Ich versuchs mal so zu erklären: Wir Alkoholiker sind alkoholkrank, darum dürfen wir keinen Alkohol mehr trinken.
Dann gibt es Menschen mit verschiedenen Stoffwechselerkrankungen,die müssen z.B. bestimmte Diäten einhalten,müssen bestimmte Nahrungsmittel meiden und evt.Medikamente nehmen.
Dann gibts Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion,die müssen z.B.regelmässig zur Dialyse.
Hättest Du Dir,bevor Du Dir Deine Alkoholkrankheit eingestanden hast,jemals Gedanken um diese Menschen gemacht?
Wir sind krank und müssen,vergleichsweise zum Dialysepat. mit einer kleinen Einschränkung leben.
Hast Du dieses Leben ohne erst mal schätzen und kennengelernt,wirste wahrscheinlich nicht mehr mit wem anders tauschen wollen.Das kann ich jedenfalls für mich so behaupten!Und darüber bin ich sehr glücklich!!!
das Schwert hängt nicht über deinem Kpof,sondern liegt in Deiner Hand.
Abstinenz kann und muss man lernen wollen.
Und irgendwann biste soweit,daß du nie wieder freiwillig ein Glas Alkohol anfassen würdest.
Ich bin auch eine Sinn-Sucherin...oftmals hatte ich ihn auf dem Grund einer Flasche gefunden...war nur zu dumm,daß ich mich am anderen Morgen nicht mehr daran erinnern konnte...
Der Sinn des Lebens besteht meines Erachtens aus vielen Kleinigkeiten,die das ganze Leben ausmachen. Jeden Moment des Lebens im Hier und Jetzt zu leben,diesen Moment und zu erleben und zu geniessen ist schon einer davon. Den absoluten Sinn Deines ganzen Lebens wirste eh' erst im Nachhinein begreifen können....wenn es den denn überhaupt gibt.
Und noch ne' Wortspielerei...das Leben hat vielleicht gar keinen Sinn...es IST einfach (da). Und es liegt an uns,aus jedem Augenblick das Beste zu machen oder das Beste darin sehen zu wollen. Genauso ist es mit dem Glück(?)...das ganz Grosse gibt es nicht...nur einzelne Glückseligkeiten,Glücksmomente...die uns dann die Kraft geben,unseren Weg weiterzugehen.
Und das gilt für Alle...nicht nur für Alkoholkranke.
auch von mir was: heute sehe ich meine Alkoholkrankheit als die Chance meines Lebens an. Als ich vor bald neun Jahren kapitulierte und Hilfe annahm, war der Weg frei, endlich mein Leben selbstverantwortlich (davon hat Bea ja auch schon geredet) zu gestalten. Nach der Beschäftigung mit meiner Alkoholkarriere und einer Bestandsaufnahme ging ich daran, die Leichen in meinem Keller zu beseitigen (da bin ich immer noch dran). Mir geht es besser denn je; all das, was mir der Alkohol versprach und scheinbar gab, habe ich jetzt endlich in der Abstinenz. Ich denke nicht, daß ich mich ohne "Sucht" je so tiefgreifend auf den Weg gemacht hätte.
Der Weg, den Du jetzt mit dem Anmelden am Board und dem Anruf bei der Suchtberatung angefangen hast, wird Dich weiterführen bis zum Schluß; er wird spannend und überraschungsreich sein, aber nie langweilig.
Seelchen,Du stehst noch ganz am Anfang und ich kann verstehen,wenn Du Dir Dein Leben ohne die Gesellschaftsdroge Alkohol noch nicht so vorstellen kannst.
Darum,geh step by step vor.Der 1.Schritt mit der Suchtberatung ist getan und taste Dich nüchtern in Dein neues Leben.Wichtig ist vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten,nicht nur hier im Forum sondern im RL(SHG).
Wie Biene schon schrieb,es wird der Tag kommen,da wirst Du kein Glas mit alkoholischem Inhalt mehr in die Hand nehmen wollen.Auch wenn Du Dir das heute noch nicht vorstellen kannst!
ich bin zwar erst seit ca. 5 Wochen trocken, möchte es aber auch gern bleiben. Vorige Woche war bei uns großes Volksfest und ich hatte zum 1.Mal die Gelegenheit die betrunkenen Menschen nüchtern zu beobachten, ohne den Wunsch verspürt zu haben, selbst etwas trinken zu wollen/zu müssen. Ich sah, wie sie betrunken an den Tischen saßen, wie sie sich stritten, wie sie besoffen von den Stühlen fielen, wie sie sich vollsabberten mit ihrem Bier, wie sie zur Toilette taumelten. Mir wurde bewußt, dass auch ich mal so da gesessen habe und dieser Gedanke ließ mich wirklich erschaudern. Ich habe diesmal dieses Volksfest genießen können. Ich habe nette Leute getroffen, mit denen ich mich richtig unterhalten konnte und ich habe lecker gegessen. Es machte mir großen Spaß, die Kinder zu beobachten, wie sie freudestrahlend Karussel fuhren und ich konnte herzhaft lachen. All das wäre mir entgangen, wenn auch ich mich in dieses stickige Bierzelt gesetzt hätte und mich sinnlos besoffen hätte.
Seelchen glaube mir, auch Du wirst Dir irgendwann wünschen, nie mehr so da zu sitzen. LG Seele
ich habe mich in Gesellschaft nicht übermäßig betrunken, hielt mich zurück, hatte es dann aber sehr eilig nach Hause zu kommen, damit ich mich dort in Ruhe vollsaufen konnte. Bei den 1 oder 2 Bier konnte ich es natürlich nicht belassen. Mein Ausgehen mit Freunden wurde ja auch immer weniger, sozialer Rückzug eben. Fand immer irgendwelche Entschuldigungen für mein Wegbleiben. In Wirklichkeit blieb ich zu Hause, um in Ruhe trinken zu können, oder ich hatte noch einen dicken Kopf vom Vortag und wollte nur liegen. Am Abend fing ich dann wieder an. Ich war auch eher Eine, die abends trank, möglichst wenn ich allein war, oder mein Sohn schon im Bett war. Die ersten Jahre war ich auch alleinerziehend. Kam dann in der Früh immer schlechter raus und fühlte mich auch oft überfordert. Das war ich definitiv auch. Ich wollte ja Beidem gerecht werden, dem Alkohol und meinem Kind. Stress pur! Als ich dann meinen Mann kennenlernte, der niemals Alkohol trank, wurde der Stress noch größer. Es dauerte trotzdem noch viele Jahre, bis ich erkannte, dass ich alkoholkrank bin. In den letzten Jahren konnte ich immer wieder lange Saufpausen einlegen, aber wirklich trocken war ich nie, so sehe ich das heute. Ich habe eben nur pausiert, hatte nie vor, nie mehr zu trinken. Heute ist das anders. Und es ist ein wunderbares Gefühl, nie mehr trinken zu wollen. Ich wünsche Dir so sehr, dass auch Du diesen Weg in ein alkoholfreies Leben gehen wirst. Wie alt sind denn Deine Kinder? LG Seele
Wie Du aus dem 2. Thread wieder rauskommst, weiß ich auch nicht, bin da nicht so bewandert. Könnte mir vorstellen, dass es über den Moderator läuft.
wenn du dich mit DIESEM freund nicht jetzt schon sehr alleine fühlst, muss der alk schon ne ganze menge angerichtet haben.
und was sollen deine kinder sagen?
hohl dir hilfe und such dir leute, die dich unterstützen und die es gut mit dir (euch) meinen. in seinen schwachen momenten kann man keine leute um sich haben, die die ersten aufkeimenden positiven vorsätze massiv torpedieren (weil sie nämlich selber zu schissig sind, eigene probleme anzupacken!!)!
ich freue mich für dich, dass du den Weg gewählt hast.
Du schriebst:
ZitatMontag ist für mich der schlimmste Tag, denn da muß ich umschalten von Familienglück auf alleinerziehende Mutter. Und bisher war das der Grund schon nachdem ich meinen Schatz an den Bahnhof gefahren habe, neuen Sprit zu besorgen. Heute, nur heute, will ich's schaffen...
Sei tapfer und bleibe dabei. Ich wünsche dir einen schönen Montag und eine noch schönere Woche. Es kann nur besser werden. Lenke dich ab, draußen scheint die Sonne (jedenfalls bei uns), nimm dir mit deinen Kids etwas Schönes vor, du wirst ihnen eine Freude machen. Sie werden bald eine Mutti kennen lernen, die sie sich wünschen, die immer für sie da ist - und das mit klarem Kopf!
Ich drücke dir die Daumen, damit dir das gelingt. Alles Gute wünscht dir
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
0
Offline
