auch von mir ein herzliches Wilkommen. Auch für mich war das Forum der erste Schritt in die endgültige Trockenheit. Nach jahrelangem täglichem Trinken, legte ich irgendwann Trinkpausen ein, die bis zu 1 Jahr dauern konnten. Wirklich trocken war ich während dieser Zeiten nicht, das ist mir heute klar. Irgendwie hielt ich mir immer ein Türchen offen. Jetzt bin ich seit ungefähr 10 Wochen wirklich trocken und jetzt weiß ich, ich will nie wieder trinken. Mir geht es jetzt nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut, in jeder Beziehung und ich fange jetzt an zu leben und mich selbst kennenzulernen.
Auch ich war eigentlich nicht auffällig. Selbst mein Mann, der viel miterlebt hat fand, ich sei doch keine Alkoholikerin, denn ich ging meiner Arbeit nach, soff nicht in der Öffentlichkeit, u.s.w.. seine Ansichten kamen mir sehr gelegen. Heute weiß ich es besser.
Hier findest Du Verständnis und schreiben hilft ungemein.
Ich wünsche Dir viel Erfolg! Geh`den nächsten Schritt!
Ich möchte nur Menschen finden, die verstehen, wovon ich rede, wenn es um Sucht geht
ich verstehe mittlerweile so einiges von meiner sucht.
Ich kann mit meiner Familie (Mann, Kinder) mitlerweile darüber reden
ich habe mit meiner frau auch so einiges um meine sucht herumgeredet; ich habe in meiner sucht diese beziehung zerstört.
Ich glaube, dass ich es auch heute nicht schaffe.
dieser satz von dir bezieht sich nicht auf dein vorhaben, das trinken für den rest deines lebens sein zu lassen, sondern darauf, dass du es heute nicht schaffst, das trinken auf pause zu unterlassen. mir sagt es, dass du nicht vorhast, auch nur den versuch einer trinkpause zu unternehmen. ich kenne das. von mir. ich wollte eben trinken. wenn es dir ebenso geht, dann trinke und spar dir dein schlechtes gewissen. wenn es dir nicht so geht, kannst du dich auf den weg zur klärung begeben. wo der beginnen soll, stelle ich mir vor, könnte für dich eine interessante frage sein. dass mensch lange fragen und dabei saufen kann, auch das kenne ich gut. von mir.
daher der flüstersatz, den du ja prompt übersehen hast: ich lass das erste glas (die erste flasche ...) jetzt stehen.
@ Soyyo,@ alle ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig ist, sich verständlich zu machen. Aber das liegt wohl daran, dass geschriebene Texte im Internet wenig Gefühle transportieren können. Ich habe nicht den Wunsch weiter zu trinken, möchte auch keinen Schmusekurs oder eine Generalabsolution, sondern konstruktive Hilfestellungen. Dass mein Problem mit dem ersten Glas anfängt, ist mir klar, hilft mir nur im Moment nicht weiter. Selbstkritik, Schuldgefühle, Selbstwertminderung begleiten mein Trinken schon lange und helfen mir nicht, im Gegenteil. Was hat Dir/Euch geholfen das erste Glas stehen zu lassen? Gruß Else
Seele, ich habe eine Frage. Du schreibst, deine Trinkpausen konnten bis 1 Jahr dauern, aber wirklich trocken warst du da noch nicht. Und jetzt bist du 10 Wochen wirklich trocken.
Während so eines Jahres: Dachtest du da nicht auch "endlich bin ich trocken" oder so ähnlich? Ich verstehe nicht, wie du es sonst ein Jahr ausgehalten hast. Oder war die Abhängigkeit damals noch nicht so stark?
Ich finde diese absoluten Bewertungen so unangenehm. Ich finde, ich bin trocken, auch wenn es noch keine Jahre sind. Wenn ich angenommen in 10 Jahren wieder zu trinken anfange (meine Finger sträuben sich beim Tippen, da ich das ja ganz ausschließe, jemals wieder zu trinken) - war ich denn dann die ganzen mehr als 11 Jahre "nicht wirklich trocken"? Irgendwie gemein, oder?
die Frage, warum DU aufhören willst, kannst nur DU beantworten. Bei mir war es die Frage : 'meine Freundin/Frau' oder die Flasche. Ohne vorweggreifen zu wollen, dürfte bei anderen eine ähnliche aber ebenso ultimative Fragestellung vorgelegen haben.
Zitat: Selbstkritik, Schuldgefühle, Selbstwertminderung begleiten mein Trinken schon lange und helfen mir nicht, im Gegenteil.
Wenn Du wirklich aufhören willst, dann hast Du oben schon den besten Grund genannt: Du willst Dein Selbstwertgefühl heben, keine Schuldgefühle mehr haben, Dich nicht mehr selbst kritisieren müssen, mit anderen Worten: Du hast irgendwie die Schnauze vor Dir selbst voll und willst das jetzt ändern. Einen besseren Grund kannst Du ja gar nicht finden!
Was Du vorerst benötigst um das erste Glas stehen zu lassen, hängt erst einmal von Deiner physischen/psychischen Verfassung ab z.B. ob Du Entzugserscheinungen hast, Du Saufdruck verspürst ... Und genau zu diesen Punkten gibt es hier soviel Literatur, da mußt Du im Moment halt mal eine Nachtschicht einlegen und einfach lesen und das rausziehen, was Du brauchen kannst.
LG Werner
P.S. Herzlich Willkommen, viel Erfolg und die trockenen Tage zählen macht durchaus einen Sinn
ich bin auch über diesen Satz von Seele gestopert, allerdings aus einem anderen Grund als du - ich kann ihn verstehen so wie er dasteht.
Ich denke es macht eben doch einen Unterschied, ob man ein Jahr lang nichts trinkt mit der Option, irgendwann wieder anzufangen, oder ob man KAPITULIERT und dann nix mehr trinkt. Dazu ist eine ganz andere Voraussetzung vonnöten, nämlich das Bewusstsein - es ist für immer!! Auch wenn ich das erste Glas immer nur für HEUTE stehenlasse. Bei einer wirklichen Kapitulation sind sämtliche Hintertüren zu, wohingegen man es bei Trinkpausen eben "probiert" ohne Alk auszukommen.
Auch ich habe viele, auch lange, Zeiten nix getrunken, als alter Süchtling war bei mir aber dann Suchtverlagerung dran. Ich hab mich dann weichen und auch harten Drogen hingegeben - trotzdem, getrunken hab ich nix und Alk spielte da überhaupt keine Rolle für mich. Das war nichtmla schwer, hatte ich doch die andere Dröhnung.
Ich trinke jetzt seit knapp 5 Monaten nicht mehr, hab nie mehr andere Drogen angerührt und möchte schon behaupten, dass ich trocken bin. Zwar mit manchmal nassen Gedanken, aber auf einen guten Weg aus der Sucht hin zu mir.
Auf die Gefahr hin, dass ich von den anderen erschlagen werde:
Ich finde die Bezeichnung "Trinkpause" im Kontext mit dem Einstieg zum Austieg gar nicht mal so schlimm oder missverständlich.
Bei den AA's sagt niemand, dass er niemals wieder trinken will bzw. es wird nicht erwartet, dass man sowas von sich gibt. Dort geht es immer um die nächsten 24 Stunden. Ich denke, wenn man sich von vorne herein mit Endgültigkeit auseinandersetzt, erzeugt man so ein großes Risiko zu scheitern, rückfällig zu werden oder gar nicht erst aufzuhören.
Wenn ich zwischendurch mal Saufdruck habe helfe ich mir, indem ich mir sage "also heute werde ich es noch ohne aushalten..", am nächsten Morgen oder wenige Stunden später ist dieses Gefühl eh wieder verschwunden.
Diese 24-Stunden-Vorgabe führt bei mir zu einer sehr bewußten Wahrnehmung: Ich mache mir bei Saufdruck sehr intensive Gedanken, wieso, weshalb und warum ich denn jetzt trinken will. Dieses Nachdenken in der Situation bringt's, dabei fällt mir immer wieder auf wie überflüssig das Herbeiführen des Rauschzustandes (für mich)ist.
Am Rande sei noch erwähnt, dass ich auch "nur" psychisch abhängig war.
der Begriff "Trinkpause" wird wohl doch unterschiedlich verstanden. Ich habe auch immer Trinkpausen eingelegt, wenn es mir schlecht ging. Die waren nicht mit dem Wunsch verbunden, auf Dauer aufzuhören, sondern ich wollte mir beweisen, dass ich nicht abhängig bin. Erst als ich mir meine Abhängigkeit eingestehen musste, wollte ich nie wieder trinken. Bei den AA habe ich gelernt, dass ich dieses Vorhaben realistisch n u r h e u t e umsetzen kann, indem ich heute das erste Glas stehen lasse.
ich kann nur sagen: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Gehe zu einer Suchtberatung, denn schon viele Leute glaubten, es ohne zu schaffen, was glaube ich fast unmöglich ist. Du wirst es dir irgendwann selbst danken. Sei stark. Ich findes es toll, dass du dir Gedanken über Dein Trinkverhalten machst.
Was hat Dir/Euch geholfen das erste Glas stehen zu lassen?
mir half, aufrichtigkeit mir gegenüber selbst zu üben. das heisst auch, genauigkeit zu versuchen und zu üben.
bedenke einmal den unterschied, der zwischen den sätzen liegt:
ich habe den wunsch, nicht weiterzutrinken. Ich habe nicht den Wunsch weiter zu trinken.
bei dem wenigen, was du über dich hier von dir gegeben hast und in anbetracht, dass du dir deine abhängigkeit vom alkohol schon eingestehen kannst, halte ich den ersten satz für eine arbeitsgrundlage, den zweiten für selbstbetrug.
hallo Else, "Was hat Dir/Euch geholfen das erste Glas stehen zu lassen?" // Alleine dass ich nicht mehr mit mir selber klarkommen konnte. Ich konnte mich selber nicht mehr verstehen, daran brach ich zusammen. Davor kamen noch etwa 10 Jahre vergeblicher Mühe eines "irgendwie" aufhörens. Und dann kam endlich das "Heute trinke ich nicht". Dazu reicht es für heute. Aber wenn du das konsequent weiter so machst, dann werden 'lange Jahre' daraus. Hört sich einfach an, aber die ersten Monate waren schon sehr happig, Gruß Max
das ist schwer zu verstehen, ist mir klar. Richtig erklären kann ich es auch nicht.
Bei mir war es einfach so, dass ich auch in diesem einen Jahr oft Saufdruck hatte und immer wieder der Gedanke: "Du könntest ja, hast Dir ja bewiesen, dass es ohne geht". Das Übliche eben. Die Vorstellung von einem Leben ohne Alkohol war da noch ein Graus für mich und absolut unvorstellbar. Das genau ist heute anders. Anfangs war ich auch der Meinung, dass ein paar Wochen nichts aussagen, denn schließlich war ich schon einmal ein Jahr "trocken". Diesmal sind diese paar Wochen viel wertvoller, weil ich jetzt weiß, ich will nie mehr!!!!!
Ich kann Dir nur schreiben, wie es bei mir war und möchte es nicht verallgemeinern. Meine Abhängigkeit war sehr groß, denn schließlich kam ich teilweise auf 10 Flaschen Bier am Abend, später dann nicht mehr so regelmäßig. Ich wollte während diesem Jahr nicht abstinent sein, sondern kontrolliert trinken. So sehe ich das heute. Wartete immer auf den passenden Moment! Der kam ja dann auch und ich überlegte nicht lange, sondern schüttete mich wieder zu.
Ich wollte in keinem Fall bewerten, denn meine Geschichte ist nicht Deine Geschichte. Ich sprach nur davon, wie es bei mir war.
Jetzt wünsche ich Dir einen guten Wochenstart und grüße Dich ganz lieb. Seele
mein endgültiger Ausstieg war möglich durch die große Liebe zu einem anderen Menschen, den ich nicht mehr enttäuschen wollte. Wie gesagt: ERSTMAL Das gab mir große Motivation. Dann fing ich an, Seele sehr zu mögen und fragte mich, warum ich ihr dann so sehr schade. Das gab mir den nächsten Schub in Richtung Trockenheit.
ZitatWas hat Dir/Euch geholfen das erste Glas stehen zu lassen?
Ganz konkret war es bei mir "Saufnix". Anstatt abends die Flasche Wein aufzumachen, saß ich vorm PC und las und schrieb.
Vorangegangen war, dass ich es nicht mehr ertragen konnte, wie ich mein Leben immer mehr vernachlässigte und meinem Kind sowas nicht vorleben wollte. Ich war schon bei ca. 1, 5 Flaschen Rotwein angelangt jeden abend. Im Grunde (noch!) relativ unauffällig von Außen betrachtet, aber bei genauerem Hinsehen gingen Beziehung, Selbstvertrauen, Tatkraft etc. schon gewaltig den Bach runter.
Ich bin dann zusätzlich noch zu einem Suchtberater beim Diakonischen Werk gegangen. Hast du das schon mal versucht? Das würde dir auch Klarheit schaffen, über das Stadium deiner Suchterkrankung.
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