bekanntlich gehörte ich ja vor ein paar Monaten auch nicht zu den "Bewunderern" deines Abstinenzprogrammes Leider, und das wirklich ohne jede Häme, haben sich die Bedenken bewahrheitet. Ich wäre womöglich auch schon ein bisschen neidisch geworden, wenn du einfach so einen Durchmarsch gestartet hättest. Schließlich bin ich selbst ja ein ganz unrühmliches Beispiel dafür gewesen, wie man es nicht macht. Mir kamen deine Aktivitäten immer wie ein Flüchten vor der Sucht vor. Nun durftest du am eigenen Leib erfahren, dass die Sucht so schnell ist, dass sie immer schon wartest, wenn du dich dem vermeintlichen Ziel näherst Ich denke, dass du durch diesen Rückfall sehr viel lernen kannst. Wenn du ihn Ernst nimmst, und davon gehe ich aus, wird er dir zukünftig helfen, die gefährlichen Seilschlingen, die überall am Wegesrand lauern, zu erkennen und zu umschiffen Hinterfragen würde ich mich an deiner Stelle mal, was es ist, dass dich immer wieder in rastlose Aktivitäten stürzen lässt. Ich weiß, dass es schwer ist, aber auf Dauer musst du lernen, dich selbst aushalten zu können. Also, auf ein hoffentlich letztes Mal
danke für Die Beiträge, ich kann bei Einigen viel für mich mitnehmen...
Wegrennen vor mir selbst, ja ich weiß, dieser Vorwurf kam hier schon öfters. Ich sehe es nach wie vor als normal an 45min. am Morgen laufen zu gehen umd meinen Kopf klar zu kriegen. Der Sport gibt mir ein gutes Körpergefühl....Mein Fitness Studio Abo habe ich gekündigt weil der Besitzer abends regelmäßige Saufgelage veranstaltet hat. Als ich trainierte und um Ruhe bat hat er mich blöd angemacht. Ich bin daraufhin nie wieder hingegangen....daher auch die Anmeldung beim Yoga, was neues ausprobieren.
Ich sehe Sport weniger als Therapie sondern als ein Glücklichmacher in meinem Leben. Kostet nichts und ist auch eine Droge wenn ihr versteht was ich meine.
Die Leute bei AA in meiner Ortschaft langweilen mich. Da geht es darum wer mit wem ins Bett geht, die Sprecherin gleich mit allen möglichen und ich als die 'hübsche' Neue werde begutachtet und geeifersüchtigt und lauter so Spielchen.....Muß mich wirklich zwingen hinzugehen...
Mein Therapeut hat unsere Sitzungen jetzt auf 1x alle 3 Wochen gelegt weil er denkt ich bin fast geheilt....er ist auch kein richtiger Suchtexperte...
Werde heute beim Kreuzbund anrufen und mich erkundigen wie, wo wann.... einen neuen Versuch starten...
Es geht mir körperlich und geistig zwar wieder gut, habe aber fürchterliche Alptärume übers Trinken....der Rückfall hat mir einen riesen Schrecken eingejagt.
Es geht mir körperlich und geistig zwar wieder gut, habe aber fürchterliche Alptärume übers Trinken....der Rückfall hat mir einen riesen Schrecken eingejagt.
LG PP
Hi PP, das Gefühl kenn' ich. 3 Jahre nachdem ich trocken war hatte ich - nun ja, es war kein Rückfall, es war nur ein Glas Sekt. Aber ich hatte genau das gleiche Gefühl wie Du jetzt. Und ich kann mich heute noch daran erinnern und es hat gehalten! Das Glas Sekt war der letzte Schluck Alkohol für mehr als 18 Jahre - bis heute. Also vergiss dieses Gefühl NIE !
schon in Ordnung! Ich denke genauso: Lass' das erste Glas stehen, dann kann nie mehr 'was passieren! Es ist bei mir halt schon so lange her, dass das Thema Alkohol für mich abgehakt ist (ich denk' nicht mehr daran). Ich könnte mitten in einer Runde sitzen, alle um mich herum trinken Alkohol, ist mir absolut egal. Ich habe das tatsächlich schon 'mal auf einer Tagung in Belgien erlebt - es gibt dort Biersorten mit ganz tollen Farben (rot, blau ...), sieht toll aus, für's Auge. Macht mich aber überhaupt nicht an, ich habe meine 'Bierproben' zuerst an meinem Tisch weiterverteilt; als es immer mehr Proben wurden und an meinem Tisch auch schon einige genug hatten, haben wir halt den Gerstensaft im weiteren Umkreis verteilt (ein Abnehmer für Alk findet sich (fast) immer). An diesem Abend hatte ich echt die A....karte gezogen, denn außer Bier gab es halt nichts zu trinken. Es wäre mir aber im Traum nicht eingefallen, das erste Glas in die Hand zu nehmen - ich denk' mir bloss nichts mehr dabei, für mich ist das normal. Hat auch nix mit 'zufriedener Abstinenz' zu tun. Ich bin abstinent, ob ich zufrieden oder unzufrieden bin, liegt an etwas anderem und hat mit meiner Abstinenz überhaupt nichts zu tun.
Ich hoffe, ich hab' das klar rübergebracht. L.G. Grosser Bruder
P.S. Ich merke gerade, das letzte Glas Sekt fehlt in der Aufstellung. Auch das hab' ich eigentlich schon vergessen. Es ist nur so, falls mich tatsächlich 'mal die Finger jucken sollten (echt rein theoretische Frage) bräuchte ich mich nur an dieses Glas erinnern, der Juckreiz wäre sofort weg!
Ich sehe Sport weniger als Therapie sondern als ein Glücklichmacher in meinem Leben. Kostet nichts und ist auch eine Droge wenn ihr versteht was ich meine.
dann verstehe ich glaube ich ganz gut was Du meinst. Solange Du aber auf der Suche bist nach einer Droge und wenn es zehnmal sport ist, wirst Du auch immer wieder Probleme mit dem Alk bekommen. Es geht doch gerade darum, sich zu ertragen, sein Leben zu meistern, ohne dass man hierfür irgendwelche externen Hilfsmittel braucht.
Das heißt jetzt nicht, mache blos keinen Sport, sondern nur: gibt dem Sport nicht diese Funktion. Du willst Deine Sucht doch besiegen und nicht verlagern, oder?
Zitates fing alles vor der Betriebsfeier an, soll ich mir ein Glas gönnen? soll ich nicht?
Warum fragst du dich so etwas? Das würde mich interessieren. (genau, wie die Frage: Warum dachtest du denn, es könnte dir nichts mehr passieren?)
Das du eine Auszeit wolltest, ist die eine Seite, die ich sehr gut verstehe (weil ich soundso finde, dass du mit deinem "Perfektionsprogramm" viel zu streng mit dir bist und der Spaß auf der Strecke bleibt - wie du ja nun auch schon selbst zum Teil erkennst).
Ich nehme mir auch manchmal Ausszeiten. Da ich aber Alkoholikerin bin, heißt für mich eine Auszeit niemals mich mit Alkohol zudröhnen. Das Thema ist durch. Da gibt es für mich keine Überlegungen mehr ob oder ob ich mir kein Glas gönne. Die Auszeiten, die ich mir heute nehme, die bringen viel mehr Spaß, als das Saufen.
Wie war den der Spaßfaktor deiner Auszeit? Hat es denn Spaß gemacht?
Wie war das mit Entzugserscheinungen? Hattest du keine diesmal?
Oder möchtest du diese Themen lieber unter den Tisch fallen lassen? Ich fände es sehr interessant diese Fragen mal zu diskutieren.
Ich glaube nicht, dass dir hier jemand Vorwürfe macht. Warum denn? Du solltest dir auch keine machen, denn Vorwürfe machen schlechtes Gewissen und schlechtes Gewissen lässt sich nicht gut aushalten, da wird der Wunsch nach einer weiteren Auszeit schnell größer...
ZitatMist, ich dachte wirklich ich hätte meine Sucht im Griff,
ZitatIch hoffe durch Meditation meinen eigenen Bedürfnissen näher zu kommen
ZitatOch Erik ich streng mich doch so an.....
Im Griff haben, Übungen zielorientiert einsetzen und anstrengen... auf mich wirkt das wie ein großes Fluchtprogramm. Einfach mal gar nichts machen. Die Dinge auf sich zukommen lassen und es mit sich selbst aushalten. Ich glaube das wäre deine allerschwerste Übung und vielleicht auch ein Entwicklungsschritt.
Zitatwas bringt das Feiern? Mit Freunden zusammen sein, Liebe zu erfahren...oder?
Kann es. Feiern kann aber auch sehr gut ablenken! Von sich selbst, von Freundschaften, die einem zu nah wären. Beim Feiern kann man sich auch sehr gut vormachen, man ist mittendrin und beliebt und innerlich trotzdem sehr alleine bleiben. Um Freunde zu haben und Liebe zu erfahren, muss man nicht feiern (und sich schon gar nicht künstlich dazu mit Alkohol aufpuschen).
ZitatFreunde wachsen nicht auf den Bäumen....oder schwimmen in Flaschen...
Wie wahr. Ich hatte am Ende meiner Saufzeit auch keine wirklichen Freunde mehr. Das lag aber hauptsächlich daran, dass ich mich gar nicht mehr auf irgendjemanden wirklich einlassen konnte/wollte. Es ist auch ein Unterschied, ob man Freunde haben will, weil man beliebt sein möchte, seine Einsamkeit überbrücken möchte, kein Außenseiter sein will oder ob man plötzlich Interesse an einem lieben Menschen hat und ihn gerne näher kennenlernen will.
Ich meine das im übrigen auch völlig ohne Häme und schon gar nicht nach dem Motto: "ich hab´s ja kommen sehen". Ich bin, genau wie du, einen Schluck vom nächsten Rückfall entfernt und mir bekommt heute die Devise "Hinschauen, wenn´s weh´tut" am besten. Von daher schick´ich dir ein paar Gedanken...
hallo Großer Bruder, schön dass es damals dein letztes Glas war, aber das merkt man ja immer erst hinterher. Und wenn es nicht als lebenslanges Schreckgespenst stecken geblieben war, dann ist es ja gut. Aber es hätte ja auch sein können,(nicht Manuela?) dass dann die Leier wieder kommt "na also ich konnte doch gleich nach dem ersten Glas wieder aufhören", und dann auf zum nächsten. Aushc dieses weiß ich erst hinterher. Na gut, Gruß Max
das mit dem Schreckgespenst ist genau richtig. Es hat mich damals abgehalten zu sagen 'na ja, ich kann's doch kontrollieren' und es hält mich heute noch davon ab. Ich habe vor einiger Zeit nachgedacht, warum ich nichts mehr trinke und warum es mich nicht juckt, jetzt 'kontrolliert zu trinken' - wieherndes Gelächter für diesen Ausdruck, das Paradoxon. Zuerst fiel mir ein: Haste doch nicht nötig, kannste Dich auf andere Art beweisen. Stimmt alles nicht, ich mußte aber ganz lange in mich hineinhorchen, um die richtige Antwort zu finden; es ist schlicht Angst, wieder rückfällig zu werden. Keine beherrschende Angst, eher eine ganz gesunde und natürliche: Ich latsch' ja auch nicht bei rot über eine stark befahrene Kreuzung. Genauso würde ich die Angst vor dem ersten Glas beschreiben. Nichts was mich beherrscht, aber immer present.
Schon wieder als blöd hingestellt, kaum dass ich hier bin.
Habe andere Prob's als das ewige Wiederkäuen, dass mir das Glas nicht an den Mund gestellt wird und ich es selber austrinke und dass die Wiesn einen Alki kaltlassen soll. Ich lebe halt und versuche dieses Leben zu genießen, auch wenn*s manchmal verdammt schwer ist.
Sich mit der Sucht auseinandersetzten heißt auch, die Lebensfreude wiederzufinden. Ob das mit Salsa oder Aquarellmalerei oder Gospelsingen gelingt liegt in der Natur jedes einzelnen.. Nur das am Rande. Manche wälzen eben lieber Probleme ohne Ende. Jeder nach seinem Geschmack, aber lasst bitte die anderen nach ihrer Art glücklich werden.
PP hatte geschrieben, dass sie sich mehr Geselligkeit wünscht. Daher meine Überlegungen.
..find ich auch, schön das es unterschiedliche Interessen gibt.
Der/die eine ist ebend gern unter Menschen, der/die andere gräbt sich zu Hause in seinem Loch ein, bläst Trübsal und nörgelt nen bisschen bei Saufnix. Jedem das seine, hauptsache das erste Glas bleibt stehn.
Selbst die Gefahren sind unterschiedlich, der eine traut sich in der ersten Zeit nicht mal mehr in den Getränkemarkt oder die Tankstelle, der andere übersteht sogar ne Wiesn ohne zu saufen, denke hier muss jeder seine eigenen Grenzen abstecken.
..und sportliche Aktivitäten (egal welche:grins2 sind der Abstinenz eher förderlich als stumpfsinniges zuhause sitzen und sich langweilen.
pat, ob jemand mit malerei oder salsa, kopfstand oder blockflöte, hans-guck-in-die-luft oder power princess... sein glück findet, sein jedem unbenommen.
von pp gibt es hier aber einen mega langen thread, in dem es darum geht, sich trocken zu motivieren.
und ich meine es geht nun darum zu begreifen, glück oder unglück einfach nur zu trennen von der sucht.
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Saufnix-Chat
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, wenn du einfach so einen Durchmarsch gestartet hättest. Schließlich bin ich selbst ja ein ganz unrühmliches Beispiel dafür gewesen, wie man es nicht macht.
Für mich wäre ein Glas Sekt schon ein Rückfall,
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sind der Abstinenz eher förderlich als stumpfsinniges zuhause sitzen und sich langweilen.