mir ist mal nach so einem Eintrag. Die letzten Wochen waren etwas stressig mit Ausbildung und Job. Jetzt sind endlich Ferien (also nur noch Job - den mache ich nach wie vor nur an den Wochenenden, naja sind immer ziemlich verlängerte Wochenenden), und ich schleppe anscheinend die Anspannung mit in die Ferien. Ich bin schnell gereizt, oft grüble ich und es fallen mir Situationen ein, in denen ich mich geärgert habe und mich schlecht behandelt fühlte. Wenn ich mich da nicht ablenke (z. B. aufs Rad steige und ins Grüne fahre), kreisen meine Gedanken um diese Situationen, auch solche, die länger zurück liegen, und die negativen Gefühle sind stets wieder da, zusammen mit Gereiztheit, etwas Selbstzweifeln, Torschlusspanik etc etc. Vor allem auf dem Nachhauseweg vom Nachtdienst fängt das oft an und steigert sich, wenn ich zu Hause bin. Gehe dann auch nie gleich schlafen.
Früher mal hätte ich mich jetzt mit ein paar Bier betäubt, und ich bin schon sehr froh, dass das jetzt überhaupt nicht mehr in Frage kommt. Ich habe überhaupt kein Bedürfnis nach Betäubung und schon gar nicht nach Alkohol. Wenigstens ist das klar für mich. Meine Ausbildung macht mir prinzipiell große Freude. Vielleicht ist es gut, dass ich jetzt mal Abstand bekomme von dem Stress, der da eben auch dabei ist. Ich hatte nur gehofft: "Ah, ab morgen sind 2 Monate Ferien, also wird es mir ab morgen super gehen!" - Quatsch! Ist natürlich nicht gleich so.
das ist doch genau das Problem. Früher haben wir uns betäubt wenn negative Gedanken oder Gefühle aufkamen. Diese Gefühle wurden nie durchgearbeitet (was heißt sie einfach geschehen lassen) und irgendwo im Unterbweußtsein weggespeichert. Jetzt lassen wir sie zu und sie kommen gleich in Scharen daher die Mistdinger... laß sie geschehen Gepard, weine auch mal wenn Dir danach ist.
Es ist wie in der Sauna, Du schwitzt und quälst ein wenig und danach fühlst Du Dich wunderbar, gesäubert und erfrischt. Die Idee mit Sport ist gut, vielleicht auch mit einem guten Freund darüber reden, vielleicht kann er/sie Dir sagen ob es einen Grund dafür gab das Dich die Leute in einem gewissen Stil behandelt haben.
danke, ja, so habe ich mir das ohnehin gedacht. Zum Glück "verzweifle" ich ja auch nicht, aber ich habe mich so auf die Ferien gefreut, und ich spüre keine Erleichterung. Aber ein paar Nächte gut ausschlafen wird mir sicher gut tun - muss noch das Wochenende abwarten, bis dahin habe ich noch ein paar Dienste.
...mir ging es ähnlich vor ein paar Tagen, dachte die Welt bricht zusammen und es wird nie wieder gut werden. Dann nach 3 Tagen waren diese Gefühle wie weggeblasen und ich fühlte mich besser als zuvor.
ich kenn das auch daß mir die Arbeit noch ein paar Tage nachläuft. Geht wohl vielen Leuten so.
Ich glaub wenn Du mal ein paar Tage was anders gesehen hast dann verliert sich das. Du kriegst eben den gewissen Abstand dazu. Mir gehts immer so, ich muss ja nicht nur aus meiner Alltags-Identität rausfinden, sondern auch in den Urlaubsmenschen hinein. Da brauch ich immer drei, vier Tage um mich umzustellen.
auch ich habe meine massiven Durchhänger. Mittlerweile bemerke ich, dass auf einen guten Tag ein weniger guter Tag kommt. Das gefällt mir persönlich gar nicht. Es scheint sich im 1:1er Rhytmus einzupendeln und das wäre für mich eine mittlere Katastrophe.
Trotzdem bin ich erfolgreich - ich brauch nicht mehr trinken . Und ich versuche geduldig zu bleiben, vor allem mit mir selber. Das wünsche ich Dir auch.
hast du`s schon mal mit disoziieren versucht?... Stell dich mal neben dich selber und betrachte dich und deine Situation (aktuelle oder vergangene) als "Aussenstehender" oder "Unbeteiligter".
Du siehst die betreffende Sache mit ganz anderen Augen, wesentlich objektiver. Daraufhin wird auch die (deine) Beurteilung der Sachlage gaaanz anders ausfallen.
Ist nicht ganz einfach, sich auch emotional von sich selber zu distanzieren und erfordert etwas Übung, aber wenn du das mal beherrschst...
Ich möchte diese Fähigkeit nicht mehr missen, denn sie hat mir schon so manches Aha-Erlebnis beschert.
Das gilt natürlich auch für dich, liebe "Lachfalte"!
jaaa, kenn ich auch was du über die unverdauten Situationen schreibst, wo das Denken immer wieder die Szene durchspielt, die mich(emotional)verletzt hat.Meist sind es Momente, wo ich nicht angemessen reagiert habe und von jemanden eins draufgekriegt habe - genau da wo's wehtut ! Hinterher ärgere ich mich umso mehr über mich, weil mir die passenden Antworten nicht eingefallen sind. Was mir hilft (= kein Wundermittel mit 100%iger Erfolgsgarantie):ich betrachte die Situation innerlich so unvoreingenommen wie möglich, OHNE nach einem Ergebnis zu schielen.Da stellt sich urplötzlich eine andere Perspektive ein, ein neuer (erweiterter?) Blickwinkel, der mich dann über mich selbst lachen lässt. Ich sehe dann, dass es mein Selbstbild war, das verletzt wurde. Das hat oft was Befreiendes. Wenn's denn doch nicht funzt, mach ich gar nichts - lasse es einfach, nach einiger Zeit kommt wieder eine andere Phase.
deine Situation kann ich gut nachvollziehen. Da hab ich auch manchmal meine Probleme mit. Seit Alkohol nicht mehr das Mittel meiner Wahl ist, habe ich das Tief einfach so lange ausgehalten, bis wieder vorbei war. Und dass das tatsächlich vorbei geht, war auch erst mal wieder 'ne neue Erfahrung für mich.
Ich nehme mir aber vor, das beim nächsten mal anders anzugehen. Ich werde mir nämlich von den Methoden von Aldebaran und Randolf mal eine gaaaaaaanz dicke Scheibe abschneiden. Das scheinen mir gute Möglichkeiten zu sein, mich auch persönlich weiterzuentwickeln.
"In jeder Krise steckt die Chance, sein Leben zum Besseren zu wenden."
Also warum nicht die Chance nutzen, die sich bietet.
Moin Gapardalso,ich wuensche dir schoene erholsame Ferien,der Antrieb kommt noch ,da bin ich mir sicher! Ich hab auch seit heute Ferien,wollte soviel machen,hab auch einiges auf die Reihe gekriegt,aber fuehle mich ausgepowert.Auch nicht besonders,wie leider meistens in Solchen Situartionen ,wo ich selber was bestimmtes von mir erwarte. Ich bleibe aber zuversichtlich,hab ja noch so viele freie Tage. Dies erstmal kurz liebe Gruesse,g24h Marion
Gepard, mir geht das auch so. Hab jetzt auch erstmal Urlaub und auf dem Heimweg fielen mir auch Situationen ein, so in der Art..wie hat der Kollege oder der Chef das wohl gemeint, was er da gesagt hat und so, genau wie du schreibst. Früher hab ich das auch betäubt. Jetzt überlege ich mir, ob die mich wirklich ärgern wollten oder ob ich mir das nur einbilde. Neigte dazu, viel zu viel auf mich zu beziehen. Nüchtern bleiben bietet mir jetzt die Chance, mir klarzumachen, dass es wahrscheinlich gar keinen Grund für Ärger gibt. Klar, und ein paar Tage Ausruhen brauch ich jetzt auch. Je mehr ich dem Ausgepowertsein nachgebe, umso eher bin ich wieder fit
Danke euch. Werde auch die eine oder andere Anregung mal ausprobieren, ihr habt da ein paar gute Ideen. Vor allem sehe ich das Gegrübelte jetzt aus verschiedenen Perspektiven. Da ist es gleich nicht mehr so vordergründig.
Ich nehme mir aber vor, das beim nächsten mal anders anzugehen. Ich werde mir nämlich von den Methoden von Aldebaran und Randolf mal eine gaaaaaaanz dicke Scheibe abschneiden. Das scheinen mir gute Möglichkeiten zu sein, mich auch persönlich weiterzuentwickeln.
Jep-mach das mal. Genau dafür haben wir sie hier abgelegt.
Vor allem dein "...persönlich weiterzuentwickeln." finde ich super-denn genau darum geht es!
Schwierigkeiten (gleich[!] welcher Art) nicht als Hindernis zu sehen, sondern als ganz persönliche Chance, daran zu *reifen* und um daran zu wachsen.
Dafür muss man sich allerdings konstruktiv mit ihnen auseinandersetzen und nach Möglichkeiten suchen, wie man selber damit umgeht, und zwar längerfristig.
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
0
Offline
. Und ich versuche geduldig zu bleiben, vor allem mit mir selber. Das wünsche ich Dir auch.
