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Saufnix  
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Dieses Thema hat 46 Antworten
und wurde 6.349 mal aufgerufen
 Arbeitsplatz und Alkoholmißbrauch
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Leona M Offline




Beiträge: 307

21.08.2005 10:43
#16 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

hallo seele,

auch mir geht dieses thema immer noch nach. ich kann mir nicht vorstellen, dass eine klinik komplett geschlossen werden muss, wenn der leiter für 3-4 monate ausfällt. bei einer anderen krankheit würde es doch auch irgendwie weitergehen für die zeit - oder?

ihm und euch allen dort muss klar werden, dass sie ganz bestimmt dichtmachen muss, wenn es wie gehabt so weiterläuft und wohlmöglich noch etwas passiert.

aber wenn er etwas dagegen tut und einen entzug und therapie macht, sollte es doch weitergehen. es gibt sogar jetzt ambulante therapien für führungskräfte topic.php?id=247207

also möglichkeiten gibt es...

liebe grüße
die leona

[ Editiert von Leona M am 21.08.05 10:46 ]


Seele62 Offline



Beiträge: 635

21.08.2005 12:42
#17 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo leona,

um etwas zu tun, müßte er erst mal einsehen, dass er ein Problem hat. Davon ist er noch weit entfernt.
Selbst wenn man ihn "nur"für 3-4 Monate aus dem Verkehr ziehen würde, bedeutete das große Einbußen für die Klinik, da er das Auto einfach auch benötigt,um die gute Belegung unserer Klinik sicher zu stellen. Das kann ihm niemand abnehmen, da er nun mal der Arzt ist.

Ich habe heute mit einer Freundin über dieses Thema gesprochen und sie riet mir auch dazu, etwas zu unternehmen. Sie berichtete mir sogar von einem Fall, wo die Mitwisser mit dran waren, also gerichtlich belangt wurden.
Das nehme ich nicht auf mich!

Vielen Dank für den Tip der ambulanten Therapien,aber momentan hat er eben kein Problem, warum sollte er was unternehmen?
LG und schönen Sonntag


soyyo Offline




Beiträge: 832

21.08.2005 13:07
#18 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

hallo Seele,

gibt's unter deinen kollegInnen niemand, mit dem du darüber reden kannst? besteht nicht die möglichkeit, kontakt mit shgs aufzunehmen, so dass die dort ihr material auslegen könnten oder vielleicht einen info-abend veranstalten? die meisten sind sehr offen für solch eine gelegenheit und das thema fände womöglich eingang in den praxisalltag. deinen einwand, dass es unerlässlich ist, dass dein chef aus eigener einsicht seinen alkoholismus angehen muss, kann ich nur unterstreichen.

zum anderen. auch ich hab zumeist nichts getrunken, wenn ich gefahren bin. aber ich hatte doch geraume zeit davor getrunken. ein beispiel. sonntags trinke ich den abend über so bis gegen mitternacht zwei flaschen wein, also zwei liter. bis die maximale alkoholkonzentration sich in meinem blut aufgebaut hat, dauert das noch einmal einige stunden, von da erst beginnt sich der spiegel zu reduzieren. fahre ich dann morgens um sechs auf die arbeit, kann ich sicher sein, mit noch deutlich mehr als einem promille restalkohol zu fahren, obwohl ich mich vielleicht etwas verkatert, ansonsten aber stocknüchtern fühle.

und gerade die heimlichen trinkerInnen haben für diesen zusammenhang überhaupt keinen draht. auch ich seinerzeit nicht, war nur in frühen zeiten kneipentrinker, soff später überwiegend alleine zuhaus und, wie gesagt, rührte ums fahren herum selbst so gut wie nichts an.

noch was. sieh dich genau um in deinem bekannten-, verwandtenkreis. wieviele von denen würdest du dann in verdacht nehmen, manchmal bis regelmäßig alkoholisiert einen pkw zu steuern?

lg,

soyyo

[ Editiert von soyyo am 21.08.05 13:12 ]

[ Editiert von soyyo am 21.08.05 13:19 ]


Seele62 Offline



Beiträge: 635

21.08.2005 13:24
#19 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hi Soyyo,
ich würde meinen, dass es viele Menschen gibt, die sich alkoholisiert an`s Steuer setzen, zumal es hier in Bayern zum guten Ton gehört schon am Vormittag seine Weißwurst und die dazugehörige Mass Weißbier zu trinken.
Unter meinen Bekannten vermute ich bei manchem etwas. Aber das sind eben nur Vermutungen, bei meinem Chef weiß ich es sicher.

Das mit dem Restalkohol war mir auch immer bewust. Es war alles bestens geplant, damit ich am nächsten Tag nicht zu früh Autofahren mußte. Ich war da immer sehr diszipliniert.
Auch mußte ich in der Früh nicht zum Dienst, da ich fast immer Nachtdienst schiebe. Getrunken habe ich eh`"nur",wenn ich frei hatte. Das ging ganz gut, denn nach 1 Woche Dienst kam 1 Woche frei. Und dann alles schön organisiert und hoch die Tassen!
Man ist das daneben!

Mit Kollegen kann ich nicht reden, da sie ganz typische Co`s sind: Deckung wo sie nötig ist!!!
LG


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

21.08.2005 14:27
#20 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Seele,

wenn Deine Kollegen so in Bausch und Bogen Co's sind, könntest Du vielleicht mal bißchen hintenrumm auf das Thema zu sprechen kommen, z. B mit der Frage "Wie ist in der Klinik eigentlich die Vertretung geregelt, wenn der Chef mal länger ausfällt wegen eines Verkehrsunfalls ?". Könnte ja sein, dass der eine oder die andere sich doch schon Gedanken gemacht haben. Und ob das Auslegen von Infomaterial "für die Katz" ist, müsste halt erst mal probiert werden. Vielleicht würden wenigstens die Co's sich ihrer Rolle bewusst.
Gruß
Friedi


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

21.08.2005 17:21
#21 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Seele,

ich würde einfach die Ärztekammer einschalten.

Hier ist ein Artikel, wo es um das Thema geht:
Ärzteblatt
Kurzer Ausschnitt:

Zitat
Hilfe geht vor berufsrechtliche Sanktionen: Das ist der Grundsatz der Bundesärztekammer (BÄK), wenn es um suchtkranke Ärzte geht. "Wir haben gegenüber unseren Mitgliedern in erster Linie eine Fürsorgepflicht", sagt Dr. med. Frank Lehmann, BÄK-Referent im Dezernat für Fortbildung und Gesundheitsförderung. Das Berufsrecht solle erst bemüht werden, wenn Gefahr für die Patienten besteht - zum Beispiel, wenn sich der kranke Arzt weigert, in Therapie zu gehen.



Ärzte stellen einen viel höhren Anteil an Alkoholikern als der restliche Durschnitt der Bevölkerung.
Dem wird Rechnung getragen indem es ein gutes Hilfsangebot gibt.

Wenn Dein Chef wirklich sieht, daß das Problem öffentlich bekannt ist und er mit Sanktionen rechnen muß, kommt er vielleicht zur Einsicht.

D.h. daß es für ihn sogar eine große Chance ist, wenn die Ärztekammer ihn anspricht.
So wie manch trockener Alkoholiker später sagt, er ist froh, daß er beim alkoholisierten Fahren erwischt wurde, weil er dadurch zur Einsicht gekommen ist, daß er etwas tun muß.

Und wenn Du die Ärztekammer angesprochen hast, dann bist D u zumindest aus dem Schneider, wenn wirklich mal was passiert.

Gruß, Lissy


Horn Offline




Beiträge: 456

21.08.2005 22:33
#22 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Seele,

das ist ein sehr weit verbreitetes Verhalten in Firmen.
Jeder weiß, dass der Kollege XXX oder Chef ein Alkoholproblem hat. Jeder redet hinter vorgehaltener Hand darüber. Aber keiner traut sich damit an die Öffentlichkeit und keiner traut sich den Kollegen/Chef direkt anzusprechen.

Wenn Du das Gefühl hast etwas unternehmen zu müssen dann kannst Du nicht auf die Kollegen bauen. Dann musst Du etwas tun. Ich denke in diesem Fall wäre die Ärztekammer wirklich die richtige Ansprechstation.
Wie Lissy schon richtig geschrieben hat ist Sucht in Ärztekreisen weit verbreitet und daher der Ärztekammer nicht fremd.

Ganz liebe Grüße
Werner


Seele62 Offline



Beiträge: 635

22.08.2005 09:19
#23 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Lissy,, hallo Werner

ist wohl wahr, ich habe mal gelesen, dass es nigends soviel
Alkohol-und Medikamentenabhängige gibt, wie in den Kliniken und Praxen.
Ist schon erschreckend.
Werde heute entsprechende Kontakte aufnehmen.
Meine Freundin macht sich heute auch mal schlau, denn sie kennt einen Polizisten.
Einen schönen Tag Seele


Seele62 Offline



Beiträge: 635

23.08.2005 22:39
#24 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Friedi,

habe inzwischen etwas unternommen.
Ich habe mit meiner Freundin darüber gesprochen, die wiederum kennt eine Polizistin.
Sie unternimmt jetzt das Nötige und die Ärztekammer bekam auch einen Brief.

Ich verlasse diese Klinik zwar bald, da ich eine neue Stelle gefunden habe, aber jetzt kann ich das ruhigen Gewissens tun.
Glaub mir Friedi, auf die Kollegen hätte ich wirklich nicht bauen können.
Sei lieb gegrüßt
von Seele


Bettina Offline



Beiträge: 277

24.08.2005 01:35
#25 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Seele 62,

ich bin seit fünf Wochen arbeitslos,weil ich meinem Chef
gesagt habe,
er möchte doch bitte mit dem trinken aufhören.
Mein perönlicher Tip
sage es ihm nicht persönlich,
sondern veruche es durch Freunde oder anonym!!

Habe gerade schon mal wesentlich mehr Zeilen geschrieben,
aber irgend etwas ging schief.

Na ja,
wollte nur mal was dazu schreiben

LG Bettina

[ Editiert von Bettina am 24.08.05 1:37 ]


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

24.08.2005 10:04
#26 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hi Seele,

freut mich für Dich, daß nun auch dort gehen kannst.
Ich denke dadurch, daß Du auch noch was unternommen hast, gehst Du vielleicht leichter, nicht so mit dem Gefühl...
und nach mir die Sintflut.

Ist leider auch meine Erfahrung, daß man auf Kollegen nicht so wirklich bauen kann.
Ich kann zwar mit meinen Kollegen über alles reden und das tut auch oft gut.
Aber wenn ich etwas verändern will, muß ich das im Alleingang angehen.

Es ist eben auch immer ein gewisses Risiko dabei und da muß jeder selbst wissen, was er tragen kann.

Gruß, Lissy


Peregrine Offline



Beiträge: 1.056

24.08.2005 17:19
#27 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Seele,

freut mich auch für Dich, das Du eine neue Stelle hast. Und das Du hoffentlich ein gutes Gewissen hast, das Du was unternommen hast.

Ich denke mal, auch für Deine Ex-Kollegen nicht unbedingt schlecht. Wenn sich erstmal herumspricht, das der Arzt trinkt, werden über kurz oder lang auch die Patienten wegbleiben. So kann sich was tun, und das ist für alle das beste.

Liebe Grüße
Peregrine


Seele62 Offline



Beiträge: 635

24.08.2005 18:12
#28 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Bettina,

es tut mir wirklich leid für Dich, dass Du aus diesem Grund keinen Job mehr hast.
Was Du zu sagen hattest, wollte Dein Chef einfach nicht hören. So wäre es mir wahrscheinlich auch ergangen.
Bei mir hat sich das Thema von allein erledigt.
Nach einigen Bewerbungen habe ich nun einen neuen Job.
Es ging dort einfach nicht mehr.

Ich wünsche Dir, dass es für Dich auch bald wieder bergauf geht. Es findet sich wieder was, wenn Du am Ball bleibst.
LG von Seele


Seele62 Offline



Beiträge: 635

24.08.2005 18:16
#29 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Peregrine,

das Problem hat die Klinik schon, die Patienten bleiben schon weg.
Und trotzdem nennt man immer andere Gründe dafür. Das Trinken spielt da nicht die geringste Rolle, meint man.
Ich weiß es besser, denn mich sprachen schon einige Patienten darauf an.
Aber eben nur mich!
Dem Chef gegenüber hat man da doch Skrupel.
LG Seele


Seele62 Offline



Beiträge: 635

24.08.2005 18:26
#30 RE: Arbeitgeber selbst alkoholkrank Zitat · Antworten

Hallo Lissy,

genau das war mir auch wichtig, dass ich nicht einfach gehe, sondern mit einem guten Gewissen gehe.
Mehr muß ich nun nicht mehr tun.

Leider habe ich auch immer wieder das Problem, dass Kollegen zwar meiner Meinung sind, aber wenn es darum geht etwas zu verändern, dann stehe ich alleine da.
Trotzdem sollten wir weiterhin tun, was wir für richtig halten, auch wenn es denn im Alleingang sein muß.

Ich denke, dass ich es mit meiner neuen Stelle sehr gut getroffen habe und freue mich nun auf meine neuen Aufgaben.
Eigentlich freut es mich auch, dass ich nicht mehr mit krebskranken Menschen arbeite, denn auf Dauer ist das eine große Belastung gewesen. Man wird natürlich sehr viel mit dem Tod konfrontiert.
Demnächst arbeite ich in einer orthopädischen Klinik.
Diese Patienten werden dort operiert und gehen in einem besseren Zustand wieder nach Hause.(Das hoffe ich zumindest.) Eine wesentlich angenehmere Aufgabe!!
Sei lieb gegrüßtvon Seele


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