwas ist was du gern machst, im Gegenteil dich so dafür schämst das du eine Flasche Rotwein davor brauchst, dann glaub mir ist es bestimmt nicht der richtige Job für dich.

ich denke mal du wirst deine gesamte Situation mal überdenken müssen, sonst wird dir die Therapie auch nicht sehr viel helfen, meine Meinung.

und was die Therapie betrifft, da wirst du auch vorher schon was tun müssen, soviel ich weiss muss man die trocken beginnen.
Aber da können dir vieleicht saufnixer hier weiterhelfen die schon mal eine ambulante Therapie gemacht haben.

liebe Grüße
Ramona


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

18.11.2005 16:47
#5 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

Hi Floh !

Willkommen hier an Board.

Kann der Mieze nur zustimmen.

Du bist in einem Teufelskreis und wenn du da nicht ausbrichst, wird das nix.
Das es so nicht weitergehen kann, weißt du ja bereits selbst.

Das eine verstärkt das andere und umgekehrt.

Gruß
Bea


Bea60 Offline




Beiträge: 2.438

18.11.2005 19:45
#6 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

Hallo Flo,

wenn ich das richtig verstanden habe, machst Du eine Therapie wegen der Phobie und nimmst Antidepressiva. Weiss denn Dein Therapeut von Deinen Alkoholproblemen oder lässt Du die unter den Tisch fallen??

Ich kann Dir hier nur zu absoluter Offenheit raten und mich sonst Mieze und Beachen anschliessen.

Lieber Gruß
Beate


Tina72 Offline



Beiträge: 533

19.11.2005 09:43
#7 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

Hallo Floh,

ich selbst habe mich lange auf Essstörungen und Depressionen hin, therapieren lassen und meinem Therapeut die ganze Wahrheit verschwiegen. Aus Scham.

Irgendwann wurde mir klar, das ich mir nur selbst damit schade. Als ich ihm dann auch von meinem Alkoholproblem berichtete, war ich total erleichtert und ab da ging es bergauf.

Kann Dir nur empfehlen es anzusprechen und Du wirst sehen, es ist ein erster Schritt.

VLG Tina

PS: Antidepressiva mit Alkohol zusammen.
Daß das eine gefährliche Mischung ist, weißt Du bestimmt auch. Oder?


janeway2 ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2005 11:28
#8 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

Guten Morgen Flo,
es ist schon einiges gesagt worden, dem ich nur zustimmen kann. Ich habe auch unter Phobien und Depressionen gelitten, die ich mit Alkohol "bekämpft" habe. 2 Therapien waren im Nachhinein für die Katz, ich habe aus Scham nichts von meinem Alkoholkonsum erzählt. Mittlerweile ist mir längst klar, dass ich diese Erkrankungen durch den Alkohol noch verstärkt habe, die Mischung mit Psychopharmaka war im Prinzip gefährlich und völlig paradox - also kann es für Dich nur den Anfang geben, den Alkohol weglassen, wenn Du den Job ohne nicht erträgst, dir ganz schnell (ich weiß, dass hört sich jetzt einfacher an, als es ist) einen anderen zu suchen und dann Schritt für Schritt an die Übel gehen, die Dich noch begleiten! Ansonsten wirst Du Dich weiter im Kreis drehen
LG
janeway


flo70 Offline



Beiträge: 3

19.11.2005 11:59
#9 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

hallo,
ich bedanke mich für alle antworten...
im grunde wurde genau das gesagt was ich selbst weiss,aber ich bin sehr gut darin dinge zu verdrängen.
ich weiss das ich nen neuen job brauche...aber bevor ich nicht gegen die phobie ankomme werde ich wohl weiterhin meine ängste in alkohol ersticken müssen..
ich mache die therapie nicht wegen des alkohols sondern wegen der ängste.
meiner therapeutin habe ich bei der ersten sitzung erzählt das ich trinke....sie meint eben auch das der alkohol die ängste im ersten moment nimmt sich aber das blatt sehr schnell wieder wendet,nämlich genau dann wenn der alk nachlässt.bis zur ambulanten therapie halte ich mich mit der einzeltherapie und einer selbsthilfegruppe über wasser....ich greife zur zeit nach jedem strohhalm...aber die warteliste für die ambulante behandlung ist sehr lang.meine therapeutin riet mir sogar zu einem stationären aufenthalt aber das würde mit meinem sohn nicht funktionieren....also warte ich auf einen platz....
nun denn,ich werde sehen wie es weitergeht...
gruss flo70


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

19.11.2005 12:07
#10 RE: sucht und soziale phobie Zitat · Antworten

Hi Flo !

Verlässt du dich da nicht zu sehr darauf, das andere dir helfen ?

In einer Therapie kannst du dir das Handwerkszeug holen, um zufrieden abstinent leben zu können.
Aber leben mußt du damit, das kann niemand für dich tun.

Will heißen, auch in einer ambulanten Therapie ist die Grundvoraussetzung doch erst mal die Abstinenz.
Sonst kannst du doch dort garnicht wirklich arbeiten an dir.
Wenn du weiterhin trinkst, ist doch jede Therapie vergeudete Liebesmüh´.

Die soziale Phobie wird verstärkt durch das Trinken und andersherum.
Wenn du nicht anfängst, den Alk in dieser Kette wegzulassen, kommst du sicher nicht weiter.

Meint die
Bea


 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz