Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 37 Antworten
und wurde 2.886 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Seiten 1 | 2 | 3
Igel ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2005 10:12
#16 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hi CS,

in unserer Gruppe sagte mal jemand, "ich bin jetzt 35, hätte mich die Abhängigkeit nicht mit 70 treffen können, dann müsste ich mich nicht mehr soo lange rumquälen oder würde weitertrinken"

Denke das ist genau der Punkt und diese Erfahrung habe ich in der Vergangenheit auch gemacht, die Abstinenz als Verzicht oder "Strafe" angesehen. Ich habe mich jedesmal gequält wenn ich auf ne Party ging, zu Freunden oder in der Kneipe. Nach dem Motto "ich Arme Sau, alle dürfen trinken nur ich nicht". Deshalb hatte ich in der Vergangenheit auch nur immer (unterschiedlich lange) -Trinkpausen- und bin dann wieder angefangen. Du hast recht DAS war/ist quälerei.
Mit deiner Einstellung habe ich das auch nicht lange ausgehalten und wollte es auch nicht auf Dauer, sondern hab dann wieder weitergetrunken.

Bei mir brauchte es erst einen Anlass und die Einsicht tatsächlich ein Alkoholiker zu sein. Seitdem sehe ich die Abstinenz nicht mehr als Verzicht, sondern freue mich über jeden trockenen Tag.

Schonmal selbst die Frage gestellt was dir der Alkohol eigentlich bringt was du nicht auch so haben könntest, sprich wozu du den Alkohol eigentlich benötigst und mal über Alternativen nachgedacht ?

Denke so lange du deine Einstellung nicht änderst wird das auch langfristig nix mit der Abstinenz, wer will schon bis an sein Lebensende "verzichten" oder "bestraft" sein.

Gruß
Igel


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

28.10.2005 11:21
#17 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hi Lutz!


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

28.10.2005 11:31
#18 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hi CS,

kurz und knapp fällt mir dazu nur ein:

Such Dir mal schleunigst ein neues "Hobby",mit dem passenden,abstinenten Umfeld...oder fang wieder an zu Trinken...das wirste mit der Einstellung auf kurz oder lang sowieso tun.


Peregrine Offline



Beiträge: 1.056

28.10.2005 11:49
#19 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

CS

Erstmal Respekt, das du mit dem Gefühl nicht mehr zu Leben 60 Tage durchgehalten hast. Ist imo eine enorme Leistung.

Zitat
Gepostet von CabernetSauvignon
... ohne gelebt zu haben. Das ist mein heutiger, sicherlich auch subjektiver Eindruck. Es fehlt dir nicht nur der (immer noch) altbekannte Alkohol, es fehlr dir auch das Leben, einfach alles, was so drum rum auch noch "dran" war.



Ich frage mich: Warum fehlt dir das Leben? Was ist im Leben besser mit Alkohol? Warum kannst du ohne Alk nicht Leben?

Fragen, vielleicht mal als Denkanstoß gedacht.

Liebe Grüße
Peregrine


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

28.10.2005 12:39
#20 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hi CS !

Dann mal eine Frage :

Wie müßte das Leben denn sein, damit es ohne Alkohol lebenswert ist ?

Gruß
Bea


Falballa Offline




Beiträge: 3.722

28.10.2005 12:45
#21 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hallo CS

kann es sein, dass du auf etwas wartest, das gar nicht so ist wie du erwartest hast?

Jahrelang hat dich der Alkohol gelebt und auch gelähmt.

Nun bist du 60 Tage trocken und wartest auf das Leben.

Das Leben kommt allerdings nicht auf dich zu, du musst schon drauf zugehen.

Selbst aktiv werden, das war für mich das Wichtigste,denn seit ich trocken bin, lebe ich mich selbst.

Das musste ich erst lernen , wie jeder andere Trockene auch.

Und erstmal "Blut geleckt" bin ich richtig gierig nach Leben und lernen.


LG Manuela


Aries Offline




Beiträge: 101

28.10.2005 12:48
#22 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hallo CS,

diese Depressionen scheinen mir (auch wenn ich NICHT aus eigener Suchtfahrung sprechen kann) im Zusammenhang mit Alkohol durchaus normal zu sein.
Die Frage stellt sich mir allerdings: bist du depressiv, weil du seit einiger Zeit trocken bist und das *Loch* , das der Rausch hinterlassen hat, noch nicht mit Leben zu füllen verstehst, oder warst du vielleicht schon immer depressiv und hast einfach *gegenan gesoffen*?
Wenn du einen Arzt deines Vertrauens hast, der deine Abstinenz begleitet, solltest du ihn vielleicht einmal auf dieses Thema ansprechen, denn es gibt einige Mittel und Wege, nicht nur der pharmazeutischen Industrie, Depressionen zu bekämpfen.
Das *Leben* wird nicht automatisch zu dir kommen, bloß weil du trocken bist. Die Zeit, die du dem Alkohol gewidmet hast, steht jetzt dir und deinen Wünschen zur Verfügung. Vielleicht machst du dir mal eine Liste der Dinge, die du schon immer gern getan oder erlebt hättest und versuchst, Stück für Stück etwas davon in Angriff zu nehmen. Auf diese Art wirst du auch die schönen Seiten des Lebens wieder erfahren können, nicht nur die dunklen, die sich bei vielen in Form unbezahlter Rechnungen und anderer Versäumnisse aus der Saufzeit wie ein schier endloser Berg aufzutürmen scheinen.
Tu DIR SELBST jeden Tag etwas Gutes, erledige eine unangenehme Sache und belohne dich dafür, aber NICHT mit dem falschen Freund!
Ich weiß, dass es mir als Co eigentlich nicht ansteht, Ratschläge zu erteilen, aber ich habe für mich erfahren, dass es EINE Möglichkeit ist, sich aus der lähmenden Falle des Selbstmitleids und der Depression zu befreien, die uns Cos ebenso betrifft wie euch Abhängige.

Ich wünsche dir und allen anderen Saufnixe(r)n ein schönes Wochenende

Aries


Hylia Offline



Beiträge: 26

28.10.2005 15:09
#23 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von CabernetSauvignon
Tag 60 - aber das Leben eilt an Dir vorbei ohne gelebt zu haben. Das ist mein heutiger, sicherlich auch subjektiver Eindruck.



CS, jetzt hast Du alle zu Thesen und Spekulationen angestiftet, inklusive meiner Person.

Das Leben eilt an Dir vorbei, ohne dass Du gelebt hast.
Ich schließe daraus: Du brauchtest den Alk, um Dich selbst zu fühlen.

Borderliner haben die Tendenz, sich selbst zu "zerschnippeln", um sich zu fühlen. (..will heißen, mit ihren eigenen Emotionen in Kontakt zu treten..)

Sucht ist ja immer Ausdruck von "irgendwas".
Wenn Du ohne Alk das Gefühl hast, nicht mehr zu leben, wäre vielleicht angezeigt, sich darüber mal mit nem Therapeuten auszutauschen.

Mir selber geht es seit mehr als einem Monat ganz anders: Ich habe endlich wieder das Gefühl zu leben und der Bezug zu mir selbst kehrt von Tag zu Tag mehr zurück.

Vorgestern war mal ein Tag, wo ich wehmütig dachte, wie schön es doch wäre, nun mit "Freunden" "einen Trinken zu gehen" und ich schwelgte ein wenig in versoffener Melancholie. Aber schnell wurde mir klar, dass es da nix zu vermissen gibt: Weinseeliges Geschwafel ohne Tiefgang und ohne bleibende Eindrück zu hinterlassen brauche ich nicht.

Ich genieße es Tag für Tag zu wissen, was im am Vortag gemacht habe, mich nicht mehr rechtfertigen zu müssen und ganz besonders von meinem Partner wieder ernst genommen zu werden.


Skinny Minni Offline



Beiträge: 4

28.10.2005 16:52
#24 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Was er meint, und was wahrscheinlich die meisten kennen, ist, man kann nicht nur den Alkohol weglassen und dann ist alles gut. Man muss sich neue Hobbys, nen neuen Freundeskreis etc suchen. Da der Alkohol bei den meisten von uns einen Großteil des Lebens ausgefüllt hat muss man diese Zeit jetzt eben mit anderen Dingen sinnvoll ausfüllen.


Horn Offline




Beiträge: 456

28.10.2005 17:16
#25 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hallo CS,

ich kann nicht mehr: Trinken.???

Ich kann wieder: Morgens aus dem Bett hüpfen.
Am Wochenende an den See fahren.
In die Berge fahren.
Autofahren ohne schlechtes Gewissen.
Mit dem Sohn meiner Freundin auf den Fussballplatz gehen.
In den Spiegel schauen.
Ohne Fahne meinen Nachbarn begegnen.
Normal einkaufen ohne an Stoff zu denken.
Mich am blauen Himmel erfreuen.
Das Ende eines Films mitkriegen.

Das könnte ich jetzt fast endlos fortsetzen. Das Leben hat erst wieder mit der Abstinenz begonnen. Allerdings musst Du auch schauen, dass Du wieder etwas aus Deinem Leben machst.

Liebe Grüße
Werner


Seele62 Offline



Beiträge: 635

28.10.2005 17:52
#26 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hallo C.S.,

Soll ich Dir sagen, was ich Leben nenne?
Mir fallen diesen Herbst die wunderschönen Farben der Bäume auf und ich kann mich wahnsinnig dran erfreuen.
Den Anbick gibt es jedes Jahr, aber bisher habe ich es nicht wahrnehmen können.
Das bedeutet für mich leben. Ich sehe, spüre, merke wieder!

Hurra, ich lebe!!!!!!!!
LG Seele


Adebar Offline




Beiträge: 2.529

28.10.2005 20:00
#27 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Soll ich Dir was sagen,Seele?

Mir geht es ganz genau so!!!


Depri Offline



Beiträge: 1.848

28.10.2005 20:54
#28 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Dann schliesse ich mich euch beiden an. Ich lebe auch wieder. Vorher vegetierte ich im Dämmerzustand meines Lebens vor mich hin.


Igel ( gelöscht )
Beiträge:

28.10.2005 23:21
#29 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Hi Ihrs,

es sind oftmals (auch) die scheinbar kleinen Freuden im Leben, die man sich früher weggesoffen hat.

Das mit den Blättern fand ich klasse, das ihr Fraunsleute auch immer so romantisch sein müsst

LG
Igel


Depri Offline



Beiträge: 1.848

29.10.2005 20:08
#30 RE: Tag 60 - aber das Leben eilt an dir vorbei ... Zitat · Antworten

Cabernet????????????????????

Mir fällt auf, dass du dich meldest, wenn es dir mies geht. Und dann ist Totenstille. War letztes Mal auch so. Wäre schön, wenn du mir jetzt schreiben würdest, dass morgen Tag 62 für dich ist.


Seiten 1 | 2 | 3
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz