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Saufnix  
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Dieses Thema hat 166 Antworten
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 Akute Hilfe
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Linda31 Offline



Beiträge: 82

29.10.2005 14:49
RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo, ich heiße Linda, (nicht wirklich ;-)), bin 31 Jahre alt und ich habe 10 Jahre benötigt, um mir selbst einzugestehen, dass ich ein Alkoholproblem habe. So, jetzt habe ich es zum ersten Mal, zumindest schriftlich, und nicht nur, wie sonst, in Gedanken, ausgesprochen. Toll.
Ich glaube, bei mir ist das Ganze schon ziemlich weit fortgeschritten, denn ich kann, über den Tag verteilt, schon eine Flasche Wodka alleine verdrücken, ohne dass Jemand etwas merkt.
Meine Alkoholkarriere hat sich langsam angebahnt, seitdem ich so um die 16 Jahre alt war. Meistens dann am Wochenende, mit Freunden, das war ja noch ganz normal, aber bevor ich ausgegangen bin, musste ich mir schon ein Glas Wein gönnen, damit ich auch schön locker war und aus mir herausgehen konnte...Dann gab es Probleme in der Schule, und dann habe ich schon mal ab und zu am Morgen ein Glas getrunken, um den Tag gut durchstehen zu können. Das hielt sich allerdings sehr in Grenzen, das kam höchstens 2 oder 3 mal vor. Aber es war ein Anfang. Dann habe ich mit 18 die Schule gewechselt und hatte eine tolle Zeit. Mir ging es gut und somit habe ich, wie jeder andere auch, nur am Wochenende etwas gefeiert...dann etwas mehr, dann noch mehr...eigentlich, wenn ich so darüber nachdenke, ist es immer in einer Sauforgie geendet. Zwar nur am Wochenende, aber ich habe dann noch die meiste Zeit auf der Toilette verbracht.
Alkohol war und ist für mich ein Ventil. Wenn es mir schlecht geht trinke ich, wenn ich Probleme habe, trinke ich...ich habe schon manchmal Angst, alleine auf die Straße zu gehen, mit der Bahn zu fahren...ich brauche vorher immer ein Glas. Es geht auch ohne, wenn ich mal nichts zu Hause habe, dann muß es eben ohne gehen. Geht aber schlecht.
Wenn ich mal super gelaunt bin, und alles in meinem Leben toll läuft, dann ist das alles ganz anders. Ich bin selbstbewusst und glücklich, schaffe alles, kann alles, ohne, dass ich etwas trinken muss.
Manchmal habe ich Phasen in meinem Leben, da möchte ich einfach total gesundheitsbewusst leben, ernähre mich toll, trinke nichts in der Woche, nur am Wochenende gönne ich mir 2 oder 3 Gläser Wein...
Dann gibt es wieder Phasen, in denen ich denke, ich muß einfach trinken, sonst schaffe ich das alles nicht...dann trinke ich keinen Wein, sondern Wodka oder Gin oder etc. Dann fange ich schon morgens an, auf nüchternen Magen.
Ich will gar nicht wissen, wie schlimm es mit meiner Leber aussieht.
Manchmal denke ich, wenn ich diese Trinkphasen habe, oh mann, Du brauchst Hilfe, seh Dich doch mal an, so kann das nicht weitergehen. Dann schaffe ich es, für kurze Zeit umzudenken, mich, wie vorhin beschrieben, umzustellen und mich gesund zu verhalten...das geht dann eine Woche oder ein paar Wochen oder Monate gut, aber die Trinkphase kommt trotzdem immer wieder.
Ich habe gestern einen Test im Internet gefunden, der einem sagt, in welcher Phase des Alkoholismus man sich befindet. Es gab 4 insgesamt, ich bin in jeder dieser einzelnen Phasen...?
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich weiß, dass ich professionelle Hilfe brauche. Auch, wenn ich es manchmal von alleine schaffe, herauszukommen ( ich habe dieses Zittern von Entzugserscheinungen bisher nur 1 oder 2 Mal erlebt, aber nicht extrem), ich lande trotzdem immer im Trinken. Ich kann mir auch ein Leben komplett ohne Alkohl nicht vorstellen. Wenn ich komplett nüchtern bin, bin ich meistens total schüchtern, rede kaum etwas, bin langweilig, niemand interressiert sich für mich. Wenn ich betrunken bin, kann ich es so gut verstecken, Menschen denken einfach, dass ich so "cool" bin und so viel zu erzählen habe.
Das ist schon traurig. Oh mann. Habe viel geschrieben, jetzt bin ich etwas schon mal losgeworden.
Danke fürs Zuhören...
Linda


Dido52 Offline



Beiträge: 194

29.10.2005 15:06
#2 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Linda,

willkommen an Board.

Nun hast Du Dich geoutet - wie so viele hier. Bei manchen war es auch "das erste Mal".

Was willst Du tun? Lies einfach mal ein bißchen hier im Forum. Vielleicht erkennst Du Dich in einzelnen Beiträgen wieder, vielleicht kannst Du für Dich zu einer Entscheidung kommen, wie Du weitermachen willst.

Denn egal was Du tust: es ist Deine Entscheidung, Dein Leben.

Liebe Grüße
Dido


Depri Offline



Beiträge: 1.848

29.10.2005 16:03
#3 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Linda,

erstmal ganz herzlich begrüsst hier an Board. Schön, dass du den Mut hast hier zu schreiben. Ich denke damit ist schon mal ein guter Anfang gemacht. Du hast ja schon sehr lange ein Problem mit dem Alkohol, wie wohl so viele von uns hier es hatten oder haben.

Möchtest du denn jetzt aufhören? Und wie stellst du es dir vor? Alleine doch wohl sicher nicht, immerhin ist es doch eine ganze Menge was du trinkst, denke das sollte man in einer Klinik machen. Nicht, dass dir nachher noch was passiert. Da wärst du auf jeden Fall gut aufgehoben.

10 Jahre hast du gebraucht um dir einzugestehen, dass du ein grosses Problem hast, na da sind wir dann in ungefähr gleich.

Ein lieber Gruss und fühle dich von mir mal in den Arm genommen.


Linda31 Offline



Beiträge: 82

29.10.2005 16:07
#4 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo und danke für die Antwort.
Ich habe schon angefangen, ein paar Beiträge hier zu lesen.
Ich selbst weiß nicht, wo ich beginnen soll.
SHG, Psychotherapeut,...? Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich mich das überhaupt trauen kann, mir selbst vor fremden oder auch vertrauten Leuten einzugestehen, dass ich nun eben doch nicht so bin, wie ich bin, sondern auch eine Person mit "Fehlern", oder einer Krankheit. Meinen Eltern kann ich das nicht sagen momentan oder eigentlich auch überhaupt...ich habe ein ganz tolles Verhältnis zu ihnen, auch, wenn ich sie nicht immer stolz gemacht habe, sie stehen immer zu mir, aber das wäre ein doch zu großer Schock. Momentan sowieso, da die Mutter meiner Mutter gerade im Sterben liegt und wenn sie es noch für ein paar Monate durchhält, wird sie trotzdem nie mehr so sein, wie sie mal war, sie erkennt keinen und kann nicht sprechen etc...das ist alles zu viel für meine Mutter, sie kann keine anderen Sorgen gebrauchen.
Wenn es nicht so wäre, dann würde ich auch nichts sagen. Ich will meine Eltern beschützen vor allem Leid...da das nicht geht, beschränke ich mich eben darauf, dass ich ihnen als Tochter kein neues zufügen muss.
Deswegen muß ich das alles alleine durchstehen, was auch immer passiert.
Meine Schwester, glaube ich, ahnt schon etwas, aber sie ist keine große Hilfe(?), sie macht schon Andeutungen, dass ich zu viel trinke (sie sieht noch nicht mal alles), aber ich habe nicht so ein vertrauenvolles Verhältnis zu ihr, als dass ich ihr das jemals anvertrauen würde. Normale Gespräche mit ihr sind ja schon fast unmöglich.
Nur wenn sie Probleme hat, kommt sie zu mir, ich höre ihr zu und helfe ihr, so gut ich kann. Aber umgekehrt geht das leider nicht.
Naja. So ist das eben. Ich habe so Angst, ich schreibe so viel über mich und meine Familienverhätltnisse, man weiß bestimmt bald, wer ich bin. Aber an wen soll ich mich sonst wenden?... Ich bin schon froh, dieses Forum gefunden zu haben. Zumindest kann ich hier schreiben, was mir auf dem Herzen liegt.
Ich finde alles Sch....
oder darf man das hier nicht schreiben?


Linda31 Offline



Beiträge: 82

29.10.2005 16:13
#5 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo auch @ Depri,

ich weiß nicht, ob ich aufhören WILL, das ist das Problem.
Ich weiß nicht, ob ich mir ein Leben ohne Alkohol vorstellen kann. Ich glaube, für mich wäre der richtige Anfang, erst mal wieder nur am Wochenende zu trinken, oder nur, wenn ich ausgehe...
während ich das geschrieben habe, habe ich schon gemerkt, wie schlecht sich das anhört.
Meine Gedanken sind total falsch.
Ich darf nicht auf diese Weise denken, denn sonst wird es immer so weitergehen.
Also schön, ich weiß vom Kopf her, was ich zu tun habe, aber vom Herzen oder woher auch immer diese Sucht kommt (vom Herzen eigentlich nicht, oder?) kann ich es einfach nicht. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Nie mehr?


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

29.10.2005 16:16
#6 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Zitat
Ich selbst weiß nicht, wo ich beginnen soll.
SHG, Psychotherapeut,...? Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich mich das überhaupt trauen kann, mir selbst vor fremden oder auch vertrauten Leuten einzugestehen, dass ich nun eben doch nicht so bin, wie ich bin, sondern auch eine Person mit "Fehlern", oder einer Krankheit.





Hallo Linda,

herzlich willkommen hier im Forum.

Wie wärs wenn du zuerst mal mit deinem Hausarzt über dein Problem redest ?

Der kann dich erstmal untersuchen und so feststellen was
eventuell das beste für dich ist, besser gesagt ihr könnt gemeinsam einen Weg suchen.

Aus der Ferne ist das schlecht zu beurteilen, es gibt ja Leute die sind köroerlich so abhängig, die brauchen eine
Entgiftung..
Bei anderen reichts, die gehen zur Suchtberatung und in eine Selbsthilfegruppe...etc.

Also ich würd an deiner Stelle erstmal mit deinem Arzt drüber reden, da haste erstens bei Problemen einen Ansprechpartner und bist auf der sicheren Seite..

liebe Grüße
Ramona


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

29.10.2005 16:21
#7 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo Linda!

Willkommen an Board!
Schön,dass Du zu uns gefunden hast!

Du schreibst,dass niemand von Deinem Alkoholproblem(ausser der Schwester,die es wohl ahnt)weiss.Diese Ansicht haben zahlreiche Mitglieder hier an Board,mich eingeschlossen,auch vertreten.Mach Dich mit dem Gedanken vertraut,dass Deine Verwandten,Freunde und Bekannte es längst wissen!!!

Ein Outing Deinerseits wird nicht nur Dir auf Deinem Weg in die Abstinenz helfen,so Du ihn auch gehen willst,sondern zur Erleichterung ALLER beitragen,die Dich aus falscher Rücksichtnahme oder Scham nicht angesprochen haben.Auch das kann ich aus eigener Erfahrung sagen!

LG
Inge

P.S.Die weitverbreitete Annahme,dass Wodka keine Fahne macht,ist übrigens schlichtweg falsch.Davon "durfte" ich mich in der Vergangenheit mehrfach überzeugen!


Linda31 Offline



Beiträge: 82

29.10.2005 16:50
#8 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich finde es so unglaublich, dass ich endlich Zuspruch finde.
Ích habe keinen Arzt, dem ich vertrauen kann. Ich bin sehr oft umgezogen und so....Ok, ich glaube, ich werde meine Antworten etc. auf morgen verschieben, da ich jetzt gerade den .... ihr wisst schon was ... spüre.

Ich schäme mich so.

Ich bin so schrecklich und eklig.

Warum mache ich das bloß?????????????????????

Ich hasse mich.

Nehmt das nicht zuuuu ernst, denn ich werde heute abend Freunde treffen und mich etwas amüsieren.

Scheiße. I suck.


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

29.10.2005 16:58
#9 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Hi Linda !

Zitat
denn ich werde heute abend Freunde treffen und mich etwas amüsieren


... das geht ja offensichtlich nicht ohne Alk.
Dann viel Spaß.

Ich denke, dir "gibt" der Alkohol noch mehr Positives als Negatives.
Du bist für dich noch nicht unten angekommen.
Es ist deine Entscheidung ob du trinkst oder nicht.
Es ist deine Verantwortung, dein Leben.

Dann mußt du eben noch solange trinken, bis du es nicht mehr ertragen kannst ( oder es vielleicht zu spät ist).
Ich könnte wetten, morgen gibts erst mal wieder den großen Katzenjammer.

Ich konnte erst aufhören, als ich das Saufen ( und mich mit den unsäglichen Alkaktionen und meinem Alkjammertal) so satt hatte.

Heute weiß ich, das ich mir jahrelang was vorgemacht und mich selbst belogen habe.


Gruß
Bea


fiftyniner Offline




Beiträge: 182

29.10.2005 16:59
#10 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Ich kann mir auch ein Leben komplett ohne Alkohl nicht vorstellen. Wenn ich komplett nüchtern bin, bin ich meistens total schüchtern, rede kaum etwas, bin langweilig, niemand interressiert sich für mich.
...........
Ich schäme mich so.
Ich bin so schrecklich und eklig.

Warum mache ich das bloß?????????????????????

Ich hasse mich.


Hallo Linda,

so wie Du Dich im Moment siehst, bist Du der Einsicht ein gutes Stück näher als Du glaubst! Du schämst Dich, weil Du "Saufdruck" hast, also checkst Du doch irgendwo auch, daß was nicht stimmt....
Fürs erste kann ich mich den anderen Saufnixen nur anschließen: Such Dir eine Gruppe in Deiner Nähe, dort kann man Dir auch Tipps geben, wo eine Entgiftung (und vielleicht optional eine Langzeit- Therapie, also EWB) stattfinden kann. Wo es Gruppen gibt, steht hier: http://www.alkohol-hilfe.de/SHG/gruppen.htm
Glaub uns: Das Leben ohne Alk ist lebenswerter!

LG Ralf


Linda31 Offline



Beiträge: 82

29.10.2005 17:11
#11 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Zitat:

denn ich werde heute abend Freunde treffen und mich etwas amüsieren


... das geht ja offensichtlich nicht ohne Alk.
Dann viel Spaß.

Ich denke, dir "gibt" der Alkohol noch mehr Positives als Negatives.
Du bist für dich noch nicht unten angekommen.
Es ist deine Entscheidung ob du trinkst oder nicht.
Es ist deine Verantwortung, dein Leben.

Dann mußt du eben noch solange trinken, bis du es nicht mehr ertragen kannst ( oder es vielleicht zu spät ist).
Ich könnte wetten, morgen gibts erst mal wieder den großen Katzenjammer.

Ich konnte erst aufhören, als ich das Saufen ( und mich mit den unsäglichen Alkaktionen und meinem Alkjammertal) so satt hatte.

Heute weiß ich, das ich mir jahrelang was vorgemacht


Oh mann. Ich weiß. Ich bin noch nicht so weit unten, aber für mich selbst schon...


Lachfalte Offline



Beiträge: 378

29.10.2005 17:15
#12 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Liebe Linda,

herzlich willkommen!

"Manchmal denke ich, wenn ich diese Trinkphasen habe, oh mann, Du brauchst Hilfe, seh Dich doch mal an, so kann das nicht weitergehen"

Es wird solange weitergehen, bis du aufhörst zu trinken. In meiner akuten Endphase meiner Trinkerkarriere dachte ich auch genauso wie oben beschreibst. Ich bin dann hier aufs Forum gestossen, hab gelesen, gelesen, gelesen und bemerkt: hey, es geht ja anscheinend doch zu trinken aufzuhören. Den Rest an Zuversicht, Hoffnung und Kraft hat mir dann meine SHG gegeben, da bin ich nach zwei Stunden als neuer Mensch raus - da wusste ich, das ist zu schaffen. Und ich wollte so gerne nicht mehr trinken müssen, ich hab gemerkt, wie krank ich bin und was mir die jahrelange Trinkerei alles unmöglich gemacht hat. Es war für mich ein elendes Dasein auf dieser Welt, obwohl ich oft dachte, gehts mir gut.

Gut gehts mir jetzt, seitdem ich nichts mehr trinken brauche. Jetzt zeigt sich mein Leben in allen Facetten - aber rein und unverfälscht. Mit Höhen und Tiefen - mit wunderschönen Gefühlen und solchen, die ganz schön plätten. Und doch: es gibt nix schöneres als dies alles bewußt und selbstbestimmt zu erleben. Es ist schön, wenn der Alk keinen Platz mehr im Leben hat Linda.

"Meinen Eltern kann ich das nicht sagen momentan oder eigentlich auch überhaupt..."

Das musst du auch nicht, aber du wirst wollen wenn du dich auf einen neuen Weg gemacht hast, wetten?

Alles Gute
Lachfalte


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

29.10.2005 17:29
#13 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Zitat
Ich bin noch nicht so weit unten, aber für mich selbst schon...



... es ist die Frage, wie du "ganz unten" definierst.

Du hast sicher das Bild des Obdachlosen am Kiosk mit Flachmann im Sinn.

Aber :
jeder hat seinen ganze eigenen Tiefpunkt, ein Ereignis oder etwas in der Art, das einen dazu bringt, umzudenken.
Die Einsicht, jetzt reichts, ich will mein Leben endlich selbst bestimmen, Verantwortung übernehmen.
Die Einsicht, alkoholabhängig zu sein, sich in einem Teufelskreis zu befinden.
Scham-schlechtes Gewissen-saufend Erleichterung suchen- Scham-schlechtes Gewissen.
Nicht zu verachten ist auch der REalitätsverlust.
Die Sucht sagt einem, das man sie nicht hat.
Man sucht sich Gründe warum man trinkt.
Denkt, bei mir ist ja noch nicht so schlimm .... ( was ist "schlimm" ?)

Der Tiefpunkt ist bei jedem verschieden.
Der eine muß erst Frau, Job, Führerschein etc. los haben bevor sich etwas tut, bei dem anderen gehts eher.
Wieder andere schaffen es garnicht.

Warum nicht jetzt aufhören, bevor du noch tiefer fällst ?
Denn die Alkspirale geht nur nach unten.

Netter Nebeneffekt nach einiger Zeit : jetzt habe ich das Selbstbewußtsein, das ich versuchte mir mit dem Alk immer zu holen.

Solange du denkst, du bist die Allerärmste, weil du nichts mehr trinken darfst und es als großes Opfer und Verzicht siehst, wird das nichts.
Erst wenn du merkst, das Leben ohne Alk ist lebenswerter und um nichts in der Welt willst du dahin zurück, sprich, das alkfreie Leben ist eine Bereicherung, mehr Lebensqualität, dann kann sich was verändern.

Ich hoffe sehr für dich, du kommst bald an diesen Punkt.
Denn eins kann ich versichern -- das alkfreie Leben ist wunderbar !
(Leider mußte auch ich es erst "probieren", bevor ich das wußte.)

Gruß
Bea


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

29.10.2005 17:35
#14 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Zitat
Oh mann. Ich weiß. Ich bin noch nicht so weit unten, aber für mich selbst schon...





Hallo Linda,

auf alle Fälle bist du da, wo du dir Gedanken um deinen Alkoholkonsum machst und das ist meisst der Punkt wo du auch nicht mehr mit ruhigen oder gutem Gewissen trinkst..
oder trinken kannst.

Wo am nächsten morgen, das schlechte Gewissen kommt mit all seinen nachteilen, den schweren Kopf, das leichte Zittern, der Brechreiz, so das Gefühl lieber liegen zu bleiben...

So gesehen hast du den Anfang schon gemacht...

Bleib dran

liebe Grüße
Ramona


Linda31 Offline



Beiträge: 82

29.10.2005 18:31
#15 RE: Bin wohl auch einer... Zitat · Antworten

Ich war eben gerade einkaufen mit meiner Schwester,
sie hat gleich wieder gerochen, dass ich eine Fahne hatte. Ich sagte nur erbost, entschuldigung, wovon denn? Wo habe ich denn heute Alkohol getrunken? Das kommt vom Knoblauch, den wir gestern gegessen haben...

Haha...

Ich wünschte, ich hätte jemanden, der mich versteht, der versteht, was ich durchmache, ich will das doch alles gar nicht. Wenn ich an Alkoholiker denke, dann sind das doch immer die Personen, denen man das ansieht...

oder eben auch nicht. Wenn ich so weiter mache, dann wird man mir das auch ansehen.

Ich kann nicht mehr. Ich will das endlich überwinden.
Ich muß ganz und gar dem Alkohol entsagen. Komplett.

Also muß ich wohl doch in eine Selbsthilfegruppe gehen.
Oder? Was gibt es denn sonst?


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