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Saufnix  
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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 6.362 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
eva67 Offline



Beiträge: 15

21.08.2005 13:21
RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Hallo allerseits...
Ich bin jetzt 38 und trinke seit über 20 Jahren. Neben dieser Hauptaufgabe gehe ich arbeiten, kümmere mich um meinen achtjährigen Sohn, bin seit 3 jahren mit meinem partner zusammen und lebe auch noch. In den nächsten Wochen werde ich einen stationären Therapieplatz bekommen.
Wer Erfahrung mit dem Titelthema hat, soll mir bitte feedback geben. Alle anderen natürlich auch.
Ich freue mich nicht alleine zu sein mit meinem Problem und finde euch sehr mutig.
Vielen dank euch. eva


Bernard72 ( gelöscht )
Beiträge:

21.08.2005 14:28
#2 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Hi Eva.

Mit dem Begriff kann ich Nichts anfangen:
könntest Du ihn mir erklären?

Das Du jetzt Schritte aus dem Dillemma machst,
ist hervorragend für Dich- denke auch immer daran, welche
familiäre Verantwortung Du trägst, auch für das spätere
Leben Deines Kindes.
Kinder sind das schwächste Glied, wenn "Mama wieder schreit"...- und bauen das Erlebte in ihr späteres Leben
ein.
Aber nun zu Dir:in welchen Situationen und wie häufig greifst Du zur Flasche, wie hoch ist denn Dein Konsum?

Bist Du Erleichterungstrinkerin oder was ist Deine "Motivation" um zu trinken?

Du hast eben von Mut gesprochen- was meinst Du damit?
Also wenn es einem psychisch oder körperlich dreckig
genug geht, dann hört man entweder auf zu trinken oder
akzeptiert das Weitere....ich verbinde das nicht unbedingt mit Mut.
Aber ist vielleicht auch Haarspalterei...

Schreib´ doch gerne weiter von Deiner momentanen Situation,
was ist gut, was schlecht in Deinem Leben-- wo ist der Wurm drin?

Grüsse, Bernard.


eva67 Offline



Beiträge: 15

21.08.2005 15:38
#3 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Hi Bernard.
Ich denke unter pathologischem Rausch mit psychotischen Zuständen kann man sich am ehesten sowas wie totale Unzurechnungsfähigkeit vorstellen. Persönlichkeitsveränderung mit akuten Wahnvorstellungen, der betroffene ist eine andere Person. Kann verbal und körperlich stark aggresiv reagieren. schizoides Verhalten.
Absolutes Ausrasten mit anschliessendem Terminalschlaf und Totalamnesie. kann an Hirnschäden die auf Drogenmissbrauch zurückzuführen sind liegen. ist nicht reparabel, kann durch die einnahme von z.b. homöopathischen tropfen erfolgen oder einem halben glas bier. es müssen mehrere faktoren zusammentreffen, damit es dazu kommt. welche und wann , ist nicht vorhersehbar. ( bei mir so ca. alle 8 wochen/tendenz abstand verkürzt sich, anfall wird schlimmer).
Ansonsten bin ich ganz normaler alkoholiker, mal mehr mal weniger auffällig, die psychischen probleme überwiegen abermeiner ansicht nach.
mit mutig meine ich einfach, sich anderen menschen anzuvertrauen.
grüsse eva.
warum hobbykoch?


tommie Offline




Beiträge: 10.595

22.08.2005 19:46
#4 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Hallo eva

Google sagt mir das:

Der pathologische Rausch ist im Vergleich zum einfachen Rausch sehr selten und setzt eine individuelle Disposition des Patienten voraus. Bei vorhandener Disposition reichen schon geringe konsumierte Mengen Alkohol aus, zum Auslösen der Symptome:

* Verhaltensstörungen
* Verstärkte Aggressivität
* Bewusstseinsstörungen unterschiedlichen Ausmasses (s.o.)
* Gedächtnislücken

Weitere Symptome

* Hypoglykämie
* Hypovolämie
* Dehydratation

Therapie
Eine akute Alkoholintoxikation macht die kontinuierliche Überwachung des Patienten auf einer Intensivstation notwendig, da die Patienten durch Ausfall der Schutzreflexe und die mögliche Stoffwechselentgleisung (u.a. schwere Elektrolytstörungen) vital gefährdet sind.


Heisst das jetzt, dass du ohne Alkohol sozusagen "aus dem Schneider wärst"?

Gefallen hat mir übrigens deine Eingangsbemerkung "Neben dieser Hauptaufgabe", da klang für mich eine humoristische Ader an - oder?


tommie


Bernard72 ( gelöscht )
Beiträge:

22.08.2005 21:08
#5 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

@Eva:
Naja, ich brate gerne tote Tiere
in Olivenöl- aber auch junges Gemüse ...

So wie ich es verstanden habe,MUSST Du
den Alkohol meiden- sogar mehr(fragwürdige Formulierung, ich weiß) als andere Leute,
da die Nebenwirkungen selbst bei geringer Konsumption
äusserst drastische Folgen haben werden !

Bernard.


eva67 Offline



Beiträge: 15

22.08.2005 22:39
#6 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Hi ihr!
na ihr überschüttet mich ja nur so mit antwort und info.
Da ich des zitierens etc. (noch) nicht mächtig bin,
( ihr seid hoffentlich keine geheimnisträger...)
erstmal zu monsieur bernard.:
auch ich wühle gern in totem fleisch,
- das ganze nicht ohne erfolg und ergebenste bewunderer. vielleicht entwerfen wir ein buch der 0 %-igen kochkunst. (das junge gemüse überlass ich gern dir, aus dem alter bin ich raus)das umfeld ist natürlich tödlich und auch schon abgeschafft, ich arbeite mittlerweile im verkauf. ( Bis auf die buchung von privaten extras ) Soviel dazu...
Jetzt ans eingemachte.
in deinem letzten satz heisst es führen werden.
- es muss heissen führen kann.
ich kann also saufen wie ein ross, mit den dazugehörigen begleiterscheinungen, die zugegebenermaßen teilweise etwas derb ausfallen, aber im dazugehörigen rahmen liegen.
Bei meinen Quartals-Exzessen allerdings bin ich nicht ich selbst. Stell dir z.b. die Situation vor, ich würde in einem grossen kaufhaus einer oma den wagen entreissen, sie als alte nutte beschimpfen, mit einer zucchini onanieren und halleluja singen. während dieser szene würden meine gesichtszüge entgleisen und ich würde ein wortzschatz verwenden, dass ein bordellbesitzer vor scham im erdboden versinkt. Alles natürlich ohne eine sekunde erinnerung....
sowas kannst du dir ma nächsten tag nicht mal erzählen lassen. sowas ist eigentlich nicht möglich....jetzt du.
LG eva


tommie Offline




Beiträge: 10.595

22.08.2005 22:47
#7 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von eva67
....jetzt du.


Hallo eva

wie wärs dann mit: kein Alkohol?


tommie


eva67 Offline



Beiträge: 15

23.08.2005 00:01
#8 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

hi jetzt noch mal an tommie,
die beschreibung trifft denk ich mal so ziemlich den kern des pudels. das mit dem unterzucker könnte ganz interessant sein, den natürlich pflege ich noch andere störungen, und es kann sein, dass ich mal 2 tage keine feste nahrung zu mir nehme, weil mir grad in den sinn kommt, ich hätte die ausmaße eines nilpferds. dann haut der alk natürlich auch übermächtig rein.
aus dem schneider wär ich wohl so schnell noch nicht,
aber es bestünde die möglichkeit, aktiv an meinen schwachen punkten zu arbeiten und blödsinniges verhalten, das mich ausbremst, zu verändern.
ich kann nichts verlieren. ich kann in meiner jetzigen situation eigentlich nur gewinnen,- und mit dieser einstellung gehe ich auch an das projekt therapie ran.
mir rust es vor einigem, was mich erwartet, aber ich bin über dem punkt! es ist schluss mit lustig.
Ich möchte keine fremdbestimmung mehr in meiner zweiten lebenshälfte . ich bewundere meine lieben, denn ich versuche alles um mich herum zu zerstören.
mein kind, die guten freunde, partner, familie
und nicht zuletzt mich selbst, und mein potential.
mein humor war übrigens schon immer beliebt und gefürchtet. schild und waffe der jugendjahre, beschützer, freund und erlöser meiner seele.
so long für heute. morgen früh um 9 sind die blutwerte dran. es schafft in mir und das ist gut. lg eva


eva67 Offline



Beiträge: 15

02.10.2005 12:07
#9 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von tommie

Zitat
Gepostet von eva67
....jetzt du.


Hallo eva

wie wärs dann mit: kein Alkohol?


tommie




hi tommie. vielen dank für diesen einfachen und klaren satz.
ich bin jetzt seit 45 tagen trocken, und möchte mich für diesen kleinen letzten arschtritt bedanken. es geht ganz gut soweit. bis dann. alles liebe für euch


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

02.10.2005 17:38
#10 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

Hi Eva,

ich gratuliere dir zu deinen 45 Tagen.

Du hast länger nichts mehr geschrieben, was ich sehr Schade finde, weil mir deine Art zu schreiben gefällt.

Wie schwer ist dir das trocken bleiben gefallen? Was hat sich in deinem Leben in den letzten 45 Tagen verändert?

Gruß Ralf


eva67 Offline



Beiträge: 15

02.10.2005 20:22
#11 RE: Alkoholpsychose & pathologischer Rausch Zitat · Antworten

mal schauen, ob ich den stilfragen auch ohne alkohol gerecht werde.danke für's kompliment übrigens.
am 23.09. war schluss.
ich habe mich mental gut auf diesen tag vorbereitet
und mir den letzten kick hier im board geholt. s.o.
upsi... kann grad nicht weiter schauen. muss harry potter mit meinem sohn gucken. versprochen. nur noch kurz soviel: hart hin hart her, als alter quertreiber hält einen auch bei der stange, das zu tun, was die umwelt nicht von einem erwartet. demnächst mehr. alles liebe. eva


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