Du stellst da haarige Fragen. Letztlich gehts ja um die Frage, wie Ihr euch Eure Beziehung in dem Punkt vorstellt. Was stellst Du dir vor, was stellt sie sich das vor, und wie passt das zusammen?
Ich find es schwierig da Partei zu ergreifen oder zu schreiben was richtig oder falsch ist, denn erlaubt ist auf was man sich einigt.
Wer wird schon gerne vom Partner zurückgewiesen, wenn er was braucht? Auf der andern Seite muss ichs halt auch respektieren, wenn der Partner grad keine Zeit hat oder irgendwo eingespannt ist, zum Beispiel im Job (solange es im Rahmen bleibt).
Und ich weiss ja nicht was Ihr für diesen Fall für Abmachungen getroffen habt oder wie Deine Freundin das begründet, daß sie nicht wollte.
Bei der Alkohlkrankheit ist das noch etwas schwieriger. Für den Co-Abhängigen Partner ist es mindestens so wichtig, auf sich selbst aufzupassen und sich gegen die Krankheit des Partners abzugrenzen, wie für den Alkoholiker wichtig ist, was gegen den Saufdruck zu unternehmen.
Co-Abhängigkeit ist ja auch eine eigenständige Krankheit die unter Umständen bitterböse Krankheitsfolgen hat. Zumindest bei uns war es schon so, daß mich der Minitger jahrelang durch seinen Umgang mit Alkohol manipulieren konnte, das würde ich nicht mehr zulassen, auch nicht durch Saufdruck. Gleichzeitig hab ich ihn aber auch manipuliert mit meinem Kontrollverhalten als Co-Abhängige. Und das möchte ich auch nicht mehr haben.
Zum Glück war bei ihm der Saufdruck ja nicht mehr ausgeprägt, als er mal komplett aufgehört hatte.
Aber möglich, daß ich ähnlich reagieren würde und mich abgegrenzen würde, einfach, um nicht wieder in diesen Teufelskreis des gegenseitigen Unterdurcksetzens zu geraten. Und das wäre von mir dann bestimmt kein Ausdruck meines Desinteresses oder Lieblosigkeit sondern einfach aus der Einsicht raus, ich selbst wäre die schlechteste Ratgeberin für ihn.
Der/die Partner/in ist einfach viel zu involviert, um in dieser Situation angemessen reagieren zu können.
Klar, die kleinen Saufdruckanfälle, die er schon mal hatte, die haben wir auch zum Teil gemeinsam gemeistert und er konnte mit mir drüber reden.
Bei einem sehr massiven Anfall oder wiederholtem Saufdruck würde ich aber auch gnadenlos darauf bestehen, daß er sich wirkliche Hilfe sucht.
Ich finde, eine Krebskrankheit ist etwas Anderes.
Jedenfalls find ich Klasse, daß Du dem Saufdruck bis jetzt widerstanden hast! Wie sieht es aus, hast Du da, wo Du am Wochenende auf der Baustelle bist, kompetente Ansprechpartner, wo Du mal hingehen kannst? Hast Du dort eine Gruppe?
zusammenfassend bin ich der Meinung, das am Freitag eine Fehleinschätzung meiner Freundin vorlag. Sie hat am Donnerstag abend schon auf mein Bitten, mitzufahren abgelehnt.
Die Frage ist hier: habe ich durch mein zuviel über meine Gefühle reden das ganze überstrapaziert.
Wie gesagt in den letzten 2 Jahren ist dieser starke Druck nach Alk etwa 15 Mal aufgetreten. Kann auch ein paar mal mehr oder weniger gewesen sein. Da ich jetzt ein Haus baue, und dies keine Lapalie ist war die Angst umzufallen natürlich sehr gross. Bisher hatte ich dem Druck ja irgendwann nachgegeben und bin wieder mit Volldampf in den Dreck gerutscht.
Vielleich sollte ich mich gleich an euch wenden, bevor ich meine Freundin damit in eine Rolle dränge, die sie nicht erfüllen kann. Hatte nur das Problem, dass ich am Freitag gegen 15 Uhr keine PC zur Verfügung hatte. Das werde ich ändern.
mit dem Vergleich der Krebskrankheit wollte ich nur auf die emotionale Gefühlswelt des Betroffenen hinweisen. Und genau das fühlte ich. Ich bin weg vom Trinken und will auch weg bleiben.
ich verlange auch nicht, dass man stundenlang über den Saufdruck spricht. Nur die Anwesenheit eines geliebten Menschen hilf mehr als Tausend Worte.
Nicht Worte verändern, Taten sind es die alles in Bewegung halten.
ich seh das so... du bist problemtrinker wie du schreibst, hier im detail der baustress, und das ist ja kein kleiner.
saufdruck in seiner reinsten form, wenn es den denn überhaupt gibt, ist ja nicht dein wirkliches problem, und die böse kiste bier (haupttreibstoff bayrischer maurer?) ist ja doch nur die verheissung, sich mal für ein paar stunden wegschiessen zu können, so wie du es gelernt hast, und wie es wohl schon mal funktioniert hat.
jetzt weiss ich nicht ob ich das alls richtig verstanden habe, aber wenn deine freundin nun den aufpasser für dich geben soll, dann bringt das gar nichts, ....vielleicht auch mal ein hinkendes beispiel......je besser eine bank bewacht wird, desto grösser ist dann die mögliche katastrophe, im falle des überfalls....und damit meine ich nicht das geklaute geld.
dein problem ist doch das, was auf deinen schultern lastet, und du weisst nicht wie du es dir leichter machen kannst. da finde ich es dann aber durchaus schon legetim , die freundin mit dem schlamassel auch zu konfrontieren, oder einfach mal zu sagen , alleine geht es nicht...vorausgesetzt es ist eure gemeinsame sache.
Es geht eigentlich- vereinfacht- nur um Folgendes: Du hast Deine Freundin darum gebeten, Dir Beizustehen- Dies wurde abgelehnt, Punkt.
Frage ist doch, warum hat Sie das getan und wie "schwer" wäre Sie "belastet" worden wenn Sie dir durch Anwesenheit geholfen hätte !?
Man kann es drehen und wenden, wie man will- Sie hat knallhart gegen Deinen Hilferuf entschieden und wird Ihre Gründe haben... aber welche?
Ich würde mich schämen, wenn ich meiner Freundin in einer Not- Ausnahmesituation dermaßen vor den Kopf gestossen hätte! Hier geht es doch gar nicht um "Strategien" Alleine klarzukommen sondern über eine essentiell zutiefst enttäuschende Reaktion eines "liebenden" Partners, der egozentrisch-genervt seinen Freund offensichtlich im Stich lässt...
es ist schon die Last, die ich trage. Weiss halt auch nicht, ob ich es finanziell längerfristig schaffe. Meine Kasten Bier hab ich mir in den letzten 25 Jahren tausende Male in den Kofferraum geworfen.
Druck=Last - Bier=Erleichterung der Last.
Das ist im Kopf irgendwie eingebrannt.
schade, dass wir in Hamburg keine Zeit hatten zu reden. Will ich aber unbedingt nach holen. Du hast eine sympathische Ausstrahlung.
bin mir sicher, dass meine Freundin nicht knallhart ist. Auch meine vorherige Partnerin ist nicht knallhart. Ich glaube dass dieses vermeintliche "knallharte" Verhalten eher eine Unterbewusste Reaktion auf die Verletzungen ist, die ich ihnen zugefügt haben. Oder eine Abgrenzung.
Ist eigentlich die einzige logische Erklärung. Bin ihr auch nicht böse warum sollte ich es auch sein, ist ja MEINE Krankheit. Es kommt im Leben halt alles wieder auf einen zurück. Auf die eine oder andere Form.
Druck=Last - Bier=Erleichterung der Last. Das ist im Kopf irgendwie eingebrannt.
genau toni, das ist unser dilemma.(aber nur solange wir nicht daran denken...) aber wir haben immerhin den trost,für häuslebauer vielleicht auch nur ein schwacher , dass erleichterung eine technik ist, die sich erlernen lässt.
gruss und das stück ruhe wünschend , die dein haus dir einmal bieten soll...
Du hast noch keinen neuen Thread aufgemacht, also antworte ich Dir noch mal hier.
Du hast Deine Freundin, so wird sie das zumindest sehen, nicht um Hilfe gebeten, sondern Du hast Sie mit deinem Saufdruck konfrontiert. Auch wenn Du das nicht so gemeint hast: sie wird Deinen Anruf als Drohung verstanden haben: wenn Du mich jetzt im Stich läßt, besaufe ich mich. Da hat sie dann- richtig für Sie und auch für Dich - "geantwortet": "dann sauf doch. Ich kann Dir bei diesen Problemen nicht helfen."
Ich kann mir vorstellen, dass sie Dein reaktionsmuster ziemlich satt hat, Du bist es selber ja auch leid.
Hast Du eine Gruppe? Gibt es da nicht einen netten Menschen mit dem Du Deine Drucksituationen durchstehen kannst? Wenn Du aufhörst Deine ´Freundin unter Druck zu setzen, wenn Du aufhörst dich selber mit dem Rückfall unter Druck zu setzen, dann werdet Ihr auf wieder eine Ebene finden. bei den Saufproblemen in der ersten Phase kann sie Dir nicht helfen.
Ich finde es sehr stark, dass Du nicht zur Flasche gegriffen hast, irgendwie muss da jeder einmal oder mehrmal durch, mal mehr mal weniger. Mit jeder durchstanden Krise wächst Deine Trockenheit.
Lieber Gruß nach München,
Merryl
Ps. nicht das mich jemand falsch versteht: trockenes Leben geht auch, wächst auch ohne Saufdruck-Krisen...
lass doch mal das Thema Alk und Saufdruck weg. Wie wäre es mit einem kurzen....ich brauch Dich gerade, will nur in Deinen Armen liegen, ich fahr jetzt los.
Das nimmt den Druck von Ihr als Ventil für Deinen Saufdruck herhalten zu müssen.
Ist zwar dann nicht ganz ehrlich...aber irgendwie ist es dann doch ehrlich. ;-)
ich glaube das geht so nicht, so cool ist niemand. Und: selbst wenn man selber "normale", saufdruckfreie Probleme hat, am anfang vermutet die Frau das alte spiel. Es braucht ein wenig Kraft um das zu überstehen. wenn man aber tatsächlich saufdruck hat und der Gollum klopft, dann könnte Deine Strategie anständig nach hinten losgehen.
Ich bleibe dabei, saufprobleme mit denen, die sich auskennen.
klar hast Du recht, Saufprobleme sollten bei Leuten disskutiert werden, die sich mit Saufproblemen auskennen. Da stimme ich Dir völlig zu.
Aber irgendwie gibt es Situationen wo man kurzfristig einfach nur Halt braucht, unabhägig ob saufen oder nicht. Jeder Mensch benötigt Streicheleinheiten, Bestätigung für sein Tun, Liebe.
Wenn dieser "Halt" aber nur auf das Alkoholproblem reduziert wird ist das schwierig. Toni hat sich das Problem des "ich bau mal schnell ein Haus" aufgehalst (wie doof).
Und genau so hab ich das gemeint......Toni, dein Alkoholproblem disskutiere bei anderen aus...SHG, Suchtberatung u.s.w.
Wenn es Dir mal beschissen geht ruf Deine Freundin an und sag: Ich brauch nur ne Schulter.....
Und sind wir doch mal ehrlich.....diese Schulter ist mehr Wert als so mancher suff.....
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Saufnix-Chat
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...je besser eine bank bewacht wird, desto grösser ist dann die mögliche katastrophe, im falle des überfalls....und damit meine ich nicht das geklaute geld.
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