heute ist wieder mal der zweite Tag ohne Alkohol. Ich will es diesmal unbedingt schaffen. Wieder ein Neubeginn. Meine Frau glaubt mir das sowieso nicht mehr. Aber ich will es für mich tun! Unbedingt! 25 Jahre sauferei haben unendlich viel kaputt gemacht. Privat und beruflich. Ich will nicht mehr abhängig sein von Alkohol. Ich will nicht mehr diesen ständigen Saufdruck haben. Und dann mich immer bis zum Umfallen zuzusaufen. Ich habe aber eine grosse Angst, dass ich es wieder nicht schaffe. Ich will, dass mir der Alkohol total egal ist und ich ein normales Leben führe. Und meine Familie auch. Vor etwa 5 Jahren habe ich aufgehört zu rauchen. Es war sehr sehr schwer für mich. Ich dachte immer ich schaffe das nie. Und ein Leben ohne Zigaretten war undenkbar für mich. Aber jetzt bin ich vollkommen davon ab. Und Zigaretten interessieren mich überhaupt nicht mehr. Obwohl meine Frau raucht. Diesen Zustand möchte ich beim Alkohol auch haben. Keinen Saufdruck mehr. Und das es mir völlig egal ist, wenn andere trinken. Ich wünsche mir so sehr ich komme da hin.
Ich habe doch nur das eine Leben. Ich muss die Wende schaffen. Ich möchte mit meiner Frau noch soviel machen.
herzlich willkommen hier. Kann gut verstehen dass du nicht mehr abhängig sein willst. Ging mir auch so. Ich habe mir vor zwei Jahren auch das Rauchen abgewöhnt. (wobei abgewöhnt eigentlich Verharmlosung ist...das ist auch ne Sucht) Das war für mich schwerer als den Alk zu lassen. Weil halt rauchen immer noch viel mehr toleriert wird als wenn wir torkeld irgendwo rumlaufen und ne Fahne haben....Beim Alkohol war es bei mir nur in der Beziehung ganz anders, dass ich es ohne Hilfe nie geschafft hätte. (war beim rauchen anders) Kann dir auch nur empfehlen, wenn du wirklich aufhören willst hole dir Hilfe in einer Beratungsstelle oder geh zu einer Selbsthilfegruppe. Die Erfahrungen zeigen, alleine aufhören klappt nur in den allerwenigsten Fällen. Wünsche dir viel Kraft
gut, daß du hierhergefunden hast. Wenn du wirklich aufhören willst, dann hole dir die Hilfe, die du brauchst, denn wie Ruby schon richtig erwähnt hat, schafft das dauerhaft kaum einer im Alleingang.
Also: losgoogeln, Suchtberatungsstelle herausfinden, telefonisch einen Termin vereinbaren und los geht es. Alternativ kannst du auch deinen Hausarzt ansprechen oder eine Selbsthilfegruppe in deinem Wohnort aufsuchen. Da wimmelt es von Fachleuten.
Ich wünsche dir was, aber loslegen mußt du schon allein.
ich denke Du solltest dir jede Hilfe holen die Du bekommen kannst und diese auch in Anspruch nehmen. Wende dich an deinen Hausarzt, der wird mit dir alle weiteren Schritte besprechen. Alleine etwas zu unternehmen hat sich in der Vergangenheit für nicht sinnvoll erwiesen, deshalb "lasse Dir helfen"
danke für die Antworten! Also zum Arzt gehen, das geht zur Zeit nicht, da ich nicht mehr Krankenversichert bin. Ich bin freiberuflich tätig und durch meine Sauferei hatte ich in den letzten Monaten wenig Einkommen. Das heisst, die Miete ging vor der Krankenversicherung. Und wenn man in der gesetzlichen Krankenversicherung 3 Monate nicht zahlen kann, fliegt man da raus. Für immer, sozusagen zur strafe. Die nehmen einen auch nicht mehr auf. Und Privatversichern kann ich mich auch nicht, da fehlt mir das Geld für. Aber eine SHG werde ich mir suchen. Habe auch schon wieder Saufdruck, aber das hat ja jeder. Kein Grund zum aufgeben. Und was ich anders mache? ja, eigentlich nichts, ich will einfach aufhören. Aber durch die vielen Beiträge die ich hier gelesen habe, ist es wohl doch das beste ich suche mir Hilfe. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Genaugenommen so 15 Jahre nicht mehr. Obwohl es mir damals in der SHG ganz gut gefallen hat. Aber irgendwie traue ich mich nicht mehr so richtig. Werde es aber angehen. Allein geht das wohl nicht. Hab ich ja oft genug erlebt. Vielen Dank und einen schönen Abend! Bobs
Die Schwellenangst kennen wohl die meisten. Da must du schon Courage zeigen. Ich war im Januar und Februar in einer SHG. Dann wegen Rückfall nicht mehr hin. Als ich im Oktober mich wieder meldete war zu erwarten, dass ich was erzählen muss. Aber es hat mir sowas von gut getan und bin froh wieder dabei sein zu dürfen!
Mit diesem Satz hast du einen guten Start ins Trockene und ich denke mal die Betonung liegt auf will.
Ich wollte auch alles immer alleine machen , Resultat war nach 6 Monaten ein Rückfall. Von SHG habe ich nie viel gehalten , war 2 x dort , aber mittlerweile habe ich mich auch entschlossen wieder hinzugehen und das mit mehr Enthusiasmus als vorher. Ganz alleine geht es in den allerseltesten Fällen !
heute ist der dritte Tag. Ich bin ganz schön gereizt. Habe gearbeitet und habe mir dann den hund geschnappt und bin joggen gegangen. Jedenfalls versucht. Habe ja ewig nichts mehr gemacht. Bin total kaputt von den bischen laufen. Aber viel schlimmer ist, dass ich heute ganz schön saufdruck habe. Heute will ich jedenfalls nichts mehr trinken. Wünsche allen einen schönen und trockenen Tag noch!! Bobs
lass es mit dem joggen ruhig langsam angehen *lach* kleine Schritte... Ich habe bei Saufdruck immer viel Wasser und Tee getrunken und bin auch viel draussen gewesen. Hast du dich schon mal nach einer Suchtberatung umgeschaut? Kann ich nur empfehlen, die haben mir damals sehr geholfen...gerade auch in der Anfangszeit... Alles Gute Ruby
heute ist mein 2. Tag. Ich bin zwar nicht gereizt, aber ich fühle eine gewisse innerliche Unruhe. Laß uns "gemeinsam" spazieren gehen und ablenken! Wir schaffen das!
Hallo Linda und Ruby, danke für die Antworten. Werde es in Angriff nehmen mit der Suchtberatung. Habe Angst dass es zu lange dauert bis der Saufdruck und die Unruhe aufhört. Freut mich Linda, dass du auch schon 2 Tage ohne bist. ich bin überzeugt, dass es sich lohnt. Ich bin jetzt auch schon 42 Jahre und muss die Kurve kriegen. Weil eigentlich lebe ich sehr gerne und möchte noch viele gesunde Jahre vor mir haben. Aber wenn ich weitersaufe, wird daraus nix. Einmal nur, ein einziges mal lebt man nur. Ich glaube das wird mir so langsam bewusst.
hallo Linda und Bobs, Das Allerschwerste sind denke ich die ersten 4 oder 5 Tage. Bis dahin regelt sich was im Körper, der garantiert letzte Rest ist heraus und die weitere Zufuhr besteht - von der flüssigen Seite her gesehen - aus blankem Wasser. Auch die Psyche merkt dann doch schon, dass es ja doch wider alle Vorstellungen ohne den Alk geht. Lernprozess auf's neu! KOnnten wir alle schon mal, als Kind, Gruß Max
ich glaube auch ganz fest, dass es ohne Alkohol geht. Aber wie du sagst, der Kopf muss es neu lernen. Dauert leider etwas länger wie beim Computer, neues Programm drauf und fertig. So ihr lieben, ich gehe gleich zum Geburtstag von der Schwester meiner Frau. Das ist da kein Problem, weil keine richtige Feier, nur Kaffee und Kuchen. Sorgen mache ich mir aber schon um Sylvester. Weil es leider so ist, das ich keinen Spass haben konnte, wenn ich nichts saufe. Und bei meiner Familie bin ich halt auch als guter Trinker auf Feiern bekannt. Aber eigendlich habe ich sowieso Angst, dass ich es bis da hin garnicht durchhalte. Das klingt nun wieder negativ, ich weiss. Aber ich stehe ja auch erst wieder am Anfang. Bis Morgen Bobs
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