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Saufnix  
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Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 1.726 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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duennerwolf Offline




Beiträge: 445

01.04.2005 12:01
#16 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten

Hallo Minitiger,

da haben wir doch schon einen Unterschied zwischen uns.
Ich konnte mir immer ein alkoholfreies Leben vorstellen und habe es mir auch gewünscht.
Aber fast immer erst ab morgen...


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2005 12:11
#17 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten

ja ich hätte auch besser geschrieben "MEIN Alkoholismus fing da an.."

Ich konnte mir das wirklich nie vorstellen, ist halt so. Als ich mir das erste mal bewusst vorgestellt hab jemals ein alkoholfreies Leben zu führen war das wenige Tage vor dem endgültigen Ende. Ist für mich einfach nie in Frage gekommen, von der Idee her.

der minitiger


alberd ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2005 12:16
#18 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten



Nasses Denken ist wohl das Gegenteil von Trockenem Denken

Da frag ich mich, wie das Leute beantworten wollen, die trocken Denken. Ich mache keinen Hehl daraus, auch schon nass gedacht zu haben und bezeichne mich deshalb als Spezialist auf diesem Gebiet

viele Grüße alberd


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

01.04.2005 12:35
#19 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten

Hallole !

Da will ich auch mitmischen !

Zitat
der alkohol wird nicht bewusst verwendet um die gefühlslage zu beeinflussen.


... das habe ich aber mit Ausdauer über Jahre getan ! Und zwar ganz bewußt !
Sei es nach einem üblen Schichtdienst zum "runterkommen", oder sei es nach einem Konflikt um mich zu beruhigen oder zu erheitern .... je nach Lage der gewünschten Gefühle.
Leider war ich dann die letzten Jahre erst recht im Jammertal, bei einem gewissen Pegel ... und war ich mal nicht im Jammertal, trank ich mich da hinein.

Zum nassen Denken,
also bei mir war das der Mangel an Konfliktfähigkeit, damit meine ich, Konflikte auch aushalten zu können ohne sofort wieder zu denken "keiner mag mich" oder "die Welt ist so schlecht" .

Oder generell dieses nicht mit Problemen umgehen können, immer dieses sofort persönlich nehmen, das Fehlen der einer sachlichen Ebene.

Und natürlich das gute Schuldzuweisen.
Alle anderen sind schuld an meiner Lage, nur nicht ich.
So mußte ich auch keine Verantwortung übernehmen ....

Gruß
Bea


aladinmio Offline




Beiträge: 138

01.04.2005 12:50
#20 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von minitiger2
Alkoholismus fängt für mich da an, wo man sich ein Leben dauerhaft ohne nicht vorstllen kann, und das hängt zuallererst mit der Gefühlslage zusammen. Und erst wenn ich sehr lang die Kurve nicht kriege lande ich dort wo Du "alle" siehst.

der minitiger



hast recht mit dem a-typischen, wollte damit das typische verstärken

nun aber zum thema alkoholsucht, sucht per definition ist

Als charakteristisch für das Vorliegen einer Sucht galt in der WHO:

-Ein unbezwingbares Verlangen oder Bedürfnis (Zwang), den Drogengebrauch fortzusetzen und die Droge mit allen Mitteln zu beschaffen
-Eine Tendenz, die Dosis zu erhöhen, und
-Eine psychische und manchmal auch physische Abhängigkeit von den Wirkungen der Droge


Aufgrund politischer Vorgaben wurden aber auch Kokain, Cannabis, Barbiturate und Amphetamine rechtlich als Suchtstoffe behandelt, obwohl sie die Definitionsmerkmale der WHO gar nicht erfüllten. Diese Diskrepanz veranlaßte die WHO 1964 schließlich, in ihrer Definition ganz auf den Begriff Sucht zu verzichten und statt dessen von physischer und psychischer Abhängigkeit zu sprechen.

Man spricht von Sucht, wenn sich alles Denken und Handeln auf ein Ziel konzentrierte, also eine krankhafte Verformung von Vernunft und Willen vorlag (z.B. Machtsucht, aber auch Alkoholsucht ).



minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2005 13:17
#21 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten

aladinmio,

Klar aber seit 1964 sind ein paar Tage ins Land gegangen und das auch in der Suchtforschung und im Krankheitsverständnis, nicht nur in der IT

Jedenfalls gibt es einige Modelle zum Abhängigkeitsverlauf und ich persönlich halte Stufenmodelle die eine schrittweise Entwicklung als Grundlage haben für angemessener als eine messerscharfe Abgrenzung zwischen kerngesund und total krank. Nicht jeder kehrt erst in der Schlussphase um und natürlich viele nicht mal dann.

der minitiger


clara3 Offline



Beiträge: 115

01.04.2005 17:15
#22 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten

Ramona,

der link ist wirklich gut

LG Clara


Klabauterin Offline



Beiträge: 166

02.04.2005 23:21
#23 RE: Nasses Denken Zitat · Antworten

Hi ihrs, toll, die Resonanz!

@ Lissy: daß ich durch die Auseinandersetzung mit Thema Alk & Co gelernt habe, mich gegen diese automatischen Abläufe zu sträuben und lieber zu hinterfragen, was wirklich abgeht, betrachte ich als großen Gewinn – Yep. Das isses. Geht mir genauso. Manchmal ist es mir zwar auch arg, wie oft ich manche (Denk)fehler anscheinend wiederholen muss, bis ich endlich was draus gelernt habe, aber wenn ich’s dann mal begriffen habe, steckt in dem Erkenntnisprozess auch immer eine Riesenchance zur Veränderung.

@aladin: ich glaube auch, dass sich bestimmte Denkstrukturen bei Abhängigen gleichen. Genauso wie auch co-abhängige oder sonstwie persönlichkeitsschädigende Verhaltensweisen ähnlichen Mustern folgen. Auch wenn wir alle Individuen sind – Parallelen gibt’s da schon.

z.b. die sorge um den stoff, wo bekomm ich ihn her, die fehlende einsicht der abhängigkeit

Ist bei mir auch nicht so. Den Stoff gibt’s beim Dealer anner Tanke 24 Stunden am Tag. Und die Einsicht habe ich inzwischen auch. Aber mein Denken und Fühlen, das stolpert der Einsicht im Moment noch etwas mühsam hinterher. Hatte ja lange genug Zeit, sich so zu entwickeln, wie es das bisher hat – auch durch mein Fluchttrinken.

der alkohol wird nicht bewusst verwendet um die gefühlslage zu beeinflussen.
sie setzen sich nicht hin und sagen sich, das schöne/schlechte gefühl kann ich jetzt nicht aushalten.


Doch, genauso war das bei mir auch. Ganz bewusst. Mann war der Tag sch...e – erst mal ein Bier aufmachen. Ich hab auch ganz bewusst hier und da 'nen Schnaps gekippt, am besten gleich 'nen doppelten, wenn ich mich über was aufgeregt habe. Zum Abregen. Es gibt auch die positive Variante: geiler Tag heut – und dazu noch paar Bier, yeah.
Als ich noch viel jünger war, so in der Sturm-und-Drang-Zeit, da ließ es sich auch ganz prima inszenieren. Bierflasche mit dem Feuerzeug aufmachen war viel cooler als mit dem Öffner. Leute, die nix getrunken und am besten auch noch nicht geraucht haben, waren irgendwie spießig. Und jammen im Proberaum ohne Saufen und Kiffen, das wär ja nur die halbe Rebellion gewesen.

Und ich fand das lange Zeit ganz normal. Erst seit ich gemerkt habe, das ist überhaupt nicht mehr normal, sondern ganz schön kaputt, wie das bei mir inzwischen abläuft, mag ich Trinkimpulsen nicht mehr nachgeben, denn ich weiß ja, wie's weitergeht, wenn die Flasche mal offen ist. Seit ich mir mein eigenes Verhalten mehr bewusst mache, habe ich nur noch relativ selten den Impuls, zum Alkohol zu greifen. Und der hat nie was mit "genießen wollen" oder Lebensfreude zu tun, ich habe Alkohol in letzter Zeit nur noch wegen der Wirkung getrunken. Deshalb will ich's ganz lassen, denn einen gesunden Mittelweg, den krieg ich mit dem Alkohol nicht hin, dazu neige ich zu sehr dazu, ihn zu benutzen.

@ Ramona: du kriegst mal den Saufnix-Forum-Linksuch-Orden, ehrlich.

Grüße an alle
Die Klabauterin


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