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Saufnix  
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Dieses Thema hat 73 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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HerrLimonade Offline




Beiträge: 44

02.06.2005 21:01
#16 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Danke für Eure Antworten.

Jede einzelen wichtig.

Zitat Scary Lady:

Wie soll ich mich in einer Gesellschaft, in der Alkoholkonsum völlig normal und anerkannt ist "normal" fühlen wenn ich nüchtern bleibe? .... mir egal, dann bin und bleibe ich eben ein Freak

Ja, richtig, das sag ich mir ja auch immer, aber das ist so schwer zu akzeptieren. Vor allem heute wieder mal. Dabei ist es so falsch. Früher war ich auf Feiern immer der Freak, weil ich so viel getrunken habe. (Früher, weil ich zuletzt Feiern gemieden habe, was ja auch falsch ist, weil es in die Isolation führt, die ein herrlicher Grund zum Trinken ist)

Zitat Ralf:

"Wascht mich aber macht mich nicht nass"


Zieht mir ziemlich den Boden unter den Füßen weg, weil es den Kern trifft. Zwei tage geschafft, war gar nicht so schlimm, hab ja alles unter Kontrolle.

Zitat malo:

..dein geschriebens deutet doch darauf hin das alle
hintertüren sperrangelweit von dir aufgemacht werden..


Trifft voll in den Magen!
Das tut wirklich weh, weil ich merke, dass es hundertpro stimmt. Wie heißt es nicht? Der Rückfall beginnt immer im Kopf. Ich glaube in dem Moment, als ich heute Nachmittag zu der Feier eingeladen wurde und wußte das ich hingehen will, wußte ich schon, dass ich dort trinken werde.
Und dann geht alles wieder von vorne los...

Bin gerade sehr geknickt, aber aüßerst dankbar für Eure Kommentare

Herr Limonade


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

02.06.2005 21:27
#17 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Hallo Herr Limonade,

Du bist in einer neuen Stadt und zu einer Feier eingeladen? Ehrlich gesagt, verstehe ich dann Dein Problem nicht.

Da sind Deine Trinkgewohnheiten ja nicht bekannt. Du kannst ganz normal zu angebotenem Alkohol nein danke sagen und keiner wird das hinterfragen. Du trinkst halt keinen, so einfach ist das.

Du selber würdest doch auch höchstens mal bei jemand nachfragen, warum er jetzt keinen Alkohol trinkt bei dem Dir bekannt wäre, daß er sonst trinkt. Ansonsten fragt man doch nicht. Also diese Hintertür ist ganz leicht zu schließen.

LG
Adobe


malo Offline




Beiträge: 1.797

02.06.2005 21:41
#18 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

hallo limo,

wir sind weder dafür da dir den boden auf dem du gehst
weg zu ziehen,noch dafür dir magenschmerzen zu bereiten...

die kommentare hier sind eher dazu gedacht dir die möglichkeit
aufzuzeigen wie du wieder boden unter die füsse bekommst
und einen bauch der dich gefühlsmässig wieder dazu bringt
etwas sensibler mit dir umzugehen...

was du daraus machst steht sowieso nur in DEINER macht...

lg malo


Bernard72 ( gelöscht )
Beiträge:

02.06.2005 21:47
#19 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Na, Limo.

Da hast Du Dir ja was Schönes eingebrockt:
Total wackelig auf den Beinen (gerade 2 Tage ohne)-
psychisch angespannt und weich wie Wackelpeter-
und dann auf zur Party !!

Naja,ich wünsche es Dir nicht aber das Rückfallrisiko
(ist es überhaupt Eins, kann man in 2 Tagen schon "trocken" sein?!) ist auf einer Party schon sehr groß wenn man grad´
erst sein Leben umkrempeln will !

Vielleicht machst Du´s Dir für den Anfang zu schwer?

Partys kommen und gehen- willst du nicht erstmal zu Dir selbst finden?
Wenn Du einen tägl. Konsum von bis zu 8 Flaschen !!!
hattest, wird in der nächsten Zeit noch knallharte
Konfrontation mit Begehrlichkeiten aufkommen--garantiert !

Wünsch` Dir das Beste...

Bernard.


HerrLimonade Offline




Beiträge: 44

02.06.2005 21:52
#20 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Hallo malo,

Genauso hab ich es auch aufgefasst. Tut mir leid wenn das anders rüber gekommen ist. Beim Schreiben entstehen so schnell Mißverständnisse....

Wollte nur sagen, dass ich die Kommentare sehr hilfreich und zutreffend fand.

Schönen Gruß und Gute Nacht
Herr Limonade


Igel ( gelöscht )
Beiträge:

02.06.2005 21:58
#21 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Hi Limo,

"dass ich dort trinken werde."

Tja, die Entscheidung haste offensichtlich schon getroffen kannste aber noch ändern, wer zwingt dich ? Im Zweifel du selbst weil du das "schöne/angenehme" Gefühl des sich abschiessens nochmal Erleben willst.

"Und dann geht alles wieder von vorne los"


Jepp, recht du hast, bist zur nächsten Fete ?

mmmh, vielleicht mal ne Grundsatzentscheidung in Erwägung ziehen. Dann brauchst du dich in der Zwischenzeit nicht quälen.

Have a nice Party


LG
Igel


malo Offline




Beiträge: 1.797

02.06.2005 22:02
#22 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

hallo limo,

muss dir nicht leid tun...

wenn's hilfreich und zutreffend war brauchste zu der
feier am weekend ja auch kein alkohol zu trinken...oder

lg malo


HerrLimonade Offline




Beiträge: 44

03.06.2005 09:38
#23 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Hallo Bernd,

ja, Du hast recht, Partys kommen und gehen und das Rückfallrisiko ist groß und am zweiten Tag, ist man vielleicht noch nicht so richtig trocken.

Aber wenn ich da nicht hingehe fühl ich mich im doppelten Sinne schlecht: Ich lerne niemanden kennen und ich dass tue ich nicht, weil ich mir verbiete zu rinken. Und dann speichert mein Unterbewußtsein: Du bist alleine und doof, weil Du nichts trinkst.

Weil ich das nicht will, werde ich da hingehen. Aber ich werde vorher eine Torte backen und statt Alk mitbringen!

Weil ja Igel, ich habe immer noch Sehnsucht nach dem sich Abschießen, aber das gilts zu verhindern und die Grundsatzentscheidung will ich ja treffen, bzw. dachte schon getroffen zu haben.

Hat mir das Forum also geholfen den ersten quasi Rückfall ganz schnell zu erkennen und im Vorfeld zu verhinden. (hoffentlich)

Schönen Gruß
Herr Limonade


Igel ( gelöscht )
Beiträge:

03.06.2005 09:52
#24 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Hi Limo,

habs so den Eindruck das du dir selbst noch nicht so richtig sicher bist wies denn weitergehn soll.

Sieht mir son bisschen aus wie ein "Nasser Tanz aufm Drahtseil". Recht hast du Gelegenheiten um zu Trinken werden noch einige kommen und nicht nur Feiern. Du selbst musst die Entscheidung treffen will ich (du) langfristig drauf verzichten, oder eben nicht.

Nen bisschen trinken geht (bei nem Abhängigen) nich, sorry.

dir alles Gute.


LG
Igel


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

03.06.2005 10:15
#25 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Na moinsen H.Limonade!

Was du da zelebrierst ist doch die Wucht, mit der deine noch völlig nasses Denken dich konfrontiert...

Mal ganz objektiv:
du bist neu in einer für dich noch rel. fremen Stadt-
du hast bisher nur sporadische und wohl eher via Arbeit bedingte Sozialkontakte-
es gibt eine Einladung zu privaten Kontakte knüpfen in Form einer Feier dieses WoE-
du bist alkoholabhängig und heute -so du das erste Glas mit was mit Promille stehen lässt- zählst du dann Tag 3-
du bist 27 Jahre und möchtest, dass dein Leben von aussen "normal" (was auch immer das ist) wirkt

So- was machst du mit diesen objektiven Fakten?

Stehst auf ner Kreuzung- ganz klar- hast mit dem Neustart in einer Umgebung, in der dich noch niemand so näher kennt immense Chancen für dich und das Werden von Abstinenz, oder?

Wie Adobe schon sagte: wenn jemand keine Alkohol trinkt, dann ist das ganz einfach so und bedarf auch keines grossen Heiopeis von wegen "Warum denn nicht ?"-Nachgebores

Und hechelst im Kopf hingegen schon dem ersten, zweiten und dann xten "Glas Rotwein" entgegen!

Aus was- Höflichkeit ? Wieso weisst du denn hellseherisch schon, dass dort umbedingt Rotwein ausgeschenkt wird und du denn auch brav dann trinken wirst müssen - hä- ich zwinge meinen Gästen nie was auf, was sie nicht selber wollen!
Und das dann die Höflichkeit dort gebunden ist an das Trinken von Alk!

Das du dich dann- mal rechnen- an Tag 4 - bereits in eine Umgebung begeben willst, in der Leute um dich herum dein Suchtmittel konsumieren, das ist eine ganz andere Sache.
Wenn dir das zu heiss ist, dann lass das auch!

Aber im Grunde eierst du ja noch- siehe Hinweis nasses Denken!

Denn auf der einen Seite ist ja objektiver Fakt, dass du noch recht neu und eben kaum soziale Privatkontakt in deiner jetztigen Lebensumgebung hast- dennoch munkelst du dir einen über eine eventuelle Alterszusammensetzung einer SHG was zusammen- bar jeglicher Überprüfung an der Realität zur Zeit, anstatt auch dort die Chance zu sehen, soziale Kontakte zu knüpfen...

Dein Unterbewusstsein ist grade eh noch völlig falsch "programmiert" bzw. dein Denken dahin gehend, dass für dich Alkoholkonsum "Belohung" ist... was man sich lange ( und 10 Jahre, junger Herr ist eine lange Zeit!) antrainiert hat, dass geht net von heute auf morgen weg, weil man diffus etwas ändern will und sich ob der eigenen Situation auch einen Leidensdruck aufgebaut hat.
Noch dreht sich alles um den Stoff selber, das dauert auch sicherlich noch seine Zeit, bis du auch wieder was anderes ohne "angestrengte Ablenkung"/Gelassenheit tun kannst oder?
Du bist ja NR- wie erinnerst du dich an die erste Woche ohne Zichten... da war das Vermissen doch allgegenwärtig oder nicht?

Ich denke du wirst es alleine und nur mit deinem eigenen Kopfkino nicht schaffen, dein Training im Denken, Handeln und Fühlen/Wahrnehmen abzusetzen , wenn du dir nicht die Möglichkeit schenkst, dich mit Leutz, die im selben Boot "Sucht" wie du sitzen, auszutauschen. Und zwar live- nicht ausschliesslich hier, H.Limonade

Das von meiner Seite und schönes Wochenende gewünscht- bzw.
in jeweils gute 24h gesehen und zerteilt und gute Entscheidungen gewünscht, das du deinen Hintertürchen auf die Spur kommst und die auch als solche sehen kannst

Schneefrau


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

03.06.2005 12:51
#26 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Hallo Herr Limonade,

Es ist halt doch nicht so leicht zu sagen: Ich trinke nichts, ich bin Alkoholiker

Musste ja auch nicht, wieso?

Würdest du auch 2-3 Gläser Wein trinken, wenn du mit neuem Führerschein und 5er BMW angebraust wärest? Also, ich finde es persönlich völlig uncool, wenn jemand, der fährt, was trinkt.
Ich fand´es auch noch nie "in" was zu trinken. Habe ja selbst auch immer zu Hause die Liter reingeschüttet.

Besonders anziehend, nett oder auch sexy fand´ich auf Partys übrigends immer die, die nicht tranken, weil sie Sportler waren, mit dem Auto da waren, am nächsten Tag einen guten Job machen wollten oder weil ihnen der Plemper nicht schmeckt. Das waren auch die, mit denen ich mich wirklich unterhalten konnten und die echtes Interesse zeigen konnten und die, mit denen ich mich nach 12 noch verabreden konnte oder noch in eine Disco fahren konnte.
Meinen Mann habe ich auch so kennengelernt, während die anderen sichdie Birne zuschüttet und jeden sinnentleerten Satz mit glasigen Augen 3 x wiederholten, blickte er mir aufmerksam in die Augen und hörte zu, was ich erzählte.

Ich finde auch, dass da deine Meinung (es ist uncool nichts zu trinken) noch seeehr eingleisig ist...vielleicht eher eben das Hintertürchen öffnen soll, wie andere das schon schrieben.

Wenn dir das Kontakt finden auf der Party so wichtig ist, was ich gut verstehe, dann würde ich auch hingehen.
Klar Schokotorte mitbringen. Ansonsten musst du dich eigentlich nicht rechtfertigen, warum du nicht trinken willst. Ich mag nicht, reicht doch. Ich glaube auch, dass es durchaus zu einem sehr positven Erlebnis werden könnte, wenn du hingehst, weil dir vielleicht zum ersten Mal auffallen wird WIE VIELE nicht trinken (außer du gehst zu einen exzessiven Werner - Rocker - Party, die Saufen als einziges Ziel hat dann würde ich dir doch dringend abraten :grins2

Wenn du auf der Party bist und meinst, du musst jetzt unbedingt Alkohol trinken, stell dich vor die Wahl (sei sozusagen deine eigene Mama ). Du darfst nur auf der Party bleiben, wenn du keinen Alkohol trinkst, wenn du süffelst, dann ab nach Hause ins Bett und da hättest ja nun mal gar nichts von, kein Rausch, kein Spaß und trotzdem am nächsten Tag wieder die viel größere Quälerei keinen Alkohol zu trinken, ...nagut, dann doch lieber Limonade, oder? Abgesehen davon, darfst du auch einfach gehen, wenn die Party langweilig ist, muss ja nicht grundsätzlich immer an dir liegen, wenn du keinen Spaß hast! Dann gehste eben noch ein Eis essen (vielleicht geht jemand mit :zwinker1 oder ins Kino...es gibt wirklich sooo viel schöneres als Saufen...

Liebe Grüße
Gaby


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

03.06.2005 20:12
#27 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Vielen Dank für Eure Antworten!

Wenn ich auf jeden Punkt von jedem eingehen würde, der mir wichtig wäre, würde das hier ein dreibändiger Roman. So wirds hoffentlich nur ein einbändiger ;-) Deswegen schreib ich nur so ein bißchen dazu, was gerade am stärsten durch meinen Kopf zirkuliert.

Was für mich auf alle Fälle einer Eurer wichtigsten Sätze war:

"Aber im Grunde eierst du ja noch- siehe Hinweis nasses Denken!"

Ja das stimmt.
Wie soll ich sagen, dass Forum hier ist zwar annonym, aber den ganzen Mist auszupacken, den ich mit mir rumschlepp, das fällt doch schwer. Obwohl das ja gerade das tolle ist, wie offen hier viele sprechen. Deswegen will ich mich auch überwinden.

Also das stimmt zwar schon, dass ich noch relativ neu bin in der Stadt, aber das relativ bedeutet immerhin schon über zwei Jahre. Zwei Jahre in denen ich außer Saufen nicht viel gemacht habe und daher auch recht isoliert bin.

Ein Jahr hatte ich gar nichts zu tun. Erst seit einem knappen Jahr bin ich im Alltag wieder eingebunden, zur Zeit leider etwas zu sehr. Seit anderthalb Jahren mache ich eine Psychoanalyse, weil der Wille mein Leben in den Griff zu bekommen schon etwas älter ist. Allerdings ist das mit der Seelenklempnerei so eine Sache, sie funktioniert nur wenn man sich nicht ständig zuschüttet.

Inzwischen kenne ich viele meiner Probleme schon recht gut und obwohl es sehr anstrengend ist, bin ich froh es angepackt zu haben. Ich mache auch schon Fortschritte. Nur beim Trinken leider bisher nicht. Und mein Therapeut mahnt mich immer wieder eine SHG aufzusuchen, weil wir sonst irgendwann abbrechen müssen, aber bisher verweigere ich das beharrlich.

Worunter ich sehr leide ist meine Bindungsunfähigkeit gegenüber anderen Menschen und damit hängt natürlich auch meine große Scheu zusammen eine SHG zu besuchen. Das mit dem Forum hier tut gut und ich erkenne, dass ich meine Berührungsängste im realen Leben überwinden sollte. Leider ist das dort ein Teufelskreis.



Heute mußte ich tagsüber viel über die vielen Antworten hier nachdenken und bin mir erneut bewußt geworden, dass ich eben genau das tue, was ihr nasses Denken nennt. Ich will nicht mehr Trinken und unter den Folgen leiden, aber es ist nun mal so, dass seit Jahren Alkohol sehr oft mein einziger Lebenssinn und mein einziges "Glück" war. Und heute, auch durch eure Beiträge, ist mir nochmal ganz stark bewußt geworden, dass ich immer noch vom kontrollierten Trinken träume, vom "Glück" zwischendurch. Ihr müsst mir nicht sagen, dass das Schwachsinn ist, ich weiß es, aber es bumpert in meinem Hinterkopf und es ist verdammt stark.

Erkenntnis ist der erste Schritt! Er reicht aber leider nicht.

Viele Probleme die mich oft so sehr verzweifeln ließen, dass mein Lebenswille oft schon am erlöschen war, habe ich mittlerweile ansatzweise in den Griff bekommen. Aber um Sie wirklich angehen und vielleicht sogar lösen zu können, muß ich mit dem Trinken aufhören. Das drängt! Aber hier versage ich bisher total!

Ja, das mit der Party. Ein paar dort haben mich schonmal als trinkfreudigen Gesellen erlebt, in Maßen natürlich, die wirkliche Arbeit habe ich ja dann immer erst Zuhause verrichtet. Aber das ist gar nicht relevant.
Denn das Ganze ist bei mir ein alter Hut. Das hast Du ganz richtig umschrieben, liebe Gaby. Ständig rede ich mir ein, im Alltag (inklusive Feiern) nicht ohne Alkohol zurechtzukommen, weil ich dann so absonderlich wäre. Und im Endeffekt habe ich immer andere animiert mit mir zu trinken, wobei ich Ihnen meistens weit vorweg geeilt bin.
Was will ich sagen: Es gibt überhaupt kein (oder zumindest kein nicht zu bewältigendes)Problem nüchtern dorthin zu gehen und auch nüchtern zu bleiben, dass Problem rede ich mir nur ein! Viele schöne Feiern habe ich mir früher dadurch verdorben, dass ich ziemlich schnell strunz war und mich nur noch mit den anderen Betrunkenen, so denn überhaupt welche da waren, unterhalten konnte, wärend die Netten so unerreichbar wurden. (Kein Angriff auf Leidensgefährten!!!, es gibt natürlich auch viele Nette, die halt leider auch Trinker sind)

Das große Problem ist, dass ich wahnsinnige Angst vor einem Leben ohne Alkohol habe. Dass ich Vollidiot dieses Gift mir immer noch als "Glück" einreden kann. Das ich nach all den verschenkten und zerstörten Jahren so wenig begriffen hab.

Ich will so sehr mit dem Trinken aufhören. Und doch nehme ich die ganze Sache wohl doch noch zu sehr auf die leichte Schulter.

Als ich vor zwei Jahren mal fast zwei Monate trocken war, da gings mir gut. Und erst als ich wieder angefangen habe zu trinken und die Kontrolle über den Konsum wieder umgehend verloren hatte, gings mir wieder richtig dreckig.

Aber manche brauchen wohl länger um eins und eins zusammenzuzählen.

Meine Güte, so viel Text.

Einen Schönen Gruß
limo


Bernard72 ( gelöscht )
Beiträge:

03.06.2005 20:57
#28 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Mensch Limo, jetzt hast Du aber
ganz schön die Hosen runtergelassen--RESPEKT !

Ich bin mir recht sicher, dass Du es packen wirst,
der Wunsch kontrolliert zu trinken-den hatten wohl
alle Problemfälle mal !

Gerade die Anfangszeit ist ja nicht gerade einfach aber
führe Dir mal vor Augen, wo das Alles hinführen wird wenn
Du Nichts änderst !

Es wird sehr viel schlechter werden, Du solltest Dein
Problem also mit Profis oder Gleichgesinnten angehen !

Bernard (der selbst immernoch Antworten sucht).


Bakunin Offline




Beiträge: 1.596

03.06.2005 22:23
#29 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

moin limo

vieles hätte von mir sein können was du da beschrieben hast.der alk war für mich wichtiges lebenselexier.ich hab auch noch einen job und ein umfeld in dem alk ne rolle spielt.bei mir spielte er die haubtrolle!
obwohl ich schon mindestens 10 jahre wusste das mein trinkverhalten nicht normal ist bin ich nie auf die idee gekommen was dagegen zu unternemen.ich hab mir eingebildet ein fitter stabieler typ zu sein der das locker in den griff bekommt wenn er nur will.pausen hab ich nur gemacht wenn es mal wieder zu arg war.
ich schaute glasigen blickes zu wie meine beziehungen in den orkus gingen...ich verprellte freunde...ich verlor meinen job...aber ich wollte einfach nich aufwachen.
zum glück kam ich wieder an einen tiefpunkt wo ich mir selbst nicht mehr über den weg traute ob ich es denn überhaubt jemals schaffe...ich wusste das es vielleicht meine letzte chance ist...ich hab dann saufnix gefunden..mich angemeldet...seitdem bin ich dabei ein richtiger saufnixer zu werden.
ich finde immer wenn mann den impuls hat aufzuhören sollte man ihn auch nutzen ..wer weis wann wieder mal einer kommt...

ich wünsch dir ganz viel kraft das alkproblem anzugehn.
liebe grüsse
erik


Igel ( gelöscht )
Beiträge:

03.06.2005 22:24
#30 RE: Ausstieg Zitat · Antworten

Hi Limo,

mmmh, nach Studium deines Beitrages möchte ich mal versuchen zusammenzufassen.

Du hast anscheinend erkannt zumindestens ein Problem mit dem Alkohol zu haben, dafür spricht auch das du dich hier im Forum tummelst.

Auf der anderen Seite die Angst nie mehr Trinken zu dürfen und Versuche des Kontrollierten Trinkens, welche nich so gut funktionieren. Ne Party wo du hingehen möchtest und genau weisst das du was trinken wirst.

Wie gesagt nen "klatschnasser Seiltanz", frage mich nur wie weit DU mit deiner Erkenntnis bist.

zitat

""Erkenntnis ist der erste Schritt! Er reicht aber leider nicht" wohl war.

Über seine sicherlich bedauerliche Situation zu jammern ist eine Sache, etwas zu tun eine andere. Vielleicht triffst du wirklich mal -für dich- ne Entscheidung. Entweder du lässt den Alkohol und wandelst deine Angst von "nicht mehr Trinken zu dürfen" auf Angst "vor dem ersten Glas" oder du lässt es eben wie es ist und trinkst (erstmal) weiter, mal mehr mal weniger....


schöne 24 h
Igel


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