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Saufnix  
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Dieses Thema hat 74 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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fantasyland333 Offline



Beiträge: 4

16.11.2005 04:13
#46 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

mit alkohol im leib bin ich ein 'besserer' mensch, hab so viele pläne, möchte allen menschen helfen, bin sanft und teilnahmsvoll, alles erscheint mir möglich....nüchtern ist nur gleichgültigkeit und leere. ich verstehe das nicht? warum kann ich nicht ohne alkohol so voller energie und guter pläne sein... da bin ich nur eine graue maus. ich weiß nicht, was ich tun soll....ich glaube, diese bunten träume werde ich noch bitter bezahlen....


Sierra ( gelöscht )
Beiträge:

16.11.2005 08:26
#47 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Guten Morgen fantasyland,

ging mir (fast) genauso.
Mit Alkohol: gesellig, gescheidig, gefügig, aufopfernd (nicht hilfsbereit), sentimental (nicht mitfühlend), weinerlich (nicht mit leidend), voll – auch in der Teilnahme.
Wenn ich entsprechend „drauf“ war, dann stellte ich den Geschwindigkeitsrekord im Pläne erstellen auf. Es gab vom Brunnen in der Sahara bis zum Frequenzunterdrückenden Leichtkopfhörer gegen Schnarchen nichts, was ich nicht in Planung nahm.
(Komisch – nur wie ich trocken werden konnte, dazu hatte ich Nullplan.)

Ohne Alkohol: war zunächst alles grau in grau. Ich, meine Umwelt, alles. Kalt und öde. Keine Farben, keine Träume, keine Gefühl, das in der Lage gewesen wäre, mir ein Tränchen aus den Äuglein zu drücken. Leere – egal wohin ich in mich schaute.
Da war erst einmal ein riesengroßes, gähnendes und schmerzendes Loch. Das häufig danach schrie, ich möge es doch bitte wieder mit dem Stoff füllen, der es einst ausgefüllt hatte.

Ich weiß nicht, was du dir wirklich vom Leben erhoffst und erwartest. Aber als ich in ähnlicher Situation war, da fragte ich mich mal anläßlich der Begegnung mit einem für mich besonders wertvollen Menschen: Meine Güte, was muss ein Mensch alles getan und miterlebt haben, wie muss er an sich gearbeitet haben und immer noch arbeiten – damit er das wird, was ich an ihm so liebe und schätze?!

Da ist mir dann (irgendwie) klar geworden, dass das Ausfüllen dieses gähnenden Loches in mir ein bißchen mehr ist, wie „bloß“ sagen: Da ist nichts, nicht mal mehr Alkohol.
Ich musste was tun, musste es bedacht und nachhaltig mit Leben füllen. Manchmal dauerte es monatelang, bis so eine winzige Ecke darin wieder lebendig und richtig aktiv wurde. Mancher Platz darin ist sogar heute noch eine recht lebhafte Baustelle, dass ich manchmal denke: Ja hört das denn nie auf?

Meine eigenen „Grauheit“ verschwand, je mehr ich mich selbst unter die „Lupe“ nahm. Was du an anderen (positiv) herausstreichen kannst, weswegen du vielleicht andere bewunderst, das kannst du auch bei dir versuchen. Es müssen keine Heldentaten sein! Aber jeder Mensch hat Eigenschaften und Fähigkeiten, die einen anderen in Entzücken versetzen können, und weswegen man – auch dich - bewundert. Nur du selbst, du musst erst mal den Schleier von deinen Augen wischen und dich selbst wahrnehmen.

Ich wünsche dir den Mut dazu – weil es Mut bedarf sich selbst zu bilanzieren, zu sich stehen zu lernen, sich anzunehmen – und irgendwann dann auch mal lieben zu lernen.

Schönen Tag noch
Sierra


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

16.11.2005 09:12
#48 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Mir kam nach dem Trockenwerden öfter mal als Motto in den Sinn: Man - in dem Fall ICH - sollte sich zu seiner Häßlichkeit bekennen.

Ich bin oft weder besonders hilfsbereit noch besonders nett noch besonders gut gelaunt. Ich hab eine Menge Persönlichkeitsanteile, die mit Gutmenschentum aber auch gar nichts gemeinsam haben und richtiggehend antisozial sind.

Solange ich diese Anteile möglichst weit wegschieben will und am liebsten ausmerzen möchte, solange tauchen sie maskiert an allen möglichen Ecken wieder auf, wo ich sie am wenigsten brauchen kann. Saufen hatte bei mir auch was mit Selbstzerstörung zu tun, mit Selbsthass, mit Anteilen an mir, die ich am liebsten umbringen wollte.

Sei ein perfekter Mensch, edel, hilfreich, gut, geistreich und witzig - ja gerne, wenn ich Zeit und Lust und Energie dazu habe. Sonst nicht, da bin ich einfach so wie ich bin. Ich hab das Elend nicht in die Welt gebracht, basta

der minitiger


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

16.11.2005 10:11
#49 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Hej Tiger,

danke

Ja sagen zu den schwarzen Anteilen in seiner "Sääle" - das ist für mich überlebensnotwendig. Wenn ich die moralische Überforderung aus meiner Kindheit + Jugend nicht abgelegt hätte, wäre ich nie im Leben trocken geblieben.

Gruß
Viktor

P.S. Dummerweise bist Du gar nicht der "Kotzbrocken", der Du manchmal gerne sein möchtest


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

16.11.2005 10:52
#50 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

hi Viktor,
"Gruß Viktor - P.S. Dummerweise bist Du gar nicht der "Kotzbrocken", der Du manchmal gerne sein möchtest"
// Richtig ! Dazu grinst er viel zu viel, Max


DerZwerg Offline




Beiträge: 899

16.11.2005 12:32
#51 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Hallo PP ,


Children and drunks always tell the truh..
Was ich liebe am Alkohol ?

Gar nichts mehr !
Das Träumen ist auch bei mir so ne Sache !
A )Geträumt habe ich mit Alkohol : Leichen die im Keller hingen , blutbespritzte Wände , verfaulte Gesichter von Freunden die mich besuchen kommen , Rennen vor einer Lokomotive der S-Bahn , Stress-Situationen auf Arbeit , riesige aufgerissene Münder , meine Fender e-Gitarre und die Ibanez Akustik Gitarre haben gekämpft und sind beide geschmolzen......
B )Geträumt habe ich ohne Alkohol : Lottogewinn , 5 x im Jahr in Urlaub mit Frau und Kindern , eine eigene Firma besitzen die so gut läuft dass ich nicht mal was verkaufen muss um Boni zu schreiben , Ersteigern einer besonderen Fender-Gitarre...O-Ton : Die Fender wurde von Frank Zappa aufgemöbelt und kann am 24. September in London ersteigert werden. Man rechnet mit Geboten bis zu 625.000 Euro. Damit wäre sie die teuerste Gitarre der Welt. und wie ich geträumt habe wie meine beiden Töchter Lehrerinnen werden und ihren Abschluss machen und fröhlich lachen...
SOVIEL ZU MEINEN TRÄUMEN ...Such dir was aus A oder B !

Wünsch dir alles Gute liebe PP ,

Es grüsst dich ,

Der Zwerg


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

16.11.2005 13:14
#52 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von vicco55
P.S. Dummerweise bist Du gar nicht der "Kotzbrocken", der Du manchmal gerne sein möchtest



...nobody is perfect


polar Offline




Beiträge: 5.749

16.11.2005 13:40
#53 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

hi zwerg

Zitat
Ersteigern einer besonderen Fender-Gitarre...O-Ton : Die Fender wurde von Frank Zappa



......shut up and play yer guitar....


LG

rolf

der fürs leben gern FZ hört...


Randolf Offline




Beiträge: 1.177

16.11.2005 19:49
#54 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Hi Rolf,

You Can't Do That On Stage Anymore

ZONX


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

16.11.2005 19:59
#55 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Pappa Zappa?

Gibts hier auch öfters


polar Offline




Beiträge: 5.749

16.11.2005 20:16
#56 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

hi tommie,

wir wollen ein saufnix-radio !!

LG

rolf


Tina72 Offline



Beiträge: 533

17.11.2005 08:56
#57 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Hallo PP,

Seelchen hat sich gestern gerade gefragt, warum auf einmal einige Rückfälle haben. Ich denke, das hat auch viel, zumindest für mich, mit der Jahreszeit zu tun. Im Frühjahr und Sommer, habe ich mehr Lebensernergie als in der dunklen Jahreszeit. Aber diese gibt es nun mal und will auch gelebt werden. Das ist nun mal der Lauf der Dinge, die wir nicht ändern können.

Ändern aber, kannst Du Dich.

Soyyo hat genau das geschrieben was ich auch denke. Gönne Dir viel mehr Ruhe für Dich selbst.

Ich habe auch viel zu lange nach außen die Powerfrau in mir gezeigt und habe der ruhigen Seite in mir, zu wenig Beachtung geschenkt.

In meiner Therapie wurde mir immer wieder gesagt, das ich auch diesem Teil in mir, genug Raum geben muss. Ich lebe diesen Teil jetzt bewußt.

Ich selbst staune immer wieder über mich, da ich merke, das es mir viel zu oberflächlich geworden ist, nur die Powerfrau darzustellen. Die ruhige Seite in mir, schafft mir heute den idealen Ausgleich.

Ich bin immer noch eine Powerfrau, was ich auch lebe. Nur mit dem Unterschied, das ich jetzt auch die ruhige, nachdenkliche und gefühlsbetonte Tina besser wahrnehme.

Meine Träume sind, seit dem ich trocken bin, sehr viel klarer geworden. Endlich sehe ich kleine Ziele, die ich auch erreichen kann. Allerdings nur ohne Alkohol.

Wünsch Dir ebenfalls Ruhe und Muße

VLG Tina


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

17.11.2005 11:12
#58 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Zitat
Seelchen hat sich gestern gerade gefragt, warum auf einmal einige Rückfälle haben



hier haben das ganze Jahr über Leute Rückfälle. Mal mehr, mal weniger. Wir hatten das Thema schon öfter, daß es manchen plötzlich mehr auffällt, oder es haben grade die Leute Rückfälle, an denen man sich bevorzugt orientiert.

Es ist einfach so, daß es nur eine Minderheit schafft. Oder zu der Überzeugung kommt, daß Trockenheit das Richtige für sie ist, je nach Sichtweise.

Kein Wunder, ist doch die Trockenheit bei vielen Leuten aus einer Suffidee entstanden und fühlt sich oft überraschend an.

der minitiger


Wuchtbrumme Offline




Beiträge: 1.291

17.11.2005 11:46
#59 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Hallo Miteinander

Zitat:

Seelchen hat sich gestern gerade gefragt, warum auf einmal einige Rückfälle haben


Genau diese Frage habe ich mir (und anderen) im Juli/August auch gestellt!

Da sind hier auch reihenweise (ok. ich übertreibe - aber nur ein bisschen) die Leutz rückfällig geworden. Hab mir sogar überlegt, ob es an der Jahreszeit liegen kann.

Erkannt habe ich aber auch, das die meisten davon schon ca. 1/2 Jahr trocken waren, bevor sie rückfällig wurden.

Für mich habe ich daraus eigentlich nur eine Erkenntnis gewonnen. Wachsam bin ich sowieso, aber wenn ich die 1/2 Jahres-Grenze erreiche, stehe ich "Gewehr bei Fuß" und werde ganz besonders gut auf mich aufpassen.

Scheint einfach ne Stolperstelle der Zeit zu sein

Lieben Gruß Euch
Wuchtbrumme


Seelchen ( gelöscht )
Beiträge:

17.11.2005 13:51
#60 RE: Was ich liebe am Alkohol Zitat · Antworten

Hallo

ich komme gerade von meinem Suchtberater und das scheint auch genau mein Thema zu sein: ich übernehme mich gerne. Ich überfordere mich, reagiere unangemessen, kann mich im Anschluß selbst nicht mehr leiden und gerate unter Suchtdruck.

Was ich lernen muß, ist meine Grenzen kennen zu lernen. Zu wissen bzw. herauszufinden, wieviel Belastung ertrage ich, vielviel darf ich mir zumuten, wo sind meine ganz persönlichen Grenzen für deren Schutz ich alleine verantwortlich bin und deren Einhaltung ich von anderen einfordern darf, kann und muß.

Ich lerne Tag für Tag für mich zu sorgen und langsam wird es wärmer um mich.

Lieben Gruß und ganz viel Wärme geschickt

Marianne


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