ich will euch jetzt nicht zutexten, hab auch lange überlegt wie ich es kurz und knapp formulieren kann und hoffe auf eure Unterstützung.
Bin jetzt 40 habe vor 13 Jahren durch Führerscheinentzug ( ja soweit musste es kommen)mit meiner damaligen Freundin einen Termin bei der Suchtberatung wahrgenommen.
Hat mir damals nichts gebracht weil ich stand ja über den Dingen.
Die Sauferei ging weiter und mir ging es immer schlechter.
Meine Freundin hat sich dann von mir getrennt, nachdem auch noch der Job weg war.
Wochen später habe ich meine grosse Liebe getroffen mit der ich bis heute zusammen bin - aber ich habe ihr sehr viel zugemutet und kann froh sein, dass sie mich nicht auch verlassen hat.
Habe dann eine stationäre Therapie angefangen und nach 2 Wochen abgebrochen - meine damalige Begründung: Warum mit Kanonen auf Spatzen schiessen?
anschliessend 1 Jahr zusammen mit Freundin ambulante Therapie mit Einzelgesprächen. SHG auch noch - komplettes Programm
Wir wollten uns beide beruflich verändern und sind von Deutschland nach Spanien gezogen, haben uns selbsständig gemacht, sind es auch bis heute und es läuft auch gut.
Ich war lange trocken (die Tage habe ich nicht mehr gezählt), habe aber nach einer gewissen Zeit angefangen wieder zu kiffen.
vor 2 Jahren fing es an, dass ich zum Essen mal einen Wein bestellt habe, natürlich auch einen zweiten -----waahh und da war es wieder das warme Gefühl im Bauch, das sich langsam ausbreitet und sich wie ein Schleier über den Körper legt...
Es ist ein Gefühl, das ich trotz aller Bemühungen niemals in nüchternem Zustand erreicht habe - auch mit Joints nicht
dieses Gefühl macht mir grosse Sorgen, ja Angst weil ich es selbst mit Meditation nicht erreiche.
Vor ein paar wochen waren wir im Urlaub (ohne dope), tja und den rest kennt ihr ja - zumindest ein paar Mitglieder diese Boards - wieder gesoffen und es wollte kein ende nehmen... bin jetzt wieder trocken seit 12 Tagen und drogenfrei seit 6 wochen - bis jetzt fehlt mir nichts, ausser die Angst auf die Lust dieses Gefühls bei den ersten Gläsern.
ja, kommt mir sehr bekannt vor. Das erste kalte Bier, das Gefühl, welches sich dann einstellt. Kann ich mir noch sehr gut vorstellen.
Aber was mir fast genauso schnell einfällt, ist das Gefühl nach 2-3 weiteren Bier, und das Gefühl am Morgen danach.
Also bei mir haben sich diese Erinnerungen stärker eingeprägt, und mich bis heute ( mittlerweile ca. 14 Wochen), das Gefühl beim ersten Glas vergessen lassen.
Also hör genau auf deine innere Stimme, und sei ehrlich genug weiter zu denken. Nach 1-2 Glas ist nämlich garantiert nicht Schluss, also spiel auch diese Gefühle bis zu ende durch. Ich glaube dann wird dir die Entscheidung leichter fallen. Viel Kraft wünscht Dir Thebe
oh, ja das warme gefühl im bauch...gut beschrieben...irgendwie absolute gelassenheit die durch den körper fließt...cool down... ...doch die hölle danach das hamsterrad aus dem man nicht mehr rauskommt
das ist ja eines der Probleme "diese schlechten Erinnerungen" - die rücken dann in so weite Ferne, dass ich denke "na ja sooo schlimm wars ja auch wieder nicht der häusliche Entzug" - mir geht es ja noch gut usw....
Tommi hat hier mal geschrieben, dass man immer jemanden trifft dem es noch schlechter geht als einem selbst....
Ich bin ein Suchtmensch in vieler Hinsicht - ich muss auch alles gleich übertreiben, sei es kiffen, saufen, joggen - ich habe manchmal das Gefühl als würden mir die nüchternen normalen Gefühle nicht ausreichen - völliger Schwachsinn denke ich gerade, aber irgendwas zieht mich magisch an wenn es darum geht sich von der nüchternen Betrachtungsweise abzuheben - ich erinnere mich an die Einzelgespräche zu diesem Thema: mir fiel damals wie heute nichts besseres ein als zu sagen: es ist der Kick oder das Tüpfelchen auf dem i
ooochhh, mir geht´s schon noch 3-4 tagen nach rückfällen recht gut, erst dann merke ich wie die Schlinge um meinem Hals enger und das Aufhören immer schwerer wird.
Was für mich auch noch schrecklich ist, ist dass ich in meiner trockenen zeit überhaupt keine Lust habe irgendwo hinzugehen wie Kneipen oder sonstige Treffpunkte oder Feste, weil mich es schlicht ankotzt zu sehen wie sich die Menschen verändern wenn sie saufen, gut es saufen nicht alle, aber das sinnlose Nachts durch die Lokale oder Discos ziehen hat mir auch nur zu nassen zeiten gefallen.
Hallo Zeroh, in Deiner Brust wohnen zwei Seelen. Einerseits vermisst Du das wohlige Gefühl im Bauch nach ein bis zwei Gläsern Wein, andererseits weisst Du aus Erfahrung ja selbst wie`s letztlich ausgeht mit dem "Wohlgefühl".
Zitat: wieder gesoffen und es wollte kein ende nehmen...
Und was die Lokaltouren betrifft:
Zitat: weil mich es schlicht ankotzt zu sehen wie sich die Menschen verändern wenn sie saufen, gut es saufen nicht alle, aber das sinnlose Nachts durch die Lokale oder Discos ziehen hat mir auch nur zu nassen zeiten gefallen.
Hallo Max, also es macht keinen Spass - bin immernoch am grübeln wegen der Gefühle in der Nüchternheit - hat nicht jeder ein recht auf Rausch? Rauschmittel gibt´s ja schon seit ewig, kann ja auch bewusstseinerweiternd sein, wenn ich es nicht übertreibe
Aber ich weiss, dass der zug bei mir raus ist, das sollte ich auch langsam begreifen.
Ich frag mich nur allzuoft warum meine Affinität zu Suchtmitteln so gross ist - ich muss vor nichts weglaufen, habe keine solchen probleme, dass ich sie betäuben muss.
Hallo Wolfi, will Dir nur kurz nach einem langen Championsleague-Abend aus meiner Sicht antworten:
Zitat: ...hat nicht jeder ein recht auf Rausch? Rauschmittel gibt´s ja schon seit ewig, kann ja auch bewusstseinerweiternd sein...
Natürlich kann sich jeder einen Rausch ansaufen, wenn er mag. Für "ledigliches" Betrinken wurde noch keiner eingesperrt. Hab`s ja selber oft genug getan, will es aber nicht mehr! Die sogenannte Bewusstseinserweiterung in betrunkenem Zustand kenne ich auch zur Genüge. Mann, welche phantastische Gedankengänge ich da produziert und Ideen ich da geboren habe. Entweder habe ich diese "Ideen" am nächsten Tag ohnedies vergessen gehabt oder wenn ich mich dunkel daran erinnern konnte, war es nüchtern im Nachhinein betrachtet schlichter Unsinn.
Zitat: Ich frag mich nur allzuoft warum meine Affinität zu Suchtmitteln so gross ist
Was mach ich nicht alles süchtig oder im Übermass!
Ich rauche zuviel! Ich arbeite zuviel! Ich kaufe zu viel Blödsinn in e-bay. Wenn ich Sport betreibe, dann gleich exzessiv. u.s.w. und ICH TRANK (SOFF) ZUVIEL!
Die "Süchte", die mir blieben, reichen für den Rest meines Lebens. Ich arbeite aber daran, die "lebensverkürzenden" einzuschränken oder zu lassen.
Zitat: habe keine solchen probleme, dass ich sie betäuben muss.
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